LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 17. Wahlperiode Drucksache 17/4007 18.10.2018 Datum des Originals: 18.10.2018/Ausgegeben: 23.10.2018 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 1500 vom 14. September 2018 des Abgeordneten Arndt Klocke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drucksache 17/3691 Probleme im Fernverkehr auf der Strecke Köln-Hamburg Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Auf der Direktverbindung Köln-Hamburg der Deutschen Bahn fahren vor allem IC-Züge, nur morgens und abends verkehrt ein ICE, der umsteigefrei zu nutzen ist. Die IC-Verbindungen dienen neben der Städteverbindung auch dazu, die Urlaubsziele an der Nord- und Ostsee mit der Bahn zu erreichen. In letzter Zeit häufen sich jedoch Beschwerden von Bürgerinnen und Bürger über Verspätungen, Zugausfälle, veraltetes Wagenmaterial und mangelnde Fahrradmitnahmemöglichkeiten. Der Minister für Verkehr hat die Kleine Anfrage 1500 mit Schreiben vom 18. Oktober 2018 namens der Landesregierung beantwortet. Vorbemerkung der Landesregierung Die Kleine Anfrage betrifft eine Thematik, die in der unmittelbaren Zuständigkeit und unternehmerischen Verantwortung der DB Fernverkehr AG, nicht dagegen der Landesregierung liegt. Die Landesregierung kann deshalb auch nicht unmittelbar Einfluss auf die entsprechenden Entscheidungen nehmen. 1. Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung über den oben beschriebenen Zustand auf der Bahnstrecke Köln-Hamburg vor? Der Landesregierung ist bekannt, dass die IC-Linien 30 und 31 seit Jahren mit erheblichen Qualitätsproblemen behaftet sind. Zur Qualität der Linie FLX 20 liegen der Landesregierung noch keine Erkenntnisse vor. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 17. Wahlperiode Drucksache 17/4007 2 2. Was sind die Ursachen für die ständigen Verspätungen und Zugausfälle? Soweit die Landesregierung dies beurteilen kann, sind die Ursachen für die ständigen Verspätungen in der unzureichenden Infrastruktur des Laufweges dieser IC-Linien zu suchen: z. B. der überlasteten Riedbahn, dem überlasteten Knoten Frankfurt/Main, der überlasteten linken Rheinstrecke, dem überlasteten Knoten Köln, der überlasteten Strecke Köln – Dortmund, dem Fehlen einer zweigleisigen Überwerfung im Ostkopf des Dortmunder Hautbahnhofs, um höhenfrei nach Lünen ausfahren zu können, der Eingleisigkeit Lünen – Münster und dem überlasteten Knoten Hamburg. Dagegen sind die Zugausfälle vermutlich auf das überalterte Wagenmaterial zurückzuführen. 3. Warum werden auf dieser wichtigen Nord-Süd-Verbindung fast ausschließlich ICs mit veraltetem Wagenmaterial eingesetzt? Weil sich die Lieferung der von der DB Fernverkehr AG bestellten ICE-Fahrzeuge für die Verbindung Köln – Hamburg verzögert hat. 4. Warum stehen oftmals keine oder nicht ausreichend Fahrradmitnahmemöglichkeiten zur Verfügung, obwohl mit dieser Strecke wichtige Urlaubsregionen angebunden werden und ein entsprechend hoher Bedarf vorhanden ist? Die Landesregierung geht davon aus, dass es für den Betreiber nicht wirtschaftlich ist, entsprechende Kapazitäten für die Spitzennachfrage vorzuhalten. Mit dem Einsatz neuer ICE- Züge wird sich die Situation voraussichtlich verschärfen. 5. Wird es absehbar zu einer Verbesserung der Situation auf dieser Strecke kommen? Perspektivisch beabsichtigt die DB Fernverkehr AG die Ersetzung des bisherigen, alten IC Wagenmaterials durch ICE Wagenmaterial. Dies ist verbunden mit Erwartungen zur Verbesserung der Situation beschrieben zu Fragen 2 und 3.