LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 17. Wahlperiode Drucksache 17/5421 14.03.2019 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 2042 vom 11. Februar 2019 des Abgeordneten Rüdiger Weiß SPD Drucksache 17/5109 In welche Richtung soll die Marke Internationaler Karlspreis zu Aachen weiterentwickelt werden? Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Im Haushaltsplanentwurf 2019 und im Erläuterungsband zum Einzelplan 02 (Ministerpräsident) war die Rede von einer geplanten Kooperation mit der Karlspreisstiftung zur Organisation eines „Karlspreis Europa Summit“. Es sollten Sachmittel bereitgestellt werden, um eine Diskussionsveranstaltung zur Zukunft Europas mit jungen Menschen, Wissenschaftler*Innen, europäischen Entscheidungsträger*Innen, Karlspreisträger*Innen zu organisieren. Die Ausgaben für die Europaaktivitäten des Landes und Pflege der europäischen Beziehungen sollten im Vergleich zum letzten Jahr um 100.000 Euro – nicht allein für diese Maßnahme, sondern auch für andere Maßnahmen – erhöht werden. Im Referat IV A2 „Europafähigkeit, EU-Rechtsetzungsvorhaben und Subsidiaritätskontrolle, Regionen und Kommunen in Europa“ ist nun eine volle Referent*Innenstelle ausgeschrieben worden, die sich mit der „Weiterentwicklung der Marke Karlspreis zu Aachen“ beschäftigen soll. Eine Vollzeitreferent*Innenstelle, für die Umsetzung des im Haushaltsplan angekündigten Europa Summits zu nutzen, bietet Anlass zur Nachfrage. Der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales hat die Kleine Anfrage 2042 mit Schreiben vom 14. März 2019 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Ministerpräsidenten beantwortet. Datum des Originals: 14.03.2019/Ausgegeben: 19.03.2019 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 17. Wahlperiode 1. Drucksache 17/5421 Ist es in der Landesregierung üblich, dass zur Organisation einer Diskussionsveranstaltung eine Vollzeitreferent*Innenstelle eingesetzt wird? Die Überlegungen für eine Stärkung der Marke „Karlspreis“ gehen bereits auf die Vorgängerregierung der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zurück. Nach diversen Vorüberlegungen und Vorgesprächen im Laufe des Jahres 2016 wurde bei einem Treffen von Vertretern der Staatskanzlei mit dem Vorsitzenden des Karlspreisdirektoriums, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Stiftungsrats sowie dem Geschäftsführer der Karlspreis-Stiftung am 8. Dezember 2016 konkret über eine engere Zusammenarbeit zwischen Landesregierung und Karlspreis-Stiftung gesprochen. Seitens der Vorgängerregierung wurde dort deutlich gemacht, dass man sich insbesondere die Förderung eines gemeinsamen „Karlspreis Europa Summit“ vorstellen könne. Die neue Landesregierung hat die Idee eines „Karlspreis Europa Summit“, also die Schaffung eines Forums, auf dem sich hochrangige europäische Persönlichkeiten, aber auch Vertreterinnen und Vertreter aus der nordrhein-westfälischen und europäischen Zivilgesellschaft Gedanken über die Zukunft Europas machen können, von Beginn an grundsätzlich begrüßt. Sie sieht in einem solchen Format eine Plattform, auf der die Debatte um Europa und die Europäische Union weiter vorangetrieben werden kann. Zur Stärkung der europäischen Idee in Nordrhein-Westfalen plant daher auch die neue Landesregierung in Abstimmung mit der Karlspreis-Stiftung, das europäische Profil NordrheinWestfalens durch einen „Karlspreis Europa Summit“ zu stärken und damit den Bürgerinnen und Bürger den Europagedanken noch besser zu vermitteln. Die Debatte über die Zukunft der Europäischen Union ist seit den Reformvorschlägen von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und des französischen Präsidenten Emmanuele Macron für einen Neubeginn in der Europäischen Union in vollem Gang. Mit dem Summit soll erstmals ein Forum in Nordrhein-Westfalen geschaffen werden, das diese Debatte aufgreift und Ideen und Vorschläge entwickelt und als Beiträge einbringt. Gegenstand der in der Kleinen Anfrage angesprochenen öffentlichen Ausschreibung war vor diesem Hintergrund also nicht die Organisation einer „Diskussionsveranstaltung“, sondern die Erarbeitung eines Konzepts zur Weiterentwicklung der Marke Internationaler Karlspreis zu Aachen im oben genannten Sinne. 2. Welche inhaltlichen Umstrukturierungen sind in dem Referat erfolgt, dass diese Änderung der Zweckbestimmung der Personalstelle möglich wurde? Es gab keine inhaltlichen Umstrukturierungen. Es ist eine befristete Projektstelle eingerichtet worden. 3. Welche Abgrenzung erfolgt in der Weiterentwicklung und Konzeptionierung der Marke Karlspreis zwischen der Landesregierung und der Karlspreis-Stiftung? Während die Landesregierung ein Konzept zur Weiterentwicklung der Marke Karlspreis mit dem Ziel der Stärkung der europäischen Idee in Nordrhein-Westfalen in Abstimmung mit der Karlspreis-Stiftung erstellt, bleiben die wesentlichen Aufgaben der Karlspreis-Stiftung davon unberührt. 2 LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 17. Wahlperiode 4. Drucksache 17/5421 Ist Ministerpräsident Armin Laschet in der Funktion als Ministerpräsident Mitglied des Direktoriums zur Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen oder als Privatperson? Ministerpräsident Laschet ist seit 1999 vom Rat der Stadt Aachen nominiertes Mitglied im Direktorium. 5. Ist die Stelle dafür gedacht, Ministerpräsident Armin Laschet als Mitglied des Direktoriums zur Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen zu unterstützen? Nein. 3