Drucksache 16/1029 12. 03. 2012 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Kathrin Anklam-Trapp und Dr. Tanja Machalet (SPD) und A n t w o r t des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Schlecker-Insolvenz Die Kleine Anfrage 657 vom 14. Februar 2012 hat folgenden Wortlaut: Die Drogeriemarktkette Schlecker hat Insolvenz angemeldet. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Wirtschaftsprüfer Arndt Geiwitz aus Neu-Ulm ernannt. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Welche aktuellen Kenntnisse zur Insolvenz des Schleckerkonzerns hat die Landesregierung? 2. Wie viele Beschäftigte sind nach Kenntnis der Landesregierung von der Insolvenz des Schleckerkonzerns insgesamt und in Rhein- land-Pfalz betroffen? 3. Welche Unterstützungsmöglichkeiten stehen den Beschäftigten in dieser schwierigen Situation zur Verfügung? Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 12. März 2012 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Die Drogeriemarktkette Schlecker hat am 23. Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Als vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Ulm Herrn Arndt Geiwitz von der Sozietät Schneider, Geiwitz und Partner in Neu-Ulm eingesetzt. Bis zum 1. April 2012 soll ein Fortführungskonzept vom vorläufigen Insolvenzverwalter erarbeitet werden. Am 29. Februar 2012 wurden erste geplante Maßnahmen bekannt gegeben. Der vorläufige Insolvenzverwalter teilte mit, dass bis zu 11 750 der 25 000 Arbeits plätze in den Schlecker-Filialen vom Abbau betroffen seien. Etwa 2 500 der bislang rund 5 500 Verkaufsstellen sollen schließen. Welche Märkte von der Schließung betroffen seien, werde nach Gesprächen und einer endgültigen Abstimmung mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und den Arbeitnehmervertretern veröffentlicht. Seit 6. März 2012 führen ver.di-Gewerkschaftsvertreter und der vorläufige Insolvenzverwalter Verhandlungen über die Zukunft der Beschäftigten bei Schlecker. Auch für die Schlecker-Tochter „Ihr Platz“ wurde am 26. Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Werner Schneider, ebenfalls von der Sozietät Schneider, Geiwitz und Partner in Neu-Ulm, eingesetzt. Bei der Schlecker-Tochter sollen etwa 900 von rund 5 300 Stellen gestrichen werden. Außerdem sollen 142 von bundesweit 612 Märkten kurz nach Ostern geschlossen werden. Zu 2.: Bundesweit sind bei Schlecker etwa 25 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in circa 5 500 Filialen beschäftigt. In Rheinland-Pfalz gibt es rund 240 Schlecker-Filialen mit rund 1 000 überwiegend weiblichen Beschäftigten. Eine Aufteilung der Gesamtzahl der Beschäftigten nach Teilzeit- oder geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen liegt nicht vor. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 22. März 2012 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/1029 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Aktuelle Angaben zur Anzahl der Beschäftigten und der Filialen hinsichtlich der Schlecker-Tochter „Ihr Platz“ liegen der Landesregierung nicht vor. Wie viele Filialen in Rheinland-Pfalz konkret geschlossen und wie viele Beschäftigte hiervon betroffen sein werden, ist derzeit noch nicht absehbar. Zu 3.: Der Landesregierung ist es ein großes Anliegen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schlecker in dieser schwierigen Situation eng zu begleiten. Sie wird den weiteren Prozess aufmerksam verfolgen und sie nach Kräften unterstützen. Nach Bekanntwerden des Insolvenzantrags hat sich die Landesregierung bereits solidarisch mit den Mitarbeiterinnen und Mit - arbeitern gezeigt und sie bei Veranstaltungen, zuletzt in Daun, unterstützt. Weitere vergleichbare Solidaritätsbekundungen sind geplant . In Abstimmung mit der Landesregierung hat die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland den Schlecker-Beschäftigten ange - boten, sich jederzeit zur individuellen Situation und zu den Möglichkeiten am Arbeitsmarkt in den Arbeitsagenturen und Job centern vor Ort beraten zu lassen. Malu Dreyer Staatsministerin