Drucksache 16/1068 20. 03. 2012 Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 28. März 2012 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Arnold Schmitt (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur IPEMA I Die Kleine Anfrage 679 vom 27. Februar 2012 hat folgenden Wortlaut: Bei der OFD Koblenz ist und bei der ADD in Trier wird in einer ersten Phase die neue Personalbearbeitungssoftware IPEMA eingeführt . Seit dem Jahr 2010 ist die Software nun Schritt für Schritt zur Bearbeitung aller Personalfälle bei der ZBV sowie der ADD produktiv gesetzt worden. Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Erfahrungen konnte die Landesregierung bisher sammeln was Aufwand und Kosten für die Personalstellen betrifft? 2. Wie viel Personal ist zur Einführung der Software eingestellt worden? 3. In welcher Höhe ist bisher Mehraufwand getätigt worden (Stellen, Kosten etc.)? 4. Welche Kosten sind dagegen bisher in den beiden Behörden eingespart worden, welche Kosten an welchen Stellen sollen noch eingespart werden? 5. Mit welcher Begründung hat sich die Landesregierung für die beiden genannten Behörden als Pilotprojekte entschieden? 6. Welche Behörden sollen nach der Umsetzung bei der ADD folgen, wie ist der weitere Projektablauf und welche Besonder heiten werden dort erwartet? Das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 20. März 2012 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Die Lehrerpersonalverwaltung bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) wird in zwei Schritten Ende März 2012 und Ende Mai 2012 auf IPEMA® umgestellt. Die bisherigen Erfahrungen aus dem Praxisbetrieb der Personalstellen beziehen sich daher auf den im Frühjahr 2011 produktiv gegangenen Bereich der OFD mit den Finanzämtern und können wie folgt zusammengefasst werden: – Die Einführung einer Standard-Software in der Landesverwaltung, welche sowohl die Abrechnung als auch die Personalverwal- tung integriert, ist zielführend, – der im Rahmen der Implementierung vom IPEMA® entwickelte „rheinland-pfälzische Behördenstandard der Personalverwal- tung“ ist geeignet, landesweit in den Landesbehörden ausgerollt zu werden. Zu Frage 2: Für die notwendige Anwendungsbetreuung nach Produktivsetzung bei der ADD sind bisher 3,5 Stellen neu geschaffen worden. Weitere 5,75 Stellen wurden von der Katasterverwaltung temporär zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus kann die ADD zehn Kräfte befristet einstellen, um die manuelle Übernahme der Verträge für die befristet Beschäftigten aus dem eSchule24-Portal sicher - zustellen, bis die von den Schulen im Rahmen der Projekte Erweiterte Selbstständigkeit (PES) und Ganztagsschulen (GTS) generierten Daten unmittelbar in IPEMA® weiterverarbeitet werden können. Drucksache 16/1068 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Im Zuge der Einführung der neuen Software wurde bei der ZBV das IPEMA®-Service-Center (ISC) eingerichtet. Dafür sind im Haushaltsplan 2012/2013 bei Kapitel 04 07 insgesamt 30 Stellen eingerichtet. Aufgabe des ISC wird es sein, das landesweit eingesetzte inte grierte System dauerhaft zu betreiben und fortzuentwickeln. Zu Frage 3: Mehraufwand nach Produktivsetzung ist bei der ADD bislang nicht entstanden (siehe auch Frage 1). Die Einführung von IPEMA® (Personaladministration/Organisationsmanagement, Stellenwirtschaft, Personalbeschaffung, Veranstaltungsmanagement ) in den Personal verwaltungen des Geschäftsbereichs der Oberfinanzdirektion Koblenz (Oberfinanzdirektion sowie 26 Finanzämter) führte auch unter Berücksichtigung der Einrichtung einer IPEMA®-Anwendungsbetreuung insgesamt nicht zu einem Personalmehraufwand. Zu Frage 4: Da die ADD noch nicht produktiv gegangen ist, sind bisher keine Kosten eingespart worden (siehe auch Frage 1). Es wird auch nicht erwartet, dass kurzfristig bei der ADD Kosten eingespart werden können. Die Realisierung der Anbindung des eSchule24- Portals für PES und GTS an IPEMA® wird zu einer deutlichen Entlastung bei der Datenpflege führen. Andererseits ist davon auszugehen, dass nach Integration aller personalverwaltenden Dienststellen des Landes in das System bei der ZBV ca. 30 Personalstellen eingespart werden können. Dementsprechend sind im Stellenplan der ZBV aktuell insgesamt 30 Stellen mit einem kw-Vermerk versehen. Zu Frage 5: Mit Ministerratsbeschluss vom 27. November 2007 wurden für die Phase 1 von IPEMA® die drei Teilprojekte Personalverwaltung der Oberfinanzdirektion (OFD), Lehrerpersonalverwaltung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und zentrale Bezügeabrechnung der Zentralen Besoldungs- und Versorgungsstelle (ZBV) festgelegt. Die OFD diente als Pilot mit überwiegend standardisierter Personalverwaltung einschließlich Ablösung von Altverfahren. Die Nähe zum Teilprojekt Abrechnung führte zu Synergien im Bereich der Projektorganisation. Durch die – unabhängig vom Projekt IPEMA® – geplante Ablösung bestehender Großrechnerkapazitäten im Finanzbereich war zudem eine besondere Dringlichkeit hinsichtlich der Ablösung des Altverfahrens für die Personalverwaltung gegeben. Für die IT-Unterstützung der Lehrerpersonalverwaltung bei der ADD wurde bereits in 2004 eine Machbarkeitsstudie, die eine Prüfung der grundsätzlichen Umsetzbarkeit der Abbildung der Lehrerpersonalverwaltung auf einem Standardpersonalverwaltungs - system zum Inhalt hatte, durchgeführt und kam zu einem positiven Ergebnis. Die Dringlichkeit der Ablösung der bestehenden Eigen entwicklung für die Lehrerpersonalverwaltung wurde von der ADD besonders betont. Zu Frage 6: Die landesweite Einführung von IPEMA® in den personalverwaltenden Stellen aller Landesbehörden wird in den Jahren 2012 bis 2015 erfolgen. Hierzu wurde eine Arbeitsgruppe der Personalreferenten eingerichtet, um die Einbindung der Ressorts mit ihren nachgeordneten Bereichen sicherzustellen. Das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur führt zurzeit eine detaillierte Erhebung der vorhandenen Altsysteme und des eingesetzten Personals für die Personalverwaltung in den Landesbehörden durch. Auf Basis dieser Erhebung ist geplant, ein Einführungskonzept zu erarbeiten, welches auch eine Kategorisierung der Behörden und eine zeitliche Reihenfolge festlegen wird. Roger Lewentz Staatsminister