Drucksache 16/1069 20. 03. 2012 Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 2. April 2012 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Arnold Schmitt (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur IPEMA II Die Kleine Anfrage 680 vom 27. Februar 2012 hat folgenden Wortlaut: Bei der OFD Koblenz ist und bei der ADD in Trier wird in einer ersten Phase die neue Personalbearbeitungssoftware IPEMA eingeführt . Seit dem Jahr 2010 ist die Software nun Schritt für Schritt zur Bearbeitung aller Personalfälle bei der ZBV sowie der ADD produktiv gesetzt worden. Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Besonderheiten sind bei der ADD für die Abbildung der Personalangelegenheiten zu beachten? 2. Wie werden derzeit in der Umstellungsphase die Personalfälle bearbeitet? 3. Welche Anknüpfungspunkte an bestehende Systeme gibt es, wo gibt es Inkompatibilitäten? 4. Welchen Mehrwert sieht die Landesregierung in der Einführung der Software für die gesamte Landesverwaltung, für die einzel- nen Behörden und für die damit arbeitenden Mitarbeiter? 5. Wie steht der jeweilige Personalrat zu der Einführung der neuen Personalverwaltungssysteme in Sinne der Verwaltung und der neuen Arbeitstechniken für die Mitarbeiter? Das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 20. März 2012 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Die Lehrerpersonalverwaltung der ADD stellt aufgrund vieler unterschiedlicher Beschäftigungsverhältnisse (Beamte, tariflich Beschäf - tigte – auch befristet, Gestellungen) und der hohen Fallzahlen (insgesamt ca. 47 000 Lehrkräfte und mehr als 10 000 Personalmaßnah - men bei temporären Beschäftigungsverhältnissen) besondere Anforderungen an ein integriertes Personalverwaltungssystem. Eine Besonderheit ist, dass Teilbereiche der Personalverwaltung für befristet Beschäftigte im Rahmen der Projekte Erweiterte Selbstständigkeit (PES) und Ganztagsschulen (GTS) zunächst an den Schulen auf einem eigenen System (eSchule24) ausgeführt werden, die weitere Personalverwaltung dieser Beschäftigten dann aber bei der ADD über IPEMA® erfolgt. Von Bedeutung ist weiterhin, dass die meisten Personalfälle im Schulbereich besonders zeitkritisch sind. Insbesondere bei den Einstellungsverfahren zum Schuljahresbeginn und zum Schulhalbjahr muss eine vierstellige Zahl von Personalvorgängen in einem kurzen Zeitraum abgewickelt sein. Zu Frage 2: Die ADD betreibt für die Lehrerpersonalverwaltung bis zur Produktivsetzung von IPEMA® ein eigenentwickeltes Fachverfahren. Die benötigten Daten aus diesem Altverfahren werden im Rahmen der Produktivsetzung nach IPEMA® übernommen. Zu Frage 3: In IPEMA® wurden für die Lehrerpersonalverwaltung Schnittstellen zur Datenbank EDISON (Verwaltung von Schuldaten), zum ITP-Word (Brieferstellung) und zu TIS (Verwaltung von Fortbildungsmaßnahmen) sowie dem Ländertauschverfahren entwickelt. Drucksache 16/1069 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Die Einstellungsverfahren von PES und GTS basieren auf einem Portal, das eigenständig entwickelt wurde, allen beteiligten Schulen zur Verfügung steht und vom Landesbetrieb Daten und Information (LDI) auf einem getrennten System betrieben wird. Dieses System (eSchule24) wird in den nächsten Monaten so überarbeitet, dass die von den Schulen generierten Daten unmittelbar in IPEMA® weiterverarbeitet werden können. Zu Frage 4: Durch eine konsequente Einmalerfassung personalwirtschaftlicher Sachverhalte können der Gesamtaufwand der Datenpflege mini - miert und durch eine Optimierung der Datenhaltung und der Personalbearbeitungsprozesse eine Kostenreduzierung herbeigeführt werden. Laufende Sach- und Personalkosten für den Betrieb der Altsysteme werden eingespart, da mit der Einführung des Verfahrens IPEMA® die Altsysteme abzubauen sind. Weitere Rationalisierungseffekte werden sich durch die Standardisierung der Personalbearbeitungsprozesse ergeben. Gleiche Aufgaben der Personalverwaltung werden dann landesweit gleichartig bearbeitet. Die zentralen Schulungen eröffnen die Chance einer einheitlichen fachlichen Vorgehensweise und die bereitgestellten standardisierten Prozesse erleichtern die Sachbearbeitung. Zu Frage 5: Die Einbindung der jeweiligen Personalvertretungsebenen erfolgte mit Projektbeginn auf der Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und wurde sowohl von der Projektleitung als auch durch die Teilprojekte vor Ort aktiv betrieben. Diese transparente Vorgehensweise mit zahlreichen Informationsveranstaltungen und Gesprächsterminen sowie regelmäßigen Erläuterungen zum Projektverlauf ist bisher auf ein sehr positives Echo bei den jeweiligen Personalvertretungen gestoßen. Roger Lewentz Staatsminister