Drucksache 16/1301 06. 06. 2012 K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Andreas Hartenfels (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Neuerstellung der Roten Listen gefährdeter Tier-, Pilz- und Pflanzenarten Die Kleine Anfrage 843 vom 15. Mai 2012 hat folgenden Wortlaut: Die derzeit in Rheinland-Pfalz verwendeten Roten Listen beruhen auf Bestandsaufnahmen zwischen 1985 und 2000, für den überwiegenden Teil der Gruppen auf Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre. Angesichts der fehlenden Aktualität dieser Daten, der teilweisen dramatischen Verschiebungen im Artenspektrum, auch durch den Klimawandel bedingt, und den besonderen Herausforderungen im Naturschutz (Biodiversitätsstrategie, Vervielfachung der Windkraftgewinnung im Rahmen der Energiewende, Nationalparksuche usw.) ist eine Überarbeitung der planungsrelevanten Roten Listen auf der Grundlage aktueller Daten zu Verbreitung und Gefährdung angezeigt. Dazu frage ich die Landesregierung: 1. Gibt es einen Zeitplan zur Fortschreibung der Roten Listen Rheinland-Pfalz? 2. Welche Organismengruppen werden dabei berücksichtigt? 3. Wie ist der Stand der Bestandsaufnahmen dazu bzw. wie wird die Datenbeschaffung organisiert? 4. Inwieweit und zu welchen Konditionen werden Fachleute von außen beteiligt? 5. Welche Kosten fallen dafür voraussichtlich an? Zu Fragen 3 bis 5 bitte ich darum, bei großen Unterschieden zwischen den einzelnen Organismengruppen dies getrennt nach Gruppen darzustellen. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 6. Juni 2012 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Ja. Es ist geplant durchschnittlich alle zwei Jahre eine Rote Liste zu aktualisieren. Die vorgelegten Entwürfe werden mit dem Landes - amt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht (LUWG) fachlich abgestimmt. Zu Frage 2: Die Fortschreibung soll zunächst für Schmetterlinge, Vögel, Heuschrecken, Gefäßpflanzen, Herpetofauna und Säugetiere erfolgen. Zu Frage 3: Für Schmetterlinge und Heuschrecken liegen die Datenerhebungen inzwischen vor. Erhebung und Auswertung von Daten für Vögel und Herpetofauna werden zurzeit durchgeführt. Datenbeschaffung und Auswertung für alle Zönosengruppen liegen in der Hand von Fachleuten der jeweiligen Biozönosen. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 18. Juni 2012 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/1301 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 4: Überwiegend werden die geplanten Roten Listen von ehrenamtlich organisierten Fachleuten erstellt und mit dem Landesamt für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht fachlich abgestimmt. Behördliche Experten arbeiten teilweise bereits bei der Erstellung der Roten Listen mit. Zu Frage 5: Die Listen werden ehrenamtlich erarbeitet. Dadurch fallen nur die Druckkosten für die Publikation an. Hierfür sind pro Liste, je nach Umfang, 3 500 bis 4 000 € vorgesehen. Ulrike Höfken Staatsministerin