Drucksache 16/1352 19. 06. 2012 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Ellen Demuth (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Situation freilebender, verwilderter Katzen in Rheinland-Pfalz Die Kleine Anfrage 862 vom 29. Mai 2012 hat folgenden Wortlaut: Tierschutzvereine in Rheinland-Pfalz berichten, dass die Anzahl verwahrloster Katzen stetig ansteigt. Die Tiere werden oft nur unzureichend mit Futter und Wasser versorgt und verelenden häufig. Aufgrund der ausbleibenden Kastration der Katzen durch den Menschen wächst die Katzenpopulation weiter an. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Wie beurteilt die Landesregierung die Situation der wildlebenden Katzen in Rheinland-Pfalz? 2. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung, um eine Verelendung wildlebender Katzen zu vermeiden? 3. Wie beurteilt die Landesregierung ein Förderprogramm für die Kastration freilebender, verwilderter Katzen durch Zuschüsse an Tierschutzvereine für die Kastration von Katzen, wie es in Nordrhein-Westfalen eingeführt wurde? 4. Plant die Landesregierung, ein ähnliches Förderprogramm für die Kastration freilebender Katzen auch in Rheinland-Pfalz ein- zuführen? 5. Welche Meinung vertritt die Landesregierung gegenüber der Einführung einer Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen? Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 19. Juni 2012 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Nach Auffassung der Landesregierung unterscheidet sich die Situation wildlebender Katzen in Rheinland-Pfalz nicht von der Situation in anderen Bundesländern. Wildlebende Katzen sind oft in einem schlechten Ernährungszustand und einem höheren Erkrankungsrisiko ausgesetzt als Hauskatzen, da wildlebende Katzen zum Beispiel nicht gegen übliche Infektionskrankheiten von Katzen geimpft und auch nicht regelmäßig entwurmt werden. Eine unkontrollierte Vermehrung der wildlebenden Katzen führt zu ansteigenden Populationen. Zu Frage 2: Zur Eindämmung der unkontrollierten Vermehrung unterstützt die Landesregierung Katzenkastrationsaktionen. Tierheime nehmen sich häufig kranker verwilderter Katzen an und benötigen hierfür Räumlichkeiten und Personal. Die Landesregierung unterstützt zum einen das ehrenamtliche Engagement und zum anderen Um- und Neubauten von Tierheimen im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel. So wurden im Jahr 2010 für Investitionen in rheinland-pfälzische Tierheime 412 483 Euro bewilligt, im Jahr 2011 waren es insgesamt 557 853 Euro. Private Tierschutzinitiativen – hierunter auch Katzenkastration – wurden im Jahr 2010 mit 104 252 Euro und im Jahr 2011 mit 112 534 Euro unterstützt. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 29. Juni 2012 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/1352 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 3: Die Landesregierung begrüßt es ausdrücklich, dass Nordrhein-Westfalen dem rheinland-pfälzischen Vorbild gefolgt ist und Aktionen der Tierschutzvereine zur Kastration freilebender Katzen fördert. Zu Frage 4: Nein, es bedarf keines neuen Förderprogramms, da die Landesregierung bereits seit dem Jahr 1996 Katzenkastrationsaktionen fördert. So wurden Katzenkastrationsaktionen im Jahr 2010 mit 54 539 Euro und im Jahr 2011 mit 62 692 Euro unterstützt. Zu Frage 5: Die Landesregierung befürwortet eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen und setzt sich hierfür im Bundesrat ein. In Vertretung: Dr. Thomas Griese Staatssekretär