Drucksache 16/1415 12. 07. 2012 Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 30. Juli 2012 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Marion Schneid und Anke Beilstein (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Erfahrungen mit der Schulbuchausleihe zum Ende des Schuljahres 2011/2012 Die Kleine Anfrage 917 vom 21. Juni 2012 hat folgenden Wortlaut: Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie viel Prozent der Schülerinnen und Schüler nehmen, getrennt nach Schularten, an der Schulbuchausleihe im aktuellen sowie im kommenden Schuljahr teil? 2. Welche Vorkehrungen hat die Landesregierung getroffen, damit es in diesem Jahr weniger Probleme bei der Rückgabe der Schul- bücher gibt? 3. Bis wann ist mit der Kostenevaluation der Schulbuchausleihe zu rechnen? 4. Plant die Landesregierung eine Reform der Schulbuchausleihe hin zu einem unbürokratischeren und eigenverantwortlicheren Verfahren der Schulen? Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 10. Juli 2012 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Die Teilnahmequoten der Schulbuchausleihe in den Schuljahren 2011/2012 und 2012/2013 können nachfolgender Tabelle entnommen werden. Schuljahr 2011/2012 2012/2013 Gesamt 51 % 50 % Sekundarstufe I 59 % 60 % Sekundarstufe II 19 % 27 % Berufsbildende Schulen 40 % 44 % Grundschulen – 43 % Für das Schuljahr 2011/2012 können die Werte inzwischen abschließend festgestellt werden. Die Werte für das Schuljahr 2012/2013 beziehen sich auf den Stand vom 2. Juli 2012. Nachträglich hinzukommende Teilnahmen werden die Quoten voraussichtlich noch verändern. Die Grundschulen nehmen im Schuljahr 2012/2013 erstmals an der Schulbuchausleihe teil. Somit liegen für diese noch keine Vergleichszahlen vor. Drucksache 16/1415 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 2: Das Verfahren der Schulbuchausleihe wurde im laufenden Schuljahr kontinuierlich verbessert, so auch die Portalstruktur und das Rücknahmemodul für die Schulbücher. Zur Nutzung dieses Moduls steht im Schulträgerportal nun auch bei Spitzenbelastungen ausreichend Serverkapazität zur Verfügung. Die Rücknahme kann zudem ohne kontinuierliche Internetverbindung durchgeführt werden, die entsprechenden technischen Voraussetzungen hierfür wurden geschaffen. Neben den technischen Verbesserungen erfolgte auch eine Schulung des Personals der Schulträger; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pädagogischen Landesinstituts und des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur boten Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Rücknahme an, auf Wunsch der Schulträger auch vor Ort. Zudem erhielten die Schulträger vorab schriftliche Anleitungen und Verfahrenshinweise zur Abwicklung der Schulbuchrückgabe. Die genannten Verbesserungen ermöglichten bereits zum Ende des Schuljahres 2011/2012 ein reibungsloses Rücknahmeverfahren. Zum 2. Juli 2012 wurden bereits rund 830 000 Bücher problemlos zurückgenommen und im Portal dokumentiert. Dies entspricht ca. 86 % der zurückzugebenden Bücher. Zu Frage 3: Der Landesrechnungshof überprüft den entstandenen Personal- und Sachaufwand; entsprechend verwertbare Ergebnisse liegen aktuell noch nicht vor, da der Rechnungshof den zum kommenden Schuljahr startenden Ausleihzyklus in den Grundschulen in seine Gesamtanalyse einbeziehen wird. Zu Frage 4: Zahlreiche Rückmeldungen von Eltern belegen, dass das Verfahren der Schulbuchausleihe eine positive Akzeptanz hat. In den vergangenen beiden Schuljahren, in denen die Schulbuchausleihe in der Sekundarstufe I der allgemeinbildenden Schulen und darauf folgend in der Sekundarstufe II der allgemeinbildenden Schulen sowie in verschiedenen Formen der berufsbildenden Schulen eingeführt wurde, ist das Verfahren darüber hinaus kontinuierlich verbessert worden. Eine Reform der Schulbuchausleihe im Sinne der Fragestellung ist daher weder geplant noch erforderlich. Doris Ahnen Staatsministerin