Drucksache 16/146 20. 07. 2011 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Hedi Thelen (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Überwachungsmaßnahmen der Vulkanfelder in der West- und Osteifel Die Kleine Anfrage 84 vom 24. Juni 2011 hat folgenden Wortlaut: Nach den Ergebnissen eines wissenschaftlichen Symposiums zu aktiven magmatischen Prozessen im Untergrund der Eifel vom 15. Januar 2011 in Mendig sind die Vulkanfelder der Eifel seit ca. 650 000 Jahren aktiv. Nach internationalen Vereinbarungen/Kriterien werden Vulkanfelder mit Eruptionen, die nach dem Ende der letzten Eiszeit erfolgt sind, als aktiv angesehen. Die beiden jüngsten Vulkanausbrüche der Eifel (Laacher-See-Vulkan vor 12 900 Jahren und Ulmener Maar vor 11 000 Jahren) fallen in diese Kategorie . Zwar gebe es nach dem gegenwärtigen Wissensstand keine Hinweise für einen aktuell bevorstehenden Vulkanausbruch. Allerdings sei die Datenlage unvollständig. In guten untersuchten Vulkangebieten können bevorstehende Eruptionen schon Jahrzehnte vorher erkannt werden. Das setzt jedoch voraus, dass die bereits vorhandenen und sich ständig weiter entwickelnden Untersuchungsund Beobachtungsmethoden auch konsequent angewendet werden. Die beteiligten Wissenschaftler sehen daher dringenden Handlungsbedarf auf folgenden Feldern: Quantifizierung der Vulkangefahren, systematisches Monitoring und Risikoanalyse. Die Vorträge der Wissenschaftler im Rahmen des Symposiums, an dem ein maßgeblicher Vertreter des Landesamtes für Geologie und Bergbau teilgenommen hat, haben eindeutige Empfehlungen für notwendige wissenschaftliche Untersuchungen beinhaltet. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Welche Überwachungsmaßnahmen werden seitens der Landesregierung geplant? 2. In welchem Umfang werden hierfür Mittel im kommenden Doppelhaushalt 2012/2013 eingestellt? 3. Für welche konkreten Maßnahmen sollen welche Beträge eingesetzt werden? 4. Wann sollen die ersten kontinuierlichen Untersuchungen in welcher Form starten? Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 18. Juli 2011 wie folgt beantwortet: Im Memorandum der Teilnehmer des wissenschaftlichen Symposiums vom 15. Januar 2011 stellen diese fest, dass „grundsätzlich ein Gefährdungspotenzial hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit einer Vulkaneruption in der Eifel besteht“, jedoch „nach gegenwärtigem Wissensstand keine Hinweise auf einen aktuell bevorstehenden Vulkanausbruch“ existieren. Sie sehen mit Blick auf die internationalen wissenschaftlichen Vereinbarungen, nach der die beiden jüngsten Vulkanausbrüche vor über 10 000 Jahren in die Kategorie „aktiv“ einzuordnen sind, eine unvollständige Datenlage sowie Handlungsbedarf für weitere wissenschaftliche Untersuchungen. Dies vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Zu den Fragen 1 bis 3: Als Beitrag zur Erweiterung der wissenschaftlichen Erkenntnis beabsichtigt das Land, das regionale seismische Messnetz und das Gasmessnetz in der Eifel zu erweitern. Darüber hinaus werden geodätische Daten herangezogen, die im periodischen Vergleich ebenfalls einen Beitrag zum systematischen Monitoring liefern können. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 4. August 2011 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/146 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Es ist vorgesehen, im Landeshaushalt 2012/2013 Mittel für die Beschaffung einer Gas-Dauermessstelle und mehrerer seismischer Messstationen sowie für Leistungen Dritter bereitzustellen. Über die Höhe der Mittel ist im Rahmen der Haushaltsberatungen zu entscheiden. Zu Frage 4: Den erhebenden Stellen liegen bereits entsprechende Datensätze zu den Parametern vor, die für eine Beobachtung vulkanischer Aktivitäten in Frage kommen. Diese Datensätze werden gesichert und über einen möglichst langen und repräsentativen Zeitraum weiter erhoben, um eventuelle Veränderungen dokumentieren zu können. In Vertretung: Ernst-Christoph Stolper Staatssekretär