LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 6. September 2012 A n t w o r t des Chefs der Staatskanzlei auf die Große Anfrage der Fraktionen der SPD, CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 16/1275 – Maßnahmen zur Förderung von Medienkompetenz Die Große Anfrage vom 29. Mai 2012 hat folgenden Wortlaut: Die Medienkompetenz gehört zu den Schlüsselqualifikationen der Gegenwart und Zukunft wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Die Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, die neuen Medien verantwortungsvoll für seine Bedürfnisse und Zwecke nutzen zu können. In einer Zeit, in der digitale Medien einen weitreichenden Teil der Lebenswelt insbesondere von Kindern und Jugendlichen und zunehmend auch von anderen Mitgliedern der Gesellschaft (z. B. Seniorinnen und Senioren) ausmachen, in der sie auf dem Arbeits markt als selbstverständ - lich vorausgesetzt und mit ihren Potenzialen und Risiken regelmäßig Gegenstand gesellschaftlicher Diskurse werden, ist die Vermittlung von Medienkompetenz mit all ihren Facetten eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Enquete-Kommission „Verantwortung in der medialen Welt“ des Landtags Rheinland-Pfalz hat in der vergangenen Legislatur periode klar herausgearbeitet, dass nur das Zusammenspiel von Medienkompetenz, Elternverantwortung und Jugendmedienschutz Kinder und Jugendliche im Umgang mit dem Netz stärken kann. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Enquete-Kommission die Medienkompetenz-Angebote im Land Rheinland-Pfalz untersucht und Handlungsempfehlungen für die kommenden Jahre abgegeben. Dabei ist deutlich geworden, dass unter Medienkompetenz ein vielfältiger Mix aus sozialen, technischen, intellektuellen und kreativen Kompetenzen zu verstehen ist. Diese werden für unterschiedliche Zielgruppen und unterschied - liche Anforderungsprofile von vielen Organisationen in Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt. Von besonderer Bedeutung sind dabei im schulischen Bereich die Maßnahmen im Rahmen des Landesprogramms „Medienkompetenz macht Schule“, die Projekte im Umfeld der Landeszentrale für Medien und Kommunikation wie u. a. der Aufbau von Medien kompetenznetzwerken in den Regionen des Landes. Obwohl der Vernetzungsgrad der Anbieterinnen und Anbieter medien pädagogischer Leistungen in Rheinland-Pfalz insbesondere im schulischen Kontext durch das Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“ und eine Reihe dezentraler Ansätze groß ist, wird die große Herausforderung darin bestehen, alle beteiligten Akteurinnen und Akteure optimal miteinander zu vernetzen. Auch die Arbeit von Organisationen bzw. Institutionen, wie der Verbraucherzentrale Rheinland -Pfalz, der Volkshochschulen, der Hochschulen, des Landesbeauftragten für den Datenschutz und Informationsfreiheit, der großen Medienanstalten in Rheinland-Pfalz (ZDF, SWR) und (Medien-)Unternehmen (Rhein-Main-Gruppe, SAP, Microsoft etc.), haben einen Beitrag zur Förderung von Medienkompetenz in Rheinland-Pfalz geleistet. Hinzu kommen Projekte und Kurse für Seniorinnen und Senioren, aber auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ziel dieser Großen Anfrage ist es, den Ist-Stand der Medienkompetenzangebote für einen sinnvollen Umgang mit den neuen Medien in Rheinland-Pfalz zu ermitteln, eine inhaltliche Bestands - aufnahme vorzunehmen sowie darüber hinaus auch die organisatorischen und finanziellen Aspekte zu beleuchten und daraus Empfehlungen zu entwickeln, um den Bereich der Medien - kompetenzmaßnahmen in Rheinland-Pfalz zu ordnen. Wir fragen die Landesregierung: 1. Welche grundsätzliche Bedeutung sieht die Landesregierung in der Vermittlung und Förde - rung von Medienkompetenz? Drucksache 16/1478 zu Drucksache 16/1275 06. 08. 2012 Der Chef der Staatskanzlei hat die Große Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 6. August 2012 wie folgt beantwortet : 1. Welche grundsätzliche Bedeutung sieht die Landesregierung in der Vermittlung und Förderung von Medienkompetenz? Die Vermittlung und Förderung von Medienkompetenz ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Mit Medien und ihren Inhalten umgehen zu können, ihre Möglichkeiten und Chancen, Grenzen und Gefahren zu erkennen, ist eine wichtige Kernkompetenz in der heutigen Informationsgesellschaft und gehört zu einem Prozess der umfassenden Persönlichkeitsentwicklung. Eine Gesellschaft im digitalen Zeitalter muss daher Priorität darauf richten, Bürgerinnen und Bürgern über strukturierte und attraktive Angebote Medienkompetenz zu vermitteln und ihnen auf diesem Weg verstärkt Partizipation, gesellschaftlichen Anschluss und Erwerbsfähigkeit zu ermöglichen. Für die Landesregierung stellt der Erwerb von Medienkompetenz in seinen unterschiedlichen Facetten und Dimensionen eine zentrale Grundvoraussetzung für einen selbstbestimmten Umgang mit Medien und damit für gesellschaftliche Partizipation dar. Die nachhaltige Entwicklung des Standorts Rheinland-Pfalz und seiner Regionen ist auch von den Qualifikationen und Kompeten - zen seiner Bürgerinnen und Bürger abhängig. Medien- und IT-Technologien prägen und verändern die gesellschaftlichen Rahmen - bedingungen in zunehmend größerem Maße. Kommunikationstechnologien wie beispielsweise mobile Endgeräte (Smartphone, Pads etc.) sind bestimmende Faktoren für den Erfolg von Unternehmen aus allen Branchen und die Alltagskommunikation der Menschen. Deshalb kommt der Vermittlung von Fertigkeiten im Umgang mit den Technologien und den Inhalten eine entscheidende Rolle zu. Medienkompetenz ist daher eine Schlüsselqualifikation in der Informations- und Mediengesellschaft, die in allen Bevölkerungsgruppen und Bevölkerungsschichten verankert ist und die stetig an die neuen Entwicklungen angepasst werden sollte. Dazu stellte die Enquete-Kommission des Landtags „Verantwortung in der medialen Welt“ in 2011 Folgendes fest: „(Die EnqueteKommission ) sieht digitale Medienkompetenz („digital media literacy“) als vierte Kulturtechnik nach dem Lesen, Schreiben und Rechnen an.“ *) Diese Auffassung teilt die Landesregierung. Die Vermittlung und Förderung digitaler Medienkompetenz ist eine Aufgabe, der sich die Landesregierung Rheinland-Pfalz frühzeitig angenommen und zahlreiche Projekte und Maßnahmen für alle Altersgruppen – vom Kleinkind bis hin zu den Senioren, aber insbesondere im schulischen Sektor – entwickelt und erfolgreich umgesetzt hat. Sie hat damit deutschlandweit eine Vorreiterrolle eingenommen. In die Aktivitäten haben sich zahlreiche Institutionen und Einrichtungen eingebracht, insbesondere die Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK), die sich in erheblichem finanziellen und personellen Umfang dem Medienkompetenzaufbau widmet. Die Vermittlung von Medienkompetenz ist mehr als die Warnung vor „gefährlichen“ Inhalten. Es muss darum gehen, Kindern und Jugendlichen entsprechend ihrem Entwicklungsstand und ihrer Lebenssituation Angebote der direkten und indirekten Medienbildung zu machen. Die Handlungskompetenz Medien kann ihnen helfen, verantwortlich mit den neuen Medien umzugehen. Das Internet bietet nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten der Information, des Austausches und der Unterhaltung. Dabei sind die sozialen Netzwerke nicht, wie zunächst angenommen, ein Second-Life. Vielmehr mischen sich die Welten von off- und online zu *) Bericht der Enquete-Kommission 15/3 „Verantwortung in der medialen Welt“, S. 12, Drucksache 15/5300. 2 2. Welche konkreten Maßnahmen zur Förderung der Medienkompetenz werden im Bereich der Landesregierung Rheinland-Pfalz, der Landeszentrale für Medien und Kommunikation und anderer Institutionen und Organisationen in Rheinland-Pfalz durchgeführt oder gefördert ? 3. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um Eltern und Lehrer und andere Personen, wie z. B. Ehrenamtliche, zu befähigen, Medien kompetenz zu vermitteln? 4. Was ist jeweils Inhalt und Zielgruppe der Maßnahme? 5. In welchen Organisationen bzw. Behörden und welchen Ressorts liegt jeweils die inhaltliche Zuständigkeit? 6. Wie hoch sind die Kosten für die einzelnen Maßnahmen, welchen Anteil finanziert das Land und aus welchen Titeln des Landes haushalts wird dieser Anteil geleistet? 7. In welcher Form werden die Maßnahmen zur Förderung von Medienkompetenz miteinander vernetzt? 8. Welche Rolle spielt die Vermittlung von Medienkompetenz im Rahmen der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern in Kindertagesstätten und Pädagoginnen und Pädagogen der außerschulischen Arbeit sowie deren Fort- und Weiter bildung? 9. Welche Kooperationen gibt es im Bereich der Medienkompetenzvermittlung mit der Medien - wirtschaft, Unternehmen der Kreativ wirtschaft bzw. mit Hochschulen? Die Landesregierung wird gebeten, ihre Antwort anhand von Tätigkeitsbereichen und den zugehörigen einzelnen Maßnahmen zu strukturieren. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 3 einer Welt. Es bedarf einer systematischen Kompetenzvermittlung bei Kindern und Jugendlichen im Hinblick auf den Umgang mit Medien sowie die Nutzung, Gestaltung und Bewertung von Medieninhalten. Medienbildung braucht den konkreten Zugang über die sozialen Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen. Die technische Kompetenz bei Kindern und Jugendlichen ist oft das geringste Problem: Sie lernen schnell, wie man Geräte, Programme und Webseiten bedient. Allerdings mangelt es oft an Grundkenntnissen darüber, wie das Netz funktioniert, z. B. welche Prozesse im Hintergrund ablaufen, was mit persönlichen Daten passiert und welche Interessen die Anbieter von Inhalten verfolgen . Ohne dieses Grundverständnis wird es schwierig, sich kompetent und selbstbestimmt im Internet zu bewegen. Medienkompetenz ist die Grundvoraussetzung, um selbstbestimmt an der digitalen Welt teilzuhaben. Sie umfasst neben der Beherrschung notwendiger Kulturtechniken auch eine ganze Reihe von Qualifikationen, die nicht allein im Medienkontext nützlich sind, beispielsweise die Fähigkeit, Informationen einzuordnen, Dinge zu hinterfragen, sich kritisch mit Sachverhalten auseinanderzusetzen , Reflexion über das eigene Verhalten und die eigene Rolle in einer Gemeinschaft, aber auch wirtschaftliche Zusammen - hänge und Interessen zu verstehen. Die Landesregierung sieht Medienkompetenz nicht als bloßes Wissen über technische Zusammenhänge oder kommunikative Funktionen , sondern als notwendiges Bündel vielfältiger kognitiver, emotionaler und sozialer Fähigkeiten, welches zur Teilhabe an der digitalen Gesellschaft befähigt. Medienkompetenz erfordert erlebtes Lernen, Interaktivität, den Einsatz sowie die Nutzung von Medien in verschiedensten Situationen und muss immer weiterentwickelt werden. Nur dann ist es möglich, das breite Spektrum der Möglichkeiten und Chancen zu erfahren, welche die Medien – und nicht nur das Internet – bieten. Die Landesregierung fördert daher die persönliche Entwicklung des Individuums nicht als passiven Konsumenten, sondern als aktiven Gestalter. Eine besondere Rolle bei der Kompetenzvermittlung im Umgang mit Medien kommt dem Datenschutz zu. Wer an sozialen Netzwerken teilnimmt, muss über die Risiken informiert sein, die mit der Preisgabe persönlicher Daten verbunden sind. Es muss möglich sein, den Weg der eigenen Daten nachzuverfolgen, die Weitergabe zu unterbinden und ihre Löschung zu verlangen. Insbesondere Kindern und Jugendlichen muss der sensible Umgang mit ihren Daten vermittelt werden. In diesem Zusammenhang verweist die Landesregierung auf das beachtliche Engagement des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) und seine zahlreichen Aktivitäten im Land. Von der schulischen Ausbildung wird erwartet, dass sie lebenswichtige Kompetenzen vermittelt. Kinder und Jugendliche sollen Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben, die ihnen im späteren Beruf und im Privatleben zugutekommen. Ihre Talente und Kreativität sollen ebenso wie ihre Persönlichkeit gefördert und mit der Schulbildung der Grundstein für lebenslanges Lernen gelegt werden . Die kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Geschehnissen gehört dabei ebenso in die Schule und den Unterricht wie die Thematisierung gesellschaftlicher Zusammenhänge und Hintergründe. Auch die Vermittlung von Medienkompetenz gehört zu diesen Kompetenzen. Es ist daher die Aufgabe der Schule, Medienbildung als Pflichtaufgabe schulischer Bildung nachhaltig zu verankern sowie den Schulen und Lehrkräften Orientierung für die Medienbildung in Erziehung und Unterricht zu geben. Schulische Medienbildung versteht sich daher als dauerhafter, pädagogisch strukturierter und begleiteter Prozess der konstruktiven und kritischen Auseinandersetzung mit der Medienwelt mit all ihren Facetten. Sie zielt auf den Erwerb und die fortlaufende Erweiterung der eigenen Medienkompetenz, also jener Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in der medial geprägten Lebens - welt ermöglichen. Sie umfasst auch die Fähigkeit, sich verantwortungsvoll in der virtuellen Welt zu bewegen, die Wechselwirkung zwischen virtueller und materieller Welt zu begreifen und neben den Chancen auch die potenziellen Risiken zu erkennen. Zeitgemäße Bildung ist in der schulischen Bildung nicht ohne Medienbildung denkbar. Sie ist als wichtiger Beitrag zu Lernprozessen zu sehen, die aus Wissen und Können, Anwenden und Gestalten sowie Reflektieren, Bewerten, Planen und Handeln erwachsen . Medienkompetenz kann einen Beitrag zu persönlichen und beruflichen Entwicklungsperspektiven leisten und mit Blick auf Medienwirkungs- und Mediennutzungsrisiken präventiv wirken. Kinder kommen bereits in frühem Alter mit Medien in Kontakt. Kindertagesstätten bieten hier die Chance, Kinder an neue Medien langsam heranzuführen und sie auf einen souveränen Umgang mit Medien sowie eine reflektierte Haltung hinsichtlich des Medienkonsums vorzubereiten. Fachkräften in Kindertagesstätten werden hierfür strukturiert vielfältige Fort- und Weiterbildungsangebote im Rahmen des Curriculums für ein landesweites Fortbildungszertifikat für Erzieherinnen und Erzieher gemacht, um ihre Vermittlungsaufgabe diesbezüglich wahrnehmen zu können. Die Verankerung des Lernbereichs „Medien“ als eigenständiger Bildungsbereich findet sich in den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz. Insbesondere im Bereich der Jugendarbeit bedeutet die rasante Entwicklung der neuen Medien eine wichtige Herausforderung. Gerade ältere Kinder und Jugendliche sollen lernen, neue Medien selbstbestimmt, kreativ, reflektiert und sozialverantwortlich zu nutzen . Die Vermittlung von Medienkompetenz in der Jugendarbeit und im präventiven bzw. erzieherischen Jugendschutz entspringt dem Grundsatz, dass in der Jugendarbeit und im präventiven Jugendschutz Bildung in den Dienst der umfassenden Entfaltung der Persönlichkeit des jungen Menschen gestellt wird. Die gesetzliche Verankerung hierzu findet sich in den §§ 12 bis 14 SGB VIII. Auch die Förderung der medienpädagogischen Qualifikation von Fachkräften in Kindertagesstätten und in der außerschulischen Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 4 Jugendarbeit mit dem Ziel einer verstärkten Medienbildung und der Sensibilisierung für Fragen des Jugendmedienschutzes ist dabei ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Die Landesregierung schafft mit Hilfe ihrer Kooperationspartner differenzierte Angebote für die Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte und die Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie für deren Eltern. Kinder und Jugendliche nutzen das Internet heute stärker als klassische Medien. Trotzdem ist bei vielen ein kompetenter Umgang keine Selbstverständlichkeit. Nicht immer können Eltern unterstützen, denn auch ihnen mangelt es häufig an Zeit und Wissen. Die Förderung von Kompetenzen, die vielfältigen Chancen des Internet sinnvoll, kritisch und sicher zu nutzen, ist ein wichtiges Thema und muss deshalb nicht nur junge User, sondern auch Eltern und pädagogische Fachkräfte als Zielgruppen berücksichtigen. Erwachsenen fällt es häufig schwer, die Medienwelten ihrer Kinder überhaupt zu kennen, mit der beschleunigten Dynamik des Mediums Internet Schritt zu halten oder auf den Medienkonsum ihrer Kinder Einfluss zu nehmen. Ihre Erziehungskompetenz soll um diese Dimension gestärkt werden. Medienkompetenz und Jugendmedienschutz sind die beiden Seiten der Mediennutzung. Ohne ausreichende Sensibilität und Vorsorge von Anbietern, Risiken zu minimieren oder zu vermeiden, werden die Risiken allein auf die Nutzer übertragen, während die Chancen ganz überwiegend bei den Anbietern verortet sind. Von Anbietern muss gleichzeitig gefordert werden, den Jugendschutz besser zu beachten und ihre Plattformen so zu gestalten, dass es sichere Bereiche für Kinder und Jugendliche im Netz gibt und auch die Medienkompetenz junger User gefördert wird. Die Angebote selbst sind ein geeigneter Ort, Jugendliche über mögliche Risiken zu informieren und über einen bewussten Umgang damit aufzuklären. Die Landesregierung legt Wert darauf, dass in der schnellen Entwicklung neuer Medien keine Bevölkerungsgruppe vernachlässigt wird. Die heutige Vielfalt an digitalen Möglichkeiten bietet viele Produkte und Projekte, die Menschen in ihrem Lebensalltag unter - stützen. Daneben wird auch die digitale Kommunikation immer mehr ein bedeutendes Feld, das insbesondere für immobile Menschen eine Möglichkeit der Unterstützung und der aktiven Teilhabe darstellt. Darüber hinaus ist für ältere Menschen, von denen sich viele den Bereich der neuen Medien erst im Laufe ihres Lebens aneignen konnten oder die im Berufsleben nie damit zu tun hatten , die Vermittlung von Medienkompetenz wichtig, um aktiv mit heutigen und zukünftigen Medienentwicklungen umzugehen und sie für die eigene Lebensgestaltung zu nutzen. So sind der Zugang zu und der Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien für alle Menschen eine Herausforderung, die dauerhaftes Lernen und ein stetiges Angebot an Förderung der Medienkompetenz erfordert. Im Zuge der Nutzung von Medien sehen sich Verbraucherinnen und Verbraucher einem globalen Markt, einer rapiden technologischen Entwicklung und zunehmend komplexen, sich verändernden Strukturen gegenüber. Nur gut informierte Nutzerinnen und Nutzer sind in der Lage, Chancen und Risiken der neuen Medien zu erkennen und ein eigenverantwortliches Medienverhalten auszuüben . Insofern ist die Vermittlung und Förderung von Medienkompetenz ein wichtiger Baustein in der Verbraucherpolitik der Landesregierung, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu befähigen, einen sicheren und selbstbestimmten Umgang mit den digi - talen Medien zu erlernen und selbstbewusste Konsumentscheidungen zu treffen. Dazu gehört ganz wesentlich, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Rechte kennen und Beratung und Unterstützung bei der Ausübung dieser Rechte erhalten. Dies gilt besonders für schutzbedürftige Personengruppen wie Kinder und Jugendliche sowie Seniorinnen und Senioren. Die Landesregierung unterstützt daher Verbraucherinnen und Verbraucher, Sensibilität im Umgang mit persönlichen Daten auszubilden , technische Bedingungen zu kennen, Geschäftsmodelle und Marketingstrategien im Web 2.0 kritisch zu hinterfragen sowie Verbraucherrechte wahrzunehmen. Ziel des digitalen Verbraucherschutzes ist es, vor Gefahren im Zusammenhang mit neuen Medien zu schützen sowie die ökonomische, soziale, gesellschaftliche und demokratische Partizipation von Verbraucherinnen und Verbrauchern weiter zu fördern. Die Verbraucherzentrale Rehinland-Pfalz engagiert sich erfolgreich seit Jahren und ist ein wichtiger Partner für die Landesregierung auch auf diesem Gebiet. Die Vermittlung von Medienkompetenz ist eine Querschnittsaufgabe, die alle gesellschaftlichen Bereiche durchdringt. Die Landes - regierung hat sich dieser Aufgabe frühzeitig gestellt und ist sich der besonderen Bedeutung dieser Aufgabe bewusst. Dies belegt auch die Vielzahl der Maßnahmen und Initiativen in Rheinland-Pfalz, die den Umgang mit Medien erleichtern sollen. Die Landesregierung setzt dabei auf ein Konzept, das auf eine dezentrale Kompetenzvermittlung aufbaut. Vor Ort bei den Menschen soll Medienkompetenz vermittelt werden. Deshalb unterstützt die Landesregierung die vielfältigen Initiativen, die sich mit unterschiedlichen Partnern gebildet haben. Die Landesregierung dankt ausdrücklich allen Partnerorganisationen, Institutionen, Verbänden und Unter nehmen für ihr Engagement in diesem Bereich. Rheinland-Pfalz nimmt im Kreis der Länder eine herausragende Rolle im Bereich Medienkompetenz ein. Gleichwohl gilt es aus Sicht der Landesregierung diese Konzepte stetig fortzuentwickeln und auszubauen. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 5 2. Welche konkreten Maßnahmen zur Förderung der Medienkompetenz werden im Bereich der Landesregierung Rheinland-Pfalz, der Landeszentrale für Medien und Kommunikation und anderer Institutionen und Organisationen in Rheinland-Pfalz durchgeführt oder gefördert ? 3. Welche Maßnahmen werden ergriffen, Eltern und Lehrer und andere Personen, wie z. B. Ehrenamtliche, zu befähigen, Medienkompetenz zu vermitteln? Frage 2 und Frage 3 werden gemeinsam beantwortet. A. Bereich Schule I. Maßnahmen des 10-Punkte-Programms „Medienkompetenz macht Schule“ Mit Ministerratsbeschluss vom 6. März 2007 wurden die Ministerien für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur sowie des Innern und für Sport beauftragt, die gemäß der Vorlage im Rahmen des 10-Punkte-Programms „Medienkompetenz macht Schule“ beschriebenen Projekte zu entwickeln, die konkreten Umsetzungsschritte vorzunehmen und über die Ergebnisse zu berichten. Im Zentrum des Landesprogramms steht seitdem die nachhaltige Förderung der Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern an allen rheinland-pfälzischen Schulen. Zur Realisierung wurden in den Jahren 2007 bis 2011 aus erwirtschafteten Haushaltsresten der Zentralstelle IT und Multimedia insgesamt rund 10 Mio. Euro Landesmittel zur Verfügung gestellt. Neben diesen flossen zwischen 2009 bis 2011 zusätzlich rund zehn Millionen Euro Bundesmittel im Rahmen des Landesprogramms „Für unser Land: Arbeitsplätze sichern – Unternehmen unterstützen – nachhaltig investieren“. In 2012 werden erneut insgesamt 500 000 Euro Landesmittel zur Verfügung gestellt. 1. Maßnahmen des 10-Punkte-Programms zum Ausbau der technischen Infrastruktur Ein Großteil der Gelder (rund 10 Mio. Euro Bundesmittel plus 7,6 Mio. Euro Landesmittel) diente zur Verbesserung der technischen Infrastruktur in den Schulen. So wurden und werden in den Schuljahren 2007/2008 bis 2012/2013 insgesamt 442 weiterführende und berufsbildende Schulen mit Hard- und Software ausgestattet (Notebookwagen, ca. 9 700 Notebooks, ca. 1 400 interaktive Wandtafeln, päd. Netzwerklösungen, Office-Software etc. im Wert von 40 000 bis 50 000 Euro pro Schule). Im Schuljahr 2009/2010 wurden 13 regionale Schulungszentren mit interaktiven Wandtafeln, Notebookwagen und Notebooks und alle staatlichen Studienseminare mit interaktiven Whiteboards im Wert von insgesamt 200 000 Euro aus Landesmitteln ausgestattet. Die technische Infrastruktur an Schulen wurde auch durch die Bereitstellung und Weiterentwicklung pädagogischer Netzwerklösungen verbessert. Seit 2007 befindet sich das Modulare Netzwerksystem für Schulen (MNS+) im Regelbetrieb. Das Pädagogische Landesinstitut (PL) übernimmt die technische Weiterentwicklung, den Third-Level-Support sowie die Supporter-Zertifizierung und die Fortbildung der Anwendungsbetreuerinnen und -betreuer. Hierfür wurden von 2007 bis 2011 insgesamt ca. 500 000 Euro aus Landesmitteln bereitgestellt. Für die technische Weiterentwicklung sind 40 000 Euro in 2012 veranschlagt. 2. Maßnahmen des 10-Punkte-Programms zur Erhöhung der Unterrichtsqualität mit neuen medialen Lerninhalten und -methoden und zur Stärkung der zukunftsorientierten Lehrerfort- und -weiterbildung Bis 2011 nahmen an den im Folgenden genannten pädagogischen Maßnahmen über 33 000 Lehrkräfte/medienpädagogische Fachkräfte , ca. 18 000 Eltern und ca. 80 000 Schülerinnen und Schüler teil. a) Unterstützung der Projektschulen und Ausweitung auf alle rheinland-pfälzischen Schulen Zeitraum 2007 bis 2011 In der Maßnahme wurden die teilnehmenden Projektschulen mit zahlreichen Fortbildungsangeboten im Bereich schulischer Medien - konzeptentwicklung, in der Vermittlung kritisch verantwortungsvoller Nutzung digitaler Medien, in der unterrichtlichen Nutzung der Hardware (interaktive Wandtafeln, Notebooks) und in der Gestaltung von individuellen Lehr- und Lernprozessen mit Medien unterstützt. Es wurden Studientage, regionale Arbeitstagungen und Fachforen durchgeführt. Ein Online-Kurs wurde auf der Landes - lernplattform „Lernen Online“ (siehe auch: Moodle@rlp) aufgebaut und etabliert, um den Austausch und die Vernetzung der Projektschulen zu fördern und ein „Voneinander-Lernen“ zu ermöglichen. Die erprobten Medien und Unterrichtskonzepte werden mittlerweile allen rheinland-pfälzischen Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt. 2012 ff. Die Maßnahme wird fortgeführt und um Fortbildungen schulischer Führungskräfte, Referentinnen und Referenten des PL sowie Referendarinnen und Referendare erweitert. Die zwischen 2007 bis 2010 entwickelten Module zur Medienkompetenzförderung (Mediendidaktik, Jugendmedienschutz, Datenschutz, Verbraucherschutz, Rechtsfragen, Medienkonzeptentwicklung und -implementierung ) werden in den o. g. Fortbildungen curricular verankert. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 6 b) Moodle@rlp – Weiterentwicklung und Ausbau der Lern- und Fortbildungsplattform „Lernen Online“ Zeitraum 2007 bis 2011 2009 wurde eine Lern- und Fortbildungsplattform aufgebaut und eine landesspezifische Lösung entwickelt. Die Plattform dient zum Austausch digitaler Materialien und zur Kommunikation der 442 Projektschulen untereinander. Auf dieser werden u. a. „virtuelle Unterrichtsräume“ zum Lehren, Lernen und zur Kooperation für alle Schulen und Studienseminare zur Verfügung gestellt und in der Fort- und Weiterbildung eingesetzt. Jede Schule erhält auf Wunsch einen eigenen Bereich, eine sog. „Schulinstanz“, sowie diesbezügliche Fortbildungen. Mittlerweile besitzen 280 Schulen und Studienseminare eine Schulinstanz. 2012 ff. Jedes Jahr werden ca. 60 weitere Schulen eine Schulinstanz erhalten und das vernetzte Angebot auf die Bereiche Förderung (sowohl Hochbegabung als auch besonderer Förderbedarf) und Ausbildung (Verzahnung von Schule und beruflicher Ausbildung) ausgeweitet . c) eTwinning Zeitraum 2007 bis 2011 Das durch die EU geförderte Projekt eTwinning unterstützt virtuelle europäische Schulpartnerschaften, die über das Internet geknüpft werden. Pädagogische Fachkräfte aller Schulformen, -fächer und Jahrgangsstufen aus 31 Ländern können sich mit ihrer Klasse an diesen Projekt beteiligen. In Rheinland-Pfalz nehmen 301 Schulen mit 252 Projekten teil. 2012 ff. Das Projekt wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt. d) iMedia Zeitraum 2007 bis 2011 Das jährlich stattfindende Fachforum iMedia ist eine zentrale Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte aller Schulen zum Lehren und Lernen mit Medien. An den ca. 100 Workshops nehmen jährlich ca. 1 200 Lehrkräfte teil. Die Veranstaltung wird vom PL organisiert und durchgeführt. 2012 ff. Die Veranstaltung wird weiterhin jährlich durchgeführt. 3. Maßnahmen des 10-Punkte-Programms zur Elterneinbindung und zum Ausbau des Jugendmedienschutzes an allen rheinlandpfälzischen Schulen Im Rahmen des Jugendmedienschutzes wurden zahlreiche Angebote initiiert und durchgeführt. Eltern, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Schulleitungen und Schulaufsicht wurden für die Risiken in Bezug auf die neuen Medien sensibilisiert und über geeignete Interventions- und Präventionsstrategien sowie über konkrete Handlungskonzepte informiert. a) Medienscouts.rlp Zeitraum 2007 bis 2011 2008 wurde in Zusammenarbeit mit jugendschutz.net und 2009 mit dem Medienkompetenznetzwerk Koblenz das Projekt „Medien - scouts“ konzipiert und umgesetzt. Ziel des Projekts war es, Schülerinnen und Schüler für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Angeboten des Internets zu sensibilisieren und sie als Tutorinnen und Tutoren bzw. Beraterinnen und Berater für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zu gewinnen. Zur Medienscoutausbildung gehört die Koordination und Fortbildung der externen Referentinnen und Referenten und der betreuenden Lehrkräfte, die jährliche Durchführung des „Safer Internet Day“ als Abschlussqualifizierung , die Nachschulung der bisher ausgebildeten Medienscouts über einen Online-Kurs auf der Landeslernplattform Moodle@rlp und die Unterstützung der Medienscoutschulen in der Entwicklung eines nachhaltigen schulischen Konzepts zur festen Verankerung der Medien scouts im schulischen Alltag. Seit 2008 wurden an 58 Schulen über 900 Schülerinnen und Schüler ausgebildet . 2012 ff. Es werden jedes Jahr an weiteren 20 weiterführenden Schulen insgesamt jährlich ca. 300 Schülerinnen und Schüler neu als Medienscouts qualifiziert. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 7 b) Fortbildung von Lehrkräften zu Jugendmedienschutzberaterinnen/-beratern (JMS-Berater/-in) Zeitraum 2007 bis 2011 2007 und 2008 wurden 60 „Landesmoderatorinnen und -moderatoren Jugendmedienschutz (JMS)“ geschult, die in regionalen Veranstaltungen bis Ende 2011 rund 1 700 Lehrkräfte zu JMS-Beraterinnen und -Beratern qualifiziert haben. Die Fortbildung umfasst die Einführung in die Sachgebiete technische Basisinformationen, Informationen im Netz, Konsum im Netz, Kommunikationsund Unterhaltungsmedien und Umgang mit jugendgefährdenden und entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten. Ebenso werden didaktisch-methodische Module für die schulinterne Fortbildung des Kollegiums und für den Unterricht vermittelt. Die geschulten Lehrkräfte haben die Aufgabe, ihren Schulen Informationen zur Verfügung zu stellen und ihre Kollegien zu beraten. Dazu erhalten sie zahlreiche kostenfreie Handbücher und Reader (Klicksafe-Handbuch „Knowhow für junge User“; Zusatzmodule „Was tun bei Cybermobbing?“, „Social Communities; „Ich bin öffentlich ganz privat“; „Schule.Medien.Recht. – Ein juristisches Wegweiser zum Einsatz digitaler Medien in der Schule“, u. a.). 2012 ff. Unter Berücksichtigung aktueller medialer und medienpädagogischer Entwicklungen werden die Landesberaterinnen und -berater Jugendmedienschutz jedes Jahr fortgebildet. Es werden jedes Jahr ca. 400 bis 500 neue JMS-Beraterinnen und -Berater qualifiziert. Die Zielgruppe wird auf Referendarinnen und Referendare aller rheinland-pfälzischen Studienseminare erweitert, den schon quali - fizierten JMS-Beraterinnen und -Beratern werden vertiefende Schulungen zu aktuellen Themen angeboten. c) Zentrale Agentur für Elternarbeit zur Medienkompetenzförderung Zeitraum 2007 bis 2011 Die zentrale Agentur stellt Referentinnen und Referenten sowie Budgets für die Durchführung von Elternveranstaltungen bereit. Es können Elterninformationsveranstaltungen zu den Themen Internetkommunikation und Web 2.0, Chat, Handy (Chancen und Risiken), Datenschutz, Kostenfallen Handy und Internet, Computerspiele sowie zum Umgang mit jugendgefährdenden Inhalten von Schulen und Elternvertretungen gebucht werden. Insgesamt wurden 370 Elternabende mit ca. 16 000 Eltern von externen medienpädagogischen Fachkräften des Verbraucherschutzes, des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI), der MedienKompetenzNetzwerke und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) durchgeführt. 2012 ff. Die Maßnahme wird fortgesetzt. Jedes Jahr werden bis zu 100 Elterninformationsveranstaltungen durchgeführt. Das Portal wird weiter ausgebaut und aktualisiert, die Schulung von externen Referentinnen und Referenten fortgeführt. d) Handreichung Schule.Medien.Recht. (2009) Zeitraum 2007 bis 2011 Ein umfassendes Nachschlagewerk mit dem Titel „Schule.Medien.Recht.“ wurde allen Schulen, Studienseminaren und Fortbildungseinrichtungen in doppelter Ausfertigung als Printversion zur Verfügung gestellt. Über einen geschützten Bereich wird das Werk auch online einem ausgewählten Personenkreis (v. a. Lehrkräften und Elternvertretungen) kostenfrei angeboten. 2012 ff. Das Nachschlagewerk wird derzeit überarbeitet und um einen Baustein zu Social Communitys (z. B. facebook) mit Verhaltensempfehlungen für Lehrkräfte und Schulen ergänzt. 4. Maßnahmen des 10-Punkte-Programms zur Weiterentwicklung eines zentralen Bildungsportals und zur Bereitstellung hochwertiger Bildungssoftware und Medien Den Projektschulen wird seit 2007 hochwertige Bildungssoftware in Form von Multimediapaketen des Südwestrundfunks (SWR) und des Instituts für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) zum unterrichtlichen Einsatz zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurden 500 Grundschulen mit einer Lehr- und Lernsoftware ausgestattet. a) Weiterentwicklung und Ausbau des ContentServers OMEGA Zeitraum 2007 bis 2011 OMEGA ist ein Onlineportal, das seit 2010 in Kooperation mit dem FWU entwickelt wird und den Projektschulen kostenfreie und multimediale Unterrichtsmaterialien im Livestream oder zum Download online bereitstellt. Das Portal wurde zu einer Service - leistung für alle Medienzentren (in Trägerschaft der Kommunen) und damit für alle Schulen in Rheinland-Pfalz ausgebaut. 2012 ff. OMEGA wird allen Schulen zur Verfügung gestellt und zu einem Repository (d. h. ein verwaltetes Verzeichnis zur Speicherung auch privater digitaler Unterrichtsmaterialien) weiterentwickelt. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 8 5. Maßnahmen des 10-Punkte-Programms zur Gewinnung von Partnern zur Initiierung gemeinsamer Projekte sowie zur Weiterentwicklung und Einbeziehung der MedienKompetenzNetzwerke (MKN) a) Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) Zeitraum 2007 bis 2011 Seit Oktober 2010 führt der LfDI vierstündige Schülerworkshops zu Datenverantwortung und Datenschutz an weiterführenden Schulen durch. Das Projekt wurde mit Mitteln aus dem Landesprogramm unterstützt, die entwickelten Workshop-Module und die Schulungsmodule der externen medienpädagogischen Referentinnen und Referenten wurden zusammen mit dem PL entwickelt. 2012 ff. Die Workshops werden weiterhin finanziert, sodass das Angebot für alle Schulen kostenfrei ist. Die Workshopmodule werden zum Einsatz in der Grundschule weiterentwickelt und sollen auch diesen in Zukunft angeboten werden. b) Broschüre „Surfen? Aber sicher!“ Zeitraum 2007 bis 2011 Die Staatskanzlei hat 2010 in Zusammenarbeit mit jugendschutz.net und dem Bildungsministerium eine Informationsbroschüre für alle Eltern der Schülerinnen und Schüler der 5./6. Klasse erstellt und kostenlos an alle weiterführenden Schulen verteilt. 2012 ff. Die Broschüre wird überarbeitet und an alle 5. Klassen aller weiterführenden Schulen verteilt. II. Multimediainitiative der Landesregierung – rlpinform Die Multimediainitiative der Landesregierung als Teil der Zentralstelle für IT und Multimedia im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur (ISIM) unterstützt seit vielen Jahren Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten zur Förderung von Medienkompetenzen . Sie nimmt diese Aufgabe im Rahmen ihrer Koordinierungsfunktion im Multimedia-Sektor wahr. Dies umfasst den Aufbau von Netzwerken und Kooperationen im Bereich der Landesverwaltung, seinen nachgeordneten Behörden, aber auch anderen Einrichtungen. Dabei lagen die Schwerpunkte bislang im institutionellen Bildungssektor (Kita: von 2007 bis 2010 das Projekt „Schlaumäuse“ in Kooperation mit der Microsoft AG, Grundschule: Landesmodellversuch „Digitale Medien in der Grundschule (DIMIG)“, alle Schulformen: Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“, Struktur: Aufbau und Weiterentwicklung der Medienkompetenznetzwerke in Rheinland-Pfalz) und im Bereich Seniorenweiterbildung. Die erfolgreichen Programme und Maßnahmen zum Erwerb von Medienkompetenzen sollen weitergeführt und ausgebaut werden. a) Schlaumäuse Seit 2005 führt die Landesregierung in Kooperation mit Microsoft das Projekt „Schlaumäuse“ durch, in dessen Rahmen Kindertagesstätten mit Laptops und dem Lernprogramm „Neues von den Schlaumäusen“, einer speziellen Software zur Sprachförderung für Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren, ausgestattet werden. Begleitende Schulungen für Erzieherinnen und Erzieher tragen zu einer Kompetenzvermittlung auf hohem Niveau bei. Bislang nahmen etwa 650 rheinland-pfälzische Kindertagesstätten an der Bildungsinitiative teil. b) DIMIG – Digitale Medien in der Grundschule Zeitraum 2007 bis 2011 Ziel des 2010 gestarteten und auf zwei Jahre angelegten Landesmodellversuchs war es, mediengestützte Lehr- und Lernprozesse als Teil der Qualitätsentwicklung in den rheinland-pfälzischen Grundschulen in das Bewusstsein der Lehrkräfte, der Grundschulkinder und auch deren Eltern zu rücken. Innerhalb des Projekts wurden praxistaugliche, mediendidaktische und medienpädagogische Anregungen für kindgemäßes Unterrichtshandeln entwickelt und erprobt. Dadurch erweitert sich das Spektrum der traditionellen Lehr- und Lernformen. Die in vielfältigen Formen realisierte Mediendidaktik und -pädagogik der Primarstufe wurden durch DIMIG um ein weiteres zentrales, fachübergreifendes Anforderungsprofil erweitert. An dem Projekt nahmen zehn Grundschulen, zwei Studienseminaren und 16 Kooperationsgrundschulen teil. 2012 ff. Das Projekt endete zum 31. Juli 2012. Die Ergebnisse und entwickelten Module werden über elf regionale DIMIG-Trainerinnen und Trainer (Lehrkräfte) in regionalen Arbeitskreisen in die Fläche getragen. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 9 III. Maßnahmen des Pädagogischen Landesinstituts (PL) Das am 1. August 2010 gegründete PL ist die Nachfolgeinstitution der drei Institutionen Landesmedienzentrum (LMZ), Pädagogisches Zentrum (PZ) und Institut für schulische Fortbildung und schulpsychologische Beratung (IFB). Es bietet allen Lehrkräften qualifizierte Beratung, Begleitung, Unterstützung und Fortbildung zur Medienkompetenzförderung und -vermittlung an. 1. Handreichung „Medienbildung in der Primar- und Sekundarstufe I: Bausteine für eine veränderte Lehr- und Lernkultur“ Zeitraum 2007 bis 2011 Als Grundlage für die Erarbeitung schuleigener Medienkonzepte wurde die Handreichung mit verschiedenen Kompetenzbereichen entwickelt und 2007 zum Start des Landesprogramms „Medienkompetenz macht Schule“ veröffentlicht. 2012 ff. Die Kompetenzbereiche werden überarbeitet, die Handreichung 2012 neu aufgelegt. Die Neuauflage soll u. a. als Orientierung für die zu erlangenden Kompetenzen in einem rheinland-pfälzischen Medienkompass für alle Schülerinnen und Schüler dienen. 2. Fortbildungsangebote für alle Fächer und Schularten zu medienkompetentem Handeln als integrativem Bestandteil von Unter - richt (mit Fokus auf Individualisierung, Differenzierung, Förderung sowie Eigenproduktion/Schüleraktivierung), zum Umgang mit interaktiven Whiteboards in der schulischen Praxis, zu einer Lehr- und Lernsoftware für alle wichtigen Lern- und Kompetenzbereiche in Grundschule und Orientierungsstufe, zum Online-Lehren und -Lernen. Die o. g. Fortbildungsangebote sind seit 2007 fester Bestandteil der Lehrkräftefortbildung des PL. Um diese zielgruppenorientiere Fortbildungen im Sinne einer umfassenden Medienkompetenzförderung anbieten zu können, werden folgende Maßnahmen im PL umgesetzt: a) Entwicklung didaktischer Szenarien des Lernens mit Medien, z. B. des individualisierenden und differenzierenden Arbeitens mit Lernplattformen (wie „moodle“/lernenonline.rlp.de), Entwicklung von Qualitätsstandards („e-Didaktik“) oder multimedialer Lernumgebungen (z. B. medienkonvergente Lernarrangements, Praxismodelle zu www.planet-schule.de); b) Entwicklung von Lehr-Lernkonzepten mit interaktiven Whiteboards (Material- und Konzeptentwicklung, Evaluation, systematisches Schulungsangebot, Aufbau und Betreuung von Regional-AGs); c) Sprach-, Lese- und Zuhörförderung mit Medien (hervorgegangen aus dem Modellprojekt des Bildungsministeriums von 2003 bis 2007: „Lesen ANDERS fördern: Mediale Wege zum Lesen“), produktiv-kreatives Aufarbeiten von Leseerfahrungen und „Medien lesen lernen“ als gemeinsame Aufgabe aller Fächer sowie Zuhör- und Sprachförderung mit OHRENSPITZER: Auditive Wege zum Verstehen und Sprechen; d) Förderung der Filmerziehung und Filmkultur in allen Jahrgangsstufen und Schularten, z. B. in Form ganzjähriger Beratung und Unterstützung von Schulen durch das Filmbüro, Lehrerfortbildung zur Filmpädagogik, Filmkritik, Filmsprache/-ästhetik , Medienpsychologie, jährliche Vorbereitung und Durchführung der Schulkinowoche Rheinland-Pfalz, Mitarbeit in bundesweiten Kooperationsverbünden; e) Entwicklung von Förderkonzepten mit digitalen Medien für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf , Evaluation, ganzheitliche Förderung mit der „FörderBar“ und anderen multimedialen Lernarrangements; f) Portal COMEDISON: Entwicklung, Bereitstellung und Erprobung von Materialien zur systematischen Vermittlung von Medienkompetenz für den unterrichtlichen Einsatz, Koordination der Fachberatergruppe zum Einsatz des Computers in der Förderschule ; Entwicklung innovativer Lehr-Lernszenarien und Gelingensbedingungen systematischer Medienbildung für alle Jahrgangsstufen und alle Schularten; g) Entwicklung von Qualitätskriterien hochwertiger unterrichtsgeeigneter Medien und deren Lehr-/Rahmenplananbindung. h) Aufbau, Qualifizierung und Betreuung einer neuen Beratergruppe für das Lernen mit Medien (seit 2010). Diese bieten Fortbildung , Beratung und schulinterne Schulungen zu allen Bereichen der Medienbildung an. Seit 2010 werden vom Zentrum für Schulleitung und Personalführung (ZfS) Fortbildungsveranstaltungen zum Aufgabenfeld der Medienkompetenzvermittlung, zu Implementationsstrategien im Zusammenhang mit Schulleitungsaufgaben und zur Entwicklung von Medienkonzepten als Teil schulischer Qualitätsprogramme angeboten. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 10 IV. Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung (ILF) der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft und Bildung mbH Mainz Das ILF bietet seit 2007 Lehrkräftefortbildung zum unterrichtlichen Einsatz von Medien an. Der Schwerpunkt liegt im Einsatz von Lehr- und Lernsoftware in den Fächern Deutsch, Mathematik und im Sachunterricht. Ab 2009 kamen Angebote zum Einsatz des interaktiven Whiteboards und zur Medienphilosophie hinzu. V. Erziehungswissenschaftliches Fort- und Weiterbildungsinstitut der evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz (EFWI) Das EFWI bietet seit 2007 Lehrkräftefortbildungen zum unterrichtlichen Einsatz von Standardsoftware (MS-Office) und von freier Software („open source“) an. Ab 2009 kamen Angebote zum Einsatz des interaktiven Whiteboards und zur verantwortungsvollen Nutzung des Internets hinzu. B. Bereich Weiterbildung Zeitraum 2007 bis 2011 Die Volkshochschulen in Rheinland-Pfalz bieten jährlich ca. 1 700 EDV-Kurse an, die von rund 14 000 Teilnehmenden besucht werden. Das Spektrum reicht von EDV- und Internet-Einstiegskursen über Kurse zu Office-Anwendungen, Kurse zur WebseitenErstellung bis hin zu Programmierkursen. Mit dem „Europäischen Computerpass“ (Xpert ECP) bieten die Volkshochschulen ihren Kursabsolventinnen und -absolventen die Möglichkeit einer Zertifizierung ihrer Kenntnisse und Fertigkeiten im Office-Bereich. Außerdem werden die Teilnehmenden auf die Gefahren hingewiesen, die sich aus der Nutzung des Internets ergeben sowie über die rechtliche Situation und den Datenschutz im Zusammenhang mit dem Internet informiert. Dazu werden zahlreiche themenbzw . zielgruppenspezifische Projekte durchgeführt: Seit dem Schuljahr 2004/2005 bieten die Volkshochschulen den „Xpert ECP“ inzwischen an ca. 20 Schulen in Rheinland-Pfalz an. Hierdurch werden Schülerinnen und Schüler bereits während ihrer Schulzeit optimal auf den Ausbildungsstart vorbereitet und weisen ihre neu gewonnenen Kompetenzen und Fähigkeiten durch entsprechende Zertifizierungen nach. Außerdem begleiten Volkshochschulen und ihr Landesverband die Schulen, die den „Xpert ECP“ vermitteln wollen, mit Serviceleistungen in der Abwicklung . Seit Beginn des Programms haben Schülerinnen und Schüler insgesamt 2 100 Prüfungen zum Xpert-Basiszertifikat und 1 700 Prüfungen zu den Aufbaumodulen absolviert. Im Rahmen des Landesprogramms „Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an“ werden Erzieherinnen und Erziehern Module zum Thema Medien angeboten, die den Anforderungen des Curriculums entsprechen und Kenntnisse im Umgang mit den Office-Programmen sowie Grundlagen zum Einsatz des Computers in den Kitas vermitteln sollen. So werden z. B. Kurse mit den Themen „Trickfilme selbst gemacht“ oder „Medienpädagogische Elternarbeit“ in Kooperation mit „mec – dem medienpädagogischen Erzieher/-innen-Club“ angeboten. Das Fortbildungsangebot „Neue Technologien im Sprachunterricht“ für Kursleitende in Integrations- und Fremdsprachenkursen der Volkshochschulen behandelt folgende Themen: Nutzung neuer Technologien für den Fremdsprachenunterricht, Möglichkeiten des Internets für Unterricht und die eigene Fortbildung, Sensibilisierung für Online-Lernverfahren, Suchen und Auswertung von Internetseiten, Entwicklung und Auswertung von Online-Übungsformen, Lernplattformen, Chat, Forum, Vorteile und Gefahren des Online-Lernens sowie die Auswertung von Sprachlernsoftware. Die Fortbildung „AlphaVZ“ für Dozenten/-innen gehört zum Lernportal „Ich-will-lernen.de“ des Deutschen Volkshochschul-Verbandes . Menschen, die erst als Erwachsene lesen und schreiben lernen, können mit „AlphaVZ“ ins Web 2.0 einsteigen. Die Volkshochschulen bieten im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem MedienKompetenzNetzwerk Mainz-Rheinhessen (MKN) und der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e. V. speziell zugeschnittene Kurse mit dem Titel „Silver-Surfer – Sicher online im Alter“ an. Der Fokus dieser Fortbildungen liegt auf den Aspekten des Verbraucher- und Datenschutzes im Internet. Die Kurse wurden 2011 von 17 Volkshochschulen angeboten, 2012 werden 24 Volkshochschulen diese Kurse anbieten. Die Evangelische Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz bietet folgende Maßnahmen an: – Maßnahmen zu PC-Anwendungen auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus (Word, Excel, Power Point, Datenbanken u. a.); – Maßnahmen zur Einführung für die Arbeit am PC und im Internet für ältere Teilnehmende, z. T. in Form von intergenerationellen Lernarrangements unter dem Motto: „Digital versiert trifft grau meliert“; – Computerkurse für Menschen mit und ohne Behinderungen; – Vermittlung von Grundinformationen und den Vor- und Nachteilen sozialer Netzwerke; – Maßnahmen zur Einführung in den Gebrauch von Handys. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 11 Die Katholische Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz bietet folgende Maßnahmen an: – Maßnahmen zu PC-Anwendungen auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus (Word, Excel, PowerPoint, Bildbearbeitung u. a.); – Maßnahmen zur Einführung in das Internet und den Umgang mit dem PC für ältere Teilnehmende: „Senioren-Internet-Café“, „PC-Grundkenntnisse für die Generation 50+“; – Förderung der EDV-Kenntnisse und Medienkompetenz im Rahmen von Wiedereinstiegskursen für Frauen in das Berufsleben, Orientierungskurse für Frauen „EDV und Medienkompetenz“, Kurs für Frauen „Kompetent in die Öffentlichkeit“ mit den Modulen „Lernen und Arbeiten im Internet“ und „Öffentlichkeitsarbeit und Umgang mit neuen Medien“; – medienpädagogische Wochen für Familien. Die Landesarbeitsgemeinschaft „anderes lernen e. V.“ bietet folgende Maßnahmen an: – EDV- und Internet-Einstiegskurse, Kurse zu MS-Office-Anwendungen für unterschiedliche Anwendergruppen, der Schwerpunkt der Kursangebote ist auf Frauen ausgerichtet; – Kurse über die Risiken sowie zum eigenen Schutz im Internet durchgeführt „Chatten – aber sicher!“, Kurse für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Eltern und Lehrkräfte „Chancen und Risiken der Online-Kommunikation“; – Handy-Einführung für ältere Teilnehmende „Senioren und Technik – keine Angst vor dem Handy“. Die Weiterbildungseinrichtung ARBEIT & LEBEN (DGB/VHS) bietet folgende Maßnahmen an: – Projekt „GOAL – Gemeinsam organisieren wir Ausbildung und Lernen“, Bildungsangebot für Jugendliche zur Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche, hierzu finden alternierend intensive Unterrichtsblöcke von vier Wochen und vierwöchige Praxis - phasen statt, in welchen der regelmäßige Einsatz von Computern und der sichere Umgang mit gängiger Software, dem Internet oder bei der Homepageerstellung vermittelt werden; – interkulturelle Stadtteileinrichtung „Neustadt-Projekt“, Mainz: Regelmäßiger Einsatz von Computern und Erlernen des verantwortungsvollen Umgangs mit neuen Medien für Kinder und Jugendliche; Vermittlung von Medienkompetenz an Eltern durch entsprechende Angebote am Abend; wöchentliches Angebot der Offenen Mädchen- und Jungengruppe, u. a. mit Einsatz von Computern und Umgang mit dem Internet; offener Treff für Frauen aus der Türkei unterschiedlichen Alters, z. B. zum Thema „Jung trifft Alt – Kennenlernen und Umgang mit dem PC“ oder „Medienkonsum – Sinn und Gefahren“; – im Rahmen des Projekts des Bundesbildungsministeriums „Alphabetisierung und Bildung AlBi“ (2009 bis 2011) wurden intensive Alphabetisierungskurse für Migrantinnen durchgeführt, in welchen der Einsatz von Computern zur Vermittlung von Lerninhalten sowie der sichere Umgangs mit dem Computer und dem Medium Internet vermittelt wurden. Das rheinland-pfälzische Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK) und der Landesbeirat für Weiterbildung verleihen seit 2002 in zweijährigem Turnus den Weiterbildungspreis Rheinland-Pfalz. Prämiert werden dabei hervorragende Maßnahmen und Projekte der Weiterbildung. Über die Verleihung der Auszeichnungen befindet eine unabhängige Fachjury. Ihr gehören jeweils Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, betrieblicher Weiterbildung, dem Ehrenamt in der Weiterbildung, der Lehrenden in der Weiterbildung, der Medien sowie des Landesbeirats für Weiterbildung an. Wichtiger Bestandteil des Weiterbildungspreises ist der mit 1 500 Euro dotierte Stiftungspreis MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS). Mit ihm werden Weiterbildungsprojekte gewürdigt, die einen nachhaltigen Beitrag zum Einsatz von Medien und zum Ausbau individueller Medienkompetenz leisten. Die Stiftung MKFS, in der Trägerschaft des Südwestrundfunks, der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LfK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK), stellt diesen Preis ebenfalls seit 2002 zur Verfügung. Von Juli 2009 bis Dezember 2011 wurden in dem Verbundprojekt „Lernend Altern“ der Technischen Universität Kaiserslautern (Fachbereich Sozialwissenschaften) in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) sowie der Volkshochschule Kaiserslautern vernetzende und entgrenzende Weiterbildungsstrategien zur Erhöhung der Bildungsbeteiligung älterer Menschen in der Region Kaiserslautern erprobt. Insbesondere immobilen Menschen über 65 Jahre wurde durch die Bereitstellung neuer Bildungstechnologien eine Teilnahme an Weiterbildungsangeboten virtuell ermöglicht. Im Rahmen des Landesprogramms „Für unser Land: Arbeitsplätze sichern – Unternehmen unterstützen – nachhaltig investieren“ wurden medienpädagogische EDV-Ausstattungen für Mitgliedsorganisationen der anerkannten Landesorganisationen der Erwachsenenbildung sowie bei den Volkshochschulen finanziert. Insgesamt wurden Projekte für 54 Weiterbildungseinrichtungen mit rund 1,15 Mio. Euro bezuschusst. Für das Projekt „mission possible – Die letzte Chance der 17!, ein Kommunikationsprojekt für die Berufsschüler der Industrie- und Lehrwerkstatt Mainz“ erhielt die Initiative Medienintelligenz des Interdisziplinären Arbeitskreises Medienwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 2008 den Stiftungspreis. Im Mittelpunkt des Projekts stand der Anspruch, junge Erwachsene , die Bildungsprozessen eher fernstehen, an eine medienkritische Haltung heranzuführen. In Auseinandersetzung mit medialen Kommunikations- und Darstellungsformen wurden die eigenen Stärken identifiziert sowie soziale und kommunikative Fähigkeiten trainiert. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 12 2010 erhielt die Kreisvolkshochschule Mainz-Bingen e. V. den Stiftungspreis für das Projekt „Medien in Kindertagesstätten – der Medienkoffer für die praktische Medienarbeit vor Ort“. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Medienpädagogik) durchgeführt. Im Rahmen des Projekts wurden pädagogische Fachkräfte und Kinder an eine kreative Mediennutzung herangeführt. Zugleich erhielten die teilnehmenden Studierenden angeleitete Praxiseinblicke in medienpädagogische Bereiche. 2012 ff. Zusammen mit den Weiterbildungspreisen des Landes Rheinland-Pfalz wird am 28. September 2012 erneut der Stiftungspreis Medienkompetenz des MKFS verliehen. Von den bereits dargestellten Maßnahmen des Landesverbandes der Volkshochschulen und der anerkannten Landesorganisationen der Weiterbildung werden zahlreiche auch in 2012/2013 fortgeführt. Aus den Planungen sollen einige Angebote exemplarisch genannt werden: – Der Verband der Volkshochschulen Rheinland-Pfalz bietet die Fortbildung „Sprachkurse mit vhs-Moodle – Flexible Kursangebote für flexible Teilnehmende“ für Dozenten in Integrations- und Fremdsprachenkursen an; die Blended-Learning-Kurse verbinden Präsenzveranstaltungen mit der Vernetzung über das Internet; in dieser Fortbildung lernen Dozentinnen und Dozenten , wie sie einen Sprachkurs mit der Lernplattform vhs-Moodle planen und gestalten können; – die Evangelische Erwachsenenbildung setzt ihre Maßnahmen zur Einführung in PC und Internet für ältere Teilnehmende fort, als Beispiel wird genannt „Keine Angst vor Mäusen – PC-Kurs für Menschen in der zweiten Lebenshälfte“; für die Weltgebetstagsarbeit werden für die hierbei engagierten Moderatorinnen Einführungen in die Arbeit mit Beamer, Laptop und PowerPoint angeboten; – die Katholische Erwachsenenbildung setzt ihre Kursarbeit zu unterschiedlichen PC- und Internetanwendungen fort, dabei werden verschiedene Zielgruppen angesprochen, wie z. B. Frauen oder ältere Menschen; für ehrenamtlich Engagierte werden Kurse in Öffentlichkeitsarbeitstechniken angeboten; – Mitgliedseinrichtungen der Landesarbeitsgemeinschaft „anderes lernen e. V.“ bieten u. a. Einführungen in das Programm „Brockhaus multimedial“ an; – ARBEIT & LEBEN setzt sein Projekt „GOAL – Gemeinsam organisieren wir Ausbildung und Lernen“ mit einem hohen Medienkompetenzanteil fort. C. Bereich Hochschule Zeitraum 2007 bis 2011 I. Online-Qualifizierungsprogramm Technologiebasiertes Distribuiertes Lernen (TBDL) des Virtuellen Campus Rheinland -Pfalz (VCRP) Das Online-Qualifizierungsprogramm Technologiebasiertes Distribuiertes Lernen (TBDL) wurde mit dem Ziel der Professionalisierung der Hochschullehre in Bezug auf eLearning entwickelt. Konkret bedeutet dies, dass das Programm mit Hilfe technologischer Mittel (Internet, Learning Management System) ein kooperatives und/oder individuelles Lernen von Personen an verteilten Orten in synchroner und/oder asynchroner Form ermöglicht. Die sechswöchigen Module finden ausschließlich online ohne Prä - senz phasen statt, werden tutoriell betreut und erfordern eine aktive Beteiligung. II. TingoLingo TingoLingo ist ein individualisiertes, unterhaltsames Online-Repetitorium für Englischlernende und Englischlehrkräfte. Unterstützt von einer Storyline führt Lernbegleiter Ingo durch eine Phantasievilla. Die 38 einheitlich strukturierten Lernmodule bestehen aus Rätseln, Grammatikkapiteln, gestuften Selbsttests, Feedback und kleinen Überraschungen. Komplexe Lernzusammenhänge werden durch Flash-Animationen veranschaulicht, grammatikalische Begriffe durch Glossare erklärt. III. Initiative Medienintelligenz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Die Initiative Medienintelligenz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist vor allem im Bereich Medienkompetenz-Vermittlung und Videojournalismus tätig und richtet sich u. a. an Studierende in Lehramtsstudiengängen. Gegründet am 25. Mai 2007 wird das Netzwerk von Medienwissenschaftlern und Medienpraktikern getragen und mit einer Vielzahl an Projekten vorangetrieben, um die Synergieeffekte zwischen Wissenschaft und Praxis zu verstärken und effizienter nutzen zu können. Die Arbeit von Medien - intelligenz fließt auch in die Lehre an der Universität ein. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 13 IV. Schulhof.tv (Beispiel der Initiative Medienintelligenz) Unter der Dachmarke Schulhof.tv subsumieren sich mehrere Projekte von Medienintelligenz, die alle auf einen kompetenten Umgang mit den neuen Medien abzielen, der bereits bei der Schulbildung ansetzt. Ein Projekt von entscheidender Relevanz innerhalb der Dachmarke ist die „Generationenübergreifende Medienwerkstatt“. Es geht hierbei um die Vermittlung von Kenntnissen über die neuen Medien und ihr aktives Ausprobieren unter professioneller Anleitung. Das Novum ist, dass bei der „Generationenübergreifenden Medienwerkstatt“ stets ein Eltern-Kind-Paar den Kurs besucht, dabei gemeinsam die neuen Medien entdeckt bzw. kritisch hinterfragt, wodurch die Kommunikation zwischen den Generationen positiv beeinflusst wird. V. Kommunikationsstrategie eLearning des Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) Die Kommunikationsstrategie im Verantwortungsbereich des VCRP richtet sich v. a. an Hochschullehrende und beinhaltet die Durchführung von eLearning-Tagen an den rheinland-pfälzischen Hochschulen, die Organisation, Koordination bzw. Unterstützung von Veranstaltungen in den Regionen des Landes sowie die Teilnahme an überregionalen Messen, wie z. B. der Learntec in Karlsruhe, Kongressen und eine Reihe weiterer Vorhaben. In Kontinuität der Kommunikationsstrategie finden regelmäßig eLearning -Tage an den Hochschulen statt. Ziel ist es, – das vielfältige Supportangebot zu kommunizieren, – die eLearning-Angebote einzelner oder mehrerer Hochschulen zu präsentieren und damit das diesbezügliche Hochschulmarke - ting durch Steigerung des Bekanntheitsgrades (z. B. von innovativen Studiengängen und zukunftsorientierten Weiterbildungsmöglichkeiten ) zu fördern, – die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Kooperation zwischen den Universitäten und Fachhochschulen, aber auch zwischen den Regionen zu stärken, – den Austausch und den Transfer zwischen Hochschule, Wirtschaft (z. B. nach Vorbild der Koblenzer eLearning-Tage) und verschiedenen Kulturbereichen anzuregen (z. B. Brückenschlag und Dialog zwischen Medienkulturen in Wissenschaft, Technik, Kunst und Design). VI. Wissen schafft Zukunft Mit 2,2 Mio. Euro förderte die Landesregierung Rheinland-Pfalz den Einsatz elektronischer Lehr- und Lernmethoden an den Hochschulen . Mit Hilfe einer Anschubfinanzierung des Landes im Rahmen des Hochschulprogramms „Wissen schafft Zukunft“ konnten die Hochschulen ein Netz aus zentralen und dezentralen Serviceeinrichtungen aufbauen, das die Hochschullehrenden bei der Konzeption, Umsetzung und Durchführung virtueller Lern- und Lehrszenarien unterstützt. VII. Digitale Lernumgebung Hochschule – eLearning-Integration an der Universität Trier Das mit Bundesmitteln geförderte Projekt „Digitale Lernumgebung Hochschule – eLearning-Integration an der Universität Trier“ hatte u. a. zum Ziel, die Entwicklung „Neue Medien in der Bildung“ zu verstetigen und zu verbreitern und die dafür notwendigen organisatorischen Voraussetzungen in Gestalt von Strategien, Konzepten und Zuständigkeiten zu schaffen. Insgesamt soll durch die Förderung die Entwicklung und Erprobung von Organisationsmodellen unterstützt werden, die – insbesondere in Verbindung mit Medienentwicklungskonzepten der Hochschulen – zu einer verstärkten Nutzung von eLearning und eTeaching führen, die Qualität und Effizienz von Lehren, Lernen und Prüfen in Hochschulen nachhaltig steigern und die Erschließung neuer Nutzergruppen im In- und Ausland verfolgen. Das Projekt „Digitale Lernumgebung Hochschule – eLearning-Integration an der Universität Trier“ hat einen wesentlichen Beitrag geleistet, eLearning-Aktivitäten an der Hochschule in der Breite – d. h. weit über das Engagement von Pionieren hinausgehend – in den Lehr- und Lernalltag einzuführen sowie Unterstützungsstrukturen und die Nutzung von eLearning zu etablieren und zu verstetigen. VIII. Medien, Organisation, Services für eLearning (MOSEL) an der Universität Koblenz-Landau Das mit Bundesmitteln geförderte Vorhaben „Medien, Organisation, Services für eLearning“ (MOSEL) an der Universität KoblenzLandau trägt durch die erfolgreich durchgeführten Strukturveränderungen zu einer IT-gestützten Modernisierung von Lehren, Lernen und Prüfen an der Hochschule bei. Durch den Aufbau von Medienkompetenzen in den Fachbereichen wurden die notwendigen Grundlagen für eine nachhaltige Nutzung digitaler Medien in der Lehre geschaffen. Das Vorhaben hat zudem einen wesentlichen Beitrag geleistet, um das Profil der Hochschule zu schärfen und die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule nachhaltig zu verbessern . IX. Duales Studium Web 2.0 Ziel des Dualen Studiums Web 2.0 ist die Einführung von hybriden Lehr-Lernarrangements (Blended Learning) in exemplarischen Dualen Studiengängen. Hybride Lehr-Lernarrangements bestehen aus einer didaktisch adäquaten Kombination von unterschied lichen methodischen und medialen Präsenz- und Online-Komponenten. Dabei sollen die technologischen Möglichkeiten neuer Web 2.0- Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 14 Technologien (Lernen im Netzwerk) ausgelotet und ausgeschöpft werden. Zielgruppe der Maßnahme sind v. a. Studierende, Hochschullehrende und Ausbilder/-innen in Betrieben. Parallel sollen Web 2.0-Technologien auch genutzt werden, um ein Ausbildungsnetzwerk aufzubauen und zu koordinieren, d. h. um die verschiedenen Akteure an den Hochschulen, in den Betrieben und Berufsschulen effektiv zu vernetzen. Dadurch sollen die erforderlichen Abstimmungen von Praxis- und Theorieanteilen sowie das Zusammenwirken der verschiedenen Ausbildungsstätten optimiert werden. X. Ausbildung, Stärkung und kontinuierliche Weiterentwicklung von Medienkompetenz Die Ausbildung, Stärkung und kontinuierliche Weiterentwicklung von Medienkompetenz bezieht sich nicht alleine auf individuelle Bildungs- und Weiterbildungsbiografien, sondern ebenso auf eine entsprechende Befähigung und die mediale Qualifizierung ganzer Organisationen und Institutionen. So muss sich insbesondere auch die Hochschule durch die systematische digitale und mediale Erweiterung und Vernetzung ihrer Ablaufprozesse zu operativem wie kreativem Medienhandeln befähigen. Medienkompetenzentwicklung wird an den Hochschulen im Handlungsfeld „neue Medien in der Bildung“ sowohl als Gegenstand von Studium und Lehre (Profilierung neuer Lehrgebiete und Studiengänge) wie auch als Motor für Organisationsentwicklung (mediengestützte Prozesse des Lehrens und Lernens wie der Qualitätssicherung) einer sich Schritt für Schritt medialisierenden Hochschule betrieben. Die Maßnahmen zur Förderung von Medienkompetenz an den Hochschulen reichen von der Integration entsprechender Medienentwicklungs -, Mediengestaltungs- und Mediennutzungsmodulen in die unterschiedlichsten Studiengänge bis zu vielfältigen Fortbildungs - bzw. Lehrveranstaltungen mit dem zentralen Thema Medienkompetenz bzw. Medienbildung. Dies fängt mit Schulungen im Office-Suite-Bereich an, geht über die Nutzung von 2.0-Tools wie Blogs oder Foren bis hin zur expliziten Nutzung von Web 2.0- Tools in Lehrveranstaltungen, die Einsätze in der Realität widerspiegeln (z. B. Projektdokumentationen im Rahmen eines Wikis, Erstellung von Podcasts oder Vodcasts). Nachfolgend werden hier einige Best-Practice-Beispiele genannt: – Integration des Moduls „Kreativität und Medien“ in den Studiengang Pädagogik an der Fachhochschule Koblenz für die Zielgruppe der Erzieher/Erzieherinnen; – hochschuldidaktische Angebote für Hochschullehrende aller Fachbereiche an der FH Koblenz; – Vermittlung von Präsentationstechniken; – Lernen, Lehren und Arbeiten mit Web 2.0/Social Media an der FH Koblenz: Hochschullehrenden und Mitarbeiter/-innen soll ein Überblick über aktuelle Möglichkeiten und Entwicklungen im Bereich Social Media gegeben und hochschulrelevante Szenarien und Anwendungsbeispiele aufgezeigt werden; – Kernaufgabe des Bibliotheksprojekts „Teaching Library/Informationskompetenz“ der FH Worms ist die Erarbeitung eines umfassenden und modularen Schulungskonzepts mit konkreten Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen (Studierende, Lehrende , Mitarbeiter/-innen) und für die verschiedenen Fächer an den Hochschulen; – Fortbildungsmaßnahmen in der Kompetenzvermittlung eLearning an der FH Ludwigshafen für Studierende und Mitarbeiter. 2012 ff. Folgende der o. a. Maßnahmen werden auch aktuell angeboten: – Online-Qualifizierungsprogramm Technologiebasiertes Distribuiertes Lernen (TBDL) des Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz (VCRP); – Duales Studium Web 2.0; – Modul Kreativität und Medien. D. Bereich Kultur Das Landesbibliothekszentrum (LBZ) ist mit seinen beiden Bereichen „Öffentliche Bibliotheken“ (Büchereistellen in Neustadt und Koblenz) und „Wissenschaftliche Bibliotheken“ (Bibliotheca Bipontina, Pfälzische Landesbibliothek Speyer – PLB, Rheinische Landesbibliothek Koblenz – RLB) ebenfalls auf dem Gebiet „Medienkompetenz“ aktiv. Das LBZ ist Partner sowohl im MedienKompetenzNetzwerk Speyer als auch im MedienKompetenzNetzwerk Koblenz. Die Adressatengruppen der Veranstaltungen des LBZ reichen von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Seniorinnen und Senioren. Die beiden großen Wissenschaftlichen Bibliotheken (PLB und RLB) bieten regelmäßig Führungen und Schulungen einschließlich praktischer Übungsteile für Schulklassen, für Referendare in der Lehrerausbildung und für Lehrkräfte, für Seniorinnen und Senioren , aber auch für Einrichtungen und Institutionen an, die sich für spezielle Themen interessieren. Thematisch werden dabei unterschiedliche Felder angeboten, z. B. Such- und Recherchemöglichkeiten der Online-Kataloge, Nutzung der elektronischen Dokumentenlieferdienste, Umgang mit allgemeinen Suchmaschinen sowie Bewertungsmöglichkeiten von Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 15 Internetquellen. Auch im Rahmen von Volkshochschulkursen bietet das LBZ Schulungen an. Im Jahr 2011 wurden im Bereich der Wissenschaftlichen Bibliotheken ca. 160 Führungen und Schulungen durchgeführt, an denen ca. 2 600 Personen teilnahmen. Externe Referentinnen und Referenten kamen dabei kaum zum Einsatz, in der Regel wird eigenes Personal eingesetzt. Die beiden Büchereistellen des LBZ bieten im Rahmen ihres Fortbildungsprogramms ebenfalls regelmäßig Schulungen an, die sich an Schulen und Schulbibliotheken, an ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter von Bibliotheken sowie an Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern wenden. Einige Titel der letzten Angebote waren z. B. „Mit dem LBZ fit für die Arbeit“, „E-Book“, „Smartphone und Co. für Bibliotheken“, „Web 2.0“, „Comic Life“, „Kinderwelten sind auch Medienwelten“ oder „Faszination Computer - spiel: Eltern-LAN“. Speziell an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bibliotheken wenden sich Angebote zur konkreten Softwareanwendung, wie Katalogisierungsschulungen, Bibliothekssoftware, Ausleihschulungen und Statistikschulungen. Das LBZ ist Mitglied im landesweiten Portal „Informationskompetenz“, ebenso wie in der „AG Informationskompetenz Rheinland -Pfalz-Saarland“. E. Bereich MKN – Medienkompetenznetzwerke In das 10-Punkte-Programm „Medienkompetenz macht Schule“ sind auch die Medienkompetenznetzwerke (MKN) integriert. MKN sind Kooperationen auf lokaler und regionaler Ebene zur Förderung der Medienkompetenz einer breiten Zielgruppe. Durch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Partner in einem solchen regionalen Netzwerk und die Bündelung von Ressourcen entstehen Synergieeffekte. Innovative und kreative Ideen werden gemeinsam entwickelt und umgesetzt. Dabei werden die Stärken der jeweiligen Partner genutzt. Die MKN leisten einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung des Medienstandorts Rheinland-Pfalz, indem sie die Menschen in den Regionen fit im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechniken machen und Medienkompetenz in die Breite tragen. Insgesamt sind sieben MKN in ihren jeweiligen Regionen aktiv: Trier, Südwestpfalz (SWP), Koblenz, Mainz-Rheinhessen, Kaiserslautern, Speyer, Ludwigshafen (vgl. dazu auch Antwort auf Frage 7). F. Bereich Erwachsenenbildung – Seniorinnen und Senioren Analog zu den Medienkompetenzprogrammen für Kinder und Jugendliche unterstützt die Landesregierung auch Maßnahmen für Seniorinnen und Senioren in Rheinland-Pfalz. Ziel der Projekte ist es, die Möglichkeiten von IT und Medien für diese immer größer werdende Gruppe exemplarisch auszuloten, sie pilothaft aufzuzeigen und umzusetzen. Um dem steigenden Beratungsbedarf im Bereich der digitalen Medien gerecht zu werden, wurde das bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz angesiedelte Projekt „Digitale Medien“ gestartet und ausgeweitet. Das Projekt läuft seit 2008 und wurde federführend vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz und der Zentralstelle für IT und Multimedia (ISIM) finanziert (seit 2012 vom Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz). Unter anderem werden externe Referentinnen und Referenten für Informationsveranstaltungen mit interessierten Gruppen oder Elternabende zum Thema „Kostenfallen bei Handy und Internet“ sowie ein umfassendes Angebot der persönlichen, schriftlichen und telefonischen Rechtsberatung zu Fragen rund um Telefon, Internet und Medien zur Verfügung gestellt . Mit der „Virtuellen Wohngemeinschaft der Gemeinde Külz“ wurde ein webbasiertes, interaktives Portal für ältere Menschen geschaffen , über das sich Senioren zusammenschließen, um ein gegenseitiges Unterstützungsnetzwerk zu bilden. Das Projekt „MausMobil“ bietet älteren Menschen Unterstützung beim Zugang zur Nutzung eines PCs und speziell zum Internet – insbesondere, wenn sie sich aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen wenig oder gar nicht aus der Wohnung bewegen können. In dem Projekt „LEA – Lernend altern“ werden in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut IESE, der TU Kaiserslautern und der Volkshochschule Kaiserslautern vernetzende und entgrenzende Erwachsenenbildungsstrategien zur Erhöhung der Bildungsbeteiligung älterer Menschen in einer Modellregion (Kaiserslautern) entwickelt und erprobt. Dabei sollen Erfahrungen der auf suchen - den Bildungsarbeit ebenso genutzt werden wie die Bereitstellung neuer Bildungstechnologien, mit deren Hilfe die Erwachsenenbildung in die Lebenswelt der älteren und alten Menschen eingebunden werden kann. Das Projekt „Silver Surfer – auch im Alter sicher im Umgang mit PC und Internet“ wird in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale und dem MKN Mainz-Rheinhessen durchgeführt. Es richtet sich an ältere Onliner, die im Rahmen eines in Module aufgeteilten Seminars ihre Medienkompetenz im Bereich Computer und Internet erweitern können. Die Reihe wird in 2012 fortgeführt . Zudem werden alle Internet-Tutorinnen und Internet-Turoren für ältere Menschen im August 2012 zu einem Erfahrungsaustausch mit Workshops zu aktuellen Weiterentwicklungen eingeladen. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 16 Der 6. Rheinland-Pfälzische Seniorenkongress im Dezember 2010 hat in einer Medienwerkstatt zahlreiche aktuelle technologische Entwicklungen und Medienkompetenzangebote präsentiert. Die Landesregierung unterstützt die Einrichtung von Internet-Treffs für ältere Menschen mit einer einmaligen Projektförderung. In zahlreichen Kommunen in Rheinland-Pfalz gibt es unabhängig von einer Förderung Internet-Treffs für ältere Menschen, die von ehrenamtlichen Tutorinnen und Tutoren betreut werden. G. Bereich Polizei Das Thema „Medienkompetenz in Rheinland-Pfalz“ wird in der Leitstelle Kriminalprävention und in den Zentren Polizeiliche Prävention (ZPP) bei den Polizeipräsidien bearbeitet. Mit Blick in die Zukunft ist darauf hinzuweisen, dass bei der letzten Sitzung der UAG „Kriminalprävention in der Großregion Saar-Lor-Lux“ (Teilnehmer: Frankreich, Belgien, Luxemburg, Saarland und Rheinland-Pfalz) das Thema „neue Medien“ als eines von mehreren möglichen Schwerpunktthemen für das Jahr 2013 genannt wurde. Die ZPPs stellen u. a. verschiedene Vorträge, die in einem gemeinsamen Infopool eingestellt und abrufbar sind, landesweit zur Verfügung . Diese Vorträge werden als zentrale Maßnahme an Schulen (Elternabende), bei Behörden und unterschiedlichsten Vereinen jeweils auf Anforderung durchgeführt. Im Einzelfall werden auch Workshops mit Schülern und Multiplikatoren abgehalten. Adressaten sind in erster Linie Eltern, Lehrer, Multiplikatoren und Erzieher. Ziel der Vorträge ist die Sensibilisierung der Eltern für ihre Verantwortung und die Gefahren, speziell für Kinder, im Internet. Konkrete Themenfelder sind z. B.: – Gefahren durch Gewaltdarstellungen; – Pornografie/Kinderpornografie; – Rechtsextremismus; – Handy/Smartphone, das Internet der Zukunft; – Happy Slapping; – illegale Downloads, Urheberrechtsverletzungen; – Cybermobbing, Cyberbullying; – Killerspiele, Spielsucht; – Homebanking; – Web 2.0, Social Communitys,( facebook, wkw, schülerVZ); – Gefahren der sozialen Netzwerke (Preisgabe von persönlichen Daten); – Gefahren beim Chatten, knuddels, icq; – unkontrollierbare Kosten. Eine künftige Erweiterung des Adressatenkreises für Präventionsmaßnahmen auf Senioren und Migranten ist durchaus denkbar. Um ihnen insgesamt die gesellschaftliche Teilhabe besser zu ermöglichen, sollten die Senioren jedoch für eine stärkere Nutzung neuer Medien kompetent gemacht werden. Die vorhandenen Seniorensicherheitsberater könnten hier unterstützen, müssten aber zuvor als Multiplikatoren ausgebildet werden. Hinsichtlich der Gruppe der Migranten wären die etablierten Netzwerke auf Landes -, Präsidial- oder kommunaler Ebene zu nutzen. So z. B. die Leitstelle Kriminalprävention, die Kriminalpräventiven Räte und die polizeilichen Ansprechpartner für die Moschee-Vereine. Rheinland-Pfalz gehört auch dem „Programm polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)“ an. ProPK (www.polizei-beratung.de) verfolgt seit nunmehr 40 Jahren das Ziel, die Bevölkerung, Multiplikatoren und andere Präventionsträger über Erscheinungsformen der Kriminalität und Möglichkeiten zu deren Verhinderung aufzuklären. Dies geschieht unter anderem durch kriminalpräventive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und durch die Entwicklung und Herausgabe von Medien, Maßnahmen und Konzepten, welche die örtlichen Polizeidienststellen in ihrer Präventionsarbeit unterstützen. Das Thema Medienkompetenz findet dabei Berücksichtigung. Für die Jahre 2012 und 2013 ist ProPK mit einem Etat i. H. v. von 1,285 Mio. Euro ausgestattet. Der Finanzierungsanteil von Rheinland-Pfalz, der aus dem Etat des Landeskriminalamtes bezahlt wird, beträgt für die Jahre 2012/2013 voraussichtlich ca. 61 800 Euro. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 17 H. Außerschulischer Bereich – Kinder- und Jugendarbeit Die Förderung der Medienbildung in der Jugendarbeit und die Sensibilisierung für Fragen des Jugendmedienschutzes ist seit Jahren ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Das Kinder- und Jugendministerium (MIFKF, vormals Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur) fördert deshalb seit vielen Jahren die frühkindliche und die außerschulische Medienbildung wie im Folgenden beispielhaft erläutert. I. Der Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz e. V. erhält sowohl eine institutionelle Förderung (jährlich 388 400 Euro) als auch Projektmittel (jährlich rund 148 400 Euro). Beispielhaft sind folgende Projekte des Instituts für Medienpädagogik beim Landesfilmdienst: a) Projekt „Lokal Global“ Lokal-global.de ist das Internet-Projekt für die Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz und bringt junge Leute in ganz Rheinland-Pfalz ans Netz. Fünf mobile Internet-Cafés sind rund ums Jahr in Rheinland-Pfalz unterwegs und können von Einrichtungen der Jugendarbeit ausgeliehen werden. Zusätzlich gibt es bei lokal-global.de die Workstation (fünf Notebooks), die hauptsächlich für Schulungen eingesetzt wird. Angeboten werden jährlich ca. 70 Schulungen. Lokal-global.de arbeitet seit 1997 erfolgreich, weil Fachkräfte der Jugendarbeit zusammen mit Jugendlichen das Programm gestalten und die Betreuung der Internet-Cafés übernehmen. b) Projekt „DiG.iT – Digitale Medienproduktion in der Jugendarbeit“ Seit 2001 ist der Landesfilmdienst e. V. mit dem Projekt „DiG.iT – Digitale Medienproduktion in der Jugendarbeit“ in der medienpädagogischen Arbeit in Rheinland-Pfalz präsent. Durch das Projekt „DiG.iT“ können Jugendliche ihre eigenen Film- und Videoproduktionen herstellen. Dank der Digitaltechnik eröffnen sich dabei ganz neue Dimensionen: Die Zeiten langwieriger und mühseliger Video-, Ton,- und Bildbearbeitung sind vorbei . Filme, Bilder, Geräusche, Töne und Musik lassen sich übersichtlich in einem Gerät vereinen und bearbeiten. Aufgezeichnete Tonsignale erhalten Studioqualität, Farbechtheit und Bildschärfe haben sich erhöht, Reproduzieren und Überspielen des Materials erfolgt einfach und verlustfrei. „DiG.iT“ kann von allen Einrichtungen der Jugend- und Bildungsarbeit in Rheinland-Pfalz projektorientiert ausgeliehen werden. Voraussetzung ist die Teilnahme eines oder mehrerer Projektmitarbeiter an einer Schulung, die der Landesfilmdienst e. V. kostenlos anbietet. Eine personelle Unterstützung vor Ort kann ebenfalls angefordert werden. Mit seinem Projekt „DiG.iT“ liefert der Landesfilmdienst e. V. medienpädagogisches und technisches Knowhow sowie personelle Unterstützung für die Jugendarbeit. c) Internetplattform jugend.rlp.de Der rheinland-pfälzische Jugendserver www.jugend.rlp.de versteht sich als Informationsplattform zum Thema Jugend und Jugend - hilfe in Rheinland-Pfalz und richtet sich an Fachkräfte, Jugendliche sowie eine interessierte Öffentlichkeit. Auf der Internetseite können Informationen zu gesetzlichen Grundlagen, Strukturen der Jugendhilfe, Finanzierungsquellen und Projekte innerhalb der Jugendarbeit abgerufen werden. Seit 2006 bietet jugend.rlp.de allen Einrichtungen und Organisationen der Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz eine einfache und professionelle Lösung für eine eigene Homepage an: Sogenannte „Freesites“ (derzeit 20) sind professionell vorgestaltete Seiten, die als eigenständige Internetseiten auf dem Server von jugend.rlp.de liegen. So können mehrere Benutzer ortsunabhängig die Seiten betreuen. Zentrale Funktionen wie ein Veranstaltungskalender oder ein Gästebuch sind ebenfalls enthalten und können leicht eingebunden und gepflegt werden. Dieses Angebot ist für Einrichtungen und Organisationen der Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz kostenlos und leistet einen Beitrag zur aktiven Beteiligung von Jugendlichen im Bereich der medialen Jugendarbeit. d) Video/Film Tage Der Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz e. V. veranstaltete 2011 (zum dritten Mal in alleiniger Trägerschaft) zum 28. Mal die „Video/Film Tage“. Die Fortsetzung der „Video/Film Tage“ in 2012 ist geplant. Die „Video/Film Tage“ sind ein bundesweiter Wettbewerb für Filme aus der Nachwuchsszene, aus der freien Szene und der medienpädagogischen Arbeit. Die „Video/Film Tage“ wollen zeigen, welche Arbeiten in der jungen und in der freien Medienszene entstehen. Von Schulen, Jugendhäusern, freien Gruppen, Hochschulen , Studentinnen und Studenten sowie freien Filmschaffenden können alle Beiträge eingereicht werden, die nicht gewerblich produziert worden sind. Die „Video/Film Tage“ heben sich von anderen Filmwettbewerben dadurch ab, dass sie den Wettbewerb mit der medienpädagogischen Arbeit in unterschiedlichen Workshops über mehrere Tage kombinieren. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 18 II. Die Förderung der Medienbildung in den Jugendverbänden wird ebenfalls seit Jahren vom Jugendministerium unterstützt. Hierzu erhält der Landesjugendring Rheinland-Pfalz, der auch institutionell gefördert wird, zur Weitergabe an die dort organisierten Mitgliedsverbände jährlich Fördermittel in Höhe von 38 347 Euro, die vorrangig zur Durchführung von Veranstaltungen zur Förderung der Medienpädagogik (z. B. Video-Workshops, Fernsehen selber machen, Grundseminar zur Öffent lichkeitsarbeit, medienpädagogische Zeitungsprojekte, Medienlehrgang Video- und Tonaufnahmetechnik u. v. m.) sowie zur Anschaffung von Medientechnik für zukünftige medienpädagogische Veranstaltungen eingesetzt werden. Mit der Inanspruchnahme der Förderung wird die Bereitschaft zum Verleih der Geräte verbunden, sodass viele Partner hiervon profitieren können und eine Vernetzung stattfindet. III. Im Jahr 2008 wurde die „Woche der Kinderrechte“ dem Thema „Kinderrecht auf Information“ gewidmet. Neben den vielfältigen Einzelprojekten in den Kommunen wurde unter dem Motto „Wer, wie, was – Das Recht des Kindes auf Informationen – Artikel 13 und 17 der UN-Kinderrechtskonvention“ eine zentrale Veranstaltung für Multiplikatorinnen und Multi - plikatoren der Kinder- und Jugendhilfe (von Kindertagesstätten bis Jugendzentren) und der Schulen sowie Medienvertreter und Fortbildungsträger im ZDF durchgeführt, an der über 100 Personen teilnahmen. IV. Aus Mitteln des Landesprogramms „Für unser Land: Arbeitsplätze sichern – Unternehmen unterstützen – nachhaltig inves - tieren“ wurde in den Jahren 2009 und 2010 die informations-, kommunikations- und medientechnische Ausstattung in der außerschulischen Jugendbildung mit insgesamt 1,6 Mio. Euro gefördert. V. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass zahlreiche Maßnahmen der Jugendarbeit und des präventiven Jugendschutzes, die nach dem Jugendförderungsgesetz (JuFöG) gefördert werden, die Medienkompetenzförderung als integralen Bestandteil aufweisen . Sowohl Maßnahmen zur sozialen Bildung, zur politischen Bildung und zur Schulung ehrenamtlicher Mitarbeiter enthalten regelmäßig Angebote zur Vermittlung von Medienkompetenz. Auch im Bereich Jugendschutz wurden verschiedene Projekte (insbesondere Jugendschutzwochen) gefördert, bei denen Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz einen Teilaspekt darstellten. VI. Diese Maßnahmen, die durch Landesmittel unterstützt werden, werden durch eine Vielzahl an medienpädagogischen Maßnahmen ohne Einsatz von Landesmitteln in den Kommunen, bei den Kirchen und sonstigen freien Trägern der Jugendhilfe ergänzt. In Tabelle 2 finden sich exemplarisch einige dieser Maßnahmen. Die Tabelle bildet keinen umfassenden Überblick über das bestehende Engagement der Träger der Jugendhilfe ab. VII. Neu konzipiert wurde ein landesweites Fortbildungsprogramms für Fachkräfte der außerschulischen Jugendarbeit zum Erwerb des Zertifikates „Medienbildung in der Jugendarbeit“. Das Ziel der Fort- und Weiterbildung der in der Jugendarbeit tätigen Fachkräfte und Ehrenamtlichen ist an dieser Stelle die Kenntnis- und Wissensvermittlung der unterschiedlichen medialen Möglichkeiten im Bereich der neuen Medien. So werden die in der Jugendarbeit Tätigen in die Lage versetzt, durch mediale Inhalte attraktiv und interessant auf die Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen und sie in ihrem Medienkompetenzerwerb zu stärken. VIII. Der Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz e. V. bietet im Rahmen seiner medienpädagogischen Projekte Fortbildungen für ehren - amtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und weitere Multiplikatoren der Jugendarbeit an. Die erste Initiative zur Medienkompetenzvermittlung in Rheinland-Pfalz, die „Video/Film Tage“, bieten seit 1983 alljährlich in ihrem Filmcamp eine gemeinsame Lernplattform für pädagogische Fachkräfte und Jugendliche und ermöglichen die intensive Zusammenarbeit mit Medienprofis. IX. Das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen fördert den Medienkompetenzerwerb des Landesjugendrings und seiner ihm angeschlossenen Jugendverbände mit 38 347 Euro jährlich. Einen wichtigen Stellenwert hat dabei die Förderung von Referentinnen und Referenten, die die Maßnahmen mit den Mitarbeitenden der Jugendverbände durchführen und sie dabei befähigen und anleiten. X. Im Rahmen des Curriculums für ein landesweites Fortbildungszertifikat für Erzieherinnen und Erzieher fördert die Landesregierung Fortbildungsmaßnahmen für Erzieherinnen und Erzieher zum Thema „Medien“. Bisher wurden u. a. durch das Sozialpädagogische Fortbildungszentrum (SPFZ), die Volkshochschulen, Familienbildungsstätten und medien+bildung.com über 100 Fortbildungsveranstaltungen mit über 1 400 Teilnehmenden angeboten. XI. Zur Konsultationskindertagesstätte mit dem Themenschwerpunkt „Medien“ wurde von 2008 bis 2010 die Kindertagesstätte „Haus des Kindes“ in Stadecken-Elsheim (Kreis Mainz-Bingen) ernannt. Sie ist seitdem als Referenzkindertagesstätte beratend und unterstützend für andere Kindertagesstätten tätig. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 19 I. Bereich berufliche Weiterbildung Zur Förderung der beruflichen Weiterbildung unterstützt die Landesregierung die Beschäftigten, Berufsrückkehrerinnen und Berufsrückkehrer sowie Selbstständige in Rheinland-Pfalz mit dem „QualiScheck“. Unter dem Stichwort „Zukunftsfähige Arbeit“ hat das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD) verschiedene Projekte zum Thema „Zukunftsfähige Arbeit“ ins Leben gerufen und miteinander vernetzt. Um Jugendliche zu unterstützen, denen aufgrund besonderer Problemlagen nicht direkt der Einstieg in Ausbildung gelingt, wurde der Ansatz „Fit für den Job“ aufgelegt. Hierbei werden u. a. Inhalte vermittelt, die die Medienkompetenz stärken sollen. J. Bereich Gesundheitswesen Die rheinland-pfälzischen Selbsthilfeorganisationen im Gesundheitswesen erhalten im Rahmen einer Projektförderung eine Anschubfinanzierung für die Beschaffung von Hardware im Bereich der neuen Medien. Mit der Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrags konnte im Jahr 2008 die Landesfachstelle „Prävention der Glücksspielsucht“ Rheinland-Pfalz beim Büro für Suchtprävention der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V. eingerichtet werden. Im Jahr 2008 wurden zudem in Anbindung an bestehende Suchtberatungsstellen 15 zusätzliche Vollzeitstellen als regionale Fachstellen Glücksspielsucht eingerichtet. Die regionalen Fachstellen Glücksspielsucht sind in den jeweiligen Regionen die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur Glücksspielsucht und pathologischer Mediennutzung und deren Vorbeugung. Die fachliche Begleitung der regionalen Fachstellen findet in Kooperation mit der Ambulanz für Spielsucht der Universitätsmedizin Mainz statt. Im Jahr 2011 war das Thema „Medienkompetenz“ unter anderem in 168 Projekten der Suchthilfe ein Schwerpunkt. Das MASGD hat in den Jahren 2006 bis 2010 ein medienpädagogisches Projekt zur präventiven Erziehung im Umgang mit neuen Medien in Familien und Schulen gefördert. Das Projekt „Gute Seiten – schlechte Seiten“ wurde von der Suchtberatungsstelle Suchtberatung Trier e. V. „Die Tür“ konzipiert und umgesetzt und richtete sich an Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie Multiplika - torinnen und Multiplikatoren im Primar- und Sekundarbereich. Die Landesfachstelle „Prävention der Glücksspielsucht“ Rheinland-Pfalz beim Büro für Suchtprävention der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V. hat zu dem Projekt „Gute Seiten – Schlechte Seiten“ ein Seminar für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren unter dem Titel „Kinder und Medien“ entwickelt und durchgeführt. Die Beschaffung von Hardware im Bereich der neuen Medien bei den rheinland-pfälzischen Selbsthilfeorganisationen im Gesundheitswesen dient auch dem Aufbau von Medienkompetenz. K. Bereich Verbraucherschutz Zur Förderung von Medienkompetenz finanziert das Verbraucherschutzministerium (MJV) seit 2008 das Projekt „Landesweite Information und Beratung der Verbraucher zu aktuellen technischen und rechtlichen Problemen bei der Digitalisierung“ (kurz: Projekt „Digitale Medien“), welches in Trägerschaft der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz durchgeführt wird. Das Projekt umfasst eine große Bandbreite an Einzelmaßnahmen und enthält neben Informations- und Bildungsangeboten für Gruppen und Organisationen auch Angebote der individuellen Verbraucherrechtsberatung zu medienspezifischen Fragestellungen und Problemen. Besondere Zielgruppen im Projekt sind Schülerinnen und Schüler, Eltern, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Seniorinnen und Senioren. So führt die Verbraucherzentrale u. a. kostenfreie Informationsveranstaltungen an weiterführenden Schulen zu Gefahren im Internet durch, schwerpunktmäßig zu Kostenfallen, Onlinespielen und Urheberrechtsverletzungen, und bietet begleitend Elternabende an, welche über das Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“ gefördert werden. Seit Beginn der Schulveranstaltungen im März 2008 konnten insgesamt 23 940 Schülerinnen und Schüler in 386 Veranstaltungen erreicht werden. Überdies ist die Verbraucherzentrale als Partner bei Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte sowie Multiplikatorinnen und Multi plikatoren eingebunden. Ein weiterer Schwerpunkt im Projekt „Digitale Medien“ liegt auf speziellen Vortragsveranstaltungen für Seniorinnen und Seniorin - nen. Neben internetbezogenen Inhalten geht es dabei um seniorenrelevante Themen wie Umstellung auf digitales Fernsehen oder seniorengerechte Handys und Hausnotrufsysteme. Bundesweit beachtet waren der Marktcheck zur kundenfreundlichen Senioren - beratung im Bereich Telekommunikation im Jahr 2011 und die auf den Erkenntnissen der Untersuchung aufbauende Broschüre „Durchblick beim Fernsehkauf – Einkaufshilfe für Senioren“. Schülerinnen und Schüler sowie Seniorinnen und Senioren stehen auch im Fokus weiterer vom Verbraucherschutzministerium geförderter Projekte im Bereich Medienbildung. Zum vorsorgenden Datenschutz fördert das MJV in Kooperation mit dem MBWWK die kostenfreien Schülerworkshops „Datenschutz und Datenverantwortung“, die beim LfDI angesiedelt sind. Seit Projektbeginn im September 2010 wurden bereits 382 Veranstaltungen durchgeführt, über die rund 10 000 Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen erreicht werden konnten. Künftig sollen Workshops auch im Grundschulbereich sowie im Jugendstrafvollzug angeboten werden. Darüber hinaus ist das MJV Partner des jährlich stattfindenden rheinland-pfälzischen Aktionstages zum „Safer Internet Day“, der den Abschluss der Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu „Medienscouts“ bildet. In Koopera- Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 20 tion mit der Verbraucherzentrale und der Initiative „Klicksafe“ wurde 2011 zudem die Unterrichtseinheit „Nicht ohne mein Handy: Cooles Handy – hohe Rechnung?“ erstellt, die von einem Expertengremium zum bundesweiten Einsatz im Unterricht empfohlen wurde. Wie Seniorinnen und Senioren sich kompetent und selbstbewusst im Internet bewegen, lernen sie in der Seminarreihe „Silver Surfer : Auch im Alter sicher im Umgang mit PC und Internet“, welche mit finanzieller Förderung des Verbraucherschutzministeriums vom MKN Mainz-Rheinhessen und der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz konzipiert wurde. Kooperationspartner sind u. a. der Verband der Volkshochschulen Rheinland-Pfalz und die Landesseniorenvertretung. Seit dem Start im Sommer 2011 konnten 34 Kurse angeboten werden, an denen insgesamt 478 Seniorinnen und Senioren teilnahmen. Zudem wurden über Angebote der Multiplikatoren-Fortbildung beispielsweise Senioren-Internet-Trainerinnen und -Trainer der Landesseniorenvertretung RheinlandPfalz geschult. Des Weiteren veranstaltet das Verbraucherschutzministerium den sogenannten „Verbraucherdialog“, der mit den Themen „Neue Medien: Kundenschutz für Jugendliche“ sowie „RFID: Radiofrequenz-Identifikation“ zweimalig zum Schwerpunkt Medienbildung /Medienkompetenz durchgeführt wurde. Der Verbraucherdialog dient der Erarbeitung politischer Positionen und möglicher Handlungsansätze zur Verbraucherinformation und -bildung. So gingen Impulse für das o. g. Projekt „Digitale Medien“ aus dem 1. Verbraucherdialog hervor. Aus beiden Verbraucherdialogen resultierte zudem eine umfassende Verbraucherinformationsbroschüre . Darüber hinaus trägt das MJV mit der Erstellung von Informationsmaterialien zur Vermittlung von Medienkompetenz bei. Zu nennen ist hier insbesondere die Reihe „Datenschutz ist Verbraucherschutz“ in Kooperation mit dem LfDI sowie der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. L. Bereich Umweltaufklärung Die Themenparkreihe der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz (LZU) „Themenpark Ernährung“ (2003, 2008), „Themenpark Landschaft und Heimat“ (2007) und „Themenpark Nachhaltigkeit“ (2011) ist ein Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz im Bereich der Umweltaufklärung. Mit der CD-ROM „Themenpark Ernährung“ erschien 2003 die erste Sammlung von Lernumgebungen für den Einsatz im Unterricht, aber auch zum Selbststudium auf der Basis einer neuartigen internetbasierte Softwareplattform namens „Learn Web“, einer Pilotentwicklung der AMMMa AG. I. Die Software-Plattform Learn Web Als multifunktionales didaktisches Werkzeug unterstützt das „Learn Web“ den Entwurf und die Bearbeitung handlungs- und produktionsorientierter Lernszenarien. Mit seinen neuartigen interaktiven Angeboten und Handlungsmöglichkeiten im Lernfeld der neuen Medien kommt es den praktischen Bedürfnissen von Lehrenden und Lernenden entgegen und unterstützt medienintegratives schulisches Lernen. Die mit Learn Web erstellten Lern- und Arbeitsumgebungen verbinden kursorientiertes und selbstständiges Lernen in einzigartiger Weise, weil sie angeleitetes Lernen und individuelle Freiheiten geschickt miteinander kombinieren. Statt auf Instruktion setzt die Software auf die konstruktiven Kompetenzen der Nutzerinnen und Nutzer. Wesentliches Merkmal aller Lernumgebungen der Themenparke ist ihre Offenheit. Der Bildschirm wird zu einer interaktiven Collage -, Lern- und Arbeitsfläche, auf der unterschiedlichste multimediale Elemente arrangiert und in Beziehung gesetzt und auf der Ideen, Lösungen und Szenarien alleine oder kooperativ entwickelt werden können. Die Offenheit der Lernumgebung unterstützt kreative Produktions- und Assoziationsprozesse und erlaubt es, auch mit kanonisierten Materialien „ausgetretene Pfade“ zu verlassen . Im „Learn Web“ werden nicht mehr nur vorgegebene Wege nachvollzogen und vorbereitete Handlungen ausgeführt. Ziel der Arbeit mit dem „Learn Web“ ist vielmehr das eigenständige, kreative und kooperative Erlernen praktischer Handlungskompetenz in medialen Zusammenhängen. II. Die Themenpark-Reihe der LZU Im „Themenpark Ernährung“ werden neben gesellschaftlichen, kulturhistorischen und anthropologischen Hintergründen der menschlichen Nahrungsbeschaffung, -zuberei tung und -aufnahme vor allem kreative, ästhetische, sprachliche und mediale Zugänge zum Thema Ernährung eröffnet. Eigenes Alltagswissen kann eingebracht und kritisch hinterfragt werden. Die erste Auflage erschien 2003, die aktuelle erweiterte 4. Auflage 2008 ist bei der LZU kostenlos erhältlich (Download unter: www.themenpark-ernaehrung .de). Es wurden mehrere Lehrerfortbildungen zum Einsatz des Themenparks durchgeführt. Der Themenpark macht Angebote für die Primarstufe und Sekundarstufe I. Die CD-ROM „Themenpark Landschaft und Heimat“ macht die Auseinandersetzung mit den Phänomenen Landschaft und Heimat für einen attraktiven Schulunterricht zugänglich. Multimediale Erfahrungsräume ermöglichen eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema und laden dazu ein, eigene Positionen zu beziehen und zu formulieren. Die CD-ROM erschien 2007 und ist kos - tenlos bei der LZU erhältlich (Download unter www.themenpark-landschaft.de). Es wurden Lehrerfortbildungen durchgeführt, der Themenpark ist für den Einsatz in den Sekundarstufen I und II konzipiert. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 21 Seit 2010 entwickelt die LZU den „Themenpark Nachhaltigkeit“, von dem mittlerweile ein Prototyp vorliegt, der in zehn Pilotschulen im Praxistest ist. Ziel dieses Themenparks ist es, das Leitbild nachhaltige Entwicklung für den Unterricht im Leistungskurs Erdkunde zugänglich zu machen und damit einen Beitrag zur Bildung für Nachhaltigkeit (BNE) zu leisten. BNE will Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln vermitteln, den Umgang mit Komplexität ermöglichen und zur Mitgestaltung von Gegenwart und damit zur Zukunft befähigen. Das Fach Erdkunde ist für die Behandlung von Nachhaltigkeitsthemen und globalen Fragestellungen im Unterricht ganz besonders sensibel. Dies kommt auch in den dazugehörigen Bildungsstandards zum Ausdruck. Der Themenpark Nachhaltigkeit macht für die Oberstufe ein multimediales curriculumkonformes mitlaufendes Angebot für den Unterricht. Die erste Auflage des neuen Themenparks soll Ende 2012 erscheinen und dann allen Interessierten kostenlos angeboten werden. Für die Pilotschulen wurden bereits mehrere Fortbildungen durchgeführt. An den Berufsbildenden Schulen Agrarwirtschaft bzw. an den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) wurde frühzeitig die Vermittlung von Medienkompetenz als Ziel in Schule, Beratung und Weiterbildung gesehen und umgesetzt. Im Einzelnen sind folgende Maßnahmen zu nennen: – frühzeitige Ausstattung der Schulen/Dienststellen mit Hard- und Software, – Internetanschlüsse in den Klassen, Ausstattung mit Smartbord (interaktive Tafel) und Beamer, – Maßnahmen zur Qualifizierung der Lehrkräfte, – Schulprojekt E-Learning (Einrichtung von Lernplattformen), – EDV-Unterricht in allen Schulformen der BBS Agrarwirtschaft, – Modul „Büroorganisation“ im Fachschulbildungsgang „Agrarbetriebsfachwirt“ mit EDV-Schulung im Rahmen des Moduls „Büroorganisation“, – Schulung in den gängigen PC-Anwenderprogrammen im Rahmen der Beratung und Weiterbildung. Die Fortbildung der Lehrkräfte der Berufsbildenden Schule Agrarwirtschaft erfolgt durch die ADD, die Fortbildungsangebote beziehen sich im Wesentlichen auf die Anwendungsprogramme Word, Excel und PowerPoint. Für die Schülerinnen und Schüler der Agrarwirtschaft ist die Förderung der Medienkompetenz sowohl in der Berufsschule als auch in der Fachschule curricular verankert. Entsprechender EDV-Unterricht zur Vermittlung von Anwenderprogrammen findet statt. In der Fachschule wird das Modul „Kommunikation und Arbeitstechniken“ angeboten, in dem sowohl Sprach- als auch Medienkompetenz gefördert werden. Im Konzept der BBS Agrarwirtschaft an den DLR sind die Eltern in ihrer Funktion als Betriebsleiter gleichzeitig das primäre Beratungsklientel . Über das Beratungsmedium Internet wird die Elternschaft in die Nutzung dieses Mediums eingeübt. Das Weiterbildungsangebot der landwirtschaftlichen Dienststellen beinhaltet auch Veranstaltungen zur Vermittlung und Weiterentwicklung der Medienkompetenz (Anwenderprogramme). M. Bereich Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) Auch der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) befasst sich im Rahmen seiner unabhängigen Stellung intensiv mit Fragen der Medienkompetenz. Dies ist – wie er mitteilt – dem Umstand geschuldet, dass in einer digitalen, durch das Internet und das Web 2.0 geprägten Welt Datenschutzkompetenz ein wesentlicher Bestandteil von Medienkompetenz ist. Darauf habe zuletzt auch die Kultusministerkonferenz in ihrem Beschluss vom 8. März 2012 zur Medienbildung in der Schule hingewiesen. Zugleich sei dies auch die Auffassung der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“. Das bedeute zugleich, dass der Datenschutz längst nicht mehr nur als Angelegenheit von Gesetzgebung und Kontrolle verstanden werden dürfe, sondern auch eine Aufgabe von Bildung und Erziehung sei. Dies habe u. a. die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder in ihrem Beschluss vom September 2011 deutlich gemacht. Sie fände darin auch die Unterstützung der Regierungen und Parlamente, u. a. auch des rheinland-pfälzischen Landtags (vgl. Drs. 15/5417). Aufgabe des LfDI sei es allerdings nicht nur, für diese Sichtweise und ihre praktische Realisierung zu werben, sondern selbst in entsprechen der Weise tätig zu werden. Dies geschehe auf vielfältige Weise. Im Mittelpunkt seiner einschlägigen Bildungsaktivitäten stehen die Schülerinnen und Schüler, für die seit September 2010 spezielle Datenschutzworkshops angeboten werden. Diese Workshops sind Teil des Landesprogramms „Medienkompetenz macht Schule “, in das der LfDI als Kooperationspartner eingebunden ist. Diese Workshops um fassen in der Regel vier Schulstunden und werden den Schulen kostenlos angeboten. Schwerpunktmäßig geht es dabei um die Vermittlung der dem Datenschutz zugrunde liegenden Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 22 Werte, um die Sensibilisierung für die im Netz vorhandenen Gefahren und Risiken, um die aktuellen Anwendungsprobleme z. B. bei facebook sowie um Fragen des Selbstdatenschutzes und der Online-Ethik. Ziel ist die Vermittlung einer kritischen Dis tanz zu den neuen Medien, welche die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen soll, nicht jeder neuen digitalen Mode unreflektiert hinterherzulaufen. Bisher wurden 382 solcher Workshops durchgeführt, davon 282 Workshops im letzten Quartal des Jahres 2010 und im Jahre 2011 und 100 Workshops im Jahre 2012. Außerdem wurden bereits weitere 93 Workshops mit den Schulen ver abredet. Sie werden in den nächsten Wochen realisiert werden. Innerhalb von zwei Jahren werden auf diese Weise rund 500 Workshops durchgeführt und rund 15 000 Schülerinnen und Schülern über Fragen des Datenschutzes unterrichtet worden sein. Der LfDI bedient sich dabei eines Pools von rund 20 freien Mitarbei terinnen und Mitarbeiter, bei denen es sich in der Regel um junge, netzaffine und päda gogisch vorgebildete Personen handelt. Sie werden nicht nur besonders geschult, son dern auch kontinuierlich über aktuelle Entwicklungen im Datenschutzbereich auf dem Laufenden gehalten. Pro Workshop erhalten sie 200 Euro und eine Fahrtkostenpau schale in Höhe von 50 Euro. Bisher wurden die Workshops in den Klassen 6 bis 9 durchgeführt. Ab dem kommenden Schuljahr werden sie auf der Grundlage eines entsprechend überarbeiteten pädago gischen Konzepts auch für die Schulklassen 4 und 5 angeboten. Geplant ist zeitgleich auch die Einbeziehung der Ganztagsschulen in das Workshopprojekt, wobei die Refe rentinnen und Referenten auch für die Elternabende eingesetzt werden sollen. Im Übrigen gehen die Überlegungen dahin, diese Workshops auch auf die Jugendstraf anstalten und die Häuser des Jugendrechts zu erstrecken. Entsprechende Absprachen wurden bereits getroffen. Ein besonderes Gewicht kommt im Bereich der Maßnahmen zur Medienkompetenzvermittlung auch der Erstellung von Bildungsund Unterrichtsmaterialien zur Förderung der Datenschutzkompetenz zu. Hin zuweisen ist etwa auf die Broschüre „Die Schöne Neue Welt von SchülerVZ, WKW und Co.“, welche wichtige Tipps zum Schutz der Privatsphäre in sozialen Netzwerken be handelt. Sie wurde mit einer Auflage von 20 000 Exemplaren aufgelegt, aufgrund der großen Nachfrage ist sie aber bereits vergriffen und wird derzeit aktualisiert. Ebenfalls auf Initiative des LfDI wurde eine Link-Liste mit empfehlenswerten Internet-Ange boten zum Thema Medienkompetenz und Datenschutz zusammengestellt und im virtuellen Datenschutzbüro unter www.datenschutz.de an zentraler Stelle zum Abruf bereit gehalten. Zu erwähnen ist außerdem die Erstellung eines Unterrichtsheftes zum Datenschutz, das von klicksafe.de herausgegeben wurde. Unter dem Titel „Ich bin öf fentlich ganz privat – Datenschutz und Persönlichkeitsrechte im Web“ wurde zum Safer Internetday 2010 unter Mitwirkung des LfDI ein Zusatzmodul zu den Unterrichtsmateria lien „Knowhow für junge User“ vorgelegt . Es ist auch auf die Homepage des LfDI zu verweisen, die eigens um eine Jugend-Seite erweitert worden ist. Hier finden sich zahlreiche Orientierungshilfen, Studien, Videos, Unterrichtsmaterialien und empfehlenswerte Links zum Datenschutz vor allen in sozialen Netzwerken. N. Bereich Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz Die Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) hat zur Umsetzung ihres gesetzlichen Auftrages, Medienkompetenz zu fördern, ein systematisches, auf die vielfältigen Themengebiete und Zielgruppen abgestimmtes, breites Angebot entwickelt, das u. a. starke langfristige strukturelle Kooperationen beinhaltet. Die LMK setzt dies auf rheinland-pfälzischer Ebene um, darüber hinaus in länderübergreifenden Kooperationen sowie in Maßnahmen auf Bundesebene und nicht zuletzt im europäischen Verbund. Diese inhaltliche Arbeit spiegelt kontinuierlich nach Rheinland-Pfalz zurück. Hinter all diesen strukturellen Koope - rationen steht eine engagierte LMK, die in der Regel eine aktive Rolle im Rahmen dieser Initiativen wahrnimmt: Entweder als Geschäftsführung , als Leitung, als Koordinatorin oder als Vorstandsmitglied. Die LMK ist zudem die einzige Landesmedienanstalt, die bei den bundesweiten Auftritten der Gemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) im Bereich der Medienkompetenzförderung – zuletzt bei der weltgrößten Bildungsmesse didacta – in allen fünf dort als Projekte der Landesmedienanstalten präsentierten Initiativen aktiv mitwirkt bzw. dafür verantwortlich zeichnet. Über Jahre hinweg war die LMK zudem die Beauftragte für Medienkompetenz der Landesmedienanstalten. Mit dieser Struktur der inhaltlichen und strategischen Verknüpfungen über Einzelprojektmaßnahmen hinaus nimmt die LMK eine herausragende Stellung ein. Zudem hat die LMK in Rheinland-Pfalz die Veranstaltungsreihe „Forum Medienkompetenz“ initiiert und organisiert, die sie im Jahr 2012 zum 13. Mal erfolgreich durchgeführt hat. Lange Jahre fand diese für Rheinland-Pfalz zentrale Veranstaltung für Lehrkräfte , Erzieherinnen, Erzieher und Eltern mit dem klaren Fokus auf die Medienkompetenzförderung gemeinsam mit der Staatskanzlei in Mainz statt; seit 2009 geht das Forum Medienkompetenz in die MKN-Regionen des Landes (bislang Koblenz, Trier und Ludwigshafen). Das Forum Medienkompetenz bietet eine Plattform zur Präsentation der Medienkompetenzaktivitäten im Land Rheinland-Pfalz und findet in Zusammenarbeit mit den Medienkompetenzakteuren in Rheinland-Pfalz statt. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Strukturen und Maßnahmen der LMK zur Förderung der Medienkompetenz I. Rheinland-Pfalz 1. MedienKompetenzNetzwerke Rheinland-Pfalz (MKN) Die LMK koordiniert gemeinsam mit MBWWK/ISIM auf Grundlage einer „Rahmenvereinbarung zu MedienKompetenzNetzwer - ken Rheinland-Pfalz“ von 2005 derzeit sieben Netzwerke als Kooperationen auf regionaler Ebene (Trier, Südwestpfalz, Koblenz, Mainz-Rheinhessen, Kaiserslautern, Speyer, Ludwigshafen). MBWWK, ISIM und LMK initiieren und begleiten den strukturellorganisatorischen Aufbau und den Betrieb von MKN. Akteure im Medienbereich schließen regionale Kooperationsvereinbarungen mit dem Ziel einer kooperativen Vernetzung statt Konkurrenz. In den MKN erweitert sich das Angebot für alle Partner durch die Vermittlung ihrer Medienkompetenzaktivitäten. MKN sind zentrale Anlaufstelle zur Organisation dieser Angebote. Durch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Partner in einem solchen regionalen Netzwerk und die Bündelung von Ressourcen entstehen Synergieeffekte. Innovative und kreative Ideen werden gemeinsam entwickelt und umgesetzt. Dabei werden die Stärken der jeweiligen Partner genutzt. Die MKN leisten einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung des Medienstandorts Rheinland-Pfalz, indem sie die Menschen in den Regionen fit im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechniken machen und Medienkompetenz in die Breite tragen. In das 10-Punkte-Programm der Landesregierung „Medienkompetenz macht Schule“ sind die MKN integriert. In den MKN manifestiert sich eine innovative strukturelle Vernetzung der Medienkompetenzaktivitäten mit längerfris - tiger und vor allem nachhaltiger Perspektive im Land Rheinland-Pfalz. 23 Im Folgenden ist die grafische und tabellarische Übersicht der Initiativen der LMK abgebildet: Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 24 Partner in den sieben MKN bieten gezielt Maßnahmen in Form von Schulungen, Workshops und Veranstaltungen an, um Dritte zu befähigen, Medienkompetenz zu vermitteln. Die MKN spielen bei der Verbreitung und Umsetzung der Fördermaßnahmen in Rheinland-Pfalz eine zentrale Rolle. Der OK Kaiserslautern wurde im letzten Jahr Außenstelle der Volkshochschule Kaiserslautern, beide sind Mitglied im MKN Kaisers - lautern. Ebenfalls gefestigt hat sich die gute Zusammenarbeit des MKN mit der TU Kaiserslautern. Das MKN Kaiserslautern bietet für Studierende der Medien- und Kommunikationstechnik das Seminar „Einführung in die Medientechnik II: Medienformate“ an und stellt dafür Dozenten zur Verfügung. Für Eltern und Lehrkräfte wurden insgesamt zehn Abende bzw. Fortbildungen zu den Themen Jugendmedienschutz und Sicherheit im Netz, aber auch zum kreativen und selbstbestimmten Umgang mit den Medien umgesetzt. Insgesamt führte das MKN Trier im Berichtsjahr 49 Veranstaltungen mit insgesamt 491 Teilnehmern durch. Zusammen mit dem Arbeitskreis Schule/Wirtschaft wurde z. B. im Mai 2011 eine Podiumsdiskussion zum Thema „soziale Netzwerke“ im Arbeitsamt Trier veranstaltet. In einem der Angebote des MKN Speyer z. B. in 2011 lernten 24 junge Erwachsene, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Diakonischen Werk absolvieren gemeinsam mit hauptamtlichen Mitarbeitern in der kirchlichen Jugendarbeit während einer Fortbildung , dass Podcast- und Filmproduktion als Methode in der Jugendarbeit sehr sinnvoll eingesetzt werden kann. Auch das MKN Südwestpfalz führt zahlreiche Veranstaltungen wie Weiterbildungen durch. Mit dem seit sechs Jahren bestehenden Projekt „Multimedia“ am Technik- und Wirtschaftsgymnasiums Pirmasens wurden z. B. in 2011 100 Schüler der Klasse 12 erreicht . In Kooperation mit den Medienzentren Pirmasens/Zweibrücken wurden zahlreiche Lehrkräfte in Weiterbildungen geschult. In Kooperation mit OK-TV Mainz betreut das MKN Mainz-Rheinhessen eine Lehr- und Lernredaktion, die alle Aktivitäten im Bereich Aus-, Fort- und Weiterbildung in den Bereichen Fernseh- und Onlinejournalismus umfasst. Jährlich werden ca. 30 Kurz- und Langzeitpraktikanten sowie FSJler in der Lehr- und Lernredaktion ausgebildet. Mehrtätige Silver-Surfer-Kurse werden in ganz Rheinland-Pfalz an Volkshochschulen, Verbraucherzentralen und MKN veranstaltet . Weitere Kooperationspartner sind das ISIM, das MJV, die Landesseniorenvertretung und MSAGD. Ein weiterer Schwerpunkt des MKN Mainz-Rheinhessen ist der Jugendmedienschutz. Neben Projekten wie Medienscouts, in welchem Schülerinnen und Schüler zu Tutorinnen und Tutoren im Themenkomplex Jugendmedienschutz ausgebildet werden, bietet das MKN Mainz-Rheinhessen Kurse für Lehrkräfte, Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen an. Seit der Gründung des MKN-Ludwigshafen sind mit allen MKN-Mitgliedern Kooperationsprojekte entstanden. Im Rahmen dieser Projekte verzahnen sich die Ausbildung bei OK-TV Ludwigshafen, die Einbindung von Praktikantinnen und Praktikanten aus dem universitären und berufsorientierenden Bereich sowie die Absolventen und Absolventinnen des FSJ mit Zuschauerorientierung auf der Basis anspruchsvoller Produktionen. 2. medien+bildung.com gGmbH medien+bildung.com (m+b.com) wurde als gemeinnützige GmbH im Dezember 2006 von der Landesmedienanstalt in RheinlandPfalz gegründet. Das Pädagogen-Team der m+b.com entwickelt und verwirklicht Bildungsangebote zur praktischen Medienbildung in unterschiedlichen Bildungssektoren in Rheinland-Pfalz. Dabei versucht es, flexibel Schritt zu halten mit den technologischen Wandlungen und dem sich ändernden Bildungsbedarf. Partner der Gesellschaft sind Kindertagesstätten, Schulen und Ganztagsschulen , pädagogische Ausbildungsstätten und Hochschulen, Einrichtungen der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung , aber auch öffentliche Einrichtungen wie z. B. die Landeszentrale für politische Bildung, Bibliotheken, Theater, u. v. a. m. Die Zielgruppen von m+b.com sind sowohl Kinder und Jugendliche bzw. Schülerinnen und Schüler als auch Multiplikatorinnen, Multiplikatoren und Erziehende. m+b.com arbeitet dezentral und vor Ort bei den Partnerorganisationen, um Hemmschwellen abzubauen und Umsetzungslösungen zielgruppenadäquat und bedarfsgerecht aufzuzeigen sowie Potenziale der digitalen Medien und der aktuellen Jugendkultur für Bildung bzw. gesellschaftliche Partizipation sichtbar zu machen. Die Evaluations- und Transferkonzepte sorgen für die Weitergabe der erprobten Modelle. Die Angebote von m+b.com zur praktischen Medienbildung stehen potenziell allen Einrichtungen aus Bildung und Kultur zur Verfügung. Mit seiner multiplikatorischen Arbeit will m+b.com unterschiedliche Bildungssektoren verzahnen. Die Seminarangebote gliedern sich in Fachbereiche bzw. „Lernwerkstätten“, die jeweils nach ihren Hauptzielgruppen benannt sind. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Eine besondere Form der Lehrkräfte-Qualifizierung stellt der Ansatz des Co-Teaching dar: Eine Lehrkraft und eine Medienpädagogin bzw. ein Medienpädagoge führen gemeinsam ein schulisches Projekt durch, dabei lernen die Lehrkräfte durch das Prinzip „Training-on-the-job“. Durch systematisches Einbeziehen von Schülerkompetenzen können diese ihr mediales Expertenwissen in bestimmten Situationen an die Lehrkräfte weitergeben. Diese erweitern so nach und nach ihre eigenen Kompetenzen (vgl. Projekt „MyMobile/My Clip“). Für Eltern werden Elternabende zu Themen der Medienerziehung angeboten. Diese sind jeweils inhaltlich ausgestaltet für Eltern jüngerer und älterer Kinder sowie für Eltern von Jugendlichen. Im Rahmen des Projekts „check-the-web“ gestalten Jugendliche selbst Elternabende und präsentieren ihr neues Wissen zum sicheren Internet. 25 Zusätzlich gibt es Angebote in Projektstrukturen, die häufig verschiedene Zielgruppen ansprechen. Darüber hinaus engagiert sich die LMK seit der ersten Stunde (Sommer 2002) als außerschulischer Kooperationspartner der Landesregierung im rheinland-pfälzischen Ganztagsschulmodell, seit 2007 hat die LMK diese Aufgabe der m+b.com übertragen. m+b.com beschäftigt Medienpädagoginnen und -pädagogen in den verschiedenen Regionen des Landes Rheinland-Pfalz, um die Ganztagsschularbeit umzusetzen, und arbeitet jeweils für ein Schul- oder auch ein Halbjahr mit einer Ganztagsschule zusammen. Eine Projektgruppe besteht in der Regel aus zwölf Teilnehmenden und kann altersgemischt sein. Die entstehenden Personalkosten werden vom Ganztagsschulen-Stundenkontingent der jeweiligen Schule bei der ADD Trier abgebucht. Direkte Kosten entstehen den Schulen zunächst keine. Einzelprojekte werden auch im Rahmen des Vormittagsunterrichts für eine ganze Klasse angeboten, und dies nicht nur in Ganztagsschulen. Die konkrete Planung und Terminabsprache geschieht in diesem Fall mit einer Medienpädagogin oder einem Medienpädagogen eines in der Nähe gelegenen MKN. Die Ziele der Partner im Ganztagsschulen-Kontext sind: Mittels handlungs- und produktorientierter Medienarbeit im schulischen Kontext die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen stärken, Standards zur Medienkompetenzförderung entwickeln und die Entstehung neuer Lehr- und Lernformen fördern. Die erarbeiteten Modelle, Konzepte und Methoden werden für den Transfer aufbereitet und fließen in die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften ein. Sie finden auch in anderen Bildungsbereichen Anwendung. Die Entwicklung der Medien-AGs in der Ganztagsschule von 2002 bis 2012: Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 26 Durch die niedrigschwellige Konstruktion von medienbildnerischen Plattformen im Netz können Lehrkräfte leicht durch das „Trial-and-error-Prinzip“ ihre Anwendungskompetenz erhöhen. m+b.com entwickelt solche Plattformen für unterschiedliche Anwendungsfelder . Die Inhalte können durch folgende Projekte von den Lehrkräften individuell ausgestaltet werden: Webradio-Plattform „edura.fm“, die digitale Lehr-Lernplattform „Praxismeister“, „emma.wordpress-und-bildung.de“, Moodle-Kurse unterschiedlichster Art, diverse Wiki-Projektseiten wie www.ludwikishafen.de, www.speyerpedia.de,www.gerpedia.de, www.hassloch-auskinder augen.de etc. 3. Offene Kanäle/Bürgermedien (OK-TV) Kern und elementarer Bestandteil eines jeden MKN in Rheinland-Pfalz sind die Offenen Kanäle/Bürgermedien (OK-TV), die seit über 25 Jahren in Rheinland-Pfalz existieren. OK-TVs sind semiprofessionelle Bürgerfernsehsender, die von ehrenamtlich getragenen Trägervereinen organisiert werden. Sie sind ein Netzwerk von zehn Sendeplattformen und 20 Standorten. OK-TVs bieten Einzelpersonen und Gruppen aus Rheinland-Pfalz die Möglichkeit, das Medium Fernsehen in eigener Verantwortung durch selbst produzierte Sendebeiträge (über 4 000/Jahr in Rheinland-Pfalz) zu nutzen. Zudem sind sie auch Stätten der Medienkompetenzförderung . Ein OK-TV steht auf den beiden Säulen „lokales“ und „Bildung“ und ist Bestandteil einer lokalen/regionalen Kommunikationsinfrastruktur . Die folgende Karte zeigt Standorte der MKN und OK-TV in Rheinland-Pfalz. Die ca. 120 aktiven ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den 20 OK-TV-Standorten sind durch Seminare und Workshops befähigt, interessierte Bürgerinnen und Bürgern jeglichen Alters fit zu machen, das Medium Fernsehen selbst zu nutzen . Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OK-Trägervereine unterweisen dabei neue Produzentinnen und Produzenten zu technischen und mediengestalterischen Fragen. Die im OK-TV bzw. MKN tätigen FSJler bzw. Azubis (ca. 25 junge Menschen) sind per se Multiplikatoren, die bei Projekten in Zusammenarbeit mit Schulen und Institutionen ihr Wissen und Können zur Verfügung stellen. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 27 II. Länderübergreifend 1. Bildungszentrum BürgerMedien (BZBM) Das Bildungszentrum BürgerMedien e. V. ist eine länderübergreifende Bildungsagentur ausschließlich für Bürgermedien mit den Landesmedienanstalten Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen, Saarland sowie der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und der Stadt Ludwigshafen. Mit dem Ziel der Qualitätssteigerung werden zusammen mit lokalen Partnern in einem breiten Themenspektrum Seminare, Workshops und Projekte für die Zielgruppe Produzentinnen und Produzenten im OK-TV und anderen Bürgermedien durchgeführt. Das BZBM unterstützt mit einem breit gefächerten Weiterbildungsangebot die OK-TV-Trägervereine , deren Mitarbeiter und vor allem die Produzenten, um so das Gesamtprogramm der OK-TV-Standorte kontinuierlich zu verbessern. Die LMK hat die Geschäftsführung des BZBM inne. Allein im Jahr 2011 wurden insgesamt 80 Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen in Rheinland-Pfalz mit 769 Teilnehmerinnen durchgeführt, von denen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter und FSJ-Stelleninhaber, Praktikanten und Auszubildende zu den Zielgruppen gehören. Das inhaltliche Angebot besteht u. a. aus Seminaren und Workshops zu technischen und rechtlichen Fragen, Mediengestaltung und Grundformen des Fernseh- und Radiojournalismus und Beratung und Begleitung der Bürgermedien hinsichtlich der Qualitätsverbesserung. 2. Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS) Bedeutsam für den Südwesten und in der Kooperation beispielgebend ist die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS), die die LMK gemeinsam mit der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LfK) und der ARD-Rundfunkanstalt für Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, dem Südwestrundfunk (SWR), betreibt. Die LMK hat die Geschäftsführung der Stiftung inne, die Stiftung ist zudem im Landesmediengesetz (§ 31 Abs. 1 Satz 6) explizit verankert. Die Stiftung MKFS initiiert selbst und unterstützt in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg eine Vielzahl von Projekten in den Bereichen Audio/Hörfunk, TV/ Video/Film und Internet/Multimedia. Die Stiftung vergibt jährlich den Förderpreis Medienpädagogik. Bei Gründung war die Stiftung bundesweit die erste gemeinsame Einrichtung von Landesrundfunkanstalt und Landesmedienanstalt. Sie wird unterstützt von einem 13-köpfigen Beirat u. a. aus Rheinland-Pfalz (MBWWK) und Baden-Württemberg mit Vertretern der Gremien der Stifter, der Politik und der Bildung. Die fruchtbare Kooperation mit dem SWR ist für die Umsetzung konkreter medienpädagogischer Projekte in Rheinland–Pfalz und Baden-Württemberg sehr förderlich. Das Zuhörprojekt „Ohrenspitzer“ der Stiftung MKFS wendet sich in erster Linie an Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, aber auch sonstige an der Hörförderung interessierte Gruppen werden speziell mit dem Online-Angebot angesprochen. Mit der in das Angebot integrierten Datenbank „Töne für Kinder“ bietet die Stiftung einen aktuellen Überblick über den deutschen Hörspielmarkt für Kinder. Zu vielen Hörspielen in der Datenbank werden didaktische Materialien vorgehalten, die den pädagogischen Einsatz der Hörspiele im Unterricht unterstützen. Besondere Unterstützung erfährt „Ohrenspitzer“ von der Kinderhörspielredaktion von SWR 2. Von SWR 2 produzierte Hörspiele werden exklusiv „Ohrenspitzer“ zur Verfügung gestellt. Erfreulich entwickelten sich auch die „Klick-Tipps“, deren Bekanntheitsgrad und Akzeptanz innerhalb der Zielgruppe ständig wächst. Zusätzliche Angebote für Lehrer/-innen (sog. themenspezifische „Klick-Quizze“) tragen dazu einen wesentlichen Teil bei. 3. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) ist eine langfristige Kooperation zwischen der LMK und der LfK. Mit den KIM- und JIM- Studien – und seit 2012 auch mit der FIM-Studie (Familien) – liefert der mpfs grundlegende Informationen zum Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen bzw. zur Mediensituation in den Familien, die Auswirkungen auf die Schwerpunktsetzung der Arbeit von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren haben. Die Studien haben einen herausragenden Ruf und gehören zum Handwerkszeug für Lehrkräfte, Eltern, Studierende, Wissenschaftler, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Journalis - ten, Agenturen und die Politik. Zudem machen sie Zeitreihenvergleiche möglich. LMK und LfK haben hier gemeinsam mit dem SWR Standards gesetzt. In der Schweiz wurde die JIM-Studie in Lizenz übernommen. Die Studien sind vor allem maßgebliche Grundlage für die Entwicklung von Medienkompetenzaktivitäten der LMK und ihrer Partner. 4. handysektor Das Projekt „handysektor“, das der mpfs gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) durchführt, ist ein werbefreies Internet-Informationsangebot für Jugendliche rund um das Thema Handy. Es stellt die sichere Nutzung von Mobiltelefonen in den Vordergrund. Vor dem Hintergrund des durch die JIM-Studien belegten nahezu 100 %-igen Gerätebesitzes in der Altersgruppe , mit stark steigender Tendenz im internetfähigen Smartphonebereich, hat dieses Angebot erhebliche Bedeutung. Die Polizei Rheinland-Pfalz ist daher auch im Rahmen der Polizeilichen Kriminalprävention (ProPK) eine Kooperation mit „handysektor“ eingegangen. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 28 5. Mediendaten Südwest Gemeinsam mit den Partnern LfK, SWR, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg hat die LMK eine Informationsplattform für medienrelevante Daten in den Ländern RheinlandPfalz und Baden-Württemberg zu Hörfunk, Fernsehen und Presse sowie zu neuen Medien wie Multimedia, Internet/Online und digitalem Rundfunk aufgebaut. Eine Sonderauswertung für Rheinland-Pfalz erfolgt im Zweijahresturnus mit aussagekräftigen Statis - tiken über die Medienlandschaft in Rheinland-Pfalz, der SWR stellt GfK-Nutzungs-Daten zur Verfügung. III. Bundesweit und Europa 1. FLIMMO Die vom Verein „Programmberatung für Eltern e. V.“ herausgegebene Broschüre FLIMMO berät seit über 15 Jahren Eltern im Bereich Fernsehen, die LMK ist seit Gründung Mitglied im Vorstand, die Mitglieder sind überwiegend Landesmedienanstalten. Der FLIMMO richtet sich an Pädagoginnen und Pädagogen, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und an Eltern von Drei bis 13- Jährigen, für die nach wie vor Fernsehen und Film die „Einstiegsmedien“ darstellen. Der FLIMMO erscheint als Online-Angebot unter www.flimmo.tv und als Broschüre, die dreimal jährlich in einer Auflage von mehr als einer Million Exemplaren herausgegeben wird. In Rheinland-Pfalz gehen ca. 65 000 FLIMMO-Exemplare an Abonnenten. 2. Internet-ABC (I-ABC) Das Internet-ABC ist ein Internetangebot für die Zielgruppe Kinder (fünf bis zwölf Jahre), Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen mit dem Ziel einer ersten einfachen und anschaulichen Einführung in den Umgang mit dem Medium Internet. Die LMK ist Mitglied im Vorstand des Trägervereins, dessen Mitglieder nahezu alle Landesmedienanstalten sind. Das Internet-ABC ist eines der etabliertesten Internet-Angebote für die jüngere Zielgruppe. Das Internet-ABC entwickelt für Pädagoginnen und Pädagogen wichtiges Hintergrundwissen, verschiedene Materialien und Unterrichtseinheiten sowie hilfreiche Tipps für den sinnvollen Einbau des Internet in den Unterricht. Daneben werden Fortbildungen zum Einsatz des I-ABC im Unterricht angeboten. Auch für Eltern bietet das I-ABC Materialien und Informationen zum Umgang mit dem Internet. 3. Saferinternet.de Die EU startete 1999 das „Safer Internet Programm“, einen Aktionsplan, dessen Schwerpunkte die Bekämpfung von illegalen, unerwünschten oder schädlichen Inhalten im Internet sowie die Förderung eines sicheren Umfelds und die Sensibilisierung darstellen . Das beinhaltet die Aufklärung der Bevölkerung und den Aufbau eines Netzwerks sowie die Einrichtung von Meldemöglichkeiten . Dazu wurden in allen europäischen Staaten „Safer Internet Center“ aufgebaut. In Deutschland koordiniert, moderiert und managt die LMK als Vertragspartner der EU das „Safer Internet Centre“. Diesem Verbund gehören neben dem Awareness Centre klicksafe (LMK/LfM) die Internet-Hotlines internet-beschwerdestelle.de (durchgeführt von eco und FSM) und jugendschutz.net sowie das Kinder- und Jugendtelefon von „Nummer gegen Kummer“ (Helpline) an. Zur Koordinierungsaufgabe der LMK gehört auch die Einrichtung und Moderation eines bundesweiten Beirats (Advisory Board), der als institutionelles Netzwerk fungiert. Dem Beirat gehören 21 Personen aus den Bereichen Wirtschaft, Kinderschutz, Verbände, öffentliche Einrichtungen, Ministerien usw. an. Rheinland-Pfalz ist über das MBWWK vertreten. Zudem hat die LMK ein Youth-Panel mit Schülerinnen und Schülern aus Ludwigshafen, die Deutschland u. a. auf europäischen Jugendkonferenzen vertreten, aufgebaut. 4. klicksafe klicksafe ist das von der EU im Rahmen des Safer Internet Programms beauftragte „National Awareness Centre“ und zentraler Bestandteil des Verbundes Saferinternet.de. Zu den Aufgaben als „National Awareness Centre“ gehören der Betrieb einer Webseite (www.klicksafe.de), die Qualifizierung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die Produktion und der Vertrieb von pädagogischen Info-Materialien, Marketingaktivitäten sowie der Aufbau und die Pflege eines Netzwerks auf nationaler und europäischer Ebene. Die LMK hat die Koordination und Leitung von „klicksafe“ seit 2004 inne, Partner in der EU-Initiative ist die Landesanstalt für Medien NRW (LfM). „klicksafe“ hat sich als anerkannte Einrichtung zum Thema Medienkompetenz im Internet etabliert. Die LMK hat mit klicksafe den jährlichen weltweiten „Safer Internet Day“ in Deutschland begründet und eingeführt und koordiniert diesen Tag als verantwortliche Initiatorin. Im Jahr 2011 waren insgesamt über 1 Mio. Besucher auf der klicksafe-Webseite. Zur Qualifizierung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gingen in den letzten neun Monaten über die klicksafe-Webseite fast 5 000 Bestellungen für pädagogische Materialien rund um das Thema Internet ein. Davon waren ca. 1 000 (etwa 20 %) aus Rheinland -Pfalz. Insgesamt wurden über eine halbe Million Printprodukte (ggf. mit Druckkostenbeteiligung) versandt, davon etwa 120 000 an Besteller aus Rheinland-Pfalz. Das PL hat von den klicksafe-Unterrichtsmodulen insgesamt fast 20 000 Exemplare als RheinlandPfalz -Ausgabe gedruckt und an Lehrkräfte vertrieben. Klicksafe ist auch in das Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“ eingebunden. Daneben setzt klicksafe auf die Entwicklung von Informations- und Unterrichtsmaterialien, welche auch ohne vorherige Schulung ihren Einsatz in der Praxis finden. Die hohe Akzeptanz dieser Materialien zeigen die Absatzzahlen der letzten Jahre. Die Aktivitäten von klicksafe in Rheinland-Pfalz sind Maßnahmen im Bereich der Lehrerschulung und außerschulischen Jugendarbeit, im Bereich Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 29 der „Peer to Peer Ausbildung“ und im Bereich der Lehrerausbildung. So haben in Rheinland-Pfalz 2011 an acht Veranstaltungen ca. 1 650 Personen teilgenommen. Das klicksafe-Lehrerfortbildungs konzept und die klicksafe-Materialen für den Unterricht bildeten die Grundlage für die ersten Ausbildungen der Landesmoderatoren im Rahmen von „Medienkompetenz macht Schule“. Klicksafe führte hierbei die Pilotschulungen durch, welche dann von den Mitarbeitern des PL kontinuierlich weiterentwickelt wurden. Regelmäßig führt klicksafe neu erarbeitete Themen dem Themenpool der Landesmoderatoren zu. 5. POSCON – Positive Online Content and Services for Children in Europe (im Aufbau 2012) Die LMK wird im Rahmen des „Safer Internet Programms“ der Europäischen Kommission (vorbehaltlich der abschließenden Vertragsunterzeichnung mit der EU) das Projekt POSCON (Positive Online Content and Services for Children in Europe) als Koordinator in Kooperation mit jugendschutz.net, fragFINN e. V. und Stichting Mijn Kind Online (NL) umsetzen. POSCON wird Institutionen, Organisationen und Unternehmen aus ganz Europa in einem thematischen Netzwerk zusammenführen, um das Thema „Positive Onlineinhalte und -dienste für Kinder“ auf europäischer Ebene voranzubringen. Konkret werden z. B. Kriterien für positive Onlineinhalte sowie Vorschläge zur besseren Förderung und Verbreitung von positiven Onlineinhalten erarbeitet werden , Übersichten über bereits existierende positive Onlineinhalte sowie über mögliche Geschäftsmodelle zusammengestellt sowie erste Schritte und Ansätze für „europäische“ Linklisten, White Lists, (Kinder-)Browser und Plattformen erstellt. Das Netzwerk besteht aus über 20 Institutionen und Unternehmen aus mehr als 15 europäischen Ländern (Inhalteproduzenten und -anbieter, Wissen - schaftler, Elternvertreter, Experten aus dem Bereich Kindermedien). Projektstart soll Ende 2012 sein. Die LMK Rheinland-Pfalz erhält mit der Übernahme dieser Aufgabe zusätzliches Gewicht in den nationalen und europäischen Initiativen für ein sicheres Inter - net für Kinder. 4. Was ist jeweils Inhalt und Zielgruppe der Maßnahme? 5. In welchen Organisationen bzw. Behörden und welchen Ressorts liegt jeweils die inhaltliche Zuständigkeit? 6. Wie hoch sind die Kosten für die einzelnen Maßnahmen, welchen Anteil finanziert das Land und aus welchen Titeln des Landes - haushalts wird dieser Anteil geleistet? Die Fragen 4, 5 und 6 werden gemeinsam anhand der im Anhang beigefügten Tabellen 1 und 2 beantwortet. 7. In welcher Form werden die Maßnahmen zur Förderung von Medienkompetenz miteinander vernetzt? Die Grundlage für die Vernetzung von Maßnahmen im außerschulischen und schulischen Bereich wurde bereits 2005 durch die Gründung der Medienkompetenznetzwerke (MKN) gelegt. Die Ziele der MKN sind die Förderung und Weiterentwicklung regionaler Kooperationen (insbesondere auch mit der regionalen Wirtschaft und örtlichen Institutionen) in Netzwerken für Medienkompetenz. Sie leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Maßnahmen der Medienkompetenzförderung in die Fläche zu tragen. Dazu gehört die Einbindung in die Region, das Bedienen unterschiedlicher Zielgruppen und ein breites Angebot an Förderungsmaßnahmen. Aktuell bestehen sieben MKN in Mainz-Rheinhessen , Trier, Koblenz, Kaiserslautern, Ludwigshafen, Südwestpfalz (Speyer und Pirmasens/Zweibrücken). Mit dem Ausbau zweier weiterer Netzwerke wäre eine etablierte Struktur geschaffen, die durch ihre regionalen Netzwerkstrukturen für eine flächendeckende Vernetzung aller außerschulischen und schulischen Maßnahmen zur Medienkompetenzförderung sorgen könnte. Im Rahmen des 10-Punkte-Programms „Medienkompetenz macht Schule“ (MmS) erfolgt die Koordinierung und Vernetzung der Medienkompetenzmaßnahmen im schulischen Kontext über die beiden Ausschüsse „Steuergremium Landesprogramm Medienkompetenz macht Schule (MmS)“ und den erweiterten Kreis der AG „Elterneinbindung des Landesprogramms MmS“, in dem alle relevanten Partnereinrichtungen regelmäßig ihre Aktivitäten aufeinander abstimmen und miteinander vernetzen. Beteiligt sind unter der Federführung des MBWWK die Staatskanzlei, das ISIM, das MIFKJF, das MJV, die LMK, sowie m+b.com, Verbraucherschutzzentrale Rheinland-Pfalz, der LfDI, jugendschutz.net, klicksafe und der Landeselternbeirat. Beispielhaft arbeiten Mitarbeiter der Zentren Polizeiliche Prävention (ZPP) als Referenten für Medienkompetenz mit dem PL im Rahmen von „Medienkompetenz macht Schule“ eng zusammen. In der „Grundsatzkommission MedienKompetenzNetzwerke“ werden die Aufgaben zur Weiterentwicklung der Medienkompetenznetzwerke gemäß § 31 des Landesmediengesetzes durch MBWWK, ISIM und LMK weiterentwickelt. Im Rahmen der Medienkompetenzförderung im Kinder- und Jugendbereich findet insbesondere bei folgenden Maßnahmen und Programmen eine Vernetzung statt: Das landesweite Fortbildungsprogramm „Medienbildung in der Jugendarbeit“ ist im MIFKJF mit dem Anliegen der Vernetzung von Angeboten im außerschulischen Bereich entstanden. Es wurde deshalb mit verschiedenen Kooperationspartnern konzipiert und wird mit ihnen gemeinsam umgesetzt. Hierzu gehört an erster Stelle die Vernetzung der beiden zentralen Partner in Rheinland-Pfalz für den außerschulischen Bereich, das Institut für Medienpädagogik im Landesfilmdienst e. V. sowie m+b.com, gemeinsam mit dem MIFKJF. Die Konzeption fand unter Einbindung von Herr Prof. Dr. Aufenanger und der AG Medienpädagogik der Universität Mainz statt. Weitere Vernetzungen im Rahmen der Durchführung einzelner Module werden voraussichtlich mit jugendschutz.net, klicksafe und dem LfDI stattfinden . Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 30 Die von der Landesregierung geförderten Maßnahmen der Medienkompetenzförderung beim Landesjugendring und seinen ihm angeschlossenen Verbänden ermöglicht es den Verbänden, sich mit den örtlichen und landesweiten Angeboten im Bereich der Medien bildung zu vernetzen. Hierzu gehört beispielsweise die Beteiligung von Referenten aus dem Medienbereich an der Arbeit in den Jugendverbänden. Das MIFKJF bereitet die Ausrichtung einer Fachkonferenz in Zusammenarbeit mit „Youthpart“ zum Thema „Jugendarbeit online“ für 2013 vor. Der im Auftrag des Jugendministeriums errichtete Jugendserver jugend.rlp.de wird als Informationsplattform für die Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz seit 2001 vom Landesfilmdienst redaktionell und technisch betreut. Diese Webseite richtet sich an Fachkräfte der Jugendarbeit und stellt mit einem monatlichen Newsletter mit 1 700 Abonnenten eine wichtige Plattform für die Vernetzung der Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz dar, mit einem besonderen Fokus auf Maßnahmen zur Medienkompetenzförderung in der Jugendarbeit . Jugend.rlp.de ist die Konsequenz aus der vorangegangenen langjährigen Vernetzungsarbeit, die mit den landesweiten medienpädagogischen Projekten des LfDI begonnen wurde. Mit durchschnittlich 800 Besuchern am Tag wird dieses fachlich ausgerichtete Angebot seit Jahren sehr gut angenommen. Als weiteren Beitrag zur landesweiten Vernetzung bietet jugend.rlp.de seit 2006 allen örtlichen Einrichtungen der Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz in Form sog. „Freesites“ eine einfache und zugleich professionelle Lösung zur Einrichtung und Pflege einer eigenen Homepage. Als wichtiges Instrument zur interaktiven Vernetzung der Informationsplattform jugend.rlp.de wird aktuell die Entwicklung des alternativen sozialen Netzwerks „Diaspora“ für die Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz unterstützt (www.diaspora.rlp.de). Das konstante, zuverlässige und landesweit verfügbare Angebot an inhaltlicher und technischer Unterstützung bei Maßnahmen zur Förderung der Medienkompetenz, das der Landesfilmdienst RLP e. V. der Jugendarbeit bietet, hat zu einer dichten Vernetzung der Fachkräfte geführt. Neue landesweite Kooperationsprojekte („maps – mediale Aktionsprojekte“ gemeinsam mit dem Landesjugendamt ) stehen für diese fachliche Vernetzung. Im Bereich der Erwachsenenbildung, z. B. im Rahmen des Projekts „Silver-Surfer“, arbeiten viele Institutionen gemeinsam in einem großen Netzwerk: Der Verbraucherschutz über die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, die landesweite Qualifizierung über den Landesverband der Volkshochschulen, die Landesseniorenvertretung Rheinland-Pfalz e. V. als Lobby der älteren Menschen in Rheinland-Pfalz, das MKN Mainz-Rheinhessen als inhaltlich fachlicher Partner, das ISIM als fachlich zuständiges Ministerium und als finanzieller Förderer und das MSAGD als Kompetenzpartner für ältere Menschen. Im August 2012 findet eine Netzwerkfachtagung für Senioren-Internet-Tutorinnen und Tutoren statt, die von dem Bündnis aus Landesverband der Volkshochschulen, Landesseniorenvertretung Rheinland-Pfalz e. V., Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und MKN Mainz-Rheinhessen entwickelt wurde und vom MSAGD gefördert wird. Im Bereich des LfDI werden die Datenschutzworkshops durch weitere Maßnahmen des LfDI zur Förderung der Medienkompetenz , vor allem der Datenschutzkompetenz, ergänzt. In Kooperation mit dem PL finden jährlich mehrere Fortbildungsveranstaltun gen für schulische Datenschutzbeauftragte und Schulleitungen sowie für sonstige inte ressierte Lehrkräfte statt. Im Rahmen der jährlichen iMedia werden von Mitarbeitern des LfDI regelmäßig Workshops zu technischen und rechtlichen Fragen des Datenschutzes im Zeitalter des Web 2.0 angeboten. Im Bereich der außerschulischen Jugendarbeit wird der LfDI ab September 2012 in Ko operation mit der Stadtverwaltung Mainz im Haus der Jugend zu regelmäßigen Sprech zeiten einen Ansprechpartner zu datenschutzrelevanten Themen bei der Internetnutzung zur Verfügung stellen. Das Modellprojekt versteht sich auch als Ergänzung der Schüler-Workshops und soll ein niedrigschwelliges Angebot für die Jugendlichen darstellen. Der LfDI steht darüber hinaus dem MIFKJF auch als Kooperationspartner bei der für dieses Jahr geplanten Multiplikatorinnen- und Multiplikatorenschulung von in der Jugendarbeit tätigen Personen zur Verfügung . Folgende Vernetzungen lassen sich im Rahmen des Tätigkeitsfelds der LMK beschreiben: Die MKN vernetzen strukturell die Aktivitäten der Medienkompetenzförderung verschiedener regionaler Partner, die sich mit ihrem Angebot in das MKN einbringen und so ihr eigenes Profil behalten. Die Koordinierung der MKN erfolgt gemeinsam durch die LMK, gemeinsam mit dem MBWWK und dem ISIM. Die Struktur der MKN in Rheinland-Pfalz ist der grundlegende Schritt zu einer auf Nachhaltigkeit angelegten Vernetzung der Akteure. Als institutionelle Kooperationspartner in den regionalen MKN haben derzeit über 60 Akteure die Vereinbarungen unterzeichnet: Davon 17 Gebietskörperschaften, sieben Weiterbildungseinrichtungen (Hochschulen), fünf Kultureinrichtungen , Medien usw. (u. a. der SWR im MKN Mainz-Rheinhessen). Zentraler Baustein der MKN sind die OK-TV vor Ort mit ihrer Doppelfunktion als ehrenamtliche lokale Fernsehplattformen und Ort der Medienkompetenzförderung. Entscheidend sind hierbei auch die Kommunen sowie m+b.com und das Bildungszentrum BürgerMedien e. V. (BZBM). Die Projekte von medien+bildung.com (m+b.com) werden in Kooperation mit Partnern realisiert. Ausgewählte Kooperationspartner in Projekten sind u. a. das MBWWK, die Multimediainitiative der Landesregierung (ISIM), eine Vielzahl an Ganztagsschulen und Schulen im Land, Universitäten, Fachhochschulen und Fachschulen, kommunale Kinder- und Jugendeinrichtungen, Museen, Bibliotheken, Kitas, Theater, Stiftung Lesen und der LfDI. m+b.com ist Mitglied in allen sieben MKN. Durch die Mitarbeit in unterschiedlichen Gremien, Strukturen und Arbeitsgruppen wird der Bedarf systematisch erhoben und die Angebotsentwicklung auf die Strategien des Landes abgestimmt. m+b.com hat einen pädagogischen Beirat installiert, der die Programme und Strategien berät. Mit der Zusammensetzung bemüht sich m+b.com um die Vernetzung der unterschiedlichen Bildungssektoren und die Erhöhung der Transparenz des medienpädagogischen Angebots. m+b.com trägt seine praktischen Erfahrungen der Medienbildung in der Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 31 Schule und in der Jugendarbeit systematisch in die Lehreraus- und -fortbildung hinein. Viele Projekte sind in vernetzte Kooperationsstrukturen eingebunden. Als Beispiel dazu seien Mikroprojekte aus dem Förderprogramm „Stärken-vor-Ort“ (SVO) genannt. Sie wurden jeweils durch lokale Stadtteil-Gremien bewilligt und mussten in das kommunale Gesamtentwicklungskonzept passen. Ein besonderes Vernetzungsprojekt ist der „Medienpädagogische Erzieher-/-innen-Club“, kurz „mec“ genannt. Seit 1. Juli 2008 wird der Bereich der frühkindlichen Medienerziehung über dieses Pilotprojekt umgesetzt. In Zusammenarbeit mit Fachberatungen und Weiterbildungsträgern werden pädagogischen Fachkräften wohnortnah zertifizierte Fortbildungsseminare angeboten . Im Jahr 2012 beginnt „mec“ Lehraufträge an der FH Koblenz im Fachbereich frühkindliche Erziehung anzubieten. Es wird darüber verhandelt, in welcher Weise die zertifizierten Fortbildungsangebote für Erzieherinnen und Erzieher auch als Credit-Points im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums anerkannt werden können. In den Offenen Kanälen/Bürgermedien (OK-TV) werden Sendebeiträge erstellt und ausgestrahlt, die z. B. Ergebnisse medienpädagogischer Projektarbeit dokumentieren und somit alle Zuschauerinnen im Sendegebiet darüber informieren. Die 20 OK-TVTrägervereine haben über 1 500 Mitglieder. Ein Drittel der Mitglieder sind davon Gebietskörperschaften, Institutionen und Organi - sa tionen. Das Bürgerfernsehen ist in die MKN eingebunden und der jeweilige Trägerverein Mitglied in den sieben MKN. Das Bildungszentrum BürgerMedien e. V. (BZBM) definiert sich als Netzwerk für Bürgermedien und hat sich zum Ziel gesetzt, Best-Practice-Projekte in den einzelnen Mitgliedsländern zu analysieren und interessierten Partnern zur Verfügung zu stellen. Das BZBM vernetzt in der Summe über 40 Bürgermedien in den Mitgliedsländern. Die Mitglieder des BZBM sind die Landesmedienanstalten Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Saarland, die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens und die Stadt Ludwigshafen. Das BZBM ist Mitglied in allen sieben MKN des Landes Rheinland-Pfalz. Bei „handysektor“ arbeiten drei Landesmedienanstalten zusammen, darüber hinaus gibt es immer wieder zeitlich befristete Koope - ra tionen, so zuletzt mit der polizeilichen Kriminalprävention. Im Rahmen von „saferinternet.de“ ist die LMK Koordinator des Verbundes und Vertragspartner der EU. Seit März 2008 sind die vier deutschen Projekte des Safer Internet Programms – klicksafe, die Hotlines jugendschutz.net und internet-beschwerdestelle.de (durchgeführt von eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. und Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter FSM) sowie die Helpline „Nummer gegen Kummer“ in einem gemeinsamen Vertrag mit der EU-Kommission zusammengeschlossen . Die Koordination dieses Verbundes Safer Internet DE obliegt der LMK. Der gemeinsame Beirat des Verbunds Safer Internet DE ist so zusammengesetzt, dass seine Mitglieder verschiedene gesellschaftliche Bereiche (Bildung, Wirtschaft, Aufsicht etc.) und unterschiedliche strukturelle Ebenen repräsentieren. Auf diese Weise spiegeln sie das Spektrum der involvierten Netzwerkpartner wider, geben Anregungen aus unterschiedlichen Problemperspektiven und stehen für eine aktive Vernetzung. Dem von der LMK moderierten Safer Internet DE Advisory Board gehören folgende Institutionen an: – Bundeskriminalamt – Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien – Deutsche Telekom AG – Deutscher Kinderschutzbund – Deutsches Kinderhilfswerk – eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. – freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter – jugendschutz.net – Kommission für Jugendmedienschutz – Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) – Microsoft – Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz – Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport Nordrhein-Westfahlen – Nummer gegen Kummer – polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes – Schulen ans Netz e. V. – Stiftung Digitale Chancen – Telefónica Germany – Universität Basel – Institut für Medienwissenschaft. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 32 Die LMK hat im Rahmen von „klicksafe“ die Koordination und Leitung inne. Weiterer Partner ist die Landesmedienanstalt Nordrhein -Westfalen. Die LMK ist als Koordinatorin von „klicksafe“ eng vernetzt mit dem PL und dem MBWWK, bei Einzelprojekten auch mit dem MIFKJF, ebenso wirkt die LMK in der AG Opferschutz des ISIM mit. Die LMK ist Mitglied im Kuratorium und im Vergabeausschuss der Initiative „Ein Netz für Kinder“ sowie häufig Mitglied bei Runden Tischen von Bundesministerien. Auf europäischer Ebene ist die LMK in die EU-Initiativen „Digital Agenda Assembly“ und CEO Coalition „Make The Internet A Safer Place For Children“ involviert. Die LMK vertritt gemeinsam mit der Insafe-Koordinierungsstelle alle europäischen Awareness Centres gegenüber der EU-Kommission und ist Teil der EU-Delegation bei den europäischen und weltweiten Internet Governance Foren. In zahlreichen weiteren Kooperationen mit Partnern in ganz Deutschland arbeitet „klicksafe“ in verschiedenen Bereichen zusammen, sei es für die Entwicklung von Inhalten bzw. Materialien oder bei Wettbewerben (z. B. mit fragFINN, „klicktipps“, Grimme Institut), oder Projekten (z. B. mit Google, facebook, DLGI, profamilia, iRights.info). 8. Welche Rolle spielt die Vermittlung von Medienkompetenz im Rahmen der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern in Kindertagesstätten und Pädagoginnen und Pädagogen der außerschulischen Arbeit sowie deren Fort- und Weiter - bildung? Ausbildung In den kommenden Jahren werden Anwärterinnen und Anwärter mit gestiegenen und in den kommenden Jahren auch weiter steigenden IT-Grundfertigkeiten (z. B. Computerhandling, Internet, Textverarbeitung) in den Schul-, Studien- bzw. Ausbildungsbereich eintreten. Der rasante Wandel der digitalen Medien und vor allem des Internets stellt ständig weitergehende Anforderungen an die zu vermittelnden Kenntnisse und Qualifikationen, vor allem im unterrichtsmethodischen und fachdidaktischen Bereich. Diesen geänderten Herausforderungen wird im Bereich der Lehrkräfteausbildung Rechnung getragen. Seit dem Wintersemester 2005/2006 ist Medienbildung für Studierende aller Lehrämter verbindlicher Bestandteil des Lehramtsstudiums lehramtsübergreifend für alle Schularten. In Modul 2 „Didaktik, Methodik, Kommunikation und Medien“ des Studienfachs Bildungswissenschaften wird reflexiver, selbstbestimmter und kreativer Umgang mit Medien unter technischem, praktischem, ästhetisch-bildendem und emanzipatorischem Aspekt thematisiert. Bildung und Medienkompetenz sowie Medienentwicklung und Konzepte der Medienpädagogik sind Gegenstand einer Lehrveranstaltung. Das Lehrangebot in diesem Sektor wurde zudem durch ein medienpädagogisches Lehrangebot im „Netzwerk Bildungswissenschaften “ des Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz verstärkt. Lehramtsstudierende und -anwärter haben im Pädagogischen Landes - institut grundsätzlich Praktikums- bzw. Projektmöglichkeiten. Bereits mit Einführung der Informationstechnischen Grundbildung in den 1980er Jahren wurde in den Studienseminaren des Landes die medienpädagogische Ausbildung sehr pragmatisch angegangen. Ausbildungsveranstaltungen zur Informations- und Kommunikationstechnologie sowie deren Nutzung im Unterricht sind seitdem fester Bestandteil der II. Phase der Lehrerinnen- und Lehrer ausbildung (Vorbereitungsdienst) und werden dort adressatenorientiert angeboten. Die Thematik „Einsatz und die Wirkung von Medien (unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen Mediennutzung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen )“ ist verpflichtender Bestandteil der berufspraktischen Ausbildung aller Anwärterinnen und Anwärter; ebenso ist es verbindlich , sich in allen Bereichen der Ausbildung Kompetenzen im Einsatz von Medien in Lehr-Lern-Prozessen zu erwerben. An den in rheinland-pfälzischen Schulen eingerichteten medienpädagogischen Projekten partizipieren Fachleiterinnen und Fachleiter wie Anwärterinnen und Anwärter im Zuge ihrer schulischen Tätigkeit bzw. Ausbildung. Die Anwärterinnen und Anwärter sind an den Schulen eingesetzt und nehmen daher auch an den Fortbildungsangeboten, die im Rahmen des 10-Punkte-Programms für die Schulen zur Verfügung stehen (z. B. Whiteboard-Schulungen, Medienscout-Projekt), teil. Studientage der MKN und des PL zu medienpädagogischen Themenstellungen werden für interessierte Studienseminare angeboten. Die iMedia – die jährliche zentrale Fortbildungsveranstaltung in Mainz mit über 1 000 Lehrkräften – und andere Veranstaltungen stehen auch Anwärterinnen und Anwärtern offen. Eine Reihe von Studienseminaren hatte darüber hinaus auch das Projekt „Intel Lehren“ in ihr Ausbildungsangebot implementiert. Die besondere Affinität angehender Lehrkräfte zur Welt der neuen Medien wird für die Mitwirkung an Jugendschutzprojekten genutzt; häufig gestalten auch in der Ausbildung befindliche angehende Lehrkräfte Kurse aktiv als Nutzer mit besonderer Expertise mit. An mehreren Studienseminaren wird im Rahmen der Seminarveranstaltungen über grundsätzliche Fragen des Jugendmedienschutzes, Datenschutzes und Verbraucherschutzes informiert und die Ausbildung zum Jugendmedienschutzberater angeboten. Dieses Angebot soll sukzessive flächendeckend auf alle Studienseminare ausgeweitet werden. Das Repertoire des Engagements schließt auch regionale Kooperationsprojekte ein: So gestaltet beispielsweise das Staatliche Studien - seminar für das Lehramt an Realschulen plus Mainz derzeit zum dritten Mal ein Kooperationsprojekt mit dem SWR-Landesstudio Rheinland-Pfalz, in dem künftige Lehrkräfte unterrichtspraktische Ansätze mit ihren Lerngruppen unter Mitwirkung von Experten des Südwestrundfunks aus Produktion und Redaktion und bei unterrichtsbezogener Begleitung durch ihre Fachleiterinnen und Fachleiter ausarbeiten, durchführen und evaluieren. Medienpädagogische, insbesondere mediendidaktische Inhalte sind nunmehr verstärkt verbindlich in der Ausbildung der Lehrkräfte in der ersten und zweiten Phase verankert. Es wird in Zukunft darum gehen, die guten Grundlagen vor allem in den Studienseminaren in einem standardisierten und modularen Ausbildungskanon für junge Lehrkräfte ständig den aktuellen Entwicklungen anzupassen , um künftige Lehrkräfte mit den erforderlichen Kenntnissen der digitalen Welt und den fachlichen, methodischen und didaktischen Kompetenzen auszustatten, um sie in der täglichen Schul- und Unterrichtspraxis einzubringen. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 33 Grundlage für die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher ist der Lehrplan für die Fachschule Sozialpädagogik sowie der Rahmenplan für das Berufspraktikum. Um eine angemessene Ausbildung zu gewährleisten, ist der Lehrplan nicht nach einzelnen Fächern oder Fachgebieten wie z. B. Medienerziehung, sondern in Lernmodulen strukturiert. Diese ermöglichen ein Lernen in komplexen beruflichen Handlungssituationen. Der Erwerb von Medienkompetenz findet im Rahmen der Ausbildung kontinuierlich und in verschiedenen Zusammenhängen statt. Die Entwicklung und Stärkung der Medienkompetenz der zukünftigen Erzieherinnen und Erzieher erfolgt im Sinne doppelter Vermittlungspraxis unter zwei Aspekten: – Zum einen zielt der Lehrplan darauf ab, die Fachschülerinnen und Fachschüler zu befähigen, Medien für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Dazu fordert der Lehrplan, dass die Absolventinnen und Absolventen des Bildungsganges in der Lage sind, sich selbst Informationen zu beschaffen und diese sachgemäß aufzubereiten. Dies setzt eine reflektierte Nutzung von Medien voraus. Die Entwicklung dieser Kompetenz ist lernmodulübergreifend Aufgabe aller am Unterricht beteiligten Lehrkräfte in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Die eher technische Grundlage für die Entwicklung dieser Kompetenz wird im Modulbaustein „Formen der Datenverarbeitung und moderner Kommunikationssystem effektiv nutzen“ gelegt. Die offene Formulierung der Kompetenzen und der Verzicht auf inhaltliche Vorgaben ermöglicht die ständige Anpassung an aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich. Durch den Rahmenplan für das Berufspraktikum wird eine Weiterentwicklung dieser Kompetenzen in den Leistungsbereichen Organisation und Öffentlichkeitsarbeit gewährleistet – Zum anderen werden die zukünftigen Erzieherinnen und Erzieher befähigt, die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln und zu stärken. Dies ist im Lehrplan vorrangig im Lernmodul „Erziehungs- und Bildungsauftrag im gesellschaftspolitischen Kontext umsetzen“ mit der Kompetenzentwicklung „Chancen und Risiken neuer Medien erfassen und zur konstruktiven Nutzung anleiten“ verortet sowie im Lernmodul „Bildungsprozesse anregen und unterstützen“ mit der Kompetenz „Zur Nutzung von Medien für Lern- und Bildungsprozesse anleiten“. Im Berufspraktikum werden diese Kompetenzen weiter vertieft. Darüber hinaus erwerben die angehenden Erzieherinnen und Erzieher im Lernmodul „Erziehungs- und Bildungsprozesse in Kindertagesstätten gestalten“ die Kompetenz, die Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz umzusetzen. Medien gehören zu den dort beschriebenen Bildungs- und Erziehungsbereichen, sodass die Aufgabe „Entwicklung von Medienkompetenz“ hier gezielt unter dem Fokus der Arbeit in Kindertagesstätten erneut aufgegriffen wird. Die im Oktober 2010 veröffentlichte Richtlinie „Verbraucherbildung an allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz“ enthält als einen von drei Teilbereichen explizit den Schwerpunkt „Datenschutz“ und thematisiert auch in anderen Kontexten die Nutzung der neuen Medien. In Anlehnung an die Richtlinie soll mit dem Schuljahr 2012/2013 ein Modellprojekt zur Qualifizierung von Lehrkräften im Bereich Verbraucherbildung starten, welches in Kooperation von Bildungs-, Ernährungs- und Verbraucherschutzministerium gefördert wird. MedienKompetenzNetzwerke Rheinland-Pfalz (MKN) Ein Schwerpunkt der MKN-Tätigkeiten ist die Vermittlung von Medienkompetenz für Lehrkräfte, Erzieherinnen, Erzieher und Pädagoginnen und Pädagogen. So haben beispielsweise alle MKN in Rheinland-Pfalz die Schulung der Grundschullehrer übernommen , die sich für den SWR-filmtriXX-Wettbewerb angemeldet hatten. Insgesamt wurden ca. 60 Grundschullehrer an den MKN-Standorten in die Arbeit mit dem Trickfilmkoffer eingewiesen. Darüber hinaus gibt es je nach MKN-Standort regional spezifische Angebote. Das MKN Koblenz arbeitet eng mit dem PL zusammen. Das MKN Speyer vermittelt jungen Erwachsenen, die ihr FSJ beim Diakonischen Werk absolvieren, sowie hauptamtlichen Mitarbeitern in der kirchlichen Jugendarbeit Basiswissen in der Videoarbeit. Das MKN Südwestpfalz schult zahlreiche Lehrer/-innen in der praktischen Medienarbeit ebenso wie zahlreiche Erzieher und Erzieherinnen aus der Region. Das MKN Mainz-Rheinhessen bietet ebenfalls Kurse für Lehrkräfte, Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen an. medien+bildung.com (m+b.com) Es reicht nicht aus, Plattformen und Geräte zur Verfügung zu stellen, ohne eigene Medienkompetenz und ohne medienpädagogische Kompetenz sind pädagogische Fachkräfte nicht in der Lage, Heranwachsende im kreativen und kritischen Umgang mit Medien zu unterstützen. Es geht dabei u. a. um folgende Themen und Kompetenzen: – Reflexive Auseinandersetzung mit eigenen Medienerfahrungen und den Medienwelten von Kindern und Jugendlichen, – Erwerb von Kompetenzen, um digitale Medien für Selbstausdruck, Kommunikation, Lernen und die Artikulation eigener Interessen aktiv zu nutzen, – Erwerb von Informationskompetenz, – Wissen zum Jugendmedienschutz, – Wissen zur Medienentwicklung in ihren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dimensionen, – Fähigkeit, medienpädagogische Themen mit dem jeweiligen Fachstudium und beruflichen Erfordernissen zu verknüpfen. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 34 Durch seine Lernwerkstätten-Struktur orientiert sich m+b.com an diesen Erfordernissen und bemüht sich um systematische Koope rationen. Maßnahmen zur Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften und Lehramtsanwärtern sind im Programmangebot der Lernwerkstätten „Lehrkräfte“, „Universität“ und „Erwachsenenbildung“ enthalten. In diesen Fort- bzw. Ausbildungsangeboten bemüht sich m+b.com, jeweils schon realisierte Best-Practice-Projekte und erprobte Handlungsstrategien mit „Zeige - charakter“ zu präsentieren und die jeweiligen Kursteilnehmer/-innen zu befähigen, selbst Konzepte und Methoden zu entwickeln und umzusetzen. Als „niederschwelliges“ Mutmach-Angebot ist der Förderpreis „konzept m+b“ angelegt. Dieser Ideenwettbewerb wird alle zwei Jahre von m+b.com und der MKFS unter der Schirmherrschaft der ADD-Präsidentin ausgeschrieben. Gesucht werden originelle Ansätze zum Einsatz digitaler Medien in der schulischen und außer schulischen Bildung, die zur Förderung der aktiven Medienarbeit sowie zur kreativen Neugestaltung von Unterrichts- und Bildungsprozessen beitragen. Der Wettbewerb spricht unterschiedliche , medienpädagogische Akteure an und wird deshalb in vier Kategorien vergeben: Kindertagesstätte (Konzepte von Kindergärten , Krippen und Horten), Schule (Konzepte von Lehrkräften, Schulklassen und Schülergruppen), außerschulische Bildung (Konzepte von Jugendeinrichtungen, Erwachsenenbildungsstätten, OK-TV o. Ä.) und pädagogischer Nachwuchs (Konzepte von Pädagogik - und Lehramts-Studierenden, Referendare/-innen und Erzieher/-innen in Ausbildung). Die Preisträger erhalten eine medienpädagogische Begleitung von m+b.com bei der Umsetzung ihres Konzepts. m+b.com wird gemeinsam mit dem Landesfilmdienst im Auftrag des MIFKJF das achtzehnmonatige Pilotprojekt „Zertifikat Medien bildung in der Jugendarbeit“ ab Sommer 2012 durchführen. Stiftung Medienkompetenz Forum Südwest (MKFS) Das Zuhörprojekt „Ohrenspitzer“ der Stiftung Medienkompetenz wendet sich explizit an Erzieherinnen, Erzieher und Lehrkräfte und bietet ihnen vielfältige Unterstützung für die Audioarbeit und Hörförderung. Im Mittelpunkt des Projekts steht der rote Hörkoffer, den die Stiftung in Rheinland-Pfalz ca. 120 Schulen zur Verfügung gestellt hat. Parallel zur Arbeit mit dem Hörkoffer bietet die Webseite www.ohrenspitzer.de zahlreiche Materialien für die pädagogische Praxis an. In enger Zusammenarbeit mit SWR 2 werden hier regelmäßig aktuelle Hörspiele samt didaktischen Materialien für die pädagogische Arbeit zur Verfügung gestellt . Die Stiftung MKFS vergibt im jährlichen Turnus einen Preis für medienpädagogische Projekte. Der Förderpreis Medienpädagogik zeichnet medienpraktische schulische oder außerschulische Projekte aus und wird in vier Alterskategorien vergeben: Kategorie /Altersgruppe 1: Kinder im Kindergartenalter (drei bis sechs Jahre); Kategorie/Altersgruppe 2: Kinder im Grundschulalter (sechs bis zehn Jahre); Kategorie/Altersgruppe 3: Kinder und Jugendliche der Orientierungsstufe und Sekundarstufe I (zehn bis 16 Jahre); Kategorie/Altersgruppe 4: Jugendliche der Sekundarstufe II (16 bis 19 Jahre). 9. Welche Kooperationen gibt es im Bereich der Medienkompetenzvermittlung mit der Medienwirtschaft, Unternehmen der Kreativ - wirtschaft bzw. mit Hochschulen? Gemeinsam mit INTEL wurden von 2001 bis 2010 vier Projekte „INTEL lehren I bis IV“ durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die Erweiterung der Methodenkompetenz der Lehrkräfte beim Einsatz digitaler Medien im Sinne einer neuen Lehr- und Lernkultur. Insgesamt haben über 20 000 Lehrkräfte, Referendarinnen und Referendare die qualifizierte Fortbildungsmaßnahme erfolgreich abgeschlossen. Der Wettbewerb „Netrace“ wird in Kooperation mit der Verlagsgruppe Rhein-Main jährlich durchgeführt. In einer Art Rallye beantworten Schülerteams an weiterführenden Schulen knifflige Fragen mit Hilfe des Internets. Das Projekt „Robotics – Lernen mit Robotern“ wurde auf der Grundlage des im November 2009 zwischen der Landesregierung und der SAP AG Walldorf geschlossenen Kooperationsvertrags initiiert, der eine gemeinsame Förderung von Bildungsinitiativen im Bereich Informationstechnologie und Medien vorsieht. Die SAP AG stattet Schulen in Rheinland-Pfalz mit einem Lego Robotics -Set aus und ermöglicht ihnen die Teilnahme an dem „First Lego League-Wettbewerb“ (Förderprogramm, um Kinder und Jugendliche in einer sportlichen Atmosphäre für Wissenschaft und Technik zu begeistern). Insgesamt 40 Schulen nutzten bisher das Angebot und erhielten zusätzlich zwei weitere Sets über das Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“. Die Projekt - umsetzung erfolgte über die Multimediainitiative der Landesregierung (ISIM) in Zusammenarbeit mit dem MBWWK. Das Projekt „Robotics“ wird im Schuljahr 2012/2013 mit weiteren 20 Schulen fortgesetzt. Das Projekt „ZeiLe – Zeitungslesen macht Azubis fit“ der Verlagsgruppe Rhein-Main zielt auf die Förderung des Allgemeinwissens sowie der Lese- und Sprachkompetenz von Auszubildenden. „ZeiLe“ wird seit 2009 von der Universität Koblenz-Landau wissenschaftlich begleitet und seitens des MBWWK finanziell unterstützt. Das Projekt wird fortgesetzt. Die Kooperation mit dem SWR erfolgt in verschiedenen Projekten: – Bereits seit den 1990er Jahren existiert eine enge Zusammenarbeit im Rahmen von „Planet Schule“ und eine besonders intensive Kooperation mit dem SWR in der Konzeption und gemeinsamen Gestaltung von Lehrerfortbildungsveranstaltungen, vor allem in der Konzept- und Materialentwicklung; das Landesmedienzentrum und später das Pädagogisch Landesinstitut haben die Entwicklung vom Medienverbundsystem Schulfernsehen hin zur Multimedialität und Internetpräsenz miteinander gestaltet und die Erfordernisse von Lehrerfortbildungs- und erwachsenendidaktischen Konzepten gemeinsam angepasst; Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 35 – „Ohrenspitzer“ ist ein Projekt zur Hörförderung mit einem Hörspielkoffer und wird in Kooperation mit der Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS), der LMK und dem SWR umgesetzt und ist länderübergreifend verankert; – durch die Kooperation mit dem SWR Landesfunkhaus Mainz wurde ein Konzept für die „Dschungeltour“ (Kinderführungen) seit Herbst 2011 entwickelt und modellhaft erprobt. Kinder erfahren in wechselnden Kontexten und Erlebniszusammenhängen die verschiedenen Dimensionen von Medienkompetenz, indem sie selbst aktiv werden und hinter die Kulissen schauen können; – Durchführung von medienpädagogischen Schülerprojekten durch Referendarinnen und Referendare des Studienseminars Mainz mit Unterstützung von Fachleuten des SWR-Mainz; – „filmtriXX“ ist ein Wettbewerb, in dem Grundschulklassen mit einem Trickfilmkoffer fünfminütige Trickfilme erstellen; der Wettbewerb wurde 2012 zum ersten Mal in Kooperation mit der MKFS, den MKN und m+b.com mit großem Erfolg durchgeführt ; – die Stiftung MKFS ist ein Kooperationsprojekt zwischen SWR, LMK und LfK und fördert seit 2001 Medienkompetenzprojekte; – die Preisverleihung des „Tatort Eifel Junior Award“ ist eine Kooperation zwischen SWR und dem MBWWK, die Preisverleihung findet alle zwei Jahre im SWR-Funkhaus Mainz statt; – der mpfs – der medienpädagogische Forschungsverbund Südwest – erhebt und verbreitet Daten und Informationen zur Nutzung Funktion, Wirkung und den Inhalten von Medien; der mpfs kooperiert bei den Studienreihen mit dem SWR; – die Kinderhilfsaktion „Herzenssache“ von SWR, SR und Sparda-Bank setzt sich für benachteiligte Kinder in Baden-Württemberg , Rheinland-Pfalz und im Saarland ein; der Verein fördert auch Projekte zum Thema Medienkompetenz wie das Projekt „Bewegte Bewerbung“, Antragsteller war hier die MKFS; die Fördersumme beträgt 75 000 Euro; – der SWR Rheinland-Pfalz unterstützt das MKN Mainz-Rheinhessen und gehört zu dessen Gründern. Im Rahmen der Arbeit des Filmbüros sowie der Schulkinowochen Rheinland-Pfalz erfolgt eine mittlerweile institutionalisierte Zusammenarbeit mit der Filmwirtschaft (Produktionsfirmen und Filmverleihern) mit über 50 Kinos vor Ort, mit freien Filmproduzentinnen und -produzenten, Regisseurinnen und Regisseuren, mit verschiedenen Hochschulen im Rahmen des Wissenschaftsjahres , mit der Bundeszentrale für politische Bildung sowie mit Vision Kino in Potsdam-Babelsberg. Im Januar 2007 wurde mit der Dienstleistungsgesellschaft für Informatik (DLGI) eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, die u. a. rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften den Erwerb des „Europäischen Computerführerscheins (ECDL)“ ermöglicht, die Ausbildung von Lehrkräften zu ECDL-Testleiterinnen und -Testleitern beinhaltet sowie zertifizierte Schulen zur Abnahme von ECDL-Prüfungen berechtigt. Diese Vereinbarung wurde 2011 um weitere drei Jahre verlängert. Inzwischen sind ca. 190 Schulen zertifizierte ECDL-Testzentren. Die Hochschulen arbeiten bereits heute sowohl in den regionalen Netzwerken im IT-/Medien-Sektor als auch in den medienpädagogischen Netzwerken intensiv mit. Beispielhaft ist hier die Zusammenarbeit des Forschungsschwerpunktes Medienkonvergenz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem MKN Mainz-Rheinhessen zu nennen. In fünf Regionen des Landes haben sich mit der Förderung der Multimediainitiative (ISIM) inzwischen feste Initiativen mit mehr als 200 Partnern unter Einbeziehung von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik gebildet, die Themen und Projekte vorantreiben . Die in fünf Regionen (IT.Stadt.Koblenz, IT-Forum Rhein-Neckar, KL Connect, IT-Klub Mainz, Medien- und IT-Netzwerk Trier-Luxemburg) bestehenden Netzwerke arbeiten mit den regionalen MKN punktuell zusammen. Auch mit einzelnen Unter - nehmen aus der Medien- und IT-Wirtschaft wie der Deutschen Telekom AG, SAP (Robotics) und Microsoft (Projekt Schlaumäuse), dem SWR, RPR und ZDF sowie den Hochschulen und Forschungseinrichtungen konnten über die Netzwerke Medienkompetenzprojekte in Rheinland-Pfalz gemeinsam entwickelt werden. Derzeit wird an einer Strategie der engeren Vernetzung der Netzwerke gearbeitet. Da Datenschutz- und Medienbildung nach Auffassung des LfDI nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft darstellt, hat der LfDI im Jahr 2010 mit IBM Deutschland und dem Berufsverband der Datenschutzbeauf tragten (BvD) eine gemeinsame Initiative mit dem Ziel gestartet, jungen Menschen ein kritisches Datenschutzbewusstsein zu vermitteln. Im Mai 2011 wurde mit der Universität Trier ein Seminar „Datenschutz und Internet“ an geboten. Im September 2011 fand gemeinsam mit der Universität Koblenz-Landau ein wissenschaftlicher Workshop „Datenschutz als Bildungsaufgabe“ auf dem Campus in Koblenz statt. Die Ergebnisse wurden in der Februarausgabe 2012 der Zeitschrift „Da tenschutz und Datensicherheit“ (DuD) veröffentlicht. Unter dem Titel „Facebook, Google & Co – Chancen und Risiken“ veranstaltete der LfDI am 26./27. April 2012 in Koopera tion mit der Universität Speyer eine zweitägige Tagung. Im Mittelpunkt standen die Vor- und Nachteile von sozialen Netzwerken wie Google+ und Facebook sowie der Betrieb von alternativen Netzwerken. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 36 Die Fachhochschule Trier, Abteilung „Digitale Medien und Spiele“ wird ihren Studieren den im Rahmen eines Studienprojekts im Wintersemester 2012/2013 die Möglichkeit bieten, in Zusammenarbeit mit dem LfDI ein Computerspiel zur Vermittlung von Datenschutz-Kompetenz zu entwickeln. Dabei soll bei den Nutzern spielerisch die Auf merksamkeit auf datenschutzbezogene Themen gelenkt werden und Möglichkeiten zum Selbstdatenschutz aufgezeigt werden. Mit der Fachhochschule Kaiserslautern wurde vereinbart, dass Studierende im Rahmen eines Master-Projekts bzw. einer BachelorArbeit eine „Datenschutz-App“ entwickeln. Diese Applikation soll bei der Facebooknutzung sicherstellen, dass beim Nutzer auto matisch die restriktivsten Privatsphäreneinstellungen vorgenommen werden, und zwar unabhängig von den sich ständig ändernden Nutzungsbedingungen. Insbesondere die regionalen MKN arbeiten intensiv mit den Hochschulen vor Ort zusammen. Folgende Hochschulen oder hochschulnahe Einrichtungen sind Mitglied in einem MKN: Universität Trier, Fachhochschule Trier, das Zentrum für Lehrerbildung der Universität Koblenz-Landau, das Bildungsforum Medien der Universität Koblenz-Landau, die Fachhochschule Kaiserslautern – Standort Zweibrücken, die Fachhochschule Mainz/Katholische Fachhochschule, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die FH Kaiserslautern – Standort Kaiserslautern sowie die Technische Universität Kaiserslautern. In Kaiserslautern bietet beispielsweise das MKN gemeinsam mit der TU Kaiserslautern für Studierende der Medien- und Kommunikationstechnik das Seminar „Einführung in die Medientechnik II: Medienformate“ an und stellt dafür Dozenten zur Verfügung. In Trier ist die praktische Videoarbeit im Offenen Kanal Teil des Senioren-Studiums der Universität. In Mainz sind die Kooperationen mit der Universität unter dem Schwerpunkt „Junge Medienwerkstatt“ zusammengefasst. Die „Junge Medienwerkstatt“ ist ein Kooperationsprojekt der Initiative Medienintelligenz der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und dem MKN Mainz-Rheinhessen . Dazu gehören neben vielen anderen Projekten vier kontinuierliche Angebote: Das Medienprojekt Kinder Uni, der JugendMedien Sommer (Ferienprogramm), die Jugendredaktion Wissenschaft und das Projekt Vision Wissenschaft, das Medienprojekt KinderUni wird zudem noch vom MKN Kaiserslautern und in Landau in Kooperation mit dem lokalen OK-TV angeboten. Auch einige Medien sind Mitglied einzelner MKN. TV Cristal, Bitch (Elsass), die Pirmasenser Zeitung im MKN Südwestpfalz, die Rheinzeitung im MKN Koblenz und der SWR im MKN Mainz-Rheinhessen. Die MKN haben intensiv das vom SWR entwickelte filmtriXX-Projekt begleitet und viele Grundschullehrer geschult, sodass sie sich mit ihren Schülern an dem Wettbewerb beteiligen konnten. Zusammen mit RPR1 veranstaltet die LMK seit vielen Jahren den Nachwuchsreporter-Wettbewerb. Schirmherr ist Ministerpräsident Kurt Beck, der jedes Jahr die Preisträger auszeichnet. Die Lernwerkstatt Universität/FH (mittlerweile Teil der Lernwerkstatt „Erwachsenenbildung“) von m+b.com ist älter als die Orga nisation selbst. Bereits unter dem Dach der Vorgängerinstitution hat die LMK 2005 eine systematische, vertraglich abgesicherte Kooperation mit der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, geschlossen. Das Lernzentrum der BASF SE in Ludwigshafen hat 2010 m+b.com angefragt, beim Auf bau des Projekts „learning tube“ (eines Portals für Lernvideos im Intranet) unterstützend tätig zu sein. m+b.com hat daraufhin eine Lernvideo-Schulung für das Projektteam durchgeführt, das Team bei der Konzeption eines Videostudios beraten und eine exemplarische Videoproduktion gecoacht. 2011 folgten zwei Workshops, sogenannte „Lernevents“. Das Projekt „Kaiserdom-App“ in Speyer, durchgeführt in 2011 und 2012 von m+b.com am Kaiserdom-Gymnasium, wurde gefördert von der Stadtsparkasse Speyer, den Stadtwerken Speyer und der Firma Mann+Hummel. Das Stadtmarketing Speyer hat das Projekt unterstützt. In dem Projekt programmierten Schüler eine App, die ein historisches Quiz in Form eines „mobile games“ rund um den Speyrer Dom enthält. Die Medienpädagoginnen, Medienpädagogen und die Schülergruppe wurden von SAP beraten. Das SAP-RegioSponsoring hat 2008 und 2009 das Projekt „taschenfunk – das Handy als Unterrichtswerkzeug“ gefördert. Weitere Kofinanzierungen und Kooperationen sind vorhanden. Zurzeit befindet sich m+b.com in Gesprächen mit diversen Sparkassen in Rheinland-Pfalz und wirbt um finanzielle Unterstützung für die Projekte „mec“ und „check-the-web“. Die Offenen Kanäle/Bürgermedien (OK-TV) sind als Orte der praktischen Medienkompetenzförderung elementarer Bestandteil der Bildungsteilhabe jüngerer Menschen. Die OK-TV bieten die Chance, die realen Bedingungen und Anforderungen des Medienberufes nachhaltig kennenzulernen. 2011 wurden insgesamt 13 Stellen im Rahmen eines FSJ und ca. zehn Ausbildungsplätze angeboten . Durch eine Verbundausbildung gibt es zahlreiche Kooperationen zur Medienwirtschaft und Unternehmen der Kreativwirtschaft . Pro Jahr absolvieren ca. über 100 Studierende von Uni oder FH ein Praktikum im OK-TV. Aufgrund der Tatsache, dass viele Studierende in Bürgermedien aktiv tätig sind, viele auszubildende Mediengestalter Bild und Ton entweder direkt nach der Ausbildung ein Studium anstreben oder gleich im Berufsleben der Medienwirtschaft Fuß fassen, bestehen viele Berührungspunkte zwischen Bürgermedien, der Medienwirtschaft und den Hochschulen. Das Bildungszentrum BürgerMedien veranstaltet regelmäßig „Teleforen“ und lädt zu dieser speziellen Veranstaltung Medienprofis ein, die als Feedbackgeber fungieren. Eine Vielzahl der BZBM-Referentinnen und -Referenten sind entweder beim öffentlich-rechtlichen bzw. privaten Fernsehen tätig, arbeiten in Medienunternehmen oder sind Studierende bzw. Dozenten an verschiedenen Hochschulen. Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 37 Auch über den Beirat der Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest kommt es regelmäßig zum Austausch mit Vertretern der Medienwirtschaft, Bildung und Politik. Der Beirat wurde gezielt so zusammengesetzt, dass die gesellschaftlich relevanten Gruppie - rungen Politik, Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft vertreten sind. Darüber hinaus unterstützt aktuell IBM die Stiftung bei einem Medienkompetenzprojekt. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) Partner bei den JIM-Studien des MPFS ist die Zeitungsmarketing-Gesellschaft. Über den klicksafe-Beirat hinaus kooperiert LMK/klicksafe seit dem Start im Jahr 2004 mit unterschiedlichster Schwerpunktsetzung mit über 100 Institutionen aus öffentlicher Verwaltung, Industrie, Medienwirtschaft, Unternehmen der Kreativwirtschaft bzw. mit Hochschulen sowie Vereinen und Verbänden auf unterschiedlichster Basis. Dies geschieht stets mit dem Ziel der Medienkompetenzförderung bei der Nutzung des Internets. Im Folgenden ist die nach Alphabet sortierte aussagekräftige Liste der Kooperationspartner der LMK/klicksafe seit 2004 aufgeführt: – 1&1 Internet AG, Web.de, und GMX – Academy Verein für Bildungsberatung e. V. – Adolf-Grimme-Institut – Aktion Europa – Aktion Jugendschutz – ELTERNTALK – Arbeitsgruppe Schule/Bildung der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder – Arbeitskreis Neue Erziehung e. V. – Ärztliche Akademie für Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen e. V. – ATIAD e. V. – bke – Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e. V. – Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz – Bundesinitiative Jugend ans Netz – Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) – Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) – Bündnis gegen Cybermobbing e. V. – Carl Bosch Gymnasium Ludwigshafen – Cobra Youth Communications GmbH – Comic On! Theaterproduktion – ComputerProjekt Köln e. V./Spieleratgeber NRW – Das Musiknetzwerk – Deutsche UNESCO – Deutscher Kinderschutzbund, Landesverband Bayern e. V. – Deutsch-Russisches Forum e. V. – Dienstleistungsgesellschaft für Informatik (DLGI) – Duo Q-Rage – Ein Netz für Kinder/fragFinn – Elternakademie der Föderation türkischer Elternvereine in NRW e. V. – Elternvertretungen der Schulen NRW – Erfurter Netcode – Eurozaman – Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) – Evangelische Landeskirche Rheinland-Pfalz Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 38 – Facebook – Fachstelle für Gesundheitsförderung und Prävention OW/NW – Family Media GmbH – Filmförderungsanstalt (FFA) – Forschungsgruppe Migration/Interkulturelle Kommunikation (mikom) im Rhein Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e. V. – FÖTED e. V. (Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland) – FWU – Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht – Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) – Goethe Institut – Google – HERDT Verlag – Hürriyet – IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. – imap Institut für interkulturelle Management- und Politikberatung – Initiative D21 – Initiative Eltern und Medien – iRights.info/Mikro e. V. – Jugendnetz Berlin – Jugendpresse Deutschland e. V. – Jugendzentrum und Stadt Mannheim – Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie – Klicktipps – Kultur- und Integrationszentrum Phoenix – LAG Lokale Medienarbeit – LAG der kommunalen Migrantenvertretungen Nordrhein-Westfalen (LAGA NRW) – Landesmedienzentrum Baden-Württemberg – Landesverband der Volkshochschulen in NRW – LfDI – LO Lehrer Online GmbH – Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) – Medienberatung NRW – Medienblau – Institution für Medienpädagogik und Medienproduktion – Medienstadt Leipzig e. V. – Mekonet – Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens – Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen – Netzwerk Lehrer mit Zuwanderungsgeschichte – Netzwerk türkischer Interessenvertreter – Ogilvy & Mather Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 39 – Polizeidirektion Hannover – Polizeipräsidium Düsseldorf – Prävention – Pro Familia Landesverband Bayern e. V. – Projekt MIGELO – ProSiebenSat.1 Media AG – Radio NRW – Radio Russkji Berlin – Regionale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jgdl. aus Zuwandererfamilien – RTL-Journalistenschule – Sächsisch-Westfälisches Organisationsbüro für Kommunikation Keßler & Lange GbRmbH – Schau-Hin-Kampagne – Schul Liga – Seitenstark-Chat – Spielraum – Stiftung Berner Gesundheit – Stiftung Partner für Schule NRW – Super RTL – Surfen mit SINN – Sicherheit im Netz – Teach Today – Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien – Türkisches Generalkonsulat – Unity Media (Liberty Global Company) – Universität Basel – Institut für Medienwissenschaft – Universität Heidelberg – Institut für klinische Psychologie – Universität Koblenz Landau – Institut für Interkulturelle Bildung – Universität Leipzig – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft – Verband Internet Reisevertrieb – Verbraucherzentrale Bundesverband – Verbraucherzentrale NRW – Verbraucherzentrale RLP – Verlagshaus RusMedia – VZnet Netzwerke Ltd. – WDR (türkische Redaktion) – wer-kennt-wen.de GmbH – Wikimedia Deutschland e. V. – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens. Hinweis: Die Landesregierung verweist im Zusammenhang mit der Beantwortung der Großen Anfrage zusätzlich auf folgende Drucksachen des Landtags: 15/3912, 15/4620, 15/4850, 15/2618, 15/5300. Martin Stadelmaier Staatssekretär Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 Anlagen 40 Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 41 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 42 Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 43 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 44 Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 45 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 46 Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 47 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 48 Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 49 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 50 Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 51 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 52 Drucksache 16/1478 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 53 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/1478 54 Drucksache 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