Drucksache 16/1969 10. 01. 2013 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Anna Neuhof (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Tiergeschenke zu Weihnachten Die Kleine Anfrage 1280 vom 13. Dezember 2012 hat folgenden Wortlaut: Der Tierschutz sowie die artgerechte Haltung von Tieren sind ein wichtiges Anliegen. Der Umgang mit Tieren ist eine wertvolle Erfahrung für Erwachsene und Kinder, aber die An schaffung von Haustieren bedarf sorgfältiger Planung und Sachkunde nicht nur bei heimischen Arten, sondern ganz besonders auch beim Erwerb exotischer Tiere. Tiergeschenke zu Weihnachten werden oft spontan getätigt und mögliche Probleme mit den Tieren treten erst später auf. Nicht selten sind die Halterinnen und Halter überfordert und nicht selten bleibt für die Tiere dann die Abgabe ins Tierheim. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Verfügt die Landesregierung über Zahlen von in der Weihnachtszeit in Rheinland-Pfalz gekauften Tieren? 2. Sieht die Landesregierung Möglichkeiten, vom spontanen Kauf von Tieren zu Weih nach ten durch Informationen und Öffent- lichkeitsarbeit abzuraten? 3. Liegen der Landesregierung Informationen bzw. Zahlen der Tierheime über die Abgabe im Zusammenhang mit zu Weihnach- ten verschenkten Tieren vor? 4. Plant die Landesregierung, von den Halterinnen und Haltern beim Erwerb von Haus tieren einen sachkundlichen Nachweis zu verlangen? Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 9. Januar 2013 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Die Landesregierung verfügt über keine Zahlen von in der Weihnachtszeit gekauften Tieren in Rheinland-Pfalz. Sie geht jedoch davon aus, dass in der Weihnachtszeit vermehrt Tiere gekauft werden, die verschenkt werden sollen. Zu Frage 2: Die Landesregierung sieht und nutzt die Möglichkeit, durch Informationen und Öffentlichkeitsarbeit von spontanen Tierkäufen abzuraten. So weist der Deutsche Tierschutzbund e. V. alljährlich auf die Probleme infolge spontaner Tierkäufe hin. Der Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes e. V. hat aktuell eine Information mit dem Titel „Nur Plüschtiere gehören unter den Weihnachtsbaum“ auf seiner Homepage veröffentlicht. Ferner weist das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten in seinen Pressemeldungen ebenfalls auf das Problem hin. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 8. Februar 2013 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/1969 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 3: Der Landesregierung liegen keine Informationen bzw. Zahlen der Tierheime über die Abgabe im Zusammenhang mit zu Weihnachten verschenkten Tieren vor. Zu Frage 4: Ein Antrag der Landesregierung anlässlich der Beratungen zur 3. Änderung des Tierschutzgesetzes zum Erlass einer Heimtierschutzverordnung fand im Bundesrat aktuell keine Mehrheit. In einer Heimtierschutzverordnung könnten Anforderungen an die Sachkunde von Tierhaltern gestellt werden. Die Landesregierung plant die Einführung eines freiwilligen Hundeführerscheins, den derjenige erhalten soll, der seine Sachkunde zum Beispiel hinsichtlich Haltung, Pflege, Erziehung und Verhalten von Hunden nachgewiesen hat. Ulrike Höfken Staatsministerin