Drucksache 16/2155 21. 03. 2013 Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 8. April 2013 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Simone Huth-Haage (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Unterrichtsausfall an der Berufsbildenden Schule des Donnersbergkreises Die Kleine Anfrage 1402 vom 26. Februar 2013 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hoch ist der temporäre und strukturelle Unterrichtsausfall an der Berufsbildenden Schule des Donnersbergkreises in abso- luten und relativen Zahlen seit dem Schuljahr 2009/2010 bis einschließlich des aktuellen Schuljahres? 2. Welche Gründe gibt es für den jeweiligen Unterrichtsausfall (bitte unterscheiden in den Fällen mangelnder Lehrkräfte zwischen absolut fehlenden Lehrkräften und Lehrkräften im Krankenstand)? 3. Wie viele Lehrerwochenstunden wurden in den o. g. Zeiträumen und in welchen Fächern von Vertretungslehrern und PES-Kräf- ten gehalten? 4. Welche Fächer werden auch im kommenden Schuljahr 2013/2014 nicht ausreichend durch Lehrkräfte besetzt werden können? 5. Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung derzeit, um dem drohenden Lehrkräftemangel im kommenden Schuljahr ent- gegenzuwirken? Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 20. März 2013 wie folgt beantwortet: Vorbemerkung: Die schulische Bildung der Kinder und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz ist eine der zentralen Aufgaben des Landes. So werden die durch die demografischen Entwicklungen entstehenden Spielräume zu einem großen Teil für pädagogische Verbesserungen und eine Verbesserung der Unterrichtsversorgung genutzt. Dies gilt auch für die berufsbildenden Schulen. Bei der Personalplanung für das Schuljahr 2012/2013 wurde diese grundsätzliche Entscheidung bereits berücksichtigt. Allerdings wird die Unterrichtsversorgung von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. So ist beispielsweise die Schülerzahl an den berufsbildenden Schulen nicht so stark gesunken wie erwartet. Das landesweit erzielte Ergebnis der Unterrichtsversorgung an den berufsbildenden Schulen blieb daher hinter den Erwartungen zurück. Für die kommenden Jahre ist beabsichtigt, bestehende Spielräume so weit möglich auch für eine Verbesserung der Unterrichtsversorgung an berufsbildenden Schulen zu nutzen. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage namens der Landesregierung wie folgt: Zu den Fragen 1 bis 3: Die Entwicklung der Unterrichtsversorgung an der Berufsbildenden Schule Donnersbergkreis seit dem Schuljahr 2009/2010 kann der folgenden Tabelle entnommen werden. Die BBS Donnersbergkreis ist erst im Laufe des Schuljahrs 2009/2010 dem Projekt PES beigetreten und wurde daher im Schuljahr 2009/2010 noch nicht in der Statistik berücksichtigt. Die PES-Statistik für das 1. Halbjahr 2012/2013 wird erst in den kommenden Wochen fertiggestellt. Drucksache 16/2155 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Schuljahr Unterrichts- Unterrichts- Regulierung der Verbliebener temporärer ausfall versorung nicht planmäßig temporärer Unterrichtsausfall (LWST) in % gehaltenen Unterrichts- in % (1) Unterrichtsstunden ausfall 2009/2010 94 94,61 – 2010/2011 139 92,15 3 193 1 533 2,48 % 2011/2012 105 93,84 3 393 761 1,20 % 2012/2013 93 94,4 – (1) Als Bezugsgröße gilt die Summe der im Erhebungszeitraum planmäßig zu erteilenden Unterrichtsstunden laut Gliederungsplan. Zur Unterrichtsversorgung ist festzuhalten, dass sowohl der strukturelle als auch der temporäre Unterrichtsausfall ab dem Schuljahr 2010/2011 deutlich reduziert werden konnte. Im aktuellen Schuljahr fallen 93 Lehrerwochenstunden aus, damit liegt der Grad der Unterrichtsversorgung bei 94,4 %. Aktuell fehlen an der BBS Donnersbergkreis Stunden in den Fächern Deutsch, Englisch, Pädagogik, Mathematik und Physik. Zum einen besteht ein Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern, zum anderen wird vielfach eine Beschäftigung an einem Schulstandort in einem Oberzentrum oder zumindest in räumlicher Nähe zu einem Oberzentrum bevorzugt. Temporärer Unterrichtsausfall wurde verursacht durch Erkrankungen und beruht mit einer Ausnahme über alle Fächer und Standorte der Berufsbildenden Schule Donnersbergkreis auf Kurzzeiterkrankten. Darüber hinaus entstand Vertretungsbedarf z. B. durch Fortbildungsmaßnahmen oder Elternzeit. Im erfragten Zeitraum wurden weder Vertretungslehrkräfte noch PES-Kräfte eingestellt. Die Regulierung der nicht planmäßig gehaltenen Stunden erfolgte durch interne Maßnahmen im Rahmen von PES, wie z. B. Vertragsaufstockung und Mehrarbeit oder durch den Einsatz pensionierter Lehrkräfte. Eine Differenzierung nach Fächern sieht die PES-Statistik nicht vor. Zu Frage 4: Die Schule hat für das kommende Schuljahr einen Bedarf innerhalb der Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik, Pädagogik und Psychologie gemeldet. Eine mögliche Einstellung von Personal ist insbesondere abhängig vom Angebot geeigneter Bewerberinnen und Bewerber. Zu Frage 5: Soweit möglich, sollen – wie in der Vorbemerkung dargestellt – die durch die demografische Entwicklung entstehenden Spielräume auch für eine Verbesserung der Unterrichtsversorgung genutzt werden. Zurzeit befindet sich eine Lehrkraft mit dem Fach Pädagogik an der Berufsbildenden Schule Donnersbergkreis in der Seminarausbildung . Sie steht voraussichtlich für das kommende Schuljahr für den Einsatz zur Verfügung. Sofern in den Mangelfächern qualifizierte Bewerbungen vorliegen, erhalten die Bewerberinnen und Bewerber im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen ein Stellenangebot. Gerade für diese Fächer wird auf der Homepage der ADD für den Quereinstieg besonders geworben, um auch mittel- und langfristig qualifizierte Lehrkräfte gewinnen zu können. Diesem Ziel dient auch eine Werbekampagne, mit der an Schulen und Hochschulen für das Lehramt an berufsbildenden Schulen – gezielt für die Mangelfächer – geworben werden soll. Doris Ahnen Staatsministerin