Drucksache 16/2323 16. 05. 2013 Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 11. Juni 2013 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Fredi Winter und Michael Hüttner (SPD) und A n t w o r t des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Koblenzer Seilbahn Die Kleine Anfrage 1513 vom 25. April 2013 hat folgenden Wortlaut: Der Stadtrat von Koblenz hat die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine zunächst zwei jährige Verlängerung (2014/2015) der Betriebsgenehmigung der Koblenzer Seilbahn geschaffen. In dieser Zeit soll mit der UNESCO die Welterbeverträglichkeit der Seilbahn geklärt werden. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Welche touristische Bedeutung misst die Landesregierung der Koblenzer Seilbahn bei? 2. Wie fügt sich die Koblenzer Seilbahn in die Tourismusstrategie des Landes ein? 3. Wie hat sich das Besucheraufkommen auf der Festung Ehrenbreitstein mit Inbetrieb nahme der Seilbahn entwickelt? 4. Wie viele Arbeitsplätze wären durch eine Nicht-Verlängerung der Betriebsgenehmigung der Koblenzer Seilbahn betroffen? Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 15. Mai 2013 wie folgt beantwortet: Zu den Fragen 1 und 2: Die Koblenzer Seilbahn bietet eine attraktive Verbindung vom Deutschen Eck zum Festungsplateau. Für Touristen und Einheimische bietet die Fahrt mit der Seilbahn die Möglichkeit, Koblenz, das Festungsplateau und den Blick ins UNESCO-Welterbegebiet auf eine ganz besondere Weise zu erleben. Das Land Rheinland-Pfalz hat sich mit der Tourismusstrategie 2015 ein touristisches Leitbild und ein Handlungskonzept gegeben. Die Strategie konzentriert sich auf die landesweit chancenreichsten Themen Wandern, Radwandern, Wein und Weinkulturlandschaft , Gesundheitstourismus. Regionale Identität, Kultur und Natur sind bei allen Themen der Schlüssel für Profilierung und Wertschöpfung . Mit der Fortschreibung der Tourismusstrategie im Jahr 2012 wird die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit festgelegt, sie umfasst die Umsetzung eines ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen Tourismus. Die Tourismusstrategie 2015 des Landes versteht sich als eine Richtungsstrategie mit Leitliniencharakter. Die Ziele der Tourismus - strategie lassen sich daher auf drei Ebenen beschreiben: – Nachhaltigkeit als übergeordnetes Ziel und Verpflichtung der Tourismusbranche, – Steigerung der Wertschöpfung als zentrales Ziel der Strategie sowie – abgeleitete Profilierungs-, Qualitäts-, Struktur- und Konzentrationsziele. Unter der Steigerung der Wertschöpfung aus dem Übernachtungs- und Tagestourismus soll u. a. auch die Steigerung der Gäste- und Übernachtungszahlen, einschließlich Tagestourismus, verstanden werden. Die Koblenzer Seilbahn wird dabei als ein Anziehungspunkt für Touristen gewertet, der dazu beitragen kann, insbesondere den Anteil der Tagestouristen zu erhöhen. Drucksache 16/2323 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 3: In den Jahren vor der Bundesgartenschau wurden folgende Besucherkartenverkäufe registriert: Jahr Besucherzahl 2003 276 660 2004 209 548 2005 274 193 2006 217 895 2007 224 863 2008 199 321 In den Jahren 2009 und 2010 wurden wegen der Baustellentätigkeit vor der BUGA keine Besucher gezählt. Eine Befragung der Bundesgartenschau im Jahr 2011 hat ergeben, dass von über 3 500 000 Besucherinnen und Besucher der Bundesgartenschau rund 2 650 000 Besucherinnen und Besucher die Festung Ehrenbreitstein besucht haben. Im Jahr 2012, im Jahr nach der BUGA, besuchten 446 000 Besucherinnen und Besucher die Festung Ehrenbreitstein. Die Besucher - zahlen haben sich damit, vereinfacht gesagt, gegenüber der Zeit vor der Bundesgartenschau verdoppelt. Zu Frage 4: Eine Nichtverlängerung der Betriebsgenehmigung könnte Einfluss auf die Besucherzahlen der Festung, der dort stattfindenden Veranstaltungen und der ansässigen Gastronomie ebenso haben wie auf Besucherzahlen von Koblenz insgesamt. Eine Aussage zu eventuell davon betroffenen Arbeitsplätzen kann nicht getroffen werden. Eveline Lemke Staatsministerin