Drucksache 16/2327 16. 05. 2013 Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 11. Juni 2013 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Wolfgang Schwarz und Michael Hüttner (SPD) und A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Pheromonverwirrungsmethode im Weinbau Die Kleine Anfrage 1523 vom 25. April 2013 hat folgenden Wortlaut: Mit der Pheromonverwirrungsmethode wird im Weinbau der Bekreuzte und der Einbindige Traubenwickler umweltfreundlich bekämpft. Beide Kleinschmetterlinge kommen in Rheinland-Pfalz vor und gehören zu den bedeutendsten Rebschädlingen. Viele Winzer im Land sind bereits Mitglieder in den Anwendergemeinschaften im Rahmen des Programms biotechnischer Pflanzenschutz. Der größtmögliche Erfolg dieser umweltfreundlichen Pflanzenschutzmaßnahme steht in Zusammenhang mit einer größtmöglichen Beteiligung der Weinbaubetriebe und der großflächigen und zusammenhängenden Aushängung der Phero mon-Dispenser in den Weinbergen. Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie viele Winzerinnen und Winzer mit welcher gesamten Rebflächengröße nehmen im Land als Teil von Anwendergemein- schaften an dem Programmteil zur Bekämpfung des Traubenwicklers im Weinbau durch die Pheromonverwirrungsmethode teil? 2. Wie hoch sind die derzeitigen und künftigen Förderungen bei der Anwendung der Phero mon verwirrungsmethode im Weinbau? 3. Hält die Landesregierung eine verpflichtende Anwendung der Pheromon verwirrungs methode im Weinbau bzw. verpflichten- de Teilnahme im Rahmen von Anwendergemein schaften im Zusammenhang von Umstrukturierungsmaßnahmen für realisierbar ? Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 15. Mai 2013 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Im Jahr 2012 haben 207 Anwendergemeinschaften mit einer förderfähigen Fläche von rund 38 000 Hektar eine Förderung von 4,8 Mio. Euro erhalten. In diesem Programm treten die jeweiligen Anwendergemeinschaften als Antragsteller auf und nicht die einzelnen Betriebe. Exakte Daten über die Mitgliederzahlen der Anwendergemeinschaften liegen dem MULEWF nicht vor. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass in den Anwendergemeinschaften rund 7 000 bis 8 000 Weinbaubetriebe organisiert sind. Zu Frage 2: Im Zusammenhang mit dem PAULa-Antragsverfahren für 2013 (Antragsverfahren 2012 für ab 1. Januar 2013 beginnende Verlänge - rungen) wurde für auslaufende fünfjährige Verpflichtungen im biotechnischen Pflanzenschutz die Möglichkeit angeboten, eine Verlängerung zu beantragen. Hiervon wurde von nahezu allen betroffenen Anwendergemeinschaften Gebrauch gemacht. Bisher wurde der Pheromoneinsatz mit 125 €/ha gefördert. Für die o. g. Verlängerungen wurde aufgrund der geänderten Preis-Kosten relationen der Prämiensatz auf 100 €/ha angepasst. Für die neue Förderperiode der EU wird der biotechnische Pflanzenschutz im Weinbau in den entsprechenden Planungen berücksichtigt . Für die Jahre 2014 und folgende steht der Umfang der von der EU, dem Bund und dem Land zur Verfügung stehenden Drucksache 16/2327 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Finanz mittel, mit denen unter anderem Agrarumweltmaßnahmen gefördert werden können, noch nicht fest. Diese stehen in engem Zusammenhang mit den weiteren Verhandlungen zur Umsetzung der GAP auf europäischer und deutscher Ebene. Hiervon werden unter anderem die Möglichkeiten zur weiteren Förderung des Pheromoneinsatzes beeinflusst. Zu Frage 3: Die Landesregierung prüft die verpflichtende Teilnahme der Weinbaubetriebe an der Pheromonanwendung zur Bekämpfung der Traubenwickler im Zusammenhang mit der Förderung der Umstrukturierung. Ulrike Höfken Staatsministerin