Drucksache 16/2375 29. 05. 2013 Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 24. Juni 2013 LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Anna Neuhof (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Konkurrenzsituation zwischen Weißstorch (Ciconia ciconia) und Nilgans (Alopochen aegyptiacus) Die Kleine Anfrage 1559 vom 7. Mai 2013 hat folgenden Wortlaut: Einer Verlautbarung des Landesjagdverbandes ist zu entnehmen, dass auf dem Gelände des Landesjagdverbandes in Gensingen ein Storchenpaar durch ein Paar Nilgänse vertrieben worden sei. Gleichzeitig wird bemängelt, dass für die Nilgänse eine Schonzeit besteht. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Welchen Sachstand hat die Landesregierung zur Situation der brütenden Störche bzw. der brütenden Nilgänse auf dem Gelände des Landesjagdverbandes in Gensingen? 2. Gibt es Erkenntnisse darüber, ob das Storchenpaar weiträumig verdrängt wurde? 3. Gibt es Erkenntnisse darüber, ob es öfter zu Konkurrenzsituationen bzw. Verdrängung des Storches durch die Nilgans kommt? 4. Teilt das Ministerium die Einschätzung des Landesjagdverbandes, dass das Vorkommen der Nilgans aggressiv und invasiv sei? Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 28. Mai 2013 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Seit einigen Jahren brüten Weißstörche auf dem Gelände des Landesjagdverbandes in Gensingen. Seit 2012 hat das Brutpaar angefangen , das Nest auf einen nahegelegenen Standort zu verlegen bzw. dort ein neues zu bauen (Kamin der Firma Kientzler). Dies ist ein natürliches Verhalten. Auch in diesem Jahr haben die Vögel das neue Nest bezogen und brüten dort aktuell. Auf das alte Nest beim Landesjagdverband sind Nilgänse nachgerückt. Zu den Fragen 2 und 3: Es kommt vor, dass Nilgänse Storchennester besetzen. Störche sind jedoch in der Lage, diesen Nestbesetzungen entgegenzutreten. Die Konkurrenzsituation führt in der Regel, wie auch im angesprochenen Fall, nicht zu einer Verdrängung des Weißstorchs durch die Nilgans. Zu Frage 4: Die Nilgans ist eine nicht heimische Art, die sich durch Beteiligung des Menschen in unserer Region angesiedelt hat. Eine Verdrängung von anderen Arten ist allerdings nicht nachzuweisen. Insofern handelt es sich nicht um eine invasive und aggressive Art. Ulrike Höfken Staatsministerin