Drucksache 16/2429 11. 06. 2013 Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 26. Juni 2013 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Anna Neuhof und Andreas Hartenfels (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Verbiss- und Fegeschäden bei Landesforsten Die Kleine Anfrage 1578 vom 16. Mai 2013 hat folgenden Wortlaut: Bei einer Begehung im Forstamt Kusel wurden Waldflächen gezeigt, auf denen aufgrund einer intensiven Bejagung eine beachtenswerte Naturverjüngung nachwachsen konnte. Da auf Flächen mit einer hohen Wilddichte mit intensiven Verbissschäden gerechnet werden muss, entstehen auch Kosten zum Schutz der Naturverjüngung bzw. des Voranbaus und Neuaufforstung durch Gatter, Einzäunungen und Einzelpflanzenschutz. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung, bezogen auf Verbiss- und Fegeschäden bei Landesforsten: 1. Welche Kosten entstehen durchschnittlich pro laufenden Meter Zaun und Hektar und unterschiedliche Materialien? 2. Welche Kosten entstehen durchschnittlich durch Einzelpflanzenschutz pro Hektar und unterschiedliche Materialien? 3. Welche durchschnittlichen Kosten entstehen durch Nachpflanzungen, wenn keine Schutzmaßnahmen angewendet werden, je Hektar und Baumart? 4. Welche Kosten entstehen für Schutzmaßnahmen gegen Verbiss- und Fegeschäden insgesamt für die Fläche Landesforsten pro Jahr? 5. Wie viele Arbeitsstunden müssen pro Jahr im Bereich Landesforsten für Schutzmaßnahmen bzw. Wiederholungen von Voran- bau/Neuaufforstung aufgewendet werden? 6. Sind diese Daten für den Gemeindewald auch insgesamt verfügbar? Wenn ja, bitten wir um entsprechende Aufschlüsselungen. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 10. Juni 2013 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Pro laufenden Meter Zaun entstehen Kosten von durchschnittlich ca. 10 €. Die Kosten pro Hektar sind vorrangig abhängig von der Größe und der Ausformung der zu zäunenden Fläche und der sich daraus ergebenden Anzahl von laufenden Metern Zaun. Die Kosten pro Hektar werden daher nicht erhoben. Eine Auswertung nach den verwendeten Zaunbaumaterialien ist nicht möglich. Zu Frage 2: Der Einzelpflanzenschutz erfolgt mechanisch oder chemisch/biologisch. Die Kostenerfassung erfolgt nicht getrennt nach den verwendeten Materialien. Die durchschnittlichen Kosten für den ausschließlich punktuell vorgenommenen Fegeschutz betragen ca. 160 € je ha. Der Verbissschutz wird pro gepflanzter Kleingruppe (Klumpen) gebucht und beträgt bei Rehwildvorkommen durchschnittlich 65 €/Klum pen, bei Rotwildvorkommen ca. 95 €/Klumpen. Werte je ha werden nicht erhoben. Zu Frage 3: Die Nachbesserung kann mit ca. 30 € je Klumpen kalkuliert werden. In Summe wurden ca. 200 000 €/Jahr dafür aufgewendet. Werte je ha oder Baumart liegen nicht vor. Drucksache 16/2429 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 4: Im Durchschnitt der letzten vier Jahre betragen die Kosten für Verbiss- und Fegeschutz ca. 1,5 Mio. €. Zu Frage 5: Es werden ca. 26 000 Arbeitsstunden (eigenes Personal und Unternehmer) für Fege- und Verbissschutz sowie Nachbesserungen aufgewendet. Zu Frage 6: Die vergleichbaren Daten für den Gemeindewald liegen nicht vor, da die Buchungen im Gemeindewald zum Teil mit anderer Bezugsgröße erfolgen und nicht im gesamten Gemeindewald die Betriebsarbeiten durch Landesforsten nachgewiesen werden. Ulrike Höfken Staatsministerin