Drucksache 16/2718 10. 09. 2013 K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Martin Brandl (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Personalzuweisungen an Schulen Die Kleine Anfrage 1807 vom 16. August 2013 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. In welchem Umfang wurde bei den Veränderungen des Klassenteilers in den vergangenen fünf Jahren die Personalzuweisung an- gepasst? 2. Wie hat sich die Lehrerstundenzuweisung bei maximaler Schülerzahl einer Grundschulklasse in den letzten fünf Jahren ent- wickelt? 3. An welchen Grundschulen und dort in welchen Klassenstufen im Kreis Germersheim wurde in den Schuljahren 2012/2013 und 2013/2014 auf die Bildung einer zusätzlichen Klasse verzichtet, obwohl diese aufgrund des Klassenteilers möglich gewesen wäre? 4. Warum wurde verzichtet? Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 10. September 2013 wie folgt beantwortet: Vorbemerkung: Im Rahmen der Schulstrukturreform wurde die Klassenmesszahl in der Orientierungsstufe der Realschulen plus seit dem Schuljahr 2008/2009 beginnend mit den Eingangsklassen auf 25 festgesetzt. In den Grundschulen wird die maximale Klassengröße beginnend mit den Eingangsklassen seit dem Schuljahr 2009/2010 schrittweise von 30 auf 24 abgesenkt. Die Absenkung wird im Schuljahr 2014/2015 mit der vierten Klasse abgeschlossen. Ferner wird in der Orientierungsstufe der Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen die Klassenmesszahl reduziert. Beginnend mit den Eingangsklassen im Schuljahr 2013/2014 wird diese schrittweise bis zum Schuljahr 2016/2017 von 30 auf 25 abgesenkt. Zu Frage 1: Die Personalzuweisung wird im Wesentlichen von Klassen- und Schülerfaktoren bestimmt. Die Absenkung des Klassenteilers bewirkt ein höheres Lehrerwochenstunden-Soll und damit eine höhere Personalzuweisung, da sich die Anzahl der zu bildenden Klassen erhöht. Für die Realschule plus wurde die Stundenzuweisung der früheren Regionalen Schulen übernommen, die deutlich über der Zuweisung der Realschule liegt. Darüber hinaus wurden die Klassen- und Schülerfaktoren nicht verändert. Zu Frage 2: Das Lehrerwochenstunden-Soll wird mittels eines Klassen- und Schülerfaktors berechnet. Bei einer geringeren Zahl von Schülerinnen und Schülern in einer Klasse verringert sich demzufolge die Lehrerwochenstundenzuweisung über den Schülerfaktor, bei einer größeren Zahl von Schülerinnen und Schülern in einer Klasse erhöht sie sich. Die Absenkung der Klassenmesszahl bewirkt die Bildung von zusätzlichen Klassen, sodass über den Klassenfaktor eine höhere Personalzuweisung erfolgt. In der Kombination führen beide Faktoren dazu, dass die Zuweisung der Lehrerwochenstunden je Schülerin und Schüler deutlich ansteigt. Die Entwicklung des Lehrerwochenstunden-Solls für eine Grundschulklasse mit maximaler Schülerzahl sowie das Lehrerwochenstunden-Soll je Schülerin und Schüler in einer solchen Klasse ergibt sich aus nachfolgender Tabelle: Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 2. Oktober 2013 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/2718 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu den Fragen 3 und 4: Im Schuljahr 2012/2013 haben die Grundschule Hainbuchenschule Hagenbach in der Klassenstufe 2, die Ludwig-Riedinger Grundschule Kandel und die Grundschule An der Römerstraße Rheinzabern in der Klassenstufe 1 bei Schülerzugängen im laufenden Schuljahr auf die Bildung zusätzlicher Klassen zur Vermeidung von Klassenteilungen verzichtet. Die Lina-Sommer-Grundschule Jockgrim hat in der Klassenstufe 2 eine Klassenteilung nicht vorgenommen, weil eine der beiden Klassen bereits einen Lehrerwechsel zu verzeichnen hatte. Im Schuljahr 2013/2014 hat die Grundschule Tullaschule Maximiliansau Wörth aufgrund instabiler Schülerzahlen zur Vermeidung einer jetzigen Trennung und späteren Zusammenlegung auf die Bildung einer zusätzlichen dritten Klasse verzichtet. Doris Ahnen Staatsministerin Klassenstufe Klassenfaktor a) Lehrerwochenstunden-Soll bei maximaler Belegung LWS lt. b) Lehrerwochenstunden-Soll je Schülerin und Schüler Stundentafel c) Klassenmesszahl (LWS je zu bildender Klasse) 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014 1 13 23,6 23,6 22,1 22,1 22,1 19 0,84 0,84 0,92 0,92 0,92 28 28 24 24 24 2 14 25,4 24,6 24,6 23,1 23,1 20 0,85 0,88 0,88 0,96 0,96 30 28 28 24 24 3 18 29,4 29,4 28,6 28,6 27,1 24 0,98 0,98 1,02 1,02 1,13 30 30 28 28 24 4 18 29,4 29,4 29,4 28,6 28,6 24 0,98 0,98 0,98 1,02 1,02 30 30 30 28 28