Drucksache 16/3362 05. 03. 2014 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Fredi Winter und Michael Hüttner (SPD) und A n t w o r t des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Entwicklung des Tourismus in Rheinland-Pfalz Die Kleine Anfrage 2181 vom 20. Februar 2014 hat folgenden Wortlaut: Kürzlich erschien der Jahresbericht 2014 der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Wie bewertet die Landesregierung den Jahresbericht 2014 der Rheinland-Pfalz Touris mus GmbH? 2. Wie schätzt die Landesregierung die Entwicklung des Tourismus in Rheinland-Pfalz in 2013 ein? 3. Wie sieht die weitere Umsetzung der Tourismusstrategie 2015 aus? Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 28. Februar 2014 wie folgt beantwortet: Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschafts- und Standortfaktor in Rheinland-Pfalz. Unser Land verfügt über einzigartige Natur - und Kulturlandschaften. Mit attraktiven Dörfern und Städten, gastfreundlichen Menschen und Regionen mit ihren ganz individuellen Identitäten haben wir ausgezeichnete Voraussetzungen, um im Tourismus erfolgreich zu sein. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Zu Frage 1: Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (RPT) als landesweite touristische Marketingorganisation plant und führt touristische Marketingmaßnahmen im In- und Ausland durch. Darüber hinaus ist die RPT touristisches Kompetenz-, Wissens- und Steuerungszentrum für alle touristischen Akteure in Rheinland-Pfalz und sie arbeitet sehr eng mit den touristischen Marketingorganisationen der Länder und auf Bundesebene zusammen. Seit 2012 informiert sie ihre Partner, Verbände und Kommunen und die Politik mit einem Jahresbericht unter dem Titel „Einblicke“ über aktuelle Projekte und weitere Planungen und stellt sich und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor. Dieser Jahresbericht leistet einen wichtigen Beitrag zur Information über die aktuellen Entwicklungen bei der Umsetzung der Tourismusstrategie 2015 und zur Stärkung des Tourismusbewusstseins im Land insgesamt. Zu Frage 2: Auch das Jahr 2013 zeigt, dass sich der rheinland-pfälzische Tourismus auf hohem Niveau etabliert hat. Im dritten Jahr in Folge verzeichnete die rheinland-pfälzische Tourismusbranche mehr als acht Millionen Gästeankünfte und über 22 Millionen Übernachtungen . Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes nahmen die Gästezahlen gegenüber dem Jahr 2012 um ein Prozent auf 8,3 Millionen zu. Allerdings ging die Zahl der Übernachtungen um 0,7 Prozent auf 22,06 Millionen zurück. Die abschließenden Zahlen des Statistischen Landesamtes liegen zwar noch nicht vor, man kann aber schon jetzt sagen, dass Rheinland -Pfalz trotz des langen Winters und des trüben und nassen Frühlings noch an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen und seine Stärken ausspielen konnte. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 27. März 2014 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/3362 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 3: Die Tourismusstrategie 2015 ist seit ihrer gemeinsamen Verabschiedung im Jahr 2008 und der Überarbeitung im Jahr 2012 die wichtigste Leitlinie für alle touristischen Weichenstellungen – sowohl für die Landesregierung als auch für die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, den Tourismus- und Heilbäderverband, den DEHOGA Rheinland-Pfalz und die IHKen. Die Tourismusstrategie ist ein gemeinsames Bekenntnis zu einer Konzentration auf chancenreiche Themen und Zielgruppen, zur Qualität im Tourismus und zur Notwendigkeit der gemeinsamen Finanzierung des touristischen Systems. Darüber hinaus liegt ein Fokus auf organisatorischen Fragen – insbesondere im Hinblick auf die Aufgabenverteilung auf lokaler, regionaler und Landesebene . Die Kommunikation zur Tourismusstrategie 2015 erfolgt im Rahmen eines sogenannten Kleinen Arbeitskreises und eines Beirates zur Tourismusstrategie, der ein- bis zweimal pro Jahr tagt und in dem alle touristisch relevanten Organisationen und Ressorts der Landesregierung vertreten sind. Außerdem besteht seit dem vergangenen Jahr mit dem Tourismusnetzwerk eine gemeinsame Kommunikationsplattform , in dem alle aktuellen Informationen zur Strategie und zur Arbeit der beteiligten Verbände eingestellt werden . Auch der Jahresbericht der RPT dient der Kommunikation der Tourismusstrategie. Alle beteiligten Organisationen haben gemeinsam Schlüsselprojekte definiert, in denen die wichtigsten Aufgaben der Strategie zusammengefasst sind und die entsprechenden Aufgaben untereinander verteilt. Neben den laufenden Maßnahmen zum Beispiel bei der Verbesserung der touristischen Infrastruktur, der Servicequalität und im touristischen Marketing liegt der Fokus bei der Umsetzung der Tourismusstrategie derzeit insbesondere bei folgenden Themen: 1. Im Rahmen der EFRE-Förderperiode 2014 bis 2020 soll ein Schwerpunkt auf die Schaffung und Verbesserung von barrierefreien Angeboten im Tourismus gelegt werden – hier haben Kommunen und Regionen die Chance, sich zu sogenannten Kristallisationspunkten zu entwickeln und Fördermittel für die Verbesserung der Infrastruktur und einzelbetriebliche Angebote einzusetzen . 2. Derzeit läuft eine ausführliche Zielgruppenanalyse auf landesweiter und regionaler Ebene – das touristische Marketing soll damit künftig noch zielgerichteter eingesetzt werden. 3. Der Tourismus- und Heilbäderverband (THV) begleitet Kommunen in einem Prozess zur Verbesserung der Effizienz touristischer Strukturen. 4. Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung sind wichtige Elemente zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit und zur Verbesserung von einzelbetrieblicher Situation und touristischer (Service)Qualität. Unter Federführung der IHK Koblenz wird daher eine Weiterbildungsdatenbank eingerichtet. 5. Wesentlich ist die Verbesserung von Rahmenbedingungen und Grundlagen für eine dauerhafte und tragfähige Finanzierung des touristischen Systems – vor allem im Hinblick auf die touristischen Aufgaben der kommunalen Ebene. Dazu gehört auch die Optimierung des Kommunalabgabengesetzes und des Kurortegesetzes im Hinblick auf die Finanzierung des touristischen Systems. Eveline Lemke Staatsministerin