Drucksache 16/3382 14. 03. 2014 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Barbara Schleicher-Rothmund und Fredi Winter (SPD) und A n t w o r t des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-pfälzischen Skigebieten geht der Schnee aus Die Kleine Anfrage 2190 vom 20. Februar 2014 hat folgenden Wortlaut: Wir fragen die Landesregierung: 1. In welchen rheinland-pfälzischen Regionen bestehen die Möglichkeiten und Einrich tun gen, um Wintersport zu betreiben? 2. Ist aus Sicht der Landesregierung auch in den kommenden Jahren in den betroffenen Regionen mit einem Rückgang der Schnee- tage zu rechnen? 3. Welche wirtschaftlichen Konsequenzen sind aus Sicht der Landesregierung zu befürchten? 4. Wie schätzt die Landesregierung die Auswirkungen für den Tourismus in den betroffenen Regionen ein? Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 12. März 2014 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Wintersportmöglichkeiten gibt es naturbedingt im Wesentlichen in den Mittelgebirgsregionen des Hunsrücks, der Eifel und des Westerwalds. Der Hunsrück bietet mit dem Erbeskopf (816 m ü. NN) und dem Skigebiet Dollberg bei Neuhütten (683 m ü. NN) zwei Skigebiete . Auf der höchsten Erhebung in Rheinland-Pfalz, dem Erbeskopf, sind Skifahren (drei Abfahrtspisten mit einer Länge von 800 bzw. 450 m), Snowboarden oder Schlittenfahren möglich. Eine vollautomatische Beschneiungsanlage erzeugt bei kalten Temperaturen genügend Schnee für die Piste. Zudem verfügt die Region über vier Gebiete mit Langlaufloipen in Hermeskeil, Kell am See, Greimerath/Zerf und zwischen Erbeskopf und Idarkopf. Die Eifel bietet mehrere kleinere Wintersportgebiete mit rund 67 km Langlaufloipen, Rodeln und Skifahren auf kleineren Pisten. Der Westerwald verfügt über 15 Langlaufloipen mit ca. 180 km. Zu Frage 2: Der beobachtbare Trend zu einem Rückgang der Tage mit einer geschlossenen Schneedecke in den rheinland-pfälzischen Skigebieten wird weiter anhalten. Demnach würde infolge milderer und feuchterer Winter auch das Potenzial für künstliche Beschneiung zurückgehen. Dabei können einzelne Jahre deutlich vom langjährigen Trend abweichen, d. h. Jahre mit einer Wintersportsaison wird es mittelfristig weiter geben, ihre Häufigkeit wird aber voraussichtlich abnehmen. Zu Frage 3: In Anbetracht dessen, dass der Wintersporttourismus in Rheinland-Pfalz keinen domi nanten Schwerpunkt auf der Angebotsseite darstellt, werden aus Sicht der Landesregierung keine einschneidenden wirtschaftlichen Konsequenzen erwartet. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 4. April 2014 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/3382 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 4: Das kleine Angebotssegment Wintersport hat in den vergangenen Jahren in Rheinland-Pfalz an Bedeutung verloren. Aufgrund der fortschreitenden Klimaerwärmung wird sich die Schneegrenze auf ein immer höheres Niveau verlagern, sodass in Rheinland-Pfalz Wintersporttourismus mittelfristig betrachtet keine Zukunft haben wird. Aus diesem Grund wird das Thema Wintersport in der Tourismusstrategie 2015 auch nicht weiter berücksichtigt. Nennenswerte Auswirkungen des Schneemangels für den Tourismus werden in den betroffenen Regionen daher nicht gesehen. Die Mittelgebirgsregionen Eifel, Westerwald und Hunsrück legen in ihren regionalen Tourismusstrategien den Schwerpunkt auf die Themen Wandern, Radtourismus, Gesundheit und Kultur. Mit Ausnahme des Themas Gesundheit handelt es sich bei diesen Schwerpunktthemen um stark „outdoorbezogene“ Aktivitäten, die sich mit aller Wahrscheinlichkeit von der Klimaerwärmung mit ihren saisonverlängernden Effekten überwiegend positiv auf die in der Tourismusstrategie definierten Themen auswirken werden. Eveline Lemke Staatsministerin