Drucksache 16/3436 26. 03. 2014 K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Dr. Bernhard Braun (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und A n t w o r t des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Erneuerbare Energien in Rheinland-Pfalz Die Kleine Anfrage 2212 vom 5. März 2014 hat folgenden Wortlaut: Der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt in Rheinland-Pfalz gut voran. Das bedeutet, dass die Wertschöpfung in der Energieproduktion zunehmend in Rheinland-Pfalz bleibt. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Wie hoch war die installierte Leistung erneuerbarer Energien (aufgegliedert nach Wasserkraft, Windkraft, Biomasse, Photo– voltaik, Klär- und Deponiegas und Geothermie sowie nach den regionalen Planungsgemeinschaften Mittelrhein-Westerwald, Rheinhessen-Nahe, Rheinpfalz, Trier und Westpfalz) in Rheinland-Pfalz in den Jahren 2010 bis 2013? 2. Wie hoch waren die Stromerträge durch erneuerbare Energien (aufgegliedert nach der jeweiligen Energieträgerart sowie den Planungsgemeinschaften) in Rheinland-Pfalz in den Jahren 2010 bis 2013? 3. Wie hoch war der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch in Rheinland-Pfalz in den Jahren 2010 bis 2013? 4. Wie hoch war der Bruttostromverbrauch in Rheinland-Pfalz in den Jahren 2010 bis 2013? Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 25. März 2014 wie folgt beantwortet: Die Landesregierung bekennt sich zu dem Ziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dies bedeutet, dass bundesweit und in Rheinland-Pfalz die CO2-Emissionen bis 2050 um 90 Prozent (gegenüber 1990) reduziert werden müssen. Nahziel sind dabei 40 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2020. Die Landesregierung plant, bis 2030 den in Rheinland-Pfalz verbrauchten Strom bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewinnen und zum Stromexportland zu werden. Bis zum Jahr 2020 strebt die Landesregierung an, die Stromerzeugung aus Windkraft zu verfünffachen und die Stromerzeugung aus Photovoltaik auf über zwei Terawattstunden zu steigern. Die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Rheinland-Pfalz und die sozialen Aspekte bezahlbarer Energiepreise sind dabei wichtige Anliegen. Die nachfolgenden Daten basieren auf Auswertungen des Statistischen Landesamtes sowie Angaben der Bundesnetzagentur. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 10. April 2014 . LANDTAG RHEINLAND–PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache16/3436 LandtagRheinland–Pfalz–16.Wahlperiode *) Netzeinspeisungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowie aus Wasserkraftwerken ab einer Leistung von 5 MW. Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2014. 2 Dies vorausgeschickt, beantworte ich die vorgenannte Kleine Anfrage wie folgt: Zu Frage 1: Die nachfolgende Tabelle weist die installierten Leistungen erneuerbarer Energieträger *) in den rheinland-pfälzischen Planungsgemeinschaften in den Jahren 2010 bis 2012 aus. Planungsregion Wasserkraft Windkraft Biomasse Photovoltaik Klär- undDeponiegas Geothermie Angaben in MW 2010 Mittelrhein-Westerwald 101 374 52 193 3 – Trier 126 584 30 202 2 – Rheinhessen-Nahe 4 173 25 154 4 – Rhein-Neckar (Teil Rheinland-Pfalz) 1 67 9 155 1 3 Westpfalz 1 179 18 126 1 – Rheinland-Pfalz 233 1 377 134 830 11 3 2011 Mittelrhein-Westerwald 101 493 55 274 3 – Trier 126 646 35 259 2 – Rheinhessen-Nahe 4 212 23 201 4 – Rhein-Neckar (Teil Rheinland-Pfalz) 1 80 8 209 1 3 Westpfalz 1 183 19 178 1 – Rheinland-Pfalz 233 1 614 140 1 121 11 3 2012 Mittelrhein-Westerwald 110 581 54 359 3 – Trier 140 664 37 310 2 – Rheinhessen-Nahe 6 351 24 259 3 – Rhein-Neckar (Teil Rheinland-Pfalz) 1 80 10 239 1 8 Westpfalz 1 194 18 205 1 – Rheinland-Pfalz 258 1870 143 1372 10 8 LandtagRheinland–Pfalz–16.Wahlperiode Drucksache16/3463 Für das Jahr 2013 liegt noch keine Auswertung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz hinsichtlich der installierten Leistung von Anlagen auf der Basis erneuerbarer Energieträger vor. Zu Frage 2: Aus der folgenden Tabelle ergeben sich die Stromerträge erneuerbarer Energieträger *) in den rheinland-pfälzischen Planungsgemeinschaften in den Jahren 2010 bis 2012. *) Netzeinspeisungen nach dem Erneuerbae-Energien-Gesetz (EEG) sowie aus Wasserkraftwerken ab einer Leistung von 5 MW. Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2014. 3 Planungsregion Wasserkraft Windkraft Biomasse Photovoltaik Klär- und Deponiegas Geothermie Angaben in GWh 2010 Mittelrhein-Westerwald 466 407 242 128 9 – Trier 533 675 187 142 8 – Rheinhessen-Nahe 15 235 119 123 13 – Rhein-Neckar (Teil Rheinland-Pfalz) 2 100 49 123 5 17 Westpfalz 3 229 76 94 1 – Rheinland-Pfalz 1 019 1 646 673 610 36 17 2011 Mittelrhein-Westerwald 347 628 236 216 5 – Trier 393 821 211 237 8 – Rheinhessen-Nahe 11 286 109 178 11 – Rhein-Neckar (Teil Rheinland-Pfalz) 2 116 46 170 5 11 Westpfalz 3 248 89 140 1 – Rheinland-Pfalz 756 2 099 691 941 30 11 2012 Mittelrhein-Westerwald 476 851 282 289 5 – Trier 550 926 239 268 7 – Rheinhessen-Nahe 18 449 114 225 9 – Rhein-Neckar (Teil Rheinland-Pfalz) 1 133 53 200 5 17 Westpfalz 3 306 102 163 0 – Rheinland-Pfalz 1 048 2 665 790 1 145 26 17 Drucksache16/3436 LandtagRheinland–Pfalz–16.Wahlperiode Für das Jahr 2013 liegen noch keine Angaben des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz zu Stromerträgen aus erneuerbaren Energieträgern vor. Zu Frage 3: Im Jahr 2010 lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch in Rheinland-Pfalz bei 15,2 Prozent und im Jahr 2011 bei 16,7 Prozent. Angaben für die Jahre 2012 und 2013 liegen noch nicht vor. Zu Frage 4: Der Bruttostromverbrauch betrug in Rheinland-Pfalz in den Jahren 2011 und 2012 jeweils 28,9 TWh (Mrd. kWh). Angaben für die Jahre 2012 und 2013 liegen noch nicht vor. Eveline Lemke Staatsministerin 4