Drucksache 16/3610 04.�06.�2014 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Barbara Schleicher-Rothmund und Manfred Geis (SPD) und A n t w o r t des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Jedem Kind seine Kunst Die�Kleine Anfrage 2335 vom�15.�Mai�2014�hat�folgenden�Wortlaut: Vor�dem�Hintergrund�der�Neuaufnahme�von�19�weiteren�Kunstschaffenden�und�dem�Beginn�der�dritten�Runde�des�Landesprogramms �„Jedem�Kind�seine�Kunst“�fragen�wir�die�Landes�regierung: 1. Wie�ist�die�Resonanz�in�der�rheinland-pfälzischen�Kunstszene�auf�das�Programm�„Jedem�Kind�seine�Kunst“�im�Hinblick�auf�die einzelnen�künsterlichen�Sparten? 2. Wie�wird�bei�der�Verteilung�der�Projekte�auf�das�Land�eine�angemessene�Vertretung�des�ländlichen�Raums�sichergestellt? 3. Auf�welche�Weise�stellt�die�Landesregierung�die�Einhaltung�von�Qualitätsstandards�sicher? 4. Wie�viele�und�welche�Art�von�Kooperationseinrichtungen�nehmen�an�dem�Programm�teil? Das�Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat�die�Kleine�Anfrage�namens�der�Landes�regierung mit�Schreiben�vom�3.�Juni�2014�wie�folgt�beantwortet: Zu�Frage�1: Das�Landesprogramm�„Jedem�Kind�seine�Kunst“�wird�von�der�rheinland-pfälzischen�Kulturszene�sehr�gut�angenommen.�Die�Resonanz �auf�den�Start�des�Programms�im�Sommer�2013�war�überwältigend.�Das�Interesse�von�Künstlerinnen�und�Künstlern,�daran mitzuwirken,�ist�seither�kontinuierlich�gestiegen.�Waren�es�bei�der�ersten�Projektrunde�im�zweiten�Halbjahr�2013�noch�68�Künstlerinnen �und�Künstler,�die�110�Projekte�durchgeführt�haben,�ist�die�Zahl�in�der�zweiten�Projektrunde�im�ersten�Halbjahr�dieses�Jahres �auf�85�Künstlerinnen�und�Künstler�angestiegen,�die�258�Projekte�durchführen.�An�der�aktuell�laufenden�Ausschreibungsrunde für�das�zweite�Halbjahr�2014�nehmen�106�Künstlerinnen�und�Künstler�teil.� Die�Spartenvielfalt�ist�außerordentlich�groß.�Die�Projekte�des�ersten�Halbjahres�2014�decken�folgende�künstlerische�Sparten�ab:� Druck:�Landtag�Rheinland-Pfalz,�26.�Juni�2014 b.�w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Sparte Anzahl der Projekte *) Bildende�Kunst 227 Fotografie 63 Theater 62 Design 54 Literatur 48 Neue�Medien 47 Film 42 Tanz 36 Musik 35 Architektur 32 *) Mehrfachnennungen�möglich,�weil�einzelne�Projekte� mehrere�künstlerische�Sparten�berühren�können. Drucksache 16/3610 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu�Frage�2: Projekte�des�Programms�„Jedem�Kind�seine�Kunst“�werden�in�nahezu�allen�Landkreisen�und�kreisfreien�Städten�durchgeführt.�Bislang �hat�es�nur�in�den�Landkreisen�Germersheim�und�Südliche�Weinstraße�sowie�in�den�kreisfreien�Städten�Koblenz�und�Landau keine�Projekte�gegeben.�Somit�wird�„Jedem�Kind�seine�Kunst“�nahezu�flächendeckend�umgesetzt.�Die�räumliche�Verteilung�der Projekte�zeigt,�dass�von�diesem�Landesprogramm�insbesondere�der�ländliche�Raum�profitiert.� Das�Ministerium�für�Bildung,�Wissenschaft,�Weiterbildung�und�Kultur�wählt�aus�den�Vorschlägen�einer�Fachjury�(siehe�dazu�Antwort �zu�Frage�3)�diejenigen�Projektangebote�von�Künstlerinnen�und�Künstlern�aus,�die�in�der�jeweiligen�Projektrunde�realisiert�werden .�Die�Sicherstellung�einer�angemessenen�Vertretung�des�ländlichen�Raumes�ist�dabei�ein�Kriterium�bei�dieser�zu�treffenden�Auswahlentscheidung . Zu�Frage�3: Die�Einhaltung�von�Qualitätsstandards�wird�in�mehrfacher�Hinsicht�gewährleistet.� Zunächst�bewertet�eine�Fachjury,�bestehend�aus�Vertreterinnen�und�Vertretern�rheinland-pfälzischer�Kulturverbände�unter�dem Vorsitz�von�Kulturstaatssekretär�Walter�Schumacher�die�von�den�Künstlerinnen�und�Künstlern�eingereichten�Projektideen�und macht�Vorschläge,�welche�davon�realisiert�werden�sollten.�Die�Fachjury�entscheidet�dabei�auf�der�Grundlage�festgelegter�Auswahlkriterien �sowohl�hinsichtlich�der�Qualifikation�der�Künstlerinnen�und�Künstler�als�auch�der�Qualität�der�eingereichten�Projekte.� „Jedem�Kind�seine�Kunst“�wird�zudem�auf�zweierlei�Weise�wissenschaftlich�begleitet�und�evaluiert:�Zum�einen�holt�das�Zentrum für�Methoden,�Diagnostik�und�Evaluation�der�Universität�Koblenz-Landau�mittels�Fragebögen�ein�Feedback�sowohl�der�Künstlerinnen �und�Künstler�als�auch�der�Kinder�und�Jugendlichen�und�der�Kooperationseinrichtungen�ein.�Zum�anderen�führt�das�Institut �für�Grundschulpädagogik,�Arbeitsbereich�Ästhetische�Bildung�der�Universität�Koblenz-Landau�unter�Leitung�von�Frau�Professorin �Dr.�Kristin�Westphal�ein�Forschungsprojekt�zur�qualitativen�wissenschaftlichen�Begleitung�und�Evaluierung�des�Landesprogramms �„Jedem�Kind�seine�Kunst“�durch.� Zu�Frage�4: An�der�aktuellen�Runde�nehmen�insgesamt�190�Kooperationseinrichtungen�teil,�überwiegend�Schulen�(117)�und�Kindergärten�(33). Daneben�gibt�es�eine�Reihe�von�Einrichtungen�und�Institutionen,�die�in�den�beiden�bisherigen�Projektrunden�mitwirken�beziehungsweise �mitgemacht�haben. Einige�Beispiele: Bei�der�Jugendfeuerwehr�in�Uelversheim�findet�das�Projekt�„Kunstwerk�der�Gruppe�für�den�öffentlichen�Raum“�statt,�bei�dem�die Teilnehmerinnen�und�Teilnehmer�aus�altem�und�bereits�benutztem�Material�Kunstwerke�schmieden�und�schweißen.� Das�MädchenHaus�Mainz�führt�zurzeit�die�Projekte�„Bewegtes�Lesen“�und�„I�am�(not)�a�Supermodel“�durch,�von�denen�ersteres�Bewegung �mit�Lesen�verbindet�und�sich�letzteres�kritisch�mit�dem�Thema�Schönheit�auseinandersetzt.� In�der�Stadtbibliothek�Oppenheim�wird�aktuell�das�Projekt�„Schreibwerkstatt:�Reden�ist�Silber,�schreiben�ist�Gold“�durchgeführt, in�dem�Literatur�mit�Bildender�Kunst�verknüpft�wird.� Im�Kinderschutzbund�Neuwied�findet�das�Projekt�„Skulpturenpark/Holzbildhauerei“�statt,�in�dessen�Rahmen�Skulpturen�aus�Holz hergestellt�werden. Die�Freie�Evangelische�Gemeinde�Alsheim�führt�zurzeit�das�Projekt�„(Trick-)Filmkunst�–�Bilder�bewegen“�durch,�das�eigene�Ideen der�Teilnehmerinnen�und�Teilnehmer�filmisch�umsetzt. Schließlich� findet� in�der�Jugendstrafanstalt�Wittlich�das�Projekt�„Die�Geheimnisse�der�Alten�Meister –�Prismen�und�Pflanzenfarben “ statt,�in�dem�mit�selbst�hergestellten�Farben�und�Malmitteln�Stillleben�nach�Vorbild�der�alten�Meister�entstehen. In�Vertretung: Walter�Schumacher Staatssekretär