Drucksache 16/3814 25. 07. 2014 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Marion Schneid (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Wolfsmanagementplan Die Kleine Anfrage 2438 vom 3. Juli 2014 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Das Umweltministerium bereitet sich auf den Einzug von Wölfen aus Frankreich in die Süd- und Westpfalz mit einem Wolfs - managementplan vor. Welche Eckpunkte für diesen Plan wurden durch das Ministerium und die Vertreter von Interessenverbänden bereits festgelegt? 2. Wird es neben Handlungsempfehlungen für Tierhalter auch Handlungsempfehlungen für Bürgerinnen und Bürger geben? Wenn ja, welche? 3. Wie wird nach dem Erstellen dieses Plans damit verfahren? Wie soll dieser Plan bei potentziellen Betroffenen und Interessierten kommuniziert werden? 4. In der Presse war die Rede von einer möglichen Förderung von Herdenschutzhunden, verstärkten Zäunen oder auch Schulungen. Wie viele Mittel stehen für diese mögliche Förderung zur Verfügung? 5. Wie verhält sich der Einzug der Wölfe mit der geplanten Ansiedlung von Luchsen im Pfälzer Wald? Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landes - regierung mit Schreiben vom 23. Juli 2014 wie folgt beantwortet: Der Wolf ist eine gefährdete Art, die sich in den vergangenen Jahren in ihren Beständen wieder erholt hat. Im Zuge dieser Bestandserholung haben sich in Ostdeutschland und im Alpenraum wieder expandierende Populationen entwickelt. Auch in den Vogesen konnte in jüngerer Zeit eine Ansiedelung registriert werden. Da der Wolf eine hochmobile Art ist, dürften zukünftig auch wieder Tiere nach Rheinland-Pfalz einwandern. Die Landesregierung begrüßt, dass unsere heimische Biodiversität die Bedingungen einer selbständigen Wiederansiedelung einer ausgestorbenen Art wieder möglich macht. Die Landesregierung wird die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür schaffen. Dies vorangestellt, beantworte ich die Kleine Anfrage 2438 der Abgeordneten Marion Schneid (CDU) namens der Landesregierung wie folgt: Zu Frage 1: Ein Managementplan legt unter anderem die Handlungsabläufe, Meldeketten, Präventionsmaßnahmen und Entschädigungsregelungen beim Auftreten von Wölfen fest. In dem vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten ins Leben gerufenen „Runden Tisch Grosskarnivoren“ werden Vorschläge für Maßnahmen und Handlungsabläufe erarbeitet. Sie werden vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten unter Mitarbeit der betroffenen Interessengruppen festgelegt. Zu Frage 2: Der Managementplan soll auch Themenfelder benennen, die im Rahmen des Umgangs mit dem Wolf bearbeitet werden sollen. Dazu gehört auch die Information von Bürgerinnen und Bürgern. Die Information soll durch Broschüren, Internetseiten und durch Schulungen von Kontaktpersonen erfolgen. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 21. August 2014 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/3814 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 3: Der Managementplan ist wie ein Betriebshandbuch zu verstehen. Er gibt Hilfestellung zum möglichst reibungslosen Zusammenleben von Mensch und Wolf. Betroffene Interessengruppen, aber auch Bürgerinnen und Bürger sollen im Umgang mit dem Wolf beraten werden. Zu Frage 4: Der Umfang einer möglichen Förderung befindet sich derzeit in der Diskussion. Insofern hat eine Festlegung der Mittel noch nicht stattgefunden. Zu Frage 5: Wolf und Luchs sind Beutegreifer, die seit Jahrtausenden in ganz Europa koexistiert haben. Dass dies gelingt, wird auch aus Projekten in anderen Ländern Europas, wie z. B. der Schweiz, bestätigt. Ulrike Höfken Staatsministerin