Drucksache 16/3906 28. 08. 2014 K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Michael Wäschenbach (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur Sicherstellung von Drogen bei „Nature One“ 2014 (Teil 2) Die Kleine Anfrage 2522 vom 6. August 2014 hat folgenden Wortlaut: Nach Pressemitteilungen hat die Polizei beim diesjährigen Techno-Festival auf der ehemaligen US-Raketenbasis Pydna im Hunsrück mehr Drogen sichergestellt als in den vergangenen Jahren (vgl. auch Drs. 16/1581); dies ist sicherlich auch dem starken und erfolgreichen Polizeieinsatz zu verdanken. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Wie hoch war die Anzahl von Rettungseinsätzen bzw. Krankenhauseinlieferungen, die vermutlich auf erhöhten Alkohol- konsum zurückzuführen sind? Bei wie vielen dieser Fälle waren vermutlich Drogen mit ursächlich? 2. Sieht die Landesregierung die Notwendigkeit, die Präventionsmaßnahmen bezüglich der Gefahren des Drogenkonsums zu ver- ändern, und wie begründet sie dies? 3. Wie bewertet die Landesregierung den Einsatz der neuen Medien zwischen Polizei und Veranstaltungsteilnehmern im Hinblick auf Prävention hinsichtlich von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten sowie hinsichtlich der Strafverfolgung? Das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 28. August 2014 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Die für die Durchführung des Rettungsdienstes zuständige Integrierte Leitstelle Bad Kreuznach hat im Zusammenhang mit der Veranstaltung „Nature One“ insgesamt 118 Einsätze des Rettungsdienstes/Krankentransporte disponiert. Konkrete Angaben hinsichtlich Alkohol- und Drogenkonsum der Patienten können nicht gemacht werden. Zu Frage 2: Die Landesregierung setzt seit Jahren einen besonderen Schwerpunkt in der Sucht prävention unter Beachtung anerkannter fachlicher Standards. So erfolgt Sucht prävention suchtstoffübergreifend und setzt weit im Vorfeld der Entstehung süchtigen Verhaltens an. Im Mittelpunkt stehen der Ansatz der Lebenskompetenzförderung und das Erlernen eines Umgangs mit risikoreichen Situationen . Suchtprävention hat zum Ziel, bei Kindern und Jugendlichen langfristig Schutzfaktoren zu entwickeln und zu fördern. Dazu gehören Einstellungen und Handlungskompetenzen, die zu konstruk tiven Lösungen alltäglicher Lebensprobleme wie auch zur Bewältigung schwieriger Existenz fragen befähigen und eine gelingende biografische Entwicklung sichern. Suchtprävention trägt dazu bei, die vorhandenen individuellen und strukturellen Ressourcen zu nutzen, die die Widerstandsfähigkeit gegen eine Suchtentwicklung erhöhen. Unter dieser Maßgabe wird von den Fachkräften für Suchtprävention in Anbindung an die Suchtberatungsstellen und den Regionalen Arbeitskreisen Suchtprävention eine Vielzahl entsprechender Maßnahmen im Land umgesetzt. Zudem unterstützt das Büro für Suchtprävention der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V. (LZG) landesweit die Durchführung regio naler suchtpräventiver Projekte durch Fortbildungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die im schulischen und außerschulischen Kontext mit jungen Menschen arbeiten. Von daher besteht keine Notwendigkeit, die suchtpräventiven Angebote zu verändern. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 25. September 2014 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/3906 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 3: Zur Einsatzbewältigung nutzt die Polizei zunehmend die Möglichkeit der Informationsweitergabe über sogenannte Neue Medien. So verbreitet auch das Polizeipräsidium Koblenz bei „Nature One“ Informationen und Hinweise mit Veranstaltungsbezug über Face book und Twitter. Die Erfahrungswerte zeigen, dass die Nutzerzahlen deutlich gestiegen sind. Im Hinblick auf Prävention hinsichtlich von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten sowie hinsichtlich der Strafverfolgung liegen der Landesregierung noch keinen validen Erkenntnisse vor. In Vertretung: Günter Kern Staatssekretär