Drucksache 16/4041 07. 10. 2014 K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Gerd Schreiner (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur Modell gegen Fluglärm in Schiphol auch eine Lösung für das Rhein-Main-Gebiet? Die Kleine Anfrage 2619 vom 15. September 2014 hat folgenden Wortlaut: „Kämme gegen den Krach. Der Flughafen Amsterdam-Schiphol mindert den Fluglärm auf eine weltweit einzigartige Weis: Er legt einen Park an. […] Niederländische Wissenschaftler fanden heraus, dass die Dreiecksform der Ackerfurchen den Schall gen Himmel lenkt. 33 Hektar, eine Fläche so groß wie 50 Fußballfelder, ließ der Flughafenbetreiber daraufhin von Landschaftskünstler Paul de Kort in einen Park verwandeln. Mittels GPS-gesteuerter Bagger wurden Furchen und Kämme der Äcker in vergrößertem Maßstab nachgestaltet, Radwege , ein künstlicher Teich sowie einen Brücke angelegt. Mittelfristig soll der Park auf 60 Hektar wachsen, um den Flugzeuglärm im Umkreis um insgesamt zehn Dezibel zu reduzieren.“ (Wirtschaftswoche Nr. 28 vom 7. Juli 2014). Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Ist der Landesregierung dieses Projekt bekannt? 2. Welche Effekte (Fluglärmreduzierung in Dezibel) hat das Projekt bereits jetzt in den Niederlanden? 3. Können die Erkenntnisse aus der Schallumlenkung durch entsprechende Landschaftsgestaltung auch für Rheinland-Pfalz genutzt werden? 4. Wo könnte ggf. ein ähnliches Projekt angesiedelt werden? 5. Wie groß müsste ein entsprechender Park sein, um ausreichende Effekte zu erzielen? Das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 7. Oktober 2014 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Der Landesregierung ist das Projekt zur Lärmreduzierung am Flughafen Amsterdam-Schiphol bekannt. Der Flughafenbetreiber hat eine 33 Hektar große Fläche in einen Park mit einer rautenförmigen Anordnung von Furchen und Kämmen anlegen lassen. Dadurch soll der Fluglärm im Umkreis des Flughafens erheblich reduziert werden. Zu Frage 2: Vor einigen Jahren sind Anwohner in der Nachbarschaft des Amsterdamer Flughafens auf ein Phänomen aufmerksam geworden. Nachdem im Herbst die Felder um den Flughafen umgepflügt und Furchen sowie Kämme in den Boden gezogen worden waren, wurde das Dröhnen der Flugzeugturbinen als weniger laut wahrgenommen. Niederländische Forscher haben herausgefunden, dass die Dreiecksform von Ackerfurchen den Fluglärm zum Himmel hin ablenken kann. Zu den Fragen 3 bis 5: Bei der Landschaftsgestaltung des Amsterdamer Flughafens handelt es sich um ein Experiment, zu dem noch keine Auswertungen vorliegen. Unabhängig von der Frage der Vergleichbarkeit der landschaftsstrukturellen Umgebung des Frankfurter Flughafens mit dem Flughafen Amsterdam-Schiphol bleiben für eine Beurteilung der Effekte sowie einer möglichen Nutzung in Rheinland-Pfalz zunächst die Erkenntnisse des Projekts abzuwarten. In Vertretung: Günter Kern Staatssekretär Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 29. Oktober 2014 LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode