Drucksache 16/4285 28. 11. 2014 K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Bernhard Henter (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur Bahn – Unbefriedigende Situation bei den Zugverbindungen ab Trier nach Mainz bzw. Frankfurt/Main Die Kleine Anfrage 2791 vom 6. November 2014 hat folgenden Wortlaut: Im Zuge des neuen Fahrplans der Deutschen Bahn AG fallen ab Dezember 2014 alle IC-Verbindungen von Trier in Richtung Koblenz weg. Anstatt dessen verkehren zukünftig lediglich Regionalexpresszüge auf der Moselstrecke. Diese auf der Moselstrecke verkehrenden Regionalzüge von Trier nach Koblenz sind nach dem neuen Fahrplan (ab Dezember 2014) nicht auf die auf der Rheinstrecke Richtung Frankfurt verkehrenden Fernverkehrszüge ausgerichtet. Wenn der entsprechende Regionalexpress von Trier kommend in Koblenz eintrifft, ist der fahrplanmäßige IC-Anschlusszug bereits abgefahren, sodass die Reisenden von Koblenz nach Frankfurt gezwungen sind, weiterführend Regionalexpresszüge zu nutzen, was eine längere Fahrzeit bedeutet. Gleiches gilt für IC-Züge von Frankfurt kommend. Diese erreichen Koblenz, wenn der Regionalexpress nach Trier fünf Minuten zuvor den Bahnhof verlassen hat. Dies hat zur Folge, dass längere Fahrzeiten von Trier nach Frankfurt und umgekehrt von ca. einer halben Stunde entstehen. Viele Berufspendler, die zwischen Trier und Mainz bzw. Frankfurt die Bahn nutzen, sind von dieser äußerst unbefriedigenden Situation betroffen. In der Folge kommt es zu massiven Beschwerden von Bahnnutzern über diese unzumutbare Regelung. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Aus welchen Gründen gibt es keine Abstimmung hinsichtlich der Anschlussverbindungen von Regionalexpresszügen von Trier kommend und den entlang der Rheinschiene verkehrenden IC-Verbindungen in Richtung Mainz bzw. Frankfurt und zurück? 2. Ist es der Landesregierung bekannt, dass sich durch diese Situation die Fahrzeiten zwischen Trier nach Frankfurt dadurch noch - mals verlängern? 3. Hat die Landesregierung Überlegungen angestellt, von Trier aus eine Direktverbindung nach Mainz bzw. Frankfurt – ohne Um- steigen in Koblenz – einzurichten? Wenn ja, wie sehen diese aus und welches Ergebnis sollen diese für die Bahnreisende bringen? Wenn ja, wie sehen diese aus und welches Ergebnis sollen diese für die Bahnreisenden bringen? Wenn nein, warum nicht? 4. Teilt die Landesregierung die Auffassung, dass eine durchgehende Direktverbindung von Trier nach Mainz/Frankfurt und zurück für die Bahnnutzerinnen und -nutzer das leidige Thema der verpassten Anschlusszüge in Koblenz bei Zugverspätungen erledigen würde und darüber hinaus als Ausgleich für die fehlenden IC-Verbindungen in den Rhein-Main-Raum angesehen werden könnte? 5. Aus welchen Gründen können die künftig (von Luxemburg und Saarbrücken kommend) im Bahnhof Trier zusammen gekoppel - ten Züge nicht direkt von Trier nach Mainz/Frankfurt durchfahren, sodass hier eine Direktverbindung zwischen den Bankenstädten Luxemburg und Frankfurt erreicht werden könnte (bitte Begründung)? Das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 27. November 2014 wie folgt beantwortet: Vorbemerkung: Die Fahrplanänderungen auf der Moselstrecke zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 sind Bestandteil des Konzepts RheinlandPfalz -Takt 2015, das im Juni 2008 einstimmig von allen Mitgliedern der Zweckverbandsversammlung der Zweckverbände SPNV beschlossen wurde. Auch das Saarland und das Großherzogtum Luxembourg haben dieser Konzeption zugestimmt und beteiligen sich aktiv an der Umsetzung. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 23. Dezember 2014 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/4285 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Im Rahmen von „Rheinland-Pfalz-Takt 2015“ wird das Angebot auf der Schiene – auch auf dem auf der Moselstrecke fahrenden RE 1/RE 11 – deutlich ausgeweitet. Dies führt zu einer besseren Erreichbarkeit der Region Trier aus vielen Regionen Deutschlands. Mit der Schaffung eines sogenannten „0-Knotens“ (d. h. alle Züge kommen kurz vor der vollen Stunde an und fahren kurz nach der vollen Stunde ab) in Koblenz bzw. eines „30-er Knotens“ in Trier wird die Taktlage zwischen Saarbrücken bzw. Luxemburg, Trier und Koblenz um ca. 20 Minuten verschoben. Vor diesem Hintergrund beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Zur Frage 1: Die in der Vorbemerkung geschilderten Maßnahmen führen dazu, dass der RE 1/11 in Koblenz Hbf. optimal auf den Grundtakt der IC-Linie Richtung Norden ausgerichtet ist. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass nach den Verkaufsdaten der DB Fernverkehr 80 Prozent der Reisenden von der Moselstrecke in nördliche Richtung fahren und nur zehn Prozent nach Mainz bzw. Frankfurt. Dennoch gibt es selbstverständlich eine Abstimmung des RE 1/11 in Koblenz Hbf. in Richtung Mainz und Frankfurt. Hier bestehen gute Anschlüsse an den RE 2 Koblenz – Mainz – Frankfurt und an zusätzliche IC-Züge. Zusätzlich besteht ein optimaler Übergang in Koblenz vom IC-Grundtakt aus Richtung Süden auf die RB 81 nach Trier. Zu Frage 2: Durch die Neukonzeption kommt es zu drei Effekten. Erstens verlängert sich die Fahrzeit zwischen Trier und Mainz um durchschnittlich ca. zehn Minuten und zwischen Trier und Frankfurt um durchschnittlich ca. 15 Minuten. Zweitens steigt aber die Anzahl der angebotenen Umsteigeverbindungen gegenüber heute deutlich an. So gibt es beispielsweise zwischen Mainz und Trier heute 14 Verbindungen mit einer Fahrzeit von 2.26 bis 2.43 Stunden. Zukünftig werden es 14 Verbindungen mit einer Fahrzeit von 2.22 bis 2.46 Stunden und zusätzlich noch 16 Verbindungen mit einer Fahrzeit von 2.51 Stunden sein. So gibt es nachmittags ca. alle 30 Minuten eine Fahrmöglichkeit ab Mainz gegenüber der heute nur stündlichen Fahrmöglichkeit. Drittens sinken durch die verstärkte Nutzung der RE-Züge die Fahrpreise zwischen Trier und Mainz um bis zu 20 Prozent, was die Attraktivität des ÖPNV steigert. Zu den Fragen 3, 4 und 5: Die Einrichtung durchgehender Verbindungen zwischen Frankfurt, Mainz und Trier wurde im Rahmen der Planung des RheinlandPfalz -Takts 2015 geprüft. Für derartige Fahrten zwischen der linken Rheinstrecke und der Moselstrecke steht in Koblenz Hbf. nur Gleis fünf zur Verfügung. Dieses ist auch durch andere Zugfahrten stark belegt, sodass eine Durchbindung zu den benötigten Zeiten oft nicht möglich ist. Zudem wäre eine Verknüpfung des RE1/RE 11 mit dem RE 2 nach Frankfurt betrieblich extrem anspruchsvoll und verspätungsanfällig, da hierdurch ein Laufweg von Mannheim über Saarbrücken, Trier, Koblenz und Mainz nach Frankfurt entstehen würde und gleichzeitig in Trier nach Luxemburg Zugteile gekuppelt bzw. geflügelt werden. In Vertretung: Günter Kern Staatssekretär