Drucksache 16/4378 15. 12. 2014 K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Martin Brandl (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Mangelfächer an berufsbildenden Schulen Die Kleine Anfrage 2859 vom 24. November 2014 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Fächer sind aus Sicht der Landesregierung an berufsbildenden Schulen Mangelfächer, also Fächer, in denen ein Mangel an Lehrkräften besteht? 2. Wie viele Lehrkräfte werden pro Mangelfach benötigt, um das strukturelle Defizit zu beseitigen? 3. Wie hoch ist der Anteil des strukturellen Defizits der Mangelfächer am gesamten strukturellen Defizit des Unterrichtsausfalls an berufsbildenden Schulen? Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 12. Dezember 2014 wie folgt beantwortet: Vorbemerkung: Die berufsbildenden Schulen stellen ein sehr differenziertes System dar, in dem in vielen Berufsbereichen ausgebildet wird und daher Lehrkräfte mit vielen verschiedenen Fächern gebraucht werden. Die Versorgung mit Lehrkräften in einigen Fächern gestaltet sich schwierig. Dies ist jedoch ein bundesweites Problem und nicht auf Rheinland-Pfalz beschränkt. Zu den vorrangigen Zielen der Landesregierung gehört die Sicherung der Unterrichtsversorgung auf hohem Niveau. Um dies zu gewährleisten und gerade in den Mangelfächern gezielt zusätzliche Lehrkräfte zu gewinnen, wurden zahlreiche Maßnahmen eingeleitet. Dazu gehören u. a. die Einrichtung des Seiten- und Quereinsteigerprogramms, die Einrichtung der Fachlehrerlaufbahn für Mangelfächer, die attraktive Ausgestaltung eines Ergänzungsstudiums für das höhere Lehramt an berufsbildenden Schulen für Fachhochschulabsolventinnen und -absolventen, die Möglichkeit des Laufbahnwechsels für Lehrerinnen und Lehrer für Fachpraxis und Fachlehrkräfte, die Einführung des Koblenzer und Vallendarer Modells, in dem in der Kooperation zwischen der Universität Koblenz-Landau mit den Hochschulen Koblenz und Vallendar Lehrkräfte für berufsbildende Schulen ausgebildet werden, regelmäßige Werbemaßnahmen für Abiturientinnen und Abiturienten der Berufsoberschule II und die Erstellung einer Imagekampagne für das Lehramt an berufsbildenden Schulen durch eine Werbeagentur. Da für das Schuljahr 2014/2015 noch keine amtlichen Statistikdaten veröffentlicht wurden, beziehen sich die Angaben in den Antworten auf die Daten des Schuljahres 2013/2014 zum Stichtag 25. September 2013. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage namens der Landesregierung wie folgt: Zu Frage 1: Aus Sicht der Landesregierung sind zurzeit folgende Unterrichtsfächer Mangelfächer (alphabetisch geordnet): – Fachtheorie Elektrotechnik, – Fachtheorie Gesundheit, – Fachtheorie Metalltechnik, – Fachtheorie Pflege, – Fachtheorie Sozialpädagogik, – Informationstechnik/Informatik, – Mathematik. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 15. Januar 2015 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/4378 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 2: Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen haben eine Unterrichtsverpflichtung von 24 Stunden pro Woche. Die Zahl der statistisch zusätzlich benötigten Lehrkräfte, um den kompletten Unterricht in den jeweiligen Fächern abzudecken, ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle. Zu Frage 3: In der nachfolgenden Tabelle wird der prozentuale Anteil des strukturellen Defizits der jeweiligen Mangelfächer am gesamten strukturellen Defizit an berufsbildenden Schulen angegeben. Vera Reiß Staatsministerin Fach Zusätzlich benötigte Lehrkräfte in Stellen: Fachtheorie Elektrotechnik 5,4 Fachtheorie Gesundheit 5,0 Fachtheorie Metalltechnik 13,2 Fachtheorie Pflege 3,7 Fachtheorie Sozialpädagogik 14,7 Informationstechnik/Informatik 5,8 Mathematik 9,6 Fach Anteil am strukturellen Defizit Fachtheorie Elektrotechnik 1,86 % Fachtheorie Gesundheit 1,70 % Fachtheorie Metalltechnik 4,54% Fachtheorie Pflege 1,26 % Fachtheorie Sozialpädagogik 5,05 % Informationstechnik/Informatik 1,99 % Mathematik 3,29 %