Drucksache 16/4564 02. 02. 2015 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Elisabeth Bröskamp (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und A n t w o r t des Ministeriums für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen Asylbewerberinnen und -bewerber in der Stadt Neuwied und den Verbandsgemeinden Dierdorf und Puderbach Die Kleine Anfrage 2982 vom 9. Januar 2015 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie viele Asylbewerberinnen und Asylbewerber sind im Jahr 2014 in der Stadt Neuwied und in den einzelnen Verbandsgemein- den aufgenommen worden? 2. Wie war die Altersstruktur/der Familienstatus (Einzelperson/Familie/unbegleitete minderjährige Flüchtlinge)? 3. Wie viele Unterkünfte gibt es derzeit in der Stadt Neuwied und in den einzelnen Verbandsgemeinden? 4. Wie viel Wohnraum wird derzeit in der Stadt Neuwied und in den einzelnen Verbandsgemeinden gesucht bzw. benötigt? 5. Wie viele Kinder gehen in Kindertagesstätten, Grundschulen und weiterführende Schulen? 6. Welche Sprachfördermaßnahmen können diese Kinder und Jugendliche in Anspruch nehmen bzw. wie und wo werden sie ge- fördert? 7. Welche Maßnahmen an Deutsch als Fremdsprache werden für die erwachsenen Asylbewerberinnen und -bewerber in der Stadt Neuwied und in den einzelnen Verbandsgemeinden angeboten? Bitte alle Fragen nach der Stadt Neuwied und den Verbandsgemeinden getrennt beantworten. Das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 2. Februar 2015 wie folgt beantwortet: Zunächst weise ich darauf hin, dass der Landesregierung keine Informationen zu den jeweiligen Fragestellungen in den betroffenen Kommunen vorliegen. Es wurden daher der Landkreis Neuwied als auch die betroffenen Verbandsgemeinden um entsprechende Informationen gebeten. Die Rückmeldungen hierzu sind nachfolgend, getrennt nach Kommunen, dargestellt. Dies vorausgeschickt, beantworte ich namens der Landesregierung die Kleine Anfrage wie folgt: Zu Frage 1: Im Landkreis Neuwied wurden im Jahr 2014 insgesamt 406 Asylbegehrende aufgenommen, wovon in die angefragten Kommunen folgende Personen verteilt wurden: Stadt Neuwied: 132 VG Dierdorf: 44 VG Puderbach: 36. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 27. Februar 2015 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/4564 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 2: Die Altersstrukturen der im Landkreis Neuwied in 2014 aufgenommenen Asylbegehrenden stellt sich wie folgt dar: Anzahl: 0 bis 1 Jahre 25 2 bis 5 Jahre 47 6 bis 10 Jahre 40 11 bis 17 Jahre 50 18 bis 30 Jahre 182 31 bis 40 Jahre 75 41 bis 50 Jahre 34 51 bis 60 Jahre 24 61 bis 80 Jahre 10 Es wurden 124 Einzelpersonen und 78 Familien aufgenommen. Zu Frage 3: Stadt Neuwied: Die Stadt hat zur Zeit zwölf Wohnungen in unterschiedlicher Größe angemietet. VG Dierdorf: In der Verbandsgemeinde Dierdorf gibt es derzeit 14 Wohnungen in denen Asylbewerberinnen und -bewerber (39 Per - sonen) untergebracht sind. Fünf Personen sind in der Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises Neuwied, Hafenstraße 102, Neuwied , untergebracht. VG Puderbach: Innerhalb der Verbandsgemeinde Puderbach stehen derzeit acht Unterkünfte zu Verfügung. Zu Frage 4: Stadt Neuwied: Der Bedarf an Wohnraum steht in Abhängigkeit der Zuweisungen. Nach den prognostizierten Daten wird im Jahre 2015 noch für weitere 250 Asylbewerber in der Stadt Neuwied Wohnraum benötigt. VG Dierdorf: Die Verbandsgemeindeverwaltung befindet sich zurzeit in Verhandlungen mit Vermietern. Vorgesehen ist vorerst die Anmietung von weiteren drei bis vier Wohnungen. VG Puderbach: Der benötigte Wohnraum wird abhängig von der Anzahl der zugewiesenen Asylbewerbern gesucht. Zu Frage 5: Stadt Neuwied: Derzeit besuchen fünf Kinder Kindertagesstätten und 17 Kinder Grundschulen. Soweit bekannt ist, besuchen derzeit keine Kinder/Jugendliche weiterführende Schulen. VG Dierdorf: Zurzeit befinden sich drei Kinder in Kindertagesstätten, ein Kind besucht die Grundschule und sieben Kinder besuchen weiterführende Schulen. VG Puderbach: Es gehen in die Kindertagesstätten drei Kinder, in die Grundschulen zehn Kinder sowie in die weiterführende Schule drei Jugendliche. Zu Frage 6: Stadt Neuwied: Die Kinder und Jugendlichen aus Asylbewerberfamilien können die üblichen bundes- bzw. landesgeförderten Sprachfördermaßnahmen, die in den Kitas und Grundschulen durchgeführt werden, in Anspruch nehmen. Spezielle Maßnahmen ausschließlich für Asylbewerber gibt es nicht. VG Dierdorf: Geförderte Sprachförderungsmaßnahmen können in der Verbandsgemeinde Dierdorf für Asylbewerber derzeit nicht angeboten werden. Sprachfördermaßnahmen für die Kinder werden durch ehrenamtliches Engagement der Erzieherinnen bzw. Lehrkräfte durchgeführt. VG Puderbach: Die Kinder und Jugendliche werden in den in Frage 5 aufgeführten Einrichtungen sprachlich gefördert. Zu Frage 7: Stadt Neuwied: In der Stadt Neuwied gibt es – soweit bekannt – nur Angebote von Verbänden und Ehrenamtlichen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Maßnahmen im förderrechtlichen Sinn, sondern um freie Angebote. Insbesondere Ehrenamtliche bieten sich an, einzelnen Asylbewerbern und Flüchtlingen beim Erlernen der deutschen Sprache behilflich zu sein. Eine konkrete Zahl von Angeboten oder Teilnehmern liegt nicht vor. VG Dierdorf: Maßnahmen wie „Deutsch als Fremdsprache“ werden in der Verbandsgemeinde Dierdorf nicht angeboten. Nach Abschluss des Asylverfahrens besteht die Möglichkeit, geförderte Maßnahmen der VHS oder karitativer Einrichtungen zu besuchen. VG Puderbach: Deutsch als Fremdsprache wird durch die Volkshochschule angeboten. Die Kosten der Kurse für Asylbewerber aus der Verbandsgemeinde Puderbach werden durch Spenden finanziert. Irene Alt Staatsministerin