Drucksache 16/4720 09. 03. 2015 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Marion Schneid (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten FSC®-Zertifizierung von Weihnachtsbäumen Die Kleine Anfrage 3100 vom 12. Februar 2015 hat folgenden Wortlaut: Laut Information auf der Homepage des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten wurde die Firma GFA Certification GmbH in Hamburg beauftragt, einen FSC konformen Standard für Weihnachtsbäume zu entwickeln. Auf der Internetseite der Forest Stewardship Council Arbeitsgruppe Deutschland e. V. (kurz FSC) gibt es jedoch bereits ein „Merkblatt zu Anlage und Unterhalt von Weihnachtsbaumkulturen“ (März 2013). Einige Umweltschutzorganisationen haben im Internet Listen veröffentlich, wo FSC-zertifizierte bzw. Öko-Weihnachtsbäume erworben werden können. Ich frage die Landesregierung: 1. Warum wurde die Firma GFA Certification GmbH beauftragt, einen FSC konformen Standard für Weihnachtsbäume zu ent- wickeln, obwohl es diesen bereits gibt? 2. Welche Kosten sind durch die aktuelle Beauftragung der Firma GFA Certification GmbH bisher entstanden bzw. entstehen noch? Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landes - regierung mit Schreiben vom 5. März 2015 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Tatsächlich gibt es keinen FSC-Standard für Weihnachtsbäume, sondern einen FSC-Waldstandard, in dem Weihnachtsbaumkulturen unter Prinzip 10 „Plantagen“ erwähnt sind. Der FSC-Waldstandard ist anwendbar auf Weihnachtsbäume, die ausschließlich als Nebenprodukt einer nachhaltigen, auf die natürliche Waldgesellschaft hin ausgerichteten Waldbewirtschaftung im Rahmen von regulären Pflegemaßnahmen (Stammzahlreduzierungen ) produziert werden. Diese Weihnachtsbäume dürfen jedoch nicht als „FSC-Weihnachtsbaum“ mit FSC-Label vermarktet werden, da hierzu ein eigener „Weihnachtsbaumstandard“*) erforderlich ist. Weihnachtsbaumkulturen müssen in FSC-zertifizierten Waldbetrieben derzeit im Regelfall aus der Zertifizierungsfläche herausgenommen werden, da ihre Behandlung nicht dem FSC-Waldstandard entspricht (z. B. wegen flächiger Bodenbearbeitung oder Düngung). Die vorhandene Nachfrage nach FSC-zertifizierten Weihnachtsbäumen kann deshalb ohne Entwicklung eines eigenen Weihnachtsbaumstandards nicht befriedigt werden. Zu Frage 2: Bisher sind durch die Beauftragung der Firma GFA noch keine Ausgaben entstanden. Das vorliegende Angebot beläuft sich auf insgesamt 8 400 €. Ulrike Höfken Staatsministerin Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 27. März 2015 LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode *) Siehe Hinweis von FSC Deutschland unter http://www.fsc-deutschland.de/leitfaeden-merkblaetter.136.htm.