LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode b. w. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 12. Juni 2015 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Dieter Klöckner und Bettina Brück (SPD) und A n t w o r t des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Zertifizierte Europaschulen Die Kleine Anfrage 3329 vom 30. April 2015 hat folgenden Wortlaut: Am 5. Mai 2015 findet die offizielle Verleihung der Zertifikate für die ersten 17 ausgewählten Europaschulen in Rheinland-Pfalz statt. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Wie hoch ist dabei der jeweilige Anteil der verschiedenen Schularten? 2. Auch im nächsten Jahr soll eine „überschaubare Zahl“ von Schulen zertifiziert werden. An welchen Umfang ist dabei gedacht? 3. In welcher Form werden diese Schulen bei ihren europäischen Aktivitäten unterstützt? Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 8. Mai 2015 wie folgt beantwortet: Vorbemerkung: Das Bildungsministerium hat am 16. Juni 2014 das Zertifikat „Europaschule“ ausgeschrieben und allen Schulen in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit eröffnet, sich zu bewerben. Die Ausschreibung stieß auf gute Resonanz. 22 Schulen verschiedener Schularten haben sich gemeldet. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, des Pädagogischen Landesinstituts , der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und bei der Europäischen Union, des Bildungsministeriums und der Europaunion hat aus den Bewerbungen 17 Schulen ausgewählt, die die Anforderungen für das Zertifikat erfüllen. Eine Liste dieser Schulen ist als Anlage beigefügt. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage namens der Landesregierung wie folgt: Zu Frage 1: Die zertifizierten Schulen kommen aus verschiedenen Schularten. Konkret werden eine Grundschule, vier Realschulen plus, neun Gymnasien und drei berufsbildende Schulen zertifiziert. Zertifiziert wird auch das Heinrichhaus Neuwied, eine Einrichtung für Menschen mit Körper-, Lern- und Sinnesbehinderungen, das einen gemeinsamen Antrag mit der Berufsbildenden Schule Neuwied eingereicht hat. Schule Ort Grundschule Wincheringen Nelson-Mandela-Schule – Realschule plus Dierdorf Realschule plus Auf Halmen Kirn Anne-Frank-Realschule plus Mainz Konrad-Adenauer-Schule – Realschule plus Vallendar Drucksache 16/4998 11. 05. 2015 Drucksache 16/4998 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Schule Ort Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss Mainz Elisabeth-Langgässer-Gymnasium Alzey Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern Gymnasium an der Stadtmauer Bad Kreuznach Wilhelm-Remy-Gymnasium Bendorf Martin-Butzer-Gymnasium Dierdorf PAMINA-Gymnasium Herxheim Marion-Dönhoff-Gymnasium Lahnstein Regino-Gymnasium Prüm Berufsbildende Schule Technik, Gewerbe, Hauswirtschaft, Sozialwesen Bad Kreuznach Berufsbildende Schule Wirtschaft Idar-Oberstein Ludwig-Erhard-Schule – Berufsbildende Schule Wirtschaft und Berufsbildende Schule Heinrich Haus gGmbH Neuwied Zu Frage 2: Im Sinne einer erweiterten und intensivierten Europabildung sollen auch in den kommenden Jahren die rheinland-pfälzischen Schulen die Möglichkeit erhalten, sich für das Zertifikat zu bewerben. Wie viele Schulen dann pro Jahr zertifiziert werden, wird sich an der Zahl der Einreichungen und an der Qualität der eingereichten Konzepte orientieren. Es ist davon auszugehen, dass die Schulen, deren Bewerbung in diesem Jahr noch nicht erfolgreich war, an dem Thema weiterarbeiten und sich im nächsten Jahr wieder bewerben werden. Zu Frage 3: Die Schulen, die als Europaschule zertifiziert sind, werden in den Arbeitsbereichen unterstützt, die für die Zertifizierung wesentlich sind. Dazu gehören die Verankerung eines Europaprofils im schulischen Qualitätsprogramm, Schülerbegegnungen und Schulpartnerschaften , besondere Angebote zum Erwerb von Fremdsprachenkompetenz, aber auch Demokratieerziehung und historischpolitische Bildung. In diesen Feldern werden die Europaschulen durch Fortbildungsangebote unterstützt und erfahren Förderung für entsprechende Projekte und Austauschmaßnahmen. Darüber hinaus erhalten sie die Möglichkeit, sich über das im Aufbau befindliche Schulnetzwerk gegenseitig zu unterstützen und Erfahrungen auszutauschen. Die Inhalte der Unterstützungsangebote sind nicht von vornherein festgelegt, sondern werden auch vom Bedarf der Schulen bestimmt. Die Unterstützung der Europaschulen ist sehr breit aufgestellt, viele Institutionen wirken daran mit: das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, die Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und bei der Europäischen Union, das Pädagogische Landesinstitut, die Landeszentrale für politische Bildung, die Europaunion, das Europahaus und weitere Partner. Eine erste Veranstaltung fand bereits am 29. und 30. April 2015 im Europahaus Bad Marienberg statt. Dieses Seminar bot Lehrkräften von Europaschulen aus Rheinland-Pfalz die Möglichkeit, sich näher mit dem Konzept der Europaschulen auseinanderzusetzen und sich auf das Europäische Themenjahr 2015 vorzubereiten. Ziel war dabei, die mit beiden Themenschwerpunkten verbundenen Herausforderungen für die formale Bildung kennenzulernen und abzuwägen. In den zwei Tagen wurden die Teilnehmen - den auf die Thematiken rund um das „Europäische Jahr der Entwicklung“ eingestimmt, konnten in kleinen Workshopgruppen intensiven Austausch pflegen und konkrete Pläne für die schulische und außerschulische Bildung entwickeln. Vera Reiß Staatsministerin