LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode b. w. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 18. Januar 2016 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Bettina Brück und Benedikt Oster (SPD) und A n t w o r t des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur START-Stipendium Die Kleine Anfrage 3920 vom 12. November 2015 hat folgenden Wortlaut: Wie der Presse zu entnehmen war, hat Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann am 14. Oktober 2015 elf Jugendlichen im Landtag die Aufnahmeurkunden für das START-Stipendium, der mittlerweile größten deutschen Bildungsinitiative für Jugendliche mit Migrationshintergrund , überreicht. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Nach welchen Kriterien werden die Stipendiatinnen und Stipendiaten ausgewählt? 2. In welcher Form werden die Stipendiatinnen und Stipendiaten unterstützt? 3. Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden bzw. werden seit Beginn von START gefördert? 4. Wie bewertet die Landesregierung das Konzept des START-Stipendienprogramms als Option für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund? Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 1. Dezember 2015 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Für die Aufnahme in das START-Stipendienprogramm können sich Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund bewerben , die die Klassenstufen 9 und 10 (bei 13-jähriger Schulzeit) bzw. 8 und 9 (bei 12-jähriger Schulzeit) besuchen. Aufnahmekriterien sind ein ausgeprägtes gesellschaftliches Engagement und gute bis sehr gute schulische Leistungen (Notendurchschnitt mindestens 2,5). Auch der soziale, familiäre und finanzielle Hintergrund der Kandidatinnen und Kandidaten wird berücksichtigt. Zu Frage 2: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten bis zum Erreichen des Schulabschlusses ein Bildungsgeld in Höhe von monatlich 100 Euro sowie bei Bedarf einen Laptop und einen Drucker; darüber hinaus können ggf. weitere Fördermittel beantragt werden. Dazu gibt es vielfältige Bildungsangebote durch die START-Stiftung und die regionalen Betreuerinnen und Betreuer. Ferner profitieren die Geförderten von einem großen Netzwerk, zu dem auch die rund 1 500 START-Alumni gehören, die das Programm erfolgreich durchlaufen haben. Zu Frage 3: Seit Beginn des Projekts im Schuljahr 2005/2006 sind in Rheinland-Pfalz 105 Schülerinnen und Schüler in das START-Stipendienprogramm aufgenommen worden. Von diesen befinden sich 34 Stipendiatinnen und Stipendiaten in der laufenden Förderung. Drucksache 16/5903 02. 12. 2015 Drucksache 16/5903 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 4: Die Landesregierung bewertet das Konzept als eine sehr gute Option für ausgewählte Schülerinnen und Schüler, ihre Begabungen zu entfalten und über eine gezielte Förderung weiterzuentwickeln. Die finanzielle Unterstützung erlaubt ihnen die Annahme von Bildungsangeboten und den Erwerb der nötigen Materialien und Medien. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erfahren aber auch eine Wertschätzung ihres gesellschaftlichen und schulischen Engagements, die ihr zum Teil noch wenig ausgeprägtes Selbstwertgefühl , aber auch ihr Ausdrucks- und Darstellungsvermögen stärkt. Sie können ihre Interessen und Talente im Rahmen der Begegnungen und Bildungsseminare in einen Kreis von Gleichgesinnten einbringen und über die laufende Unterstützung hinaus von dem großen Netzwerk der Geförderten profitieren. Viele dieser jungen Migrantinnen und Migranten werden zu überzeugenden Botschaftern einer gelungenen Integration und zu authentischen Vorbildern für Gleichaltrige. Vera Reiß Staatsministerin