Drucksache 16/592 23. 11. 2011 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Christine Schneider (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft Die Kleine Anfrage 405 vom 31. Oktober 2011 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Aufgabenbereiche umfasst der Ausbildungsberuf? 2. In welchen Bereichen wird die Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft eingesetzt? 3. Wie viele Ausbildungsverträge für Fachkräfte in der Kreislauf- und Abfallwirtschaft gibt es im aktuellen Ausbildungsjahr in Rheinland-Pfalz? 4. Wie viele Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft wurden in den letzten fünf Jahren ausgebildet? 5. Welche schulischen Abschlüsse sind Voraussetzung für eine Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft? 6. Wie beurteilt die Landesregierung die beruflichen Chancen der Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft? 7. Wird nach Auffassung der Landesregierung der Bedarf an Fachkräften für Kreislauf- und Abfallwirtschaft gedeckt? Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 22. November 2011 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Die Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft erfolgt in drei Einsatzgebieten: – Logistik, Sammlung und Vertrieb, – Abfallverwertung und -behandlung, – Abfallbeseitigung und -behandlung. Die Ausbildung erfolgt an den Lernorten Betrieb und Berufsschule. Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft stellen sicher, dass Abfälle gesammelt, sortiert, wiederaufbereitet oder umweltschonend entsorgt werden. Sie disponieren Behälter und Fahrzeuge. In den Abfallwirtschaftsbetrieben, Wertstoffhöfen, Recyclingoder Aufbereitungsanlagen steuern und kontrollieren sie technische Abläufe. Hierbei wenden sie fachbezogene Rechtsvorschriften, technische Regeln sowie Vorschriften der Arbeitssicherheit an und ergreifen entsprechende Maßnahmen zur Qualitätssicherung, zur Arbeitssicherheit, zum Gesundheits- und zum Umweltschutz bei der Arbeit. Zu Frage 2: Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft arbeiten bei privaten und öffentlichen Entsorgungsunternehmen sowie in Verwertungs - und Beseitigungsanlagen. Außerdem sind sie in Betrieben tätig, die Sonderabfälle entsorgen, und können in Ingenieurbüros für technische Fachplanung beschäftigt sein. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 8. Dezember 2011 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/592 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Zu Frage 3: Zuständige Stelle für den Ausbildungsberuf Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft ist für den Bereich des öffentlichen Dienstes die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD). Dort sind derzeit vier Ausbildungsverträge gemeldet. Außerhalb des öffentlichen Dienstes sind die Industrie- und Handelskammern zuständig. In den vier rheinland-pfälzischen Kammerbezirken liegen aktuell insgesamt sechs gemeldete Ausbildungsverträge vor. Zu Frage 4: In den letzten fünf Jahren wurden vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz folgende Absolventenzahlen zur Fachkraft Kreislauf - und Abfallwirtschaft veröffentlicht: 2010: 3 2009: 6 2008: 3 2007: 3 2006: 0 Zu diesen Zahlen ist anzumerken, dass die absoluten Werte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von Drei gerundet wurden. So wird beispielsweise ein Auszubildender auf Null abgerundet, vier Auszubildende auf Drei gerundet, fünf auf Sechs. Zu Frage 5: Grundsätzlich wird – wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen – keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend angehende Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft mit einem mittleren Bildungsabschluss ein. Zu Frage 6 und 7: Die Chancen der Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft auf Übernahme in ein Beschäftigungsverhältnis nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung sind nach Kenntnis der Landesregierung positiv zu bewerten. Weiterqualifizierungsmaßnahmen sind zwar gegeben, werden aufgrund fehlender finanzieller Anreize derzeit jedoch nur in sehr begrenztem Umfang wahrgenommen. Bei der Besetzung freier Stellen besteht eine Konkurrenzsituation zwischen Fachkräften für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sowie berufsfremden Arbeitskräften. Der Arbeitskräftebedarf wird je nach Verfügbarkeit gedeckt. Eveline Lemke Staatsministerin