Drucksache 16/6031 18. 12. 2015 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Barbara Schleicher-Rothmund (SPD) und A n t w o r t des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Situation der Hausärzte im Kreis Germersheim Die Kleine Anfrage 3957 vom 7. Dezember 2015 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie ist die Altersstruktur der niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte im Kreis Germersheim? 2. Wie viele Ärztinnen und Ärzte sind in den letzten fünf Jahren im Kreis Germersheim in den Ruhestand gegangen? 3. Wie viele Praxen wurden in den letzten fünf Jahren im Kreis Germersheim geschlossen? 4. Wie viele Praxen wurden in den letzten fünf Jahren im Kreis Germersheim neu eröffnet? 5. Lässt sich ein Trend zu Gemeinschaftspraxen oder „Gesundheitszentren“ im Kreis Germersheim ablesen? Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 17. Dezember 2015 wie folgt beantwortet: Die Landesregierung hat bereits vor Jahren die künftige medizinische beziehungsweise hausärztliche Versorgung der Menschen in Rheinland-Pfalz zu einem Schwerpunktthema der Landespolitik gemacht. Allerdings werden die meisten Rahmenbedingungen für die (haus-)ärztliche Tätigkeit auf Bundesebene und durch die ärztliche Selbstverwaltung gesetzt. Rheinland-Pfalz hat in den zurückliegenden Jahren viele Initiativen auf der Bundesebene eingebracht, mit dem Ziel, die ambulante ärztliche Versorgung zu stärken. Die entsprechenden Initiativen waren in den zurückliegenden Jahren mehrfach Gegenstand der politischen Debatte im rheinland-pfälzischen Landtag und auch immer wieder Gegenstand in Unterrichtungen, zum Beispiel des Sozialpolitischen Ausschusses. Auf Landesebene wurde bereits im Jahr 2007 zusammen mit den Partnern der Masterplan zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung erarbeitet und seither fortgeschrieben. Unlängst trat das Zukunftsprogramm „Gesundheit und Pflege – 2020“ mit weiteren Maßnahmen hinzu. Ein zentraler Baustein des Masterplans ist das Förderprogramm vertragsärztliche Versorgung des Landes, mit dem Anreize für die Aufnahme einer ärztlichen Tätigkeit in ländlichen Räumen gesetzt werden. Ab dem Jahr 2016 beabsichtigt die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz auf Basis der Neuregelungen des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes zur Bildung eines Strukturfonds in die Förderung einzusteigen . Weitere Bausteine sind die Einrichtung eines Lehrstuhls für Allgemeinmedizin, die Weiterentwicklung des Auswahlverfahrens für Medizinstudierende oder die Einrichtung des Informationsportals www.hausarzt.rlp.de sowie Initiativen zur Fachkräftesicherung . Zu diesen Initiativen gehört zum Beispiel das Förderprogramm PJ-Tertial Allgemeinmedizin, dessen Ziel es ist, das Interesse der Studierenden am Hausarztberuf zu wecken. Auch unterstützt das Land im Rahmen des Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege – 2020“ Kommunen darin, gemeinsam mit den lokalen Akteuren des Gesundheitswesens und unter Mitwirkung der Kassenärztlichen Vereinigung geeignete Ideen und Maßnahmen zur Sicherung der ärztlichen Grundversorgung bis hin zu konkreten Umsetzungsschritten zu entwickeln. Dazu organisiert und finanziert das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demo- Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 3. Februar 2016 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Drucksache 16/6031 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode grafie die Durchführung von lokalen Zukunftswerkstätten in inzwischen 20 Regionen, nachdem das Projekt aufgrund der guten Erfahrungen vor einigen Monaten ausgeweitet wurde. Zu 1.: Nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz stellt sich die Altersstruktur der zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassenen Hausärzteschaft im Kreis Germersheim wie folgt dar: (Quelle: KV Rheinland-Pfalz, Stand 30. Juni 2015.) Zu 2.: Nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz sind im Kreis Germersheim in den letzten fünf Jahren vierzehn Hausärztinnen und Hausärzte aus der vertragsärztlichen Versorgung ausgeschieden. Zu 3.: Nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz wurden im Kreis Germersheim in den letzten fünf Jahren drei hausärztliche Praxen geschlossen. Zu 4.: Nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz wurde im Kreis Germersheim in den letzten fünf Jahren eine hausärztliche Praxis neu eröffnet. Im gleichen Zeitraum wurden vierzehn Hausärztinnen und Hausärzte neu zugelassen beziehungsweise angestellt. Zu 5.: Nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz ist im Kreis Germersheim derzeit kein medizinisches Versorgungszentrum zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassen. Auch sei keine Zunahme der Zahl der Berufsausübungsgemeinschaften zu verzeichnen. Der größte Teil der Praxen werde als Einzelpraxis geführt. Erkennbar sei jedoch ein Trend zur Anstellung von Ärztinnen und Ärzten in den Praxen. Derzeit seien im Kreis Germersheim 23 angestellte Ärztinnen und Ärzte zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassen. Davon seien zwölf bei Inhabern von Einzelpraxen angestellt. Sabine Bätzing-Lichtenthäler Staatsministerin 40 Jahre und jünger 41 bis 50 Jahre 51 bis 55 Jahre 56 bis 60 Jahre 61 Jahre und älter Zahl der Hausärztinnen und Hausärzte 3 19 13 20 28