Drucksache 16/604 23. 11. 2011 K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Dr. Bernhard Braun (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und A n t w o r t des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Erneuerbare Energien in der Region Trier Die Kleine Anfrage 396 vom 27. Oktober 2011 hat folgenden Wortlaut: Die Landesregierung plant, bis zum Jahr 2030 bilanziell 100 % Strom aus erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz zu erzeugen. Im Zusammenhang mit dieser geplanten Energiewende frage ich die Landesregierung: 1. Wie viele Windkraftanlagen (Standorte und Leistung, aufgegliedert nach den jeweiligen Landkreisen und kreisfreien Städten) sind zurzeit im Bereich der Planungsgemeinschaft Trier genehmigt und errichtet? 2. Wie viele Windkraftanlagen (Standorte und Leistung, aufgegliedert nach den jeweiligen Landkreisen und kreisfreien Städten) sind zurzeit im Bereich der Planungsgemeinschaft Trier genehmigt und noch nicht errichtet? 3. Für wie viele Anlagen liegen im Bereich der Planungsgemeinschaft Trier Bauanträge vor? 4. Welche Größenordnung weisen die errichteten und geplanten einzelnen Anlagen auf (Masthöhe, Rotorblattdurchmesser)? 5. Wie viele Biogasanlagen (Standort und Leistung, aufgegliedert nach den jeweiligen Landkreisen und kreisfreien Städten) sind zur- zeit im Bereich der Planungsgemeinschaft Trier genehmigt, errichtet bzw. geplant? 6. Wie viele Photovoltaikanlagen und Photovoltaikfreiflächenanlagen (Anzahl und Leistung, aufgegliedert nach den jeweiligen Landkreisen und kreisfreien Städten) sind zurzeit im Bereich der Planungsgemeinschaft Trier installiert? 7. Welche zur Anbindung der erneuerbaren Energien erforderlichen Ausbaumaßnahmen des Hochspanungs- und Höchstspannungs netzes sind in der Region der Planungsgemeinschaft Trier in der Umsetzung und in der Planung? Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 22. November 2011 wie folgt beantwortet: Die Landesregierung bekennt sich zum Ziel, weltweit den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 2 Grad Celsius zu begrenzen . Dies bedeutet, dass bundesweit und in Rheinland-Pfalz die CO2-Emissionen bis 2050 um 90 Prozent (gegenüber 1990) reduziert werden müssen. Nahziel sind dabei 40 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2020. Die Landesregierung plant, bis 2030 den in Rheinland-Pfalz verbrauchten Strom bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewinnen und zum Stromexportland zu werden. Bis zum Jahr 2020 strebt die Landesregierung an, die Stromerzeugung aus Windkraft zu verfünffachen und die Stromerzeugung aus Photovoltaik auf über zwei Terawattstunden zu steigern. Die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Rheinland-Pfalz und die sozialen Aspekte bezahlbarer Energiepreise sind dabei wichtige Anliegen. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die vorgenannte Kleine Anfrage wie folgt: Zu den Fragen 1 bis 3: Die nachstehenden Übersichten geben Aufschluss über die angefragten Daten. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 23. Dezember 2011 LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Genehmigte und errichtete Windenergieanlagen Anzahl Leistung kW LK Bernkastel-Wittlich 27 46 800 Eifelkreis Bitburg-Prüm 243 324 647 LK Trier-Saarburg 69 94 429 LK Vulkaneifel 94 102 715 Trier, kreisfreie Stadt Region Trier 433 568 591 Drucksache 16/604 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Die Größenordnung der Nabenhöhe und des Rotordurchmessers korrespondiert in der Regel mit der Nennleistung des Anlagentyps : Zu Frage 5: Die Antwort zu Frage 5 ergibt sich aus der nachstehenden Übersicht. 2 Genehmigte und noch nicht errichtete Windenergieanlagen Anzahl Leistung kW LK Bernkastel-Wittlich 5 8 500 Eifelkreis Bitburg-Prüm 27 58 460 LK Trier-Saarburg 8 10 700 LK Vulkaneifel Trier, kreisfreie Stadt Region Trier 40 77 660 Geplante Windenergieanlagen Anzahl Leistung kW LK Bernkastel-Wittlich 2 4 600 Eifelkreis Bitburg-Prüm 1 2 500 LK Trier-Saarburg 5 7 300 Trier, kreisfreie Stadt LK Vulkaneifel 1 2 000 Region Trier 9 16 400 Zu Frage 4: Größenordnung der errichteten und geplanten einzelnen Anlagen < 1 000 kW 1 000 bis 2 000 bis 2 500 kW1 800 kW 2 300 kW LK Bernkastel-Wittlich 1 15 17 1 Eifelkreis Bitburg-Prüm 82 88 89 12 LK Trier-Saarburg 22 35 24 1 Trier, kreisfreie Stadt LK Vulkaneifel 33 51 9 2 Region Trier 138 189 139 16 < 300 kW: Nabenhöhe 13 bis 50 m Rotordurchmesser 6 bis 31 m 300 kW: Nabenhöhe 36 bis 65 m Rotordurchmesser 32 bis 44 m 500 kW: Nabenhöhe 13 bis 65 m Rotordurchmesser 6 bis 66 m 600/660 kW: Nabenhöhe 60 bis 78 m Rotordurchmesser 33 bis 48 m 800/850 kW: Nabenhöhe 56 bis 82 m Rotordurchmesser 48 bis 58 m 1 000 kW: Nabenhöhe 69 bis 80 m Rotordurchmesser 54 bis 62 m 1 250 kW: Nabenhöhe 92 m Rotordurchmesser 62 bis 64 m 1 300 kW: Nabenhöhe 62 bis 90 m Rotordurchmesser 59 bis 90 m 1 500 kW: Nabenhöhe 65 bis 100 m Rotordurchmesser 44 bis 82 m 1 800 kW: Nabenhöhe 86 bis 114 m Rotordurchmesser 70 m 2 000 kW: Nabenhöhe 64 bis 138 m Rotordurchmesser 35 bis 100 m 2 300 kW: Nabenhöhe 82 bis 138 m Rotordurchmesser 82 bis 93 m 2 500 kW: Nabenhöhe 80 bis 160 m Rotordurchmesser 80 bis 100 m Genehmigte, errichtete bzw. geplante Biogasanlagen Bestand Planung Anzahl kWFWL gesamt Anzahl kWFWL gesamt LK Bernkastel-Wittlich 15 11 673 1 581 Eifelkreis Bitburg-Prüm 48 38 161 8 4 037 LK Trier-Saarburg 10 10 413 1 605 Trier, kreisfreie Stadt LK Vulkaneífel 4 4 979 1 581 Region Trier 77 65 226 11 5 804 FWL = Feuerungswärmeleistung. Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/604 Zu Frage 7: In der Planungsgemeinschaft Trier gibt es Planungen für den Ersatzneubau der 110 kV-Hochspannungsfreileitung Punkt Schweich – Bekond (2,7 km) und den Ersatzneubau der 110-kV-Hochspannungsfreileitung Punkt Sirzenich – Saarburg (15 km). Im Höchstspannungsnetz ist ein Ersatzneubau einer 380-kV-Hochspannungs freileitung auf der 220 KV-Trasse von Wolken bei Koblenz zum Umspannwerk Niederstedem (105 km) im Landkreis Bitburg-Prüm geplant. Mit dem Neubau soll sich die Übertragungskapazität der Übertragungsleitung erhöhen. Die Planungen betreffen vorhandene Trassen. Eveline Lemke Staatsministerin 3 Zu Frage 6: Nach den Regelungen in der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vom 1. Januar 2009 erhalten neu errichtete Photovoltaikanlagen nur dann eine Vergütung, wenn sie den Standort und die Leistung der Anlage der Bundesnetzagentur melden. Seit diesem Zeitpunkt ist es möglich, die einzelnen Anlagen exakt den einzelnen Verbandsgemeinden und Landkreisen zuzuordnen. inst. Leistung Anzahl der [MW] *) Anlagen *) LK Bernkastel-Wittlich 40,0 1 332 Eifelkreis Bitburg-Prüm 76,9 1 835 LK Trier-Saarburg 42,2 1 097 Trier, kreisfreie Stadt 7,1 189 LK Vulkaneifel 17,7 1 042 Region Trier 183,9 5 495 *) Seit dem 1. Januar 2009.