Drucksache 16/6254 11. 03. 2016 Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 22. März 2016 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Michael Hüttner und Fredi Winter (SPD) und A n t w o r t des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Tourismus-Entwicklung im Jahr 2015 Die Kleine Anfrage 4097 vom 25. Februar 2016 hat folgenden Wortlaut: Nach aktuellen Angaben des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz (Meldung vom 22. Februar 2016) verzeichnete die rheinland -pfälzische Tourismusbranche im Jahr 2015 einen neuen Gäste- und Übernachtungsrekord. Laut Berechnungen des Statistischen Landes amtes in Bad Ems besuchten 2015 mehr als 9,4 Millionen Gäste das Land. Das waren 3,4 Prozent mehr als im Jahr 2014, das den bisherigen Höchststand markierte. Die Übernachtungszahlen überschritten den bisherigen Spitzenwert von 2011 um 0,8 Prozent und lagen erstmals über der 25-Millionen-Grenze. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 2,8 Prozent. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Wie bewertet die Landesregierung die Entwicklung der Übernachtungszahlen in 2015? 2. In welchen Monaten wurde im vergangenen Jahr das höchste Gästeaufkommen verzeichnet? 3. Wie schätzt die Landesregierung generell die touristische Entwicklung in Rheinland-Pfalz in 2016 ein? Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 9. März 2016 wie folgt beantwortet: Mit einem jährlichen Umsatzvolumen von knapp sieben Milliarden Euro zählt der Tourismus zu den umsatzstärksten Wirtschaftszweigen in Rheinland-Pfalz. Im Land werden etwa 148 000 Arbeitsplätze durch den Tourismus gesichert. Rheinland-Pfalz verfügt über die Kultur und das kulturelle Erbe hinaus noch über weitere, wesentliche Attraktivitätsfaktoren, die die besondere Identität und damit das Profil des Landes bei unseren Gästen spürbar werden lassen. Diese Attraktivitätsfaktoren beziehen sich auf das Land insgesamt, noch deutlicher jedoch auf seine Regionen. Rheinland-Pfalz verfügt in dieser Hinsicht über natürliche Alleinstellungsmerkmale , die vielen anderen Regionen in unserem Wettbewerbsumfeld qualitativ deutlich überlegen sind. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Zu Frage 1: Die rheinland-pfälzische Tourismusbranche erzielte nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Jahr 2015 einen neuen Gästeund Übernachtungsrekord. Die Übernachtungszahlen überschritten den bisherigen Spitzenwert aus dem BUGA-Jahr 2011 um 0,8 Prozent und lagen erstmals über der 25-Millionen-Grenze. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies einen Zuwachs von 2,8 Prozent . Auch aus dem Ausland kamen mehr Gäste ins Land (knapp 2,1 Millionen; plus 1,1 Prozent). Die Zahl ihrer Übernachtungen stieg um 1 Prozent auf 5,9 Millionen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems besuchten 2015 mehr als 9,4 Millionen Gäste das Land. Das waren 3,4 Prozent mehr als im Jahr 2014, das den bisherigen Höchststand markierte. Alle rheinland-pfälzischen Tourismusregionen warteten mit einem Übernachtungsplus auf. Die größte Steigerung verzeichnete die Tourismusregion Westerwald-Lahn (plus 5,7 Prozent), gefolgt vom Naheland (plus vier Prozent). Drucksache 16/6254 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Diese Rekordwerte sind eine Bestätigung für die Leistungsträger im Tourismus. Sie zeigen auch, dass das Land mit der Tourismusstrategie 2015 auf dem richtigen Weg ist. Diese Strategie ist ein gemeinsames Bekenntnis zu einer Konzentration auf chancenreiche Themen und Zielgruppen, zur Qualität im Tourismus und zur Notwendigkeit der gemeinsamen Finanzierung. Der landesweite touristische Umsatz aus Tages- und Übernachtungstourismus kommt direkt dem Gastgewerbe, dem Handel, den Kultur- und Freizeiteinrichtungen, den Weinbaubetrieben und Direktvermarktern, den Verkehrsbetrieben und vielen anderen Bereichen zugute. Damit liefert diese Branche einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Versorgungsstrukturen und Infrastrukturen im ländlichen Raum und zur Verbesserung der Lebensqualität. Der Tourismus ist somit ein weicher Standortfaktor von besonderer Bedeutung für die Regionalentwicklung und macht Kulturlandschaften für alle erlebbar. Neben dem Übernachtungstourismus leistet der Tagestourismus einen ganz erheblichen Beitrag zum touristischen Erfolg. Laut einer Studie kommen jährlich etwa 166 Millionen. Tagesgäste in Rheinland-Pfalz an und geben durchschnittlich 26,40 Euro aus – daraus resultiert ein Bruttoumsatz von etwa 4,4 Milliarden Euro. Zudem ist der Tourismus eine Branche mit nicht exportierbaren Arbeits- und Ausbildungsplätzen, die ganz überwiegend von kleinen und mittleren Betrieben gesichert werden. Hierin zeigt sich die besondere arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Tourismus und der steigenden Übernachtungszahlen. Zu Frage 2: Die höchsten Gästeaufkommen wurden nach den Angaben des Statistischen Landesamtes in den Sommermonaten Juli (1 065 000), August (1 110 000) und September (1 101 000) verzeichnet. Zu Frage 3: Die Gäste- und Übernachtungszahlen im Tourismus haben sich in den vergangenen Monaten und Jahren sehr gut entwickelt. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Tourismusstrategie 2015 des Landes. Damit wurden eine klare strategische Ausrichtung und eine gute Ausgangsbasis geschaffen, um auch weiterhin im Tourismus erfolgreich zu sein. Die Tourismusstrategie wurde vom Land gemeinsam mit dem DEHOGA Rheinland-Pfalz, dem Tourismus- und Heilbäderverband (THV), den IHKs und der Rheinland-Pfalz Tourismus (RPT) GmbH verabschiedet und sie wird von diesen Partnern gelebt. Die in Rheinland-Pfalz als gemeinsame Informationsplattform entstandene Homepage www.tourismusnetzwerk.info spiegelt die Zusammenarbeit aller Akteure gut wider. Die thematischen Schwerpunkte Wandern, Rad, Wein und Gesundheit haben sich bewährt und bleiben auch im Jahr 2016 wesentlicher Erfolgsfaktor. Der Landesregierung ist ein qualitativ hochwertiger Tourismus wichtig, außerdem das barrierefreie Reisen. Der neue Nationalpark Hunsrück-Hochwald kann zu einem Alleinstellungsmerkmal im Land werden. Eveline Lemke Staatsministerin