Drucksache 16/6282 22. 03. 2016 K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Matthias Lammert (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen Verstoß gegen Freizügigkeitsgesetz/EU Die Kleine Anfrage 4108 vom 29. Februar 2016 hat folgenden Wortlaut: Laut einer Pressemeldung der Bundespolizeiinspektion Trier nahm die Bundespolizei am Flughafen Hahn einen 23 Jahre alten Rumänen am 25. Februar 2016 fest. Der Mann reiste mit dem Flugzeug aus dem irischen Dublin ein. Bei der Passkontrolle stellten die Polizisten fest, dass er vom Amtsgericht Wiesbaden gesucht wurde. Er hat noch eine Restfreiheitsstrafe von 289 Tagen zu verbüßen . Die Bundespolizei brachte den Mann in die Justizvollzugsanstalt Rohrbach.  Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. In wie vielen Fällen kam es zum Verlust des Rechts auf Einreise und Aufenthalt von Unionsbürgern im Jahre 2015 in Rheinland- Pfalz (bitte aufgegliedert nach Staatsangehörigkeiten)? 2. In wie vielen Fällen kam es zu einem Verstoß gegen § 9 Abs. 1 Feizügigkeitsgesetz/EU in Rheinland-Pfalz (bitte aufgegliedert nach Staatsangehörigkeiten und nach den Jahren 2014 und 2015)? 3. Wie  viele  Unionsbürger  sind  in  rheinland-pfälzischen  Justizvollzugsanstalten  inhaftiert  (bitte  aufgegliedert  nach  Staatsangehörigkeiten  und nach den Jahren 2013, 2014 und 2015)? 4. In wie vielen Fällen kam es zum Verlust des Rechts auf Einreise und Aufenthalt von inhaftierten Unionsbürgern in Rheinland- Pfalz (bitte aufgegliedert nach Staatsangehörigkeiten und nach den Jahren 2013, 2014 und 2015)? 5. Welche Ausländerbehörde ist für die Bearbeitung des o. g. Sachverhalts zuständig? 6. Wird aufgrund der steigenden Anzahl von Asylbewerbern die personelle und sachliche Ausstattung der Ausländerbehörden als zufriedenstellend betrachtet oder besteht Handlungsbedarf (bitte aufgegliedert nach den einzelnen Ausländerbehörden in Rheinland -Pfalz)? Das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 22. März 2016 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Im Jahr 2015 kam es in 41 Fällen zum Verlust des Rechts auf Einreise und Aufenthalt von Unionsbürgern. Die Aufgliederung nach Staatsangehörigkeiten kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden: Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 11. April 2016 LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Staatsangehörigkeit Jahr 2015 Polen 2 Bulgarien 7 Rumänien 13 Niederlande 5 Italien 1 Drucksache 16/6282 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode (Quelle: Ausländerzentralregister) Zu Frage 2: In der Polizeilichen Kriminalstatistik hat die Polizei in Rheinland-Pfalz nachfolgende Fall- und Tatverdächtigenzahlen (TV) für die Jahre 2014 und 2015 registriert: Fall- und Tatverdächtigenzahlen der Jahre 2014 und 2015 zu Verstößen gegen § 9 Abs. 1 Freizügigkeitsgesetz/EU in Rheinland-Pfalz: Zu Frage 3: Die Zahl der in rheinland-pfälzischen Justizvollzugsanstalten inhaftierten Unionsbürger, aufgegliedert nach Staatsangehörigkeit und den Jahren 2013 bis 2015 kann der Anlage entnommen werden. Zu Frage 4: Fälle, in denen es zum Verlust des Rechts auf Einreise und Aufenthalt von inhaftierten Unionsbürgern in Rheinland-Pfalz kam, werden statistisch nicht erfasst. Zu Frage 5: Der am 25. Februar 2016 von der Bundespolizei am Flughafen Hahn festgenommene und in die Justizvollzugsanstalt Rohrbach  verbrachte rumänische Staatsangehörige wurde am 26. Februar 2016 in die Justizvollzugsanstalt Wiesbaden verlegt. Zuständig für aufenthaltsrechtliche Maßnahmen ist damit die Ausländerbehörde der Stadtverwaltung Wiesbaden. Zu Frage 6: Das Ausländerrecht wird von den kreisfreien Städten und Landkreisen als Auftragsangelegenheit vollzogen. Im Rahmen der kommunalen  Organisationshoheit ist das erforderliche Personal für eine ordnungsgemäße Aufgabenerledigung zur Verfügung zu stellen. Zur Entlastung der Ausländerbehörden im Bereich der Rückführung können seitens des Landes neue Sachbearbeiterstellen  im Bereich der Rückführung mit 15 000 Euro pro Jahr (pauschaler Personalkostenzuschuss) gefördert werden. Nach Kenntnis der Landesregierung wird das Personal in den kommunalen Ausländerbehörde gegenwärtig aufgestockt, weshalb davon ausgegangen wird, dass ausreichend Personal vorhanden ist. Irene Alt Staatsministerin 2 Staatsangehörigkeit Jahr 2015 Litauen 7 Spanien 2 Frankreich 1 Slowakische Republik 1 Großbritannien mit Nordirland 1 Kroatien 1 Gesamt 41 PKS RP 2015 2014 Fälle 4 6 TV davon: 4 6 Bulgarien 0 1 Kroatien 0 1 Polen 2 1 Rumänien 0 1 Syrien 0 2 Litauen 1 0 Portugal 1 0 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/6282 Anlage 3 Drucksache 16/6282 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode 4 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/6282 5