Drucksache 16/
643
01. 12. 2011
Kleine Anfrage
des Abgeordneten Thomas Günther (CDU)
und
Antwort
des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Erneuerbare Energien im Landkreis Mainz-Bingen und in der Stadt Mainz
Die
Kleine Anfrage 420
vom 8. November 2011 hat folgenden Wortlaut:
Die Landesregierung beabsichtigt, bis 2030 zu 100 % Strom aus erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz zu erzeugen.
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie viele Windkraftanlagen (Standorte und Leistung, aufgegliedert nach den jeweiligen Verbandsgemeinden und Städten) sind
derzeit im Bereich der Planungsgemeinschaft im Landkreis Mainz-Bingen und in der Stadt Mainz genehmigt und errichtet?
2. Wie viele davon sind genehmigt und noch nicht errichtet?
3. Für wie viele Anlagen liegen im Bereich der Planungsgemeinschaft im Kreis Mainz-Bingen und in der Stadt Mainz Bauanträge
vor?
4. Welche Größenordnung weisen die errichteten und geplanten Anlagen jeweils auf (Masthöhe, Rotorblattdurchmesser)?
5. Wie viele Biogasanlagen (Standort und Leistung, aufgegliedert nach den jeweiligen Verbandsgemeinden und Städten) sind der-
zeit im Bereich der Planungsgemeinschaft im Landkreis Mainz-Bingen und in der Stadt Mainz genehmigt, errichtet bzw. geplant?
6. Wie viele Photovoltaikanlagen (Anzahl und Leistung, aufgegliedert nach den jeweiligen Städten) sind derzeit im Bereich der Pl
a-
nungsgemeinschaft im Landkreis Mainz-Bingen und in der Stadt Mainz installiert?
Das
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung
mit
Schreiben vom 30. November 2011 wie folgt beantwortet:
Die Landesregierung bekennt sich zum Ziel, weltweit den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf zwei Grad Celsius zu
begrenzen. Dies bedeutet, dass bundesweit und in Rheinland-Pfalz die CO
2
-Emissionen bis 2050 um 90 Prozent (gegenüber 1990)
reduziert werden müssen. Nahziel sind dabei 40 Prozent weniger CO
2
-Emissionen bis 2020. Die Landesregierung plant, bis 2030
den in Rheinland-Pfalz verbrauchten Strom bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewinnen und zum Stromex-
portland zu werden. Bis zum Jahr 2020 strebt die Landesregierung an, die Stromerzeugung aus Windkraft zu verfünffachen und die
Stromerzeugung aus Photovoltaik auf über zwei Terawattstunden zu steigern. Die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts
Rheinland-Pfalz und die sozialen Aspekte bezahlbarer Energiepreise sind dabei wichtige Anliegen.
Dies vorausgeschickt, beantworte ich die vorgenannte Kleine Anfrage wie folgt:
Zu den Fragen 1 bis 3:
Die Antworten zu den Fragen 1 bis 3 ergeben sich aus den nachstehenden Übersichten.
Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 23. Januar 2012
LANDTAG RHEINLAND-PFALZ
16. Wahlperiode
Drucksache 16/
643
Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode
Über diese Angaben hinaus liegen keine weiteren Informationen bezüglich geplanter oder genehmigter Windkraftanlagen im Land-
kreis Mainz-Bingen und in der Stadt Mainz vor.
Zu Frage 4:
Die Größenordnung der Nabenhöhe und des Rotordurchmessers korrespondiert in der Regel mit der Nennleistung des Anlagen-
typs:
600 kW:
Nabenhöhe 65 bis 78 m
Rotordurchmesser 41 bis 44 m
800 kW:
Nabenhöhen 73 bis 76 m
Rotordurchmesser 48 bis 53 m
1 000 kW:
Nabenhöhen 71 m
Rotordurchmesser 59 m
1 300 kW:
Nabenhöhen 69 m
Rotordurchmesser 60 m
1 500 kW:
Nabenhöhe 85 m
Rotordurchmesser 71 m
1 800 kW:
Nabenhöhe 65 m
Rotordurchmesser 70 m
2 000 kW:
Nabenhöhe 108 bis 114 m
Rotordurchmesser 71 bis 82 m
2 300 kW:
Nabenhöhe 138 m
Rotordurchmesser 82 m
Zu Frage 5:
Der für den Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Mainz zuständigen SGD Süd sind keine Biogasanlagen bekannt, die in diesem
Bereich genehmigt, errichtet bzw. geplant sind.
Zu Frage 6:
Nach den Regelungen in der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vom 1. Januar 2009 erhalten neu errichtete Photovol-
taikanlagen nur dann eine Vergütung, wenn sie den Standort und die Leistung der Anlage der Bundesnetzagentur melden. Seit die-
sem Zeitpunkt ist es möglich, die einzelnen Anlagen exakt den einzelnen Verbandsgemeinden und Landkreisen zuzuordnen.
2
Genehmigte und errichtete Windenergieanlagen
Anzahl
Leistung kW
VG Rhein-Nahe
VG Bodenheim
3
2 400
VG Guntersblum
5
5 400
VG Nieder-Olm
6
7 300
VG Nierstein-Oppenheim
7
7 000
Mainz, kr.fr. St.
6
6 400
Landkreis Mainz-Bingen und Stadt Mainz
27
28 500
Genehmigte und noch nicht errichtete Windenergieanlagen
Anzahl
Leistung kW
VG Rhein-Nahe
4
9 200
VG Bodenheim
VG Guntersblum
VG Nieder-Olm
VG Nierstein-Oppenheim
Mainz, kr.fr. St.
Landkreis Mainz-Bingen und Stadt Mainz
4
9 200
Größenordnung der errichteten und geplanten einzelnen Anlagen
600 kW
800 kW
1 000/
1 500/
2 000/
1 300 kW 1 800 kW 2 300 kW
VG Rhein-Nahe
4
VG Bodenheim
3
VG Guntersblum
1
3
1
VG Nieder-Olm
2
1
1
2
VG Nierstein-Oppenheim
5
2
Mainz, kr.fr. St.
4
2
Landkreis Mainz-Bingen und Stadt Mainz
79438
Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode
Drucksache 16/
643
Eveline Lemke
Staatsministerin
3
Stadt, Verbandsgemeinde
inst. Leistung
Anzahl der
bzw. verbandsfreie Gemeinde
[kW
p
]
*)
Anlagen
*)
Mainz, kreisfreie Stadt
9 744
333
Bingen, Stadt
2 529
84
Ingelheim, Stadt
1 420
97
Budenheim verbandsfreie Gemeinde
241
16
VG Bodenheim
1 146
86
VG Gau-Algesheim
2 026
139
VG Guntersblum
1 919
71
VG Heidesheim
1 433
57
VG Nieder-Olm
3 492
203
VG Nierstein-Oppenheim
5 518
181
VG Rhein-Nahe
830
78
VG Sprendlingen-Gensingen
5 126
143
Landkreis Mainz-Bingen und Stadt Mainz
35 424
1 488
*) Seit Anfang 2009 bis einschließlich September 2011.