Drucksache 16/958 23. 02. 2012 K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Gabriele Wieland und Ralf Seekatz (CDU) und A n t w o r t des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Erneuerbare Energien im Westerwaldkreis Die Kleine Anfrage 603 vom 30. Januar 2012 hat folgenden Wortlaut: Die Landesregierung beabsichtigt, bis 2030 zu 100 % Strom aus erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz zu erzeugen. Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie viele Windkraftanlagen (Standorte und Leistung, aufgegliedert nach den jeweiligen Gemeinden) sind derzeit im Wester- waldkreis genehmigt und errichtet? 2. Wie viele davon sind genehmigt und noch nicht errichtet? 3. Für wie viele Anlagen liegen im Westerwaldkreis Bauanträge vor? 4. Welche Größenordnung weisen die errichteten und geplanten Anlagen jeweils auf (Masthöhe, Rotorblattdurchmesser)? 5. Wie viele Biogasanlagen (Standort und Leistung, aufgegliedert nach den jeweiligen Gemeinden) sind derzeit im Westerwaldkreis genehmigt, errichtet bzw. geplant? 6. Wie viele Photovoltaikanlagen (Anzahl und Leistung, aufgegliedert nach den jeweiligen Gemeinden) sind derzeit im Wester- waldkreis installiert? Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 22. Februar 2012 wie folgt beantwortet: Die Landesregierung bekennt sich zu dem Ziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 2 Grad Celsius zu begrenzen . Dies bedeutet, dass bundesweit und in Rheinland-Pfalz die CO2-Emissionen bis 2050 um 90 Prozent (gegenüber 1990) reduziert werden müssen. Nahziel sind dabei 40 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2020. Die Landesregierung plant, bis 2030 den in Rheinland-Pfalz verbrauchten Strom bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewinnen und zum Stromexportland zu werden. Bis zum Jahr 2020 strebt die Landesregierung an, die Stromerzeugung aus Windkraft zu verfünffachen und die Stromerzeugung aus Photovoltaik auf über zwei Terawattstunden zu steigern. Die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Rheinland -Pfalz und die sozialen Aspekte bezahlbarer Energiepreise sind dabei wichtige Anliegen. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die vorgenannte Kleine Anfrage wie folgt: Zu den Fragen 1 bis 3: Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 14. März 2012 LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16. Wahlperiode Genehmigte und errichtete Windenergieanlagen Anzahl Leistung kW Verbandsgemeinden Bad Marienberg (Westerwald) 30 12 550 Hachenburg 16 19 150 Rennerod 35 23 332 Selters (Westerwald) 6 12 000 Drucksache 16/958 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Der Landesregierung sind keine derzeit gestellten Bauanträge für die Errichtung von Windkraftanlagen im Westerwaldkreis bekannt. Zu Frage 4: Die Größenordnung der Nabenhöhe und des Rotordurchmessers korrespondiert in der Regel mit der Nennleistung des Anlagentyps : < 300 kW: Nabenhöhe 14 bis 50 m Rotordurchmesser 6 bis 33 m 500 kW: Nabenhöhe 42 bis 65 m Rotordurchmesser 39 bis 40 m 600/660 kW: Nabenhöhe 50 bis 65 m Rotordurchmesser 41 bis 44 m 750 kW: Nabenhöhe 70 m Rotordurchmesser 52 m 800/850 kW: Nabenhöhe 73 bis 74 m Rotordurchmesser 52 bis 53 m 1 000 kW: Nabenhöhe 70 bis 89 m Rotordurchmesser 54 bis 58 m 1 500 kW: Nabenhöhe 100 m Rotordurchmesser 77 m 1 800 kW: Nabenhöhe 86 bis 114 m Rotordurchmesser 70 m 2 000 kW: Nabenhöhe 108 bis 138 m Rotordurchmesser 71 bis 82 m 2 Anzahl Leistung kW Wallmerod 2 1 250 Westerburg 3 6 000 Wirges 1 250 Westerwaldkreis 93 74 532 Genehmigte, aber noch nicht errichtete Windenergieanlagen Anzahl Leistung kW Verbandsgemeinden Hachenburg 8 13 700 Ransbach-Baumbach 2 50 Rennerod 2 4 000 Wallmerod 2 1 600 Westerwaldkreis 14 19 350 Größenordnung der errichteten und der genehmigten, aber noch nicht errichteten einzelnen Anlagen bis 300 kW 500 bis 1 000 kW 1 500 kW 1 800 kW 2 000 kW 900 kW Verbandsgemeinden Bad Marienberg (Westerwald) 17 10 2 1 Hachenburg 3 7 2 12 Ransbach-Baumbach 2 Rennerod 23 12 2 Selters (Westerwald) 6 Wallmerod 1 2 1 Westerburg 3 Wirges 1 Westerwaldkreis 47 19 3 12 3 23 Landtag Rheinland-Pfalz – 16.Wahlperiode Drucksache 16/958 Zu Frage 5: Der Landesregierung sind keine Biogasanlagen bekannt, die im Westerwaldkreis geplant oder genehmigt, aber noch nicht errichtet sind. Zu Frage 6: Nach den Bestimmungen der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vom 1. Januar 2009 erhalten neu errichtete Photovoltaikanlagen nur dann eine Vergütung, wenn sie den Standort und die Leistung der Anlage der Bundesnetzagentur melden. Erst seit diesem Zeitpunkt ist es möglich, die einzelnen Anlagen den einzelnen Verbandsgemeinden und Landkreisen zuzuordnen. Eveline Lemke Staatsministerin 3 Errichtete Biogasanlagen Bestand Anzahl kWFWL *) ges. Verbandsgemeinden Bad Marienberg (Westerwald) 1 4 950 Montabaur 4 5 188 Rennerod 4 49 735 Selters (Westerwald) 1 499 Wallmerod 1 3 554 Wirges 1 999 Westerwaldkreis 12 64 925 *) FWL = Feuerungswärmeleistung. inst. Leistung Anzahl der [kWp] *) Anlagen *) Verbandsgemeinden Bad Marienberg (Westerwald) 3 528 154 Hachenburg 3 191 206 Höhr-Grenzhausen 930 53 Montabaur 3 412 236 Ransbach-Baumbach 2 957 77 Rennerod 4 503 166 Selters (Westerwald) 1 551 115 Wallmerod 3 174 108 Westerburg 2 600 171 Wirges 2 489 144 Westerwaldkreis 28 335 1 430 *) Seit Anfang 2009 bis einschließlich September 2011.