Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 29. November 2016 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode Drucksache 17/1421 zu Drucksache 17/1181 27. 10. 2016 A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Horst Gies (CDU) – Drucksache 17/1181 – Kochbus des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/1181 – vom 29. September 2016 hat folgenden Wortlaut: Das Ministerium hat vor einiger Zeit einen Kochbus angeschafft mit dem Ziel, den Verbrauchern den Wert von Lebensmitteln und von Ernährung sowie ernährungspolitische Themen nahezubringen. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Wie hoch waren die Anschaffungskosten für den Kochbus einerseits und für die Erarbeitung sowie Produktion von Materialien? 2. Werden die Einsätze von Fachpersonal (Ernährungsberater etc.) begleitet? Wenn ja, wie viele (Vollzeitäquivalente)? 3. Wie viel Personal (Vollzeitäquivalente) ist insgesamt für den Kochbus (Fahrten und Durchführung vor Ort, Wartung, Organisation , Werbung, Öffentlichkeitsarbeit etc.) zuständig (unterteilt nach Aufgabenbereichen)? Oder wie viel und in welchem monetären Umfang werden diese Aufgaben nach außen vergeben? 4. Wie oft ist der Kochbus jährlich im Einsatz? 5. Wie lange plant die Landesregierung das Projekt weiterzuführen? Das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 26. Oktober 2016 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Das Fahrzeug wurde 2008 erstmals zugelassen. Es wies zum Zeitpunkt der Übernahme eine Laufleistung von rd. 320 000 km auf. Wegen der erreichten Laufleistung war für das Jahr 2013 eine Ersatzbeschaffung vorgesehen und bei Kapitel 14 12 Titel 811 02 veranschlagt . Noch während der Einsatzzeit als Laborfahrzeug in der Gewässerüberwachung war aufgrund eines Motorschadens und wegen langer Lieferzeiten der Einbau eines Austauschmotors zur Aufrechterhaltung der kontinuierlichen Gewässerüberwachung unabweisbar. Der Restwert des Fahrzeugs wurde zum Zeitpunkt der Übernahme nach einem Wertgutachten der TÜV Rheinland Schaden- und Wertgutachten GmbH vom 6. Juni 2013 mit 10 800 Euro angegeben. Der Umbau des Busses zu einem Kochbus verursachte Ausgaben für Sachleistungen in Höhe von ca. 5 875 Euro. Für die Erarbeitung und Produktion von Materialien für den Kochbus fielen an: 1. 263,30 Euro für zwei klappbare Kunden-Stopper 2. 1 115,03 Euro für ein Banner entlang der Frontseite des Küchenblocks 3. 2 040,85 Euro für einen Faltpavillion (Zeltüberdachung). Zu Frage 2: Grundsätzlich sind drei Arten von Einsätzen des Kochbusses zu unterscheiden: a) Pädagogische Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Grundsätzlich wird jeder dieser Einsätze von einer Fachkraft begleitet. In der Regel ist dies eine Diplom-Pädagogin mit Schwerpunkt Ernährungsbildung. b) Öffentliche Veranstaltungen mit Partnerorganisationen (etwa im Rahmen von Märkten, Tagungen etc.). Diese Einsätze des Kochbusses werden in der Regel von Fachpersonal der einladenden Einrichtungen mitbetreut (z. B. Oecotropho loginnen und Oeco - trophologen, Klimaschutzmangerinnen/-manager, DLR-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter). c) Öffentliche Veranstaltungen ohne Partnerorganisationen, bei denen für eine größere Wertschätzung und einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln geworben wird (z. B. Rheinland-Pfalz-Tag, Landesgartenschau, Eröffnung-Nationalpark etc.). bei diesen Terminen geht es vor allem um allgemeine Nachhaltigkeits- und Umweltthemen in Bezug zur Ernährung (z. B. Klima- Drucksache 17/1421 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode wandel, Lebensmittelverschwendung, Trinkwasser, Tierschutz, Regionalität, Ernährungsqualität und Ernährungsbildung, ökologischer Landbau, Wildbret-Vermarktung, etc.). Hierfür steht, je nach Einsatz, sowohl internes als auch externes Personal zur Verfügung. Die jeweilige Anzahl von Fachpersonal variiert daher je nach Einsatz. Zu Frage 3: Mit dem Instrument „Kochbus“ werden die ernährungspolitischen Aktivitäten beispielhaft und praxisnah transportiert. Die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erarbeiteten Inhalte und Konzepte im Bereich der Ernährungsbildung dienen daher auch den allgemeinen ernährungspolitischen Aktivitäten. Hierfür werden eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter mit insgesamt 1,1 Vollzeitäquivalente (VZÄ) sowie eine Teilnehmerin und ein Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) mit 0,6 VZÄ eingesetzt . Aufgaben nach außen, die monetär wirksam wären, werden nicht vergeben. Zu Frage 4: Der Kochbus war im Jahr 2015 insgesamt 53-mal im Einsatz sowie im Jahr 2016 47-mal im Einsatz (Stand: 11. Oktober). Im Durchschnitt werden ein bis drei Einsätze pro Woche durchgeführt. Je nach Partner bei einem Termin stellt sich die Vorbereitungsarbeit unterschiedlich dar. Zum Teil werden Lebensmittel von der Partnerorganisation selbst eingekauft und vorbereitet. Bei anderen Terminen wird dies vom Kochbusteam erledigt. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass für einen Termin ein Arbeitstag an Vor- und Nachbereitung nötig ist. Wenn der Kochbus wetterbedingt (i. d. R. von November bis Februar) weniger im Einsatz ist, finden Kochaktionen und Workshops auch ohne Kochbus statt. Zu Frage 5: Da das Interesse an Ernährungsthemen groß, der Informations- und Aufklärungsbedarf über die Zusammenhänge von Ernährung und Nachhaltigkeits-, bzw. Umweltthemen fortbesteht und die Nachfrage nach dem Angebot des Kochbusses bisher jedes Jahr gestiegen ist, soll dieses Angebot fortbestehen und ausgeweitet werden. Ulrike Höfken Staatsministerin