Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 21. Dezember 2016 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode Drucksache 17/1690 zu Drucksache 17/1468 24. 11. 2016 A n t w o r t des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Peter Enders (CDU) – Drucksache 17/1468 – Tropenmedizin in Rheinland-Pfalz Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/1468 – vom 31. Oktober 2016 hat folgenden Wortlaut: In Zeiten, wo zunehmend auch touristische Fernreisen stattfinden, ist neben einer reisemedizinischen Beratung auch eine tropenmedizinische Versorgung insbesondere bei Erkrankungen nach Reiserückkehr notwendig. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie viele Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Tropenmedizin gibt es in Rheinland-Pfalz? 2. Gibt es klinische tropenmedizinische Institutionen zur Behandlung erkrankter Reiserückkehrer in Rheinland-Pfalz? 3. Falls nein, gibt es Überlegungen, tropenmedizinische Einrichtungen einzurichten? 4. Wie hoch sind die Zahlen von Fällen pro Jahr, die eine ambulante und/oder klinische tropenmedizinische Versorgung in Rheinland -Pfalz benötigen? 5. Wie viele Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Tropenmedizin (nicht Reisemedizin) gibt es, die an der Patientenversorgung teilnehmen ? Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 22. November 2016 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Nach Informationen der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz führen 13 Ärztinnen und Ärzte in Rheinland-Pfalz die Zusatzbezeichnung Tropenmedizin. Zu 2.: Der Krankenhausplan in Rheinland-Pfalz weist keine Krankenhäuser mit dem Versorgungsauftrag zur Behandlung von Tropenerkrankungen aus. Zu 3.: Es ist derzeit nicht geplant, tropenmedizinische Einrichtungen in Rheinland-Pfalz einzurichten. Zu 4.: Nachstehend sind die in den Jahren 2013 bis 2016 meldepflichtigen und gemeldeten Infektionen mit mutmaßlicher Infektion in den Tropen/Subtropen dargestellt. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Fälle die Zahl der notwendigen ambulanten /stationären Behandlungen im Fachgebiet Tropenmedizin unterschätzt. So wird bei chronisch verlaufenden Infektionskrankheiten (zum Beispiel Lepra) nur einmal gemeldet, aber oft behandelt. Einige tropentypische Infektionen sind darüber hinaus nicht meldepflichtig. Ein Großteil der fachspezifischen Leistung besteht außerdem im sicheren Ausschluss einer tropentypischen Erkrankung (zum Beispiel Fieber nach Tropenaufenthalt – Malariaausschluss) und führt damit nicht zu einer Meldung. Drucksache 17/1690 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode (Stand: 9. November 2016.) Zu 5.: Nach Aussage der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz ist der Statistik des Melderegisters nicht eindeutig zu entnehmen, welche beziehungsweise welcher der 13 Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Tropenmedizin aktiv in der Patientenversorgung in diesem Gebiet tätig sind. Sicher ist allerdings, dass sich vier der 13 Ärztinnen und Ärzte im Ruhestand befinden oder keiner ärztlichen Tätigkeit nachgehen. Sabine Bätzing-Lichtenthäler Staatsministerin Kategorie 2014 Anzahl 2015 Anzahl 2016 Anzahl Denguefieber 28 25 42 Cholera 1 0 0 Lassafieber 0 0 1 Chikungunya 4 4 3 Ebolafieber 0 0 0 Fleckfieber 0 0 0 Gelbfieber 0 0 0 Lepra 0 0 0 Marburgfieber 0 0 0 Plasmodium spp. *(nach SurvStat-Tool) 42 31 43 Typhus 4 5 2 Paratyphus 0 1 1 Giardiasis 156 136 113 Zika-Virus 0 0 3