Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 17. Januar 2017 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode Drucksache 17/1800 zu Drucksache 17/1601 09. 12. 2016 A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Bernhard Henter (CDU) – Drucksache 17/1601 – Ausbildungssituation beim Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/1601 – vom 16. November 2016 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie ist die derzeitige konkrete Ausbildungssituation bei dem Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz und ihren Dienststellen und wie viele Auszubildende befinden sich derzeit und bis wann dort in Ausbildung (bitte detaillierte Angaben)? 2. Trifft es zu, dass beim Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz im Jahr 2017 keine neuen Auszubildenden eingestellt werden? Wenn ja, aus welchen konkreten Gründen? 3. Wie bewertet die Landesregierung die Kritik, dass, wenn das Land Rheinland-Pfalz bei Landesbehörden nicht mehr ausbildet, dies im krassen Widerspruch zu Forderungen an kleine und mittelständische Unternehmen steht, in die Ausbildung zu inves tieren (bitte Begründung)? 4. Wie bewertet die Landesregierung die Befürchtungen, dass infolge dieser Entscheidung des Landes die Berufsschulklasse für Chemie laboranten an der Berufsschule Trier in ihrer Existenz gefährdet ist, da die Mindestschülerzahl nicht mehr erreicht wird (bitte Begründung)? Das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 8. Dezember 2016 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Derzeit werden acht Nachwuchskräfte am Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz ausgebildet. Die Stellen sind wie folgt besetzt: – drei Stellen zur Ausbildung als Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement für den Zeitraum vom 1. August 2016 bis 31. Juli 2019, – drei Stellen zur Ausbildung als Chemielaborant/in (zwei Stellen für den Zeitraum vom 1. August 2014 bis 31. Juli 2017 und eine Stelle vom 1. August 2016 bis 31. Juli 2019), – eine Stelle zur Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte/n für den Zeitraum vom 1. August 2014 bis 31. Juli 2017, – eine Stelle zur Ausbildung als Kauffrau/ Kaufmann für Büromanagement für den Zeitraum vom 1. August 2016 bis 31. Juli 2019. Darüber hinaus werden beim Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz folgende Studiengänge bzw. Ausbildungen unterstützt: – Pflichtpraktika der Studierenden der Lebensmittelchemie: vier bis fünf Praktikantinnen/Praktikanten, jeweils ein Jahr lang, in den Instituten der Lebensmittelchemie und der Lebensmittel tierischer Herkunft. – Pflichtpraktika der Lebensmittelkontrolleure: 26 bis 32 Personen pro Jahr, jeweils sechs Wochen, in den Instituten der Lebensmittelchemie, der Humanmedizin und im Institut für Lebensmittel tierischer Herkunft. – Pflichtpraktika der Gesundheitsaufseher (Hygieneinspektoren): zwei bis drei Praktikantinnen/Praktikanten pro Jahr, jeweils vier Wochen, in den Instituten der Humanmedizin. – Tierärzte (Pflichtpraktika im Rahmen des Studiums): zwei bis sechs Praktikanten/Praktikantinnen pro Jahr, jeweils zwei Wochen, in den Instituten der Tierseuchendiagnostik und der Lebensmittel tierischer Herkunft. – Kandidaten der Kreisexamina: zwei bis vier Personen pro Jahr, jeweils zwei Wochen, in den Instituten der Tierseuchendiagnostik und der Lebensmittel tierischer Herkunft. Drucksache 17/1800 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode – Pflichtpraktika der MTA- und PTA-Schülerinnen und Schüler: z. B. im Jahre 2015 vier Personen, insgesamt sechs Monate, im Institut der Tierseuchendiagnostik. – Pflichtpraktika der Hygienefachkräfte: vier bis Personen pro Jahr, 2 bis 4 Wochen, in den Instituten der Humanmedizin. – Schülerpraktika im Rahmen der Möglichkeiten: vier bis fünf Personen pro Jahr, jeweils zwei Wochen. Zu Frage 2: Für das Jahr 2017 sind zusätzlich zu den vorhandenen Auszubildenden vor dem Hintergrund der Haushaltskonsolidierung zunächst keine neuen Auszubildenden vorgesehen. Damit wird die Ausbildung am Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz jedoch nicht eingestellt. Zu Frage 3: Die Aussage, das Land Rheinland-Pfalz würde in den Landesbehörden nicht mehr ausbilden, trifft nicht zu. Im Gegenteil, in den vergangenen Jahren ist der Umfang der Stellen für die Ausbildung kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2016 standen in der Landesverwaltung 8 190 Stellen für Auszubildende, Referendarinnen und Referendare und Anwärterinnen und Anwärter zur Verfügung. Im Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2017/2018 sind für die kommenden zwei Jahre 8 372 Stellen vorgesehen. Sowohl das Land als Arbeitgeber, als auch die rheinland-pfälzischen Unternehmen stehen zu ihrer Verantwortung für eine am Bedarf ausgerichtete Ausbildung junger Nachwuchskräfte auch im Sinne der Fachkräftesicherung für den Innovations- und Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Zu Frage 4: Die Chemielaboranten werden an der BBS Gewerbe und Technik Trier als Bezirksfachklasse jahrgangsübergreifend beschult. Aktuell sind 19 Schülerinnen und Schüler in der betroffenen Klasse, wovon drei Schülerinnen und Schüler das Landesuntersuchungsamt als Ausbildungsbetrieb ausweisen. Der mögliche Wegfall von Auszubildenden des Landesuntersuchungsamtes würde den Bestand der Klasse nicht in ihrer Existenz gefährden. Ulrike Höfken Staatsministerin