Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 1. Feburar 2017 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode Drucksache 17/1995 zu Drucksache 17/1841 05. 01. 2017 A n t w o r t des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Timo Böhme (AfD) – Drucksache 17/1841 – Nachweismethode für Kaliumphosphonat im ökologischen Weinbau Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/1841 – vom 14. Dezember 2016 hat folgenden Wortlaut: Das Land Rheinland-Pfalz hat in diesem Jahr seinen Großversuch zum Einsatz von Kaliumphosphonat gegen den Falschen Mehltau am Staatsweingut Bad Kreuznach für sogenannte ökologisch wirtschaftende Betriebe geöffnet. Gleichzeitig wurde durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten darauf hingewiesen, dass die Teilnahme rechtliche Risiken birgt und zum Verlust der Förderung für bis zu drei Jahre führen kann. Die meisten Betriebe nahmen daraufhin nicht am Versuch teil. Wie im Ausschuss für Landwirtschaft und Weinbau berichtet wurde, gab es allerdings eine Reihe von nicht genehmigten Anwendungen. Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Institutionen haben die Kontrollen in den Weinbaubetrieben durchgeführt? 2. In welchen Laboren wurden die Proben analysiert? 3. Welche Analysemethode wurde für die Analytik angewandt? 4. Ist die Analysemethode für den Nachweis von Kaliumphosphonat allgemein anerkannt? 5. Wer hat die Methoden der Probenahme und Analyse validiert und gab es eine Ringvalidierung unter Einschluss mehrerer Labore ? 6. Haben die Ergebnisse der Validierungen die Methoden als verlässlich und einsetzbar eingestuft (bitte Statistiken beifügen)? 7. Bei wie vielen ökologischen Weinbaubetrieben wurde ein statistisch gesicherter, nicht genehmigter Einsatz von Kaliumphosphonat nachgewiesen? Das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 4. Januar 2017 wie folgt beantwortet: Zu den Fragen 1 bis 4: Die Kontrollen und Probennahmen in den ökologisch wirtschaftenden Weinbaubetrieben wurden von den in Rheinland-Pfalz tätigen und beliehenen Kontrollstellen für den ökologischen Landbau durchgeführt. Bei den in Rheinland-Pfalz tätigen Kontrollstellen handelt es sich um: – ABCERT AG; Martinstraße 42-44; D 73728 Esslingen, – GfRS Gesellschaft für Ressourcenschutz mbH, Prinzenstr. 4, D- 37073 Göttingen, – Kontrollverein Ökologischer Landbau e.V., Vorholzstr. 36, D-76137 Karlsruhe, – Prüfinstitut LACON GmbH, Zentrale Offenburg, Moltkestr. 4, 77654 Offenburg. Die Kontrollstellen werden von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bundesweit zugelassen. Die Kontrollstellen werden im Rahmen ihrer Zulassung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) nach der Europäischen Norm EN 45011 bzw. ISO 17065 akkreditiert. Die Untersuchungen erfolgten in privaten Laboren. Dabei handelt es sich um die nach DIN EN ISO/IEC 17025; GMP-Zertifizierung bzw. DAkkS Zertifizierung; D-PL-14198-01-00 zertifizierten Labore: – Friedle GmbH, Von-Heyden-Straße 11, D-93105 Tegernheim; www.labor-friedle.de, – Eurofins/Dr. Specht Laboratorien GmbH, 21079 Hamburg; http://www.eurofins.de/. Drucksache 17/1995 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode Für weitere Untersuchungen im Rahmen des Großversuches sowie Nachkontrollen wurde die LUFA Speyer vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) beauftragt. Alle Untersuchungen erfolgten nach anerkannten Analysenmethoden . Bei den Analysemethoden handelt es sich um: – Fosetyl EURL QuPPe; modif. QuPPe, LC-MS/MS / PA-ML-L-40. Zu den Fragen 5 bis 6: Dem MUEEF liegen keine Ergebnisse der Validierung vor. Laut Auskunft der Labore reicht das Portfolio von validierten Methoden für die Analytik von Rückständen von den zwei leistungsstärksten Multirückstandsmethoden (DFG S19 und QuEChERS) über Gruppenmethoden bis hin zu Einzelmethoden, wodurch mehr als 700 Pestizide und deren Metaboliten analysiert werden können. Zu Frage 7: Bei zwei von 70 untersuchten ökologisch wirtschaftenden Betrieben wiesen die Untersuchungsergebnisse auf einen nicht genehmig - ten Einsatz von Kaliumphosphonat im Jahr 2016 hin. Die betroffenen Flächen der Betriebe wurden aus der Förderung für Ökoweinbau genommen. Ulrike Höfken Staatsministerin