Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 20. Juli 2017 LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode Drucksache 17/3306 zu Drucksache 17/3117 19. 06. 2017 A n t w o r t des Ministeriums für Bildung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Marion Schneid (CDU) – Drucksache 17/3117 – Schulverwaltungsprogramm Rheinland-Pfalz II Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/3117 – vom 24. Mai 2017 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie war der ursprüngliche Zeitplan für die endgültige Etablierung des neuen Schulverwaltungsprogramms? 2. Wie hat sich die zeitliche Planung im weiteren Verfahren verändert? 3. Wie begründet die Landesregierung die zeitliche Verzögerung? 4. Bis wann rechnet die Landesregierung mit der endgültigen Etablierung des Schulverwaltungsprogramms an allen rheinlandpfälzischen Schulen? Das Ministerium für Bildung hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 16. Juni 2017 wie folgt beantwortet: Zu den Fragen 1, 2 und 4: Im August 2012 wurde der Vertrag mit der in einem europaweiten Vergabeverfahren als wirtschaftlichstem Anbieter ermittelten Firma unterzeichnet. Nach der Pilotierung an rund 30 Schulen aller Schularten zur Erprobung der einzelnen Programmteile in der Praxis war geplant, mit dem Roll out, d. h. mit der flächendeckenden Einführung im Schuljahr 2014/2015 zu beginnen. Im Mai 2014 wurde bereits an rund 100 allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen das Abiturmodul des neuen Schulverwaltungsprogramms edoo.sys RLP zur Ermittlung der Gesamtqualifikation und zum Zeugnisdruck erfolgreich eingesetzt. Dies war erforderlich, da die Altprogramme der betreffenden Schulen neue Regelungen nicht mehr umsetzten. Der Rollout begann im November 2016 mit der Kickoff-Veranstaltung für die erste Gruppe (auch Cluster genannt) von Schulen. Nach dem aktuellen Zeitplan soll der Rollout Anfang 2020 abgeschlossen sein. Es schließt sich eine Testphase zum Kerndatensatz der Kultusministerkonferenz an. Ab 2021 erfolgt die Statistikabgabe mit edoo.sys RLP gemäß den Anforderungen des Kerndatensatzes . Zu Frage 3: Das beschaffte Produkt wurde ursprünglich für die Länder Bayern und Baden-Württemberg ent wickelt. Der Anpassungsaufwand wurde vom Auftraggeber und Auftragnehmer als mäßig hoch eingeschätzt. Diese Annahme hat sich nicht bestätigt. Die Unterschiede in den Detailregelungen der Länder sind so umfangreich und gravierend, dass der Anpassungsaufwand um ein Vielfaches höher war als angenommen. Weiterhin sollten in Rheinland-Pfalz von vornherein alle Schularten berücksichtigt werden. Dies gilt insbesondere für die sehr komplexe Schulart der berufsbildenden Schulen, die in vergleichbaren Projekten anderer Länder häufig zunächst außen vor blieben. Auch die gymnasiale Oberstufe wurde von Beginn an abgedeckt. Die Vielzahl der erforderlichen Anpassungen machte eine Verfeinerung des Lastenheftes erforderlich, was zur Zeitverzögerung beim Rolloutstart führte. Für den Rollout an den 1 600 Schulen des Landes waren ursprünglich zwei Jahre eingeplant. Als Ergebnis einer Beratung durch einen Fachmann für große Rolloutprozesse wurde entschieden, diesen Zeitraum auf drei Jahre zu verlängern und die Einführung an den Schulen in jährlich sieben Gruppen (Clustern) von je ungefähr 80 Schulen durchzuführen. Dadurch kann eine intensive Schulung und Betreuung der Schulen während der Einführungsphase gewährleistet werden. Dr. Stefanie Hubig Staatsministerin