Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 25. Juli 2017 LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode Drucksache 17/3391 zu Drucksache 17/3244 28. 06. 2017 A n t w o r t des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Martin Louis Schmidt (AfD) – Drucksache 17/3244 – Bewerbermangel an Fachhochschulen Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/3244 – vom 8. Juni 2017 hat folgenden Wortlaut: Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) gibt es an den staatlichen Fachhochschulen in einigen Fächern große Probleme bei der Besetzung von Professuren, auch in Rheinland-Pfalz, wie die Allgemeine Zeitung am 7. Juni 2017 berichtete. Ich frage die Landesregierung: 1. Gibt es in Rheinland-Pfalz FH-Professuren, die gegenwärtig aufgrund fehlender geeigneter Bewerber nicht besetzt sind? Falls ja: wie viele (bitte Zuordnung zu den jeweilige Fächern und Fachhochschulen)? 2. Wie hoch ist der Anteil der nicht abgeschlossenen Verfahren nach der ersten Runde (bitte Zuordnung zu den jeweilige Fächern und Fachhochschulen)? 3. Was sind die Gründe für den Bewerbermangel? 4. Mit welchen konkreten Maßnahmen soll Abhilfe geschaffen werden? Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 28. Juni 2017 wie folgt beantwortet: Vorbemerkung: In Zeiten von wirtschaftlicher Hochkonjunktur sowie annähernder Vollbeschäftigung bei gleichzeitigem demografischem Wandel sind sowohl Wirtschaft als auch öffentliche Verwaltung von einem möglichen Bewerberinnen- und Bewerbermangel betroffen. Dies gilt auch für den Hochschulbereich, der durch besondere Einstellungsvoraussetzungen – insbesondere bei Professorinnen und Professoren – gekennzeichnet ist. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Zu Frage 1: Derzeit gibt es an den rheinland-pfälzischen Fachhochschulen keine Professuren, die aufgrund fehlender Bewerberinnen und Bewerber nicht besetzt sind. Zu Frage 2: Im Wintersemester 2016/2017 und im Sommersemester 2017 wurden an Fachhochschulen insgesamt 39 Berufungsverfahren durchgeführt bzw. sind noch anhängig. Knapp ein Drittel der Verfahren wurde nicht nach der ersten Runde abgeschlossen. Die Tabelle in der Anlage zeigt, dass in der Fächergruppe „Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ in fünf von elf Verfahren die Stellen nicht in der ersten Runde besetzt werden konnten, dagegen waren es weniger als sechs von 21 Verfahren in der Fächergruppe „Ingenieurwissenschaften“ und eins von vier Verfahren in der Fächergruppe „Kunst, Kunstwissenschaften“. Aufgrund der geringen Fallzahlen sind statistisch valide Aussagen nur eingeschränkt möglich. Zu Frage 3: Die Gründe für den Bewerbermangel liegen neben der bereits eingangs erwähnten guten Konjunkturlage und der annähernden Vollbeschäftigung auch an den speziellen Denominationen der ausgeschriebenen Professuren. Hier gibt es auf dem Arbeitsmarkt per se nur eine geringe Anzahl geeigneter Bewerberinnen und Bewerber. Drucksache 17/3391 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode Zu Frage 4: Bund und Länder analysieren gegenwärtig die Optionen einer gemeinsamen Förderung von Personalgewinnungs- und -entwicklungsmaßnahmen . Hierzu gibt es im Rahmen der GWK eine Facharbeitsgruppe zum Thema, die die Empfehlungen des Wissenschaftsrates analysieren wird und schließlich Optionen für eine gemeinsame Förderung von Bund und Ländern vorlegen soll. Ein zentraler Punkt ist dabei, die Wege zur FH-Professur auszubauen, z. B. durch Tandem-Programme. Dabei wird es darauf ankommen, die richtigen Kompetenzanforderungen zu definieren. Prof. Dr. Konrad Wolf Staatsminister 2 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode Drucksache 17/3391 3 H oc hs ch ul e G es am tz ah l de r V er fa hr en da vo n au s de r F äc he rg ru pp e G ei st es - w is se ns ch af te n Sp or t R ec ht s- , W ir ts ch af ts - un d So zi al - w is se ns ch af te n M at he m at ik , N at ur w is se nsc ha ft en H um an - m ed iz in / G es un dh ei ts - w is se ns ch af te n A gr ar -, F or st - u nd E rn äh ru ng sw is se ns ch af te n, V et er in är m ed iz in In ge ni eu rw is se nsc ha ft en K un st , K un st w is se ns ch af te n T H B in ge n 5 5 H S K ai se rs la ut er n 6 5 1 H S K ob le nz 2 2 H S L ud w ig sh af en a m R he in 3 3 H S M ai nz 10 2 7 1 H S T ri er 10 2 3 3 2 H S W om s 3 2 1 al le F ac hh oc hs ch ul en 39 11 3 21 4 Z ah l d er V er fa hr en , di e in d er er st en R un de n ic ht be se tz t w ur de n G ei st es - w is se ns ch af te n Sp or t R ec ht s- , W ir ts ch af ts - un d So zi al - w is se ns ch af te n M at he m at ik , N at ur w is se nsc ha ft en H um an - m ed iz in / G es un dh ei ts - w is se ns ch af te n A gr ar -, F or st - u nd E rn äh ru ng sw is se ns ch af te n, V et er in är m ed iz in In ge ni eu rw is se nsc ha ft en K un st , K un st w is se ns ch af te n T H B in ge n 1 1 H S K ai se rs la ut er n 0 H S K ob le nz 0 H S L ud w ig sh af en a m R he in 2 2 H S M ai nz 3 1 2 H S T ri er 5 2 2 1 H S W om s 1 1 al le F ac hh oc hs ch ul en 12 5 6 1