Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 21. Juli 2016 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode Drucksache 17/347 zu Drucksache 17/93 05. 07. 2016 A n t w o r t des Ministeriums des Innern und für Sport auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Marc Ruland, Hans Jürgen Noss und Kathrin Anklam-Trapp (SPD) – Drucksache 17/93 – Unwetterereignisse am Wochenende und die Absage von Rock am Ring in Mendig Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/93 – vom 10. Juni 2016 hat folgenden Wortlaut: Am Freitag, dem 3. Juni 2016 und an den darauffolgenden Tagen des Wochenendes ist es in Rheinland-Pfalz erneut zu schweren Unwettern gekommen. Bereits in den Wochen davor war das Land, wie viele Regionen Deutschlands, von ungewöhnlich starken Unwetterereignissen betroffen. Auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Mendig fand an dem besagten Wochenende das bekannte Festival „Rock am Ring“ statt. Laut Medienberichten kam es dort am Freitagabend aufgrund von Blitzeinschlägen zu mindestens 70 Verletzten. Die anhaltend unberechenbare Wetterlage führte demnach letztlich auch zur Absage des Festivals am Sonntag. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung: 1. Was ist der Landesregierung zur Zahl der aufgrund des Unwetters Verletzten, dem Grad ihrer Verletzung und dem heutigen Zustand der Betroffenen bekannt? 2. Wie beurteilt die Landesregierung die Vorgänge rund um die Absage des Festivals? 3. Ist es an besagtem Wochenende zu weiteren Verletzten oder nennenswerten Sachschäden aufgrund des Unwetters im Land gekommen? Das Ministerium des Innern und für Sport hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 4. Juli 2016 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1: Die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, mit der das Ministerium des Innern und für Sport im Kontakt steht, ist bezüglich des Unwetterereignisses bei Rock am Ring sowohl zuständige Behörde für den Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich Koblenz als auch zuständige Katastrophenschutzbehörde im Landkreis Mayen-Koblenz. Nach Auskunft der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz gab es insgesamt bei Rock am Ring aufgrund des Unwetterereignisses am Freitag, dem 3. Juni 2016, insgesamt 71 Verletzte. Davon waren acht Personen schwer verletzt, 34 Personen mittelschwer verletzt und 29 Personen leicht verletzt. Nach Kenntnisstand der Kreisverwaltung befinden sich alle Verletzten außerhalb der Lebensgefahr. Derzeit befindet sich noch eine Person in stationärer Behandlung. Zu Frage 2: Am Freitag, 3. Juni 2016, begann das Bühnenprogramm des Festivals „Rock am Ring“ auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Mendig. Das Festival fiel in eine Zeit, die im Rheinland durch ungünstige Wetterbedingungen, insbesondere plötzlich auftretende Gewitter, Starkregen, Hagel und starke Windböen, gekennzeichnet war. Durch ein plötzlich auftretendes Gewitter über dem Gelände am Freitagabend, 3. Juni 2016, ab ca. 20.10 Uhr wurden – nach Informationen des Polizeipräsidiums Koblenz – wie oben dargestellt, 71 Personen verletzt. Während des Unwetters kam es zu drei Blitzeinschlägen auf dem Festivalgelände sowie zu 13 Blitzeinschlägen im unmittelbaren Nahbereich. Die Prognosen des Meteorologen des Veranstalters für die nächsten Tage waren ebenfalls besorgniserregend. Vor diesem Hintergrund war der Abbruch des Festivals Rock am Ring zum Schutz der Besucherinnen und Besucher dringend erforderlich. Zu Frage 3: Die ADD hat am 7. Juni 2016 über die Landkreise die Unwetterschäden in den Gemeinden abgefragt. Die Gemeinden haben bis zum 13. Juni 2016 insgesamt 3 211 Schadensobjekte gemeldet. Ein differenziertes und genaueres Schadensbild für das besagte Wochenende liegt dem Land nicht vor. Drucksache 17/347 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode Die zuständigen Behörden für den Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz teilten einvernehmlich mit, dass eine differenzierte Aufschlüsselung der Einsatzursachen für Rettungsdiensteinsätze aufgrund der großen Anzahl an Notfalleinsätzen, die regelhaft in einem Zeitraum von drei Tagen an einem Wochenende anfallen, nicht durchführbar ist. In Vertretung: Randolf Stich Staatssekretär