Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 2. August 2016 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode Drucksache 17/509 zu Drucksache 17/250 19. 07. 2016 A n t w o r t des Ministeriums für Bildung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Helga Lerch (FDP) – Drucksache 17/250 – Beratungsangebote für Schülerinnen und Schüler im BVJ Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/250 – vom 24. Juni 2016 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie viele Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz absolvieren zurzeit ein Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)? 2. Wie viele Schulen in Rheinland-Pfalz bieten das BVJ an? 3. Gibt es verlässliche Zahlen darüber, wie viele Schülerinnen und Schüler den qualifizierten Abschluss der Berufsreife nach Beendigung des Berufsvorbereitungsjahres erreicht haben (aufgeschlüsselt nach den Schuljahren 2012/2013, 2013/2014, 2014/2015)? 4. Welche unterstützenden Beratungsangebote (pädagogisch, sozial, psychologisch und arbeitsmarktpolitisch) erhalten die Schülerinnen und Schüler im BVJ? 5. Plant die Landesregierung Maßnahmen, um die Beratungsangebote im BVJ – auch angesichts der Flüchtlingszahlen – auszuweiten? Das Ministerium für Bildung hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 18. Juli 2016 wie folgt beantwortet : Zu Frage 1: Im Schuljahr 2015/2016 besuchen nach der amtlichen Schulstatistik 2 934 Schülerinnen und Schüler an einer berufsbildenden Schule den Bildungsgang Berufsvorbereitungsjahr. Zu Frage 2: In Rheinland-Pfalz bieten 55 berufsbildende Schulen einen Bildungsgang Berufsvorbereitungsjahr im Schuljahr 2015/2016 an. Davon sind 49 berufsbildende Schulen in öffentlicher und sechs berufsbildende Schulen in privater Trägerschaft. Zu Frage 3: In den drei Schuljahren von 2012 bis 2015 erreichten im Durchschnitt knapp über die Hälfte der Schülerinnen und Schüler im Berufsvorbereitungsjahr den qualifizierten Abschluss der Berufsreife: Zu Frage 4: Zur Vorbereitung auf das Berufsleben erhalten Schülerinnen und Schüler im Berufsvorbereitungsjahr berufsbezogenen Unterricht. Hier werden theoretisches und berufspraktisches Lernen in schuleigenen Praxisräumen in berufsbezogenen Schwerpunkten miteinander verbunden. Zum Beispiel werden je nach berufsbildender Schule unterschiedliche berufliche Schwerpunkte wie Holztechnik, Metalltechnik, Gesundheit und Pflege, Ernährung und Hauswirtschaft/Sozialwesen angeboten. Um Schülerinnen und Schüler im Berufsvorbereitungsjahr bei der Berufs- und Lebensplanung sowie bei Problemlagen zu unterstützen , wurde an berufsbildenden Schulen durch Schulsozialarbeit eine zusätzliche pädagogische Fachkompetenz etabliert. Hier werden Schülerinnen und Schüler in ihrem Bemühen um einen erfolgreichen Schulabschluss, bei der Bewältigung aktueller Krisensituationen und bei ihrer Ausrichtung auf realistische Berufs- und Lebensperspektiven unterstützt. Schuljahr Schülerinnen und Schüler Abschluss Berufsreife Abschluss in % 2014/2015 2 415 1 267 52,5 % 2013/2014 2 235 1 206 54,0 % 2012/2013 2 197 1 138 51,8 % Gesamt 6 847 3 611 52,7 % Drucksache 17/509 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode Ein weiteres Angebot im Berufsvorbereitungsjahr bilden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Integrationsfachdienste. Sie begleiten Schülerinnen und Schüler mit erheblichen Lernbeeinträchtigungen, die eine Förderung beim Erreichen der besonderen Form der Berufsreife benötigen, im Übergang vom Berufsvorbereitungsjahr ins Arbeitsleben. Zu Frage 5: Im Berufsvorbereitungsjahr werden die Beratungsangebote kontinuierlich an die Bedarfe der berufsbildenden Schulen angepasst. Rund 1 400 jugendliche Flüchtlinge erhalten momentan an 37 berufsbildenden Schulen im Berufsvorbereitungsjahr Sprachförderung Unterricht in 65 Deutsch-Intensivkursen und allgemeinbildenden Fächern. In berufsorientierendem und berufsvorbereitendem Unterricht werden sie auf den Übergang in Einstiegsqualifizierungen und Ausbildung vorbereitet und beraten. Sie erhalten darüber hinaus Unterstützung durch die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter. Dr. Stefanie Hubig Staatsministerin