Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 17. August 2016 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode Drucksache 17/553 zu Drucksache 17/304 22. 07. 2016 A n t w o r t des Ministeriums für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Michael Frisch (AfD) – Drucksache 17/304 – Durchführung und Überwachung der Schwangerschaftskonfliktberatung in Rheinland-Pfalz nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG) Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/304 – vom 1. Juli 2016 hat folgenden Wortlaut: Hierzu frage ich die Landesregierung: 1. Wie viele Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen gibt es in Rheinland-Pfalz? 2. Von welchen Organisationen werden diese Beratungsstellen getragen (mit Angabe der jeweiligen Anzahl an Beratungsstellen pro Träger)? 3. In welcher Form kommt das Land Rheinland-Pfalz seiner Überprüfungspflicht nach § 10 Abs. 3 SchKG für diese Beratungsstellen  nach? Wird dabei auch von den in § 10 Abs. 3 Satz 2 genannten Möglichkeiten Gebrauch gemacht? 4. Gab es bei diesen Überprüfungen in den letzten drei Jahren irgendwelche Beanstandungen? Falls ja, bei welchen Trägern und weshalb? Welche Konsequenzen wurden aus diesen Beanstandungen gezogen? 5. In wie vielen Fällen kam es zu einem Entzug der Anerkennung nach § 10 Abs. 3 SchKG? 6. § 9 Abs. 4 legt fest, dass eine Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle „mit keiner Einrichtung, in der Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen werden, derart organisatorisch oder durch wirtschaftliche Interessen verbunden sein darf, dass hiernach ein materielles Interesse der Beratungseinrichtung an der Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen nicht auszuschließen ist“. Inwiefern sieht die Landesregierung diese Vorschrift bei der pro familia Beratungsstelle in Mainz (Quintinsstraße 6) als erfüllt an, da sich im selben Gebäude die sogenannte „Medizinische Einrichtung Mainz“ befindet, in dem pro familia auch die Durchführung  von Schwangerschaftsabbrüchen anbietet? Das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz hat die Kleine Anfrage namens der Landes - regierung mit Schreiben vom 22. Juli 2016 wie folgt beantwortet: Zu Frage 1:  In Rheinland-Pfalz gibt es insgesamt 47 Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen nach dem Gesetz zur Vermeidung und Bewältigung  von Schwangerschaftskonflikten (Schwangerschaftskonfliktgesetz SchKG).  Darüber  hinaus  gibt  es  noch  30  Beratungsstellen  der Caritas  und  des  Sozialdienstes  katholischer  Frauen,  die  keine Konfliktberatungsbescheinigung  ausstellen. Zu Frage 2: Die Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen werden von folgenden Organisationen getragen: Träger Anzahl der Beratungsstellen Diakonie/Evangelische Träger  29 Beratungsstellen Donum Vitae  7 Beratungsstellen Pro familia  9 Beratungsstellen Frauenwürde  2 Beratungsstellen Drucksache 17/553 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode Die Schwangerschaftsberatungsstellen ohne Konfliktbescheinigung werden von folgenden Organisationen getragen: Zu denFragen 3 und 4: Die Fragen 3 und 4 werden aufgrund des inhaltlichen Zusammenhangs gemeinsam beantwortet.  Die Überprüfung erfolgt  in Form der örtlichen Überprüfung und der  jährlichen Vorlage der  schriftlichen Berichte. Von den  Möglichkeiten nach § 10 Abs. 3 Satz 2 SchKG wird Gebrauch gemacht. Es gab hierbei keine Beanstandungen. Zu Frage 5: Es gab keinen Entzug der Anerkennung nach § 10 Abs. 3 SchKG. Zu Frage 6: Die Landesregierung sieht die Erfüllung der Vorschrift als gegeben an, da bisherige Prüfungen der zuständigen Landesbehörde zur wirtschaftlichen  und/oder  organisatorischen Verbindung  keine Erkenntnisse  über  eine  interessengesteuerte  Beratung  ergeben  haben. Anhaltspunkte für ein materielles Interesse der Beratungsstelle an der Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen, die den Entzug der Anerkennung rechtfertigen würden, konnten nicht festgestellt werden. In Vertretung: Dr. Christiane Rohleder Staatssekretärin Träger: Anzahl der Beratungsstellen Caritas 26 Beratungsstellen Sozialdienst katholischer Frauen 4 Beratungsstellen