Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 1. September 2016 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode Drucksache 17/583 zu Drucksache 17/452 26. 07. 2016 A n t w o r t des Ministeriums für Bildung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Bettina Brück und Alexander Fuhr (SPD) – Drucksache 17/452 – Kampagne zur Berufs- und Studienorientierung „Kompetent in eigener Sache – Zukunft läuft“ Die Kleine Anfrage – Drucksache 17/452 – vom 14. Juli 2016 hat folgenden Wortlaut: In diesem Jahr startete die Informationskampagne „Kompetent in eigener Sache – Zukunft läuft“ des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums. Im Zuge dieser Kampagne wurde die „Zukunft läuft“-App entwickelt, die im Juni mit dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation ausgezeichnet wurde. Sie ist bundesweit die erste App eines Ministeriums zur Berufs- und Studienorientierung . Wir fragen die Landesregierung: 1. Welche Gründe waren ausschlaggebend für die Auszeichnung der App mit dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation? 2. Welche Chancen ergeben sich aus der Nutzung der App für die Schülerinnen und Schüler? 3. Welche weiteren Schritte sind im Rahmen einer Weiterentwicklung der App geplant? Das Ministerium für Bildung hat die Kleine Anfrage namens der Landes regierung mit Schreiben vom 22. Juli 2016 wie folgt beantwortet : Vorbemerkung: Seit dem 1. Februar 2016 sind alle weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz sowohl in der Sekundarstufe I als auch in der Sekundarstufe II verpflichtet; einen „Tag der Berufs- und Studienorientierung“ durchzuführen. Im Unterricht wird der „Tag der Berufs- und Studienorientierung“ vor- und nachbereitet. Die Jugendlichen werden ermutigt, sich selbst einzuschätzen und über ihre Interessen, Neigungen und Stärken im Hinblick auf ihre Berufs- bzw. Studienwahl zu reflektieren. Um diese Prozesse zu unterstützen und Schülerinnen und Schüler zeit- und altersgemäß zu motivieren, sich frühzeitig mit ihrer Berufs- und Studienwahl zu beschäftigen, wurde die „Zukunft läuft“- App entwickelt. Sie ergänzt das schulische Beratungsangebot und steht seit dem 1. Februar 2016 in den App Stores zum kostenlosen Download zur Verfügung. Zudem können sich Eltern und Jugendliche auf der Homepage www.zukunft-laeuft.de informieren. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Zu Frage 1: Unter insgesamt 700 eingereichten Bewerbungen für 35 Kategorien hat sich „Zukunft läuft“ in der Kategorie „Kampagne von Institutionen“ durchgesetzt und zwar gegen die Tagesschau, die Stadt Heidelberg, den Bundesverband von Bündnis 90/Die Grünen und den Deutschen Akademischen Austauschdienst. Geehrt wurde das Bildungsministerium, da nach Meinung der Jury „die App die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation zu Zwecken der Aufklärung und Information der Öffentlichkeit am besten ausgeschöpft hat“. Die App ist im Vergleich zu anderen Berufswahl-Apps innovativ, weil der integrierte Interessencheck keine konkreten Berufe vorschlägt , sondern altersgemäß und informativ Anreize bietet, sich mit Interessengebieten und der eigenen Zukunftsplanung auseinanderzusetzen . Dabei werden Informationen zu dualer Ausbildung und Studium gleichwertig gegenübergestellt. Zu Frage 2: Die App richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen im Land und ergänzt die Informationen, die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern im Rahmen des „Tages der Berufs- und Studienorientierung“ erhalten. Sie wurde in mehreren Workshops mit Schülerinnen und Schülern entwickelt. Drucksache 17/583 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode Die Inhalte wurden nach bundesweit anerkannten Standards der Bundesagentur für Arbeit für den Einsatz in der Berufs- und Studienorientierung an Schulen entwickelt. Im Mittelpunkt steht ein wissenschaftlich fundierter Fragebogen, der Nutzerinnen und Nutzer spielerisch und altersgemäß an mögliche Berufs- und Studienfelder heranführt. Mit der App können Schülerinnen und Schüler ihr persönliches Ausbildungs- oder Studienprofil erstellen. Außerdem können Praktikumsdaten gespeichert und eine Erinnerungsfunktion aktiviert werden, die anschließend zur Aktualisierung des Interessenprofils, basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen, auffordert. Hilfreiche Leitfragen und Anregungen motivieren die Jugendlichen, sich proaktiv mit der Berufs- und Studienwahl zu befassen. Die gesammelten Informationen lassen sich per E-Mail versenden, sodass sie im Unterricht, in Berufsberatungsgesprächen der Bundesagentur für Arbeit oder zum Austausch mit Freunden und Familie genutzt werden können. Die App verweist darüber hinaus auf weiterführende nützliche Anlaufstellen rund um Ausbildung, Studium und Arbeitsleben sowie auf Lehrstellen- und Jobbörsen. Zu Frage 3: Konkrete Verbesserungsvorschläge aus den Testberichten sowie den Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler fließen in ein Update ein, das bis zum Jahresende fertiggestellt werden soll. Konkret werden folgende Erweiterungsmöglichkeiten geprüft: – App in englischer Sprache, – Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdeinschätzung, – Selbstcheck nach Durchführung eines Praktikums, – Veranstaltungskalender. Grundsätzlich ist es das Ziel, die App nicht zu überladen und noch stärker auf die weiterführenden Apps z. B. der Bundesagentur für Arbeit oder der Kammern zu verweisen. Dr. Stefanie Hubig Staatsministerin