LANDTAG DES SAARLANDES 14. Wahlperiode Drucksache 14/374 (14/334) 06.01.2011 A N T W O R T zu der Anfrage der Abgeordneten Anke Rehlinger (SPD) Dr. Magnus Jung (SPD) betr.: Biogasanlagen im Saarland Wie viele Biogasanlagen existieren derzeit im Saarland (getrennt nach Gemeinde, Jahr des Betriebsbeginns , Kapazität an Strommenge und Wärmemenge)? Zu Frage 1: Derzeit existieren im Saarland 10 Biogasanlagen. In der beigefügten Tabelle sind die Standorte, der Betriebsbeginn und die Stromleistung ersichtlich. Zur erzeugten Wärmemenge können keine Angaben gemacht werden. Ort / Gemeinde el. Leist. Wärme- Nutzung Betriebsbeginn Rehlingen-Siersburg 50 kW ja 1999 St. Wendel 700 kW ja 1999 Weiskirchen 190 kW ja 2001 Mettlach 150 kW ja 2004 St. Wendel 200 kW ja 2005 Losheim 500 kW ja 2006 Oberthal 300 kW ja 2006 Mettlach 190 kW ja 2007 Wadern 180 kW ja 2009 Homburg 190 kW nein 2010 SUMME 2.650 kW Ausgegeben: 06.01.2011 (18.11.2010) Drucksache 14/374 (14/334) Landtag des Saarlandes - 14. Wahlperiode - Wie viele dieser Anlagen nutzen neben dem produzierten Strom auch die entstehende Wärme? Bitte auch die entsprechende Wärmeenergieerzeugung angeben. Zu Frage 2: Neun von zehn Anlagen nutzen neben dem produzierten Strom auch die entstandene Wärme (siehe Tabelle zur Beantwortung der Frage 1). Zur erzeugten Wärmemenge können keine Angaben gemacht werden. Wie viele Anlagen befinden sich derzeit im Genehmigungsverfahren bzw. im Bau? Wo befinden sich diese Anlagen bzw. wo sind sie geplant? Zu Frage 3: Zurzeit sind fünf landwirtschaftliche Biogasanlagen in Planung. In der beigefügten Tabelle sind die vorgesehenen Standorte aufgeführt. Gemeinde Elektrische Leistung Wärme- Nutzung Merzig (2.000 kW) nein (Einspeisung ins Erdgasnetz) Blieskastel (max. 2.000 kW) nein (Einspeisung ins Erdgasnetz) Lebach 100 kW ja Saarwellingen 260 kW ja St. Wendel 250 kW ja Welche Fördermöglichkeiten durch das Land bestehen zum Bau von Biogasanlagen? Wie viele wurden gefördert und mit welcher Gesamtsumme (nach Jahren)? Bitte auch die Fördersumme für die einzelnen Anlagen angeben. Zu Frage 4: Durch das Zukunftsenergieprogramm Technik (ZEP Tech) wurden seit 1999 fünf Biogasanlagen mit insgesamt 481.076,58 € gefördert. Die Förderung betrug für die jeweiligen Biogasanlagen im Einzelnen: Gemeinde Betriebsbeginn Förderung in EURO Rehlingen-Siersburg 1999 53.732,24 St. Wendel 1999 36.506,24 St.Wendel (incl. Nahwärmenetz) 2005 190.838,10 Losheim 2006 100.000,00 Oberthal 2006 100.000,00 Nach dem Zukunftsenergieprogramm Technik (ZEP Tech) werden Biogasanlagen (siehe Punkt 5.5.5 der Förderrichtlinie) gefördert, wenn sie als Modellvorhaben zur energetischen Nutzung von Biomasse gelten. - 2 - Drucksache 14/374 (14/334) Landtag des Saarlandes - 14. Wahlperiode - Demonstrationscharakter haben Investitionen in Vorhaben, die die Möglichkeiten des kommerziellen Einsatzes in beispielhaften und mustergültigen Vorhaben unter Beweis stellen. Sie dienen der Vorbereitung der Markteinführung; etwa noch bestehende Mängel sollen entdeckt und beseitigt werden. An wie vielen Anlagen ist die öffentliche Hand als Eigentümer beteiligt? Zu Frage 5: Das Land ist an keiner Anlage als Eigentümer beteiligt. Kommunale Beteiligungen sind der Landesregierung nicht bekannt. Welchen Anteil sollen Biogasanlagen an der Gesamtmenge des im Saarland produzierten Stroms nach Ansicht der Landesregierung haben? Zu Frage 6: Im Zusammenhang mit den Potenzialanalysen, die begleitend zum Masterplan „Neue Energien“ durch das Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr extern vergeben wurden, wird die Datengrundlage zur Beantwortung dieser Frage zurzeit erarbeitet. Wie hoch ist der Anteil an Maispflanzen an der Biomasse, die in saarländischen Biogasanlagen verwendet wird? Wie viele Hektar werden zum Anbau des Mais benötigt? Bitte nach Landkreisen aufgeteilt darstellen. Zu Frage 7: Die derzeit bestehenden Anlagen verfügen insgesamt über eine elektrische Leistung von 2.650 kW. Hierfür wird bei Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen eine Anbaufläche von ca. 1.000 ha benötigt. Geht man davon aus, dass mindestens die Hälfte des benötigten Gärsubstrates aus Silomais besteht, werden zurzeit ca. 500 ha Mais für die Biogaserzeugung angebaut. Diese Zahl entspricht annäherungsweise dem Anstieg der Silomaisfläche von 3.075 ha im Jahre 1990 (keine Biogasanlagen) auf 3.571 ha im Jahre 2010. Wie groß ist insgesamt die Fläche im Saarland, die für Maisanbau genutzt wird? Zu Frage 8: Nach den Daten der Landwirtschaftskammer des Saarlandes wird auf einer Fläche von 3.766 ha (3.571 ha Silomais, 195 ha Körnermais) Maisanbau betrieben. - 3 - Drucksache 14/374 (14/334) Landtag des Saarlandes - 14. Wahlperiode - Welche landesplanerischen Instrumente bestehen oder sind geplant, um die weitere Ausdehnung von möglichen Maismonokulturen ggf. zu begrenzen? Zu Frage 9: Im Landesentwicklungsplan Umwelt sind Vorrangflächen für die landwirtschaftliche Nutzung festgelegt. Weitergehende Vorgaben zur Nutzung dieser Flächen werden nicht gemacht. - 4 - betr.: Biogasanlagen im Saarland