LANDTAG DES SAARLANDES 15. Wahlperiode Drucksache 15/1868 (15/1721) 14.06.2016 A N T W O R T zu der Anfrage des Abgeordneten Andreas Augustin (PIRATEN) betr.: Planungen zum Ablauf des Support für Windows 7 Vorbemerkung des Fragestellers: „Wie die Antwort auf die Anfrage „Umgang mit dem Auslaufen des Support für das Betriebssystem Windows XP in der Landesverwaltung“ (Drucksache 15/885) ergeben hat, wurden in den saarländischen Ministerien und Behörden nach Ende der Unterstützungsfrist für das Betriebssystem Windows XP durch den Hersteller noch 1.800 Computer (14 %) bis zum Beantwortungszeitpunkt der Anfrage hiermit betrieben. Die auf Windows XP folgende Version, Windows Vista, verkaufte sich nicht so gut wie deren Vorgänger Windows XP und deren Nachfolger Windows 7. Dennoch wird Windows Vista noch bis zum 11. April 2017 vom Hersteller mit Sicherheitsupdates versorgt. Windows 7 wiederum hat von allen Windows- Betriebssystemen die derzeit größte Verbreitung am Markt und wird noch bis zum 14. Januar 2020 unterstützt, d.h. mit sicherheitsrelevanten Updates und Bugfixes versorgt. Der Nachfolger von Windows 7, Windows 8 bzw. 8.1, ist das erste Betriebssystem in der hier aufgeführten Reihe, das neben den Sicherheitsupdates auch noch grundlegenden Support erhält, bei dem also zumindest theoretisch noch neue Funktionalität nachgereicht werden könnte. Der grundlegende Support endet am 9. Januar 2018 und der erweiterte Support, der vor allem die Sicherheitsupdates beinhaltet, wird bis 10. Januar 2023 bereitgestellt. Windows 8 bzw. 8.1 fand aber ebenfalls keine so große Verbreitung. Ausgegeben: 14.06.2016 (08.03.2016) Drucksache 15/1868 (15/1721) Landtag des Saarlandes - 15. Wahlperiode - - 2 - Die neueste Windows-Version, Windows 10 ist dementsprechend gerade an der Schwelle, eine größere Verbreitung als Windows 8.1 zu finden, obwohl das verbreitetste System nach wie vor Windows 7 ist. Der Hersteller empfiehlt den Wechsel auf die neueste Version und bie-tet Nutzern der Vorgängerversionen Windows 7, 8 und 8.1 erstmals auch kostenlos ein Versionsupgrade an. Allerdings ist Windows 10 in der Kritik, weil Nutzer durch die Einwilligung in die Datenschutzbestimmungen Microsoft eine weitreichende Nutzung ihrer persönlichen Daten wie Namen, Adressen, Alter, Geschlecht und Telefonnummern, aber auch Standortdaten des Geräts, mit Microsoft-Diensten aufgerufenen Internetseiten, eingegebene Suchbegriffe , Kontakte zu anderen Personen oder Angaben zu gekauften Artikeln gestatten müssen.“ Wie viele Computer laufen aktuell in den Ministerien und nachgeordneten Behörden noch mit Windows XP? Zu Frage 1: In einigen Ministerien und nachgeordneten Bereichen wird noch eine sehr geringe Anzahl an Computern mit dem Betriebssystem XP betrieben. Der Grund hierfür ist meist eine Abhängigkeit zu einer Software, die unter einem neueren Betriebssystem noch nicht lauffähig ist. Bei den noch im Einsatz befindlichen Computern handelt es sich überwiegend um Stand-Alone-Rechner, die nicht mit dem Landesdatennetz verbunden sind. Zusätzlich laufen in den Ressorts, die noch XP-Computer einsetzen müssen, die Umstellungsbemühungen. Gibt es in den Ministerien und nachgeordneten Bereichen Installationen von Windows Vista? a) Wenn ja, wie viele? b) Für welchen Zeitraum ist bei diesen Geräten ein Wechsel zu einer neueren Windows- Version geplant? Zu Frage 2: Nein. Drucksache 15/1868 (15/1721) Landtag des Saarlandes - 15. Wahlperiode - - 3 - Wie bewertet die Landesregierung die Einwilligung in eine umfassende Ausforschung der Nutzungsdaten durch Akzeptieren der Datenschutzbestimmungen von Microsoft insbesondere im Hinblick auf einen möglichen Einsatz von Windows 10 auf Computern von Ministerien und untergeordneten Behörden? Zu Frage 3: Die Übermittlung von Nutzungsdaten ist grundsätzlich nicht unbedenklich. Die Landesverwaltung wartet in Bezug auf den Einsatz von Windows 10 die Unbedenklichkeitserklärung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ab. Wurde von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, vorhandene Windows-Installationen kostenlos auf Windows 10 zu aktualisieren? a) Wenn ja, in welchem Umfang? b) Wenn nein, warum nicht? Zu Frage 4: Nein, weil das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) noch keine Sicherheitsrichtlinien und Sicherheitskonzepte bzgl. Windows 10 vorgelegt hat. Für welchen Zeitpunkt ist ein Wechsel von Windows 7 zu einer anderen (neueren) Betriebssystemversion oder einem alternativen Betriebssystem geplant? a) Welche Computersysteme welcher Behörden sollen jeweils auf welches Betriebssystem umgestellt werden? b) Bis zu welchem Zeitpunkt soll die vollständige Umstellung jeweils abgeschlossen sein? Zu Frage 5: Grundsätzlich besteht die Absicht innerhalb der Fristen des Herstellersupports des jeweiligen Betriebssystems auf ein aktuelles Betriebssystem umzustellen. Die Planungen und Realisierung hierzu sollen bis 2020 abgeschlossen sein.