LANDTAG DES SAARLANDES 16. Wahlperiode Drucksache 16/225 (16/187) 24.01.2018 A N T W O R T zu der Anfrage des Abgeordneten Lutz Hecker (AfD) betr.: Flächenproblem der HTW Vorbemerkung des Fragestellers: „Die HTW, eine expandierende Hochschule mit steigenden Studentenzahlen, kämpft seit Jahren mit Platz und Raumproblemen. Die HTW favorisiert einen „Campus Alt-Saarbrücken“. So sollen Gespräche zwischen der Landesregierung, der Landeshauptstadt Saarbrücken und der HTW zur Umsetzung des vorbezeichneten Vorhabens laufen .“ Werden derzeit Gespräche zwischen der Regierung des Saarlandes, der Landeshauptstadt Saarbrücken und HTW geführt über das Raumproblem der HTW und ein Anliegen der HTW, in Alt- Saarbrücken einen Campus zu realisieren. Zu Frage 1: Ja. Wie ist der Stand der Gespräche und wann ist gegebenenfalls mit einer Entscheidung zu rechnen. Zu Frage 2: Alle beteiligten Gesprächspartner arbeiten intensiv an für alle Seiten tragfähigen Lösungen , um schnellstmöglich eine Entscheidung herbeizuführen. Ausgegeben: 25.01.2018 bitte wenden Drucksache 16/225 (16/187) Landtag des Saarlandes - 16. Wahlperiode - - 2 - Ist der Landesregierung das Raumproblem der HTW bekannt und welche Maßnahmen wurden bisher eingeleitet und werden in absehbarer Zeit eingeleitet. Zu Frage 3: Aufgrund des starken Wachstums der Studierendenzahlen in den letzten Jahren (2008: rd. 4000, 2014: rd. 6000) hatte die htw Saar in Abstimmung mit der Staatskanzlei und mit Kofinanzierung des Landes im Februar 2015 das durch alle Länder finanzierte HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. (HIS-HE) beauftragt, einen Flächenrahmen für den Bedarf der Hochschule zu entwickeln. Die Studierendenzahlen werden sich voraussichtlich bei rund 6.000 verstetigen. Dies zeigt sich schon darin, dass sich zwischen WS 2014/2015 (5.931) und WS 2016/2017 (6.011) keine signifikante Erhöhung abzeichnete. Der Mehrbedarf wird aktuell zwischen der Landesregierung und der htw erörtert, gerade auch im Hinblick auf potenzielle Erweiterungsflächen in Alt-Saarbrücken. Hierzu laufen Gespräche über einen eventuellen Ankauf von (Teil-) Flächen des Stadtwerkegeländes mit den Stadtwerken Saarbrücken und der Landeshauptstadt. Durch die Inbetriebnahme des htw-Hochhauses im Dezember 2017 konnte bereits eine signifikante Entspannung der Situation erzielt werden. Im Dezember 2017 ist der Umzug der Hochschulleitung, Teile der Verwaltung und weiterer Funktionalitäten in das Hochhaus erfolgt, welche sich zuvor in zum Teil angemieteten Interims- Unterbringungen befanden. Zum SoSe 2018 wird durch den Umzug der Fakultät für Sozialwissenschaften ferner auch eine spürbare Entspannung der Situation für die Studierenden hinsichtlich Lehre und Forschung erreicht werden können. Durch die für Mai 2018 avisierte Inbetriebnahme des Zentralgebäudes wird sich die Lage noch weiter verbessern. Diese Maßnahmen setzen die mit der Inbetriebnahme des Technikums 2012 begonnene Campusentwicklung am Standort Alt Saarbrücken erfolgreich fort. Werden in die Überlegungen eine Nutzung des Pingussonbaus einbezogen und wie steht die HTW zu einer solchen Überlegung. Zu Frage 4: Die Nutzung des Pingusson-Baues für Zwecke der htw saar wurde schon Anfang 2014 in Erwägung gezogen. Der Gebäudekomplex stammt aus den 50er Jahren und ist von seiner Typologie her für Verwaltungs-, Repräsentations- und Büronutzungen angelegt. Der Verwaltungstrakt ist als einhüftiges Hochhaus ausgeführt. Für eine Ertüchtigung des Gebäudekomplexes für die htw saar zum Zwecke der Forschung und Lehre sind sehr hohe brandschutztechnische Anforderungen nach der Versammlungsstättenverordnung in Verbindung mit der Hochhausrichtlinie einzuhalten. Eine wirtschaftliche Ertüchtigung des Gebäudes ist unter Berücksichtigung dieser Aspekte nicht möglich. Es ist aus Sicht der Landesregierung daher nicht sinnvoll, einen bestehenden Verwaltungsbau mit hohem Aufwand und funktionalen sowie technischen Kompromissen in ein Gebäude für die Lehre umzuwandeln, wenn gleichzeitig originäre Verwaltungsnutzungen in Anmietungen untergebracht sind.